Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld
Augsburg StadtA, Lit. 1541, unfol. (Ausf.).
Ausz.: Roth, Zur Geschichte, T. II (ARG 3), Nr. 34 , S. 21–22.
Waß wir eur fursichtigen W. den sechsten dits monats allerlai sachen halben, sonderlich das der anfang des reichstags den funften dits monats gemacht, mit zuschickhung des schriftlichen furtrags etc., das alles haben eur fursichtige W. numer uß unserm schreiben [Nr. 552] frundtlich und gonstlich vernumen.
Darauf hat sich zugetragen, das die stend und stett, der augspurgischen confession und apologia verwandt, und dorselbige anhang laut hie beiligend verzaichnus Nr. 1die sachen dahin bedacht, dieweil doch uff ksl. Mt., unsers allergnedigsten herrn, furbringen in puncten, di religion belangend, gemaine reichsstend, so alhie sind, sich einer ainhelligen antwurt nit wol vergleichen werden noch mugen und doch zulest zu einer sonderung gerathen muese, das dann gut und zu furdrung gemainer handlung nutz sei, die antwurt fur sich selbst zu beratschlagen, wie dann statlich beschehen. Und nach vleissigem hin und wider erwegen aller sachen angestern und vorgestern, welhe biß in 12 stund beratschlagt, ist ein mainung beschlossen und in schrift, hiebeiligund Nr. 2[Nr. 84], gestelt1, darbei fur gut angesehen worden, das dieselbige der röm. ksl. Mt. durch die evangelische fursten, stend und potschaften, so alhie sind, personlich solte geantwurt werden, wie dann heut nach mittag zu drei uren beschehen, mit darneben underthenigstem, muntlichem anbringen, warumb di evangelischen stend der ksl. Mt. zu underthenigster wilfarung die sachen, doch allain in religionsachen, dann in andern puncten wolten sy sich von andern stenden nit gesundert haben, beratschlagt hetten, mit dem fernern erbieten, wo ir ksl. Mt. ferrer darauf was gnedigist handlen und begeren wurde, das sich die stend abermalen underthenigist vernemen lassen wolten.
Uff sollichs hat sich die ksl. Mt. durch Hg. Hainrichen2 Pfgf. der furderlichen antwurt gnedigist bedanckht, mit dem anhang, ir ksl. Mt. wolte sich gnedigist vorsehen, solhe wer irer Mt. gnedigstem begern und furschlegen nit ungemeß gestelt.
Darauf sich die stend der antwurt underthenig bedanckht und ferner gebetten, dieweil hie etlicher beschwernussen halben (zu versteen des camergerichts processen, Goßlar und Braunschweig belangend, das gegen denselbigen Hg. Hainrich von Praunschweig uber ir Mt. bevelch nit stilstunde) ir Mt. schriftlichen bericht und bitt gethon[Nr. 244], darauf auch genedigst einsehen zu thun. Darauf man also abgeschiden.
Darneben hat sich auch zugetragen, das die stend des andern tails auch beieinander zu siben uren gewest sind und haben auch etlichen stetten, so sy geacht ires tails zu sein, allain zu inen ansagen lassen. Denselbigen ist aber von inen, den stenden des andern tails, noch nichts furgehalten worden. Was sich weiter zutregt und sovil den sachen unsers bedenckhens und wissens vonnotten, schreiben wir hernach.
Alhie ist vom Thurckhen oder andern orten nichts sonderß, anderst dann das der abzug von Pest beschehen, aber gleichwol darneben Ofen gespeist sein solle3.
Die kgl. Mt., auch die fursten Mgf. Jochem Kf., Philipß von Pumern, Ernst zu Luneburg, Hainrich zu Mechelburg Hg., die bede Mgff. zu Brandenburg sollen uff Ostern auch herkhumen4. Datum, den 9. Aprilis zu abent anno etc. 41.