Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld
Augsburg StadtA, Lit. 1541, unfol. (Ausf.).
Druck: Roth, Zur Geschichte, T. II (ARG 3), Nr. 38 , S. 25–26.
Das die evangelischen stend der ksl. Mt. ir antwurt den 9. diß monats ubergeben [Nr. 84], waß auch desselbigen tags darauf von irer ksl. Mt. denselbigen stenden geantwurt, solhes haben eure fursichtige W. uß unserm schreiben, desselbigen tags beschehen, numer vernumen. Darauf hat die ksl. Mt. obgemelte stend angestern zu vier uren nachmittag vordern und inen durch Hg. Friderichen Pfgf. muntlich antwurt geben lassen, wie eur fursichtige W. ab der verzaichnus Nr. 1vernemen werden. Gleichwol hat hochgedachts fursten secretari solhen mundtlichen furtrag obgeschribnen stenden schriftlich verzaichnet zuegestelt, inhalt der copia Nr. 2[Nr. 85]. Also haben sie, die stend, die sachen alsbald beratschlagt und den beschluß dem ausschuß in ain schriften zu stellen verordnet, welhe schrift inhalt der copia hiebeiligend Nr. 3[Nr. 87] also anheut dato zu neun uren vormittag abgehort und von allen stenden ainhelligclich zu gefallen angenumen worden ist und jetzo zu drey uren der ksl. Mt. geantwurt worden.
Die ursachen, warumb der ksl. Mt. furgeschlagen mittel also von disen stenden bewilligt, sind nach lengs und mit allem vleiß bewegen worden, der hoffnung, der allmechtig Got möcht durch solhes einen weg zu fruchtparer handlung oder vergleichung, auch zu mererm friden, ruhe und ainigkhait verleihen und sonderlich, das auch dardurch die ksl. Mt. möchte diser stend leer und religion durch disen mer als khainen andern weg erindert werden. Datum, den 12. Aprilis zu drey uren anno etc. 41.
[Zettel:] Gleich in diser stund haben die evangelischen stend der ksl. Mt. die lest antwurt Nr. 3ubergeben, darauf ir ksl. Mt. durch Hg. Fridrichen Pfgf. antwurten, ir ksl. Mt. hette sich gnedigclich vernemen lassen, das diese handlung unverpuntlich sein und darumb furgenummen werden solte, den grund und die warhait, a –wie alzeit ir ksl. Mt. gemuet gewest–a, zu erkhundigen. Dorzue wolte ir Mt. solich personen verordnen, darab die stend irer Mt. versehens nach zufriden sein wurden. Ir Mt. thette sich auch gnedigclich der wilfarung bedanckhen und wolte zu Got hoffen, die sachen wurden zu guttem gedeihen mugen, darauf auch ir Mt. di handlung, sobald das der gelegenhait nach sein möcht, furnemen lassen wolt.
Uff sollichs haben sich die stend underthenigst bedanckht, das ir ksl. Mt. die ubergeben underthenigst antwurt und wilfarung also gnedigclich vermerckht, und wolten sich die stend nochmallen erpotten haben, sovil mit Got und guttem gewissen sein khunte, das sie an inen nichts erwynden lassen, und wolten also ferrer handlung underthenigst gewertig sein.
Darauf Hg. Friderich redet, die ksl. Mt. setzet in khainen zweifel, die stend wurden sich hierzu guetig, schiedlich und dermassen halten und erzaigen, damit man zu gutter handlung und vergleichung khumen möcht, in dem ir ksl. Mt. auch genedigsten vleiß fürwenden und die sachen zum furderlichsten, so das muglich, anfahen und fur di handt nemen lassen wolte. Damit sind di stend abgeschiden1.
Datum, den 12. Aprilis zu funf uren nochmittags anno etc. 41.