Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 9. Der Reichstag zu Konstanz 1507 bearbeitet von Dietmar Heil
[1.] Einberufung des Konstanzer RT durch Kg. Maximilian, eidgenössische Tage in Einsiedeln (Dez. 1506) und Baden (Jan. 1507); [2.] Konflikt zwischen vorderösterreichischen Untertanen und Bürgern Basels; [3.] Anträge Kg. Maximilians zum Abschluß einer Einung mit den Eidgenossen und Kg. Ludwigs von Frankreich zur Stellung von 4000 Knechten; [4.] Anwerbung Georg Supersaxos als Agenten Kg. Maximilians in der Eidgenossenschaft (Anf. März 1507); [5.] Teilnahme Schweizer Söldner am französischen Feldzug gegen Genua; [6.] eidgenössischer Tag in Schaffhausen (Mai 1507); [7.] zweimaliger Einzug Kg. Maximilians in Konstanz, Ankunft der eidgenössischen Gesandtschaft; [8.] Teilnehmer am Konstanzer RT, Behandlung der eidgenössischen Gesandten; [9.] Sonntagsmesse im Konstanzer Münster am 16. Mai, Behandlung der eidgenössischen Gesandten durch Kg. Maximilian; [10.] Audienz der eidgenössischen Gesandten beim Kg. am 16. Mai; [11.] Verhandlungen zwischen Kg. Maximilian und den eidgenössischen Gesandten (17.-20. Mai); [12.] Verhaftung des französischen Gesandten Gian Antonio Crivelli und des französischen Agenten Filippo Morosini; Verabschiedung der eidgenössischen Gesandten durch Kg. Maximilian; Agitation der französischen Gesandten in Zürich; [13.] Konflikt zwischen Abt Franz und der Stadt St. Gallen; [14.] eidgenössischer Tag in Zürich (Juni 1507): Verhandlungen über den eidgenössischen Beitrag zum Romzug Kg. Maximilians; Widerstand der Orte Luzern, Zug und Glarus; Agitation der französischen Gesandten; Anberaumung eines Tages in Zürich; Anwerbung von Knechten für Kg. Maximilian, Ausbleiben der Zahlungen.
Druck: Schilling, Bilderchronik (Schmid), S. 344–363 = Textvorlage A. Ders., Bilderchronik (Durrer/Hilber), S. 145–152 = B.
[1.] Wie Maximilian, der Roͤmsch küng, alß er uß Ungern kam, dz Rich gan Costentz beschreib, ouch sin bottschafft zuͦ den Eitgnossen schickt und sy batt, ir bottschafft zuͦ siner gan Einsidlen ze schicken, ouch wie da dannen im ein tag gan Baden angesetzt wart.
Und uff sollichs alles, alß nuͦ der Roͤmsch küng von Ungern haruffkommen, und gentzlich sin fürnaͤmen was, keiser ze waͤrden und zuͦ des Richs sachen ze luͤgen, beschreib er all fürsten und heren gan Costentz, zuͦ Ostern uff einen gemeinen richstag sich ze versamlen und da ein anschlag von des zugs waͤgen gan Rom ze tuͦnde. Doch besorget der Roͤmsch küng allwegen, er moͤechte sollichen zug on die Eitgnossen nit volbringen, so sy doch mit dem küng von Franckerich in vereynung und die warend, so im hievor Meyland gewunnen hattend. Zuͦdem vermeint der küng von Franckerich, sy soͤltend im das haͤlffen behan. Doch gab beider teilen vereynung nit me zuͦ, dann wa man inn woͤelte von siner kron triben, das denn die Eitgnossen im soͤltend VIM man schicken. Und uff sollichs batt er Roͤemsch küng min heren, die Eitgnossen, gemeinlich ir bottschaft traͤffelich gan Einsidlen, alß er ouch tuͦn woͤlte, ze schicken. Darin im die Eitgnossen willigottend. Und ward daselbs ein tag geleistet und das anbringen der Roͤmschen künglichen maiestat botten heimbracht, und darumb ein ander tag, antwurt ze geben, gan Baden angesaͤhen. Nuͦ hatt der küng von Franckerich sin kertzen in der Eitgnoschafft, die staͤtz brünent. Mocht man wol darby spüren, wann sobald disse waͤrbung zuͦ Einsidlen an min heren, die Eitgnossen, beschach und der tag gan Baden bestymt, ward dem küng von Franckerich durch sundrig personen ouch schnaͤll verkündet und geschriben, das er luͤgte und sin bottschafft gan Baden schickte; wann wa er dz nit taͤte, waͤre ze besorgen, sin sachen wurdend einmal hinder sich gan. Und uff sollichs volget der küng von Franckerich sinen rathgeben und schickt sin botten ylentz haruß uff den tag gan Baden, wann im was umb Jennow, das haͤt er gern wider gehept; und wüst wol, wo die Eitgnossen mit dem Roͤmschen küng gan Rom gezogen waͤrend, dz im Jennow nit haͤtte moͤgen bliben. Deshalb denen, so ouch etwz uß der sach gieng, noͤter was, inn ze fürdern dann dem helgen Roͤmschen rich bystand ze tuͦn. Sollichs beschach aber nit von eim gewalt, sunder von einlitzigen personen.
