Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

A  Weimar HStA, EGA, Reg. E 136, fol. 245r–246v (Kop.); DV fol. 246v: Vertzaichnus, was sich ksl. Mt. in uberantwortung der religionsverwanten stende schriftliche antwort auf irer ksl. Mt. duplic ferner hat vernehmen lassen. 1541.

B  koll. Stettin AP, AKS I/110, pag. 113–115 (Kop.).

Die röm. ksl. Mt., unser allergnedigster herr, haben die muntliche geschehene antzaig der fursten und der andern abwesenden churfurst, fursten und stende, der augspurgischen confession verwant, gnediglich angehort, auch die ubergebene schriftliche antwort [Nr. 87] horen lesen. Und befinden ire ksl. Mt., daß gemelte stende irer ksl. Mt. begern nach, die personnen zu der vorgeschlagenen handlung der strittigen religion zu ernehnnen und zu verordenen, bewilligen, doch daß irer Mt. erbietten nach solche verordnung furgenohmen und das die handlung gantz unverbintlich sei etc.

Nun hetten sich ire Mt. in der ersten proposition vernehmen lassen, waß sie vor personn zu solcher sachen zu verordenen gedechten, und weren noch des gnedigsten erbiettens, solche personnen zu benehnnen und zu verordenen, daran diese stende wolh zufriden sein wurden. Es sei auch irer Mt. gemueth und meinung zu erkundigung der warheit und rechten grundts gericht, auch daß nichts verbintlichs soll gehandelt werden. Und bedancken sich ire ksl. Mt. des underthenigen, guten willens gegen den stenden, der zuversicht, der vorgeschlagen weg soll zu den sachen forderlich sein, mit erbiettung, daß ire Mt. die sachen auch, sovil immer muglich, gnediglich fordern und den stenden solchs weiter vermelden lassen wolten.

Hirauf ist der ksl. Mt. dancksagung beschehen und, das man der handlung in dem namen deß almechtigen gewertig sein wollte, mit erbietten, waß mit Got und gewissen zu thun, an nichten erwinden zu lassen.

Die ksl. Mt. wollen sich versehen, die stende werden sich also schicken, daß es zu forderung der handlung diennen mög. Zum andern erbeut sich ire Mt., die handlung forderlich an die handt zu nehmen.

Anmerkungen

1
 B ist auf den 12. April datiert.