Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld
Würzburg StA, Wzbg. RTA 17, fol. 407r–407v (Reinkonz.); AV fol. 407r: 24. Mit Michell Schule beibotten gein Wirtzburg geschickt.
Vorgestern Empfang seines Antwortschreibens, gestern Empfang seines Schreibens wegen Götz von Berlichingen.
Und erstlich, sovill die eilendt turckenhilfe belangta, wollen wir uns, wohe es uff die ban mit der anlage uff eurer fstl. Gn. stieft Camberg keme, eurer fstl. Gn. befellich gemeß erzaigen.
In der religionsache achten wir, werde nit vill weiters, dan wir jungst euren fstl. Gn. geschriben, furgnomen oder beschlossen werden, allein, das der abschiedt, so ksl. Mt. thun lassen wurdt, etwas weiters mit im pringen [werden] möchte, davon wir dan eure fstl. Gn. zeitlich verstendigen wöllen1.
Dr. Johann Cocleus hat den articul, welchen ime eure fstl. Gn. in sein bestallung zu setzen befolhen, nit annemen wöllen, dardurch ursach gnomen, sich anderstwohe zu versehen, und sollich bestallung mit dem angeregten articul stracks abgeschlagen. Das wir uns aber eurer fstl. Gn. befellich nach einem anderen theologen umbsehen sollten, wissen wir warlich diser zeit keinen vorhanden. So ist es auch itzunt am aufbruch. Wohe wir aber ichtzyt erfaren kunden oder mögen, wollen wir eurer fstl. Gn. befelch undertheniglich und gern volstrecken.
Die collacion zweyer prebenden halb in mensibus apostolicis etc. belangent, liegt nach Auskunft des Sekretärs des Legaten noch keine Antwort aus Rom vor. Wir haben aber im, dem legaten, abermalls zu erinderung der sachen ain memorial zugestellt, wollen auch vor seinem uffpruch derhalb personlich verner mit ime reden.
Der procurator, so sich bißanhere, gein Wirtzburg zu ziehen, vernemen lassen, ist noch der maynung und, das b –er sich mit uns gein Wirtzburg fugen wolle, dan er bißanhere seiner geschäft halber nit eher abkomen mögen–b.
In Gotzenn von Berlichingens sachen ist seithere kein weitter ansuchung bei uns gethan worden. Ob es aber hinfuro gescheen sollt, wollen wir eurer fstl. Gn. befellich nach handlen, wohe aber stillgeschwigen, sein wir bedacht, die sachen auch also beruwen zu lassen2.
Auch, gnediger furst und herr, ist uns angestern nach mittag auß dem khaiserlichen rathe beigelegt supplicacion, welche der abt zu Hailßprunn widder eure fstl. Gn. ubergeben, zugesendet worden, mit gesinnen, daruff zu antworten. Haben wir uns vernemen lassen, wir hetten diser sachen khainen bericht allhie noch khainen befelch, uns derwegen von euren fstl. Gn. einzulassen, wir wolten aber euren fstl. Gn. die angeregt supplicacion uffs forderlichst zuschicken und ires beschaidts gewarten, wie wir dann hiemit untertheniglich thun, mit vleiß pitten[d], eure fstl. Gn. wollen uns ir antwort, an ksl. Mt. gestellt, sampt derselbigen supplication zum forderlichsten widderumb zuschicken, die in den khaiserlichen rathe zu ubergeben.
Die gemein sage ist noch, ksl. Mt. wolle den 26. dises allhie uffprechen und den 15. Augusti zu Meilandt sein, wiewol sich die sachen nit dermassen zum beschlus zutragen, das es wole und fueglich gescheen khonnte.
Des Turcken kriegsvolck solle nit weit von den unseren vor Ofen liegen, also das sie zeitlich miteinander scharmutzel halten.
Gf. Friderich von Furstenberg ist oberster uber des reichs kriegsvolck erwelet und ime zugeben zu kriegsrathen H. Gangolff von Geroltzeck Frh., H. Conradt von Boinenburg, H. Wolff Ditherich von Knorigen und H. Enderis Pflug ritter.
An heut fruwe umb 6 hoer ist Hg. Philips von Stettin und Pomern anheims geritten.
Euren fstl. Gn., deren widderantwort wir forderlich gwertig sein wollen, thun wir uns in unterthenigkeit befellhen. Datum Regenßburg uff Magdalene, den 22. Julij anno etc. 1541.