[2.] Wie dero von Basel lüten zuͦ Brisach ettlich schaͤltwort geben wurden etc.
In dissen dingen, alß denn gewonlich in jeglichem spil ein tüffel ist, begab es sich, das dero von Basel lüten, schifflüt, koufflüt und ander, so die straß den Rin uff und nider bruchent, gan Brisach kamend, denen dann von ettlichen edlen im Sunckow und Brisgow, des Roͤmschen küngs landen, eben schantlich gemeinen Eitgnossen ze leid offelich under ougen zuͦgerett, deshalben ein groß unruͦw zuͦ Basel und durch sy uff dz selb an gemein Eitgnossen bracht wart, in der meynung, sy waͤrend in irem pund nuͦ dalamea vergriffen und wurdend aber treffelich mit worten geschmaͤcht, dz sy lenger nit erliden moͤchtend noch woͤltend; und batent daruff gemein Eitgnossen, ein trüw uffsaͤhen uff sy ze haben, wann sy hattend ir bottschaft darumb zuͦ Enßheim gehept. Die ward verachtlich entpfangen und gehalten, deshalben sy ouch bewegt und unruͦwig warend. Also durch rat und hilff gemeiner Eitgnossen die sach an die künglich maiestat bracht und zuͦ früntlichen tagen vertaͤdinget, ouch in sollichermaß abwaͤg getan, das die vom Basel, ouch ander Eitgnossen daran guͦt benuͤgen hattend.1 [Brand des Klosters Wettingen um den Drei-Königs-Tag2].
[3.] Wie der Roͤmschen künglichen maiestat botten umb ein vereynung, ouch wie des Frantzoͤsischen küngs botten wurbend, im vierM man an ein fasnacht gan Meyland ze schicken, und wz inen ze antwurt wart.
Alß nuͦ uff sollich brunst und geloͤuff gemeiner Eitgnossen zuͦsamengiengend, beschickt man von ersten des Roͤmschen küngs botten. Dieselben wurbend abermalß umb ein vereynung, begaͤrtend ouch an min heren, die Eitgnossen, mit der künglichen maiestat gan Rom ze ziechen und umb sollichs ein antwurt. Dargegen aber des küngs von Franckrich botten ouch erschinend und begaͤrtend an gemein Eitgnossen, dem küng vierM man ze schicken anders in keiner gestalt, dann gan Meyland an ein Vasnacht. Da haͤtte er den bapst und ander hingeladen. Da woͤlte er froͤud mit der Eitgnossen knaͤchten haben und die einmal gnaͤdenclich beschowen, mit vil suͤsser worten und waͤrcken. Aber sy geschwigend des, das der küng vor im hat, dieselben knaͤcht gan Jennow [ze]3 bruchen, darmit die Jennower wider gehorsam ze machen, ouch die vertribnen wider inzesetzen, alß ouch demnach durch list der Frantzosen beschach.4 Jedoch ward damaln dem Roͤmschen küng kein entlich antwort, aber ein ander tag nach Ostern gan Schaffhusen gesetzt, an dem end antwurt umb all sachen ze geben.5 Nuͦ warend des Roͤmschen küngs raͤt uff vil tagen vor der Eitgnossen botten erschinen, und bracht man allwaͤgen die sachen heim, damit sin vergessen und verlengert; und darumb ward dem Roͤmschen küng und sinen raͤten geraten, dz er mittler zitt vor dem tag zuͦ Schaffhusen sin bottschafft von ort ze ort für all gemeinden schickte und sich da kein costen liesse rüwen, sunder den gemeinen man siner sachen und anligendz underwiste. Das ouch beschach, und wurdent durch diß bottschafften vil, die sin begaͤr vor nit hattend verstanden, geneigt, im in billichem bystand ze tuͦnde.
[4.] Wie Maximilian der Roͤmsch küng Joͤrgen uff der Fluͦ zuͦ im gan Hagnow beschickt.
Damaln was ouch ein gelerter, gotzfoͤrchtiger und vast wiser bischoff in dem land zuͦ Wallis mit nammen herr Mathe Schiner, der jewelten der geraͤchtikeit und dem helgen Roͤmschen rich bystand tett, ouch staͤtz uff frid geneigt, und was mit den Eