Weiteres Verhandlungsverfahren: Einsetzung des Religionsausschusses, Parallelberatung in den Kurien.
/346/ (Vormittaga
) Kurfürstenrat. Mainzer Kanzler proponiert: Fortsetzung der Verhandlungen im Anschluss an die gestern dem kgl. Prinzipalkommissar übergebene Resolution.
/346 f./ 1. Umfrage. Trier fordert, dass Mainz das Beratungsthema proponiert. Auch Pfalz will die Mainzer Proposition abwarten. Dagegen bezeichnet Sachsen sie als genugsam /347/ und wie hievor preuchlich. Mainz betont, das genugsam proponiert, dan Meintz nit legem zuprescribieren. Weren wichtige puncten genug fürhanden, namblich zu bedencken, obe man den auschuß furgehen lassen wolte, item lifflendisch sach1, osterische werbung2 etc.
/347–349/ 2. Umfrage. Trier, Köln: Zunächst Einrichtung des Religionsausschusses. Pfalz: Ebenso, daneben in den Kurien Beratung der Livlandproblematik. Sachsen: Konstituierung des Religionsausschusses am nächsten Montag. Keine Festlegung der konkret zu benennenden Personen, da dies Sache jedes Kf. ist. Sodann täglich alternierende Verhandlungen: Je ein Tag im Ausschuss und ein Tag in den Kurien. Brandenburg: Wie Sachsen.
/349/ Mainz resümiert: Horten, das der ausschuß zubefurdern, auf eim bestimpten tag zu besetzen. Wusten kein sondere personen darin zu ernennen, dan inen nit bewist, wen Meintz geprauchen welle3. Ob die Beratung täglich zwischen Ausschuss und Kurien wechseln soll, werde die practica selbst geben. Item mochte man sich mit der lifflendisch sachen gefast machen und sich heut und morgen darin ersehen, obe villeucht man zur beratschlagung derselbigen incidenter komen mochte.
Beschluss gemäß Mainzer Resümee. Einberufung des RR für Montag, um dort dieses Vorgehen bekannt zu geben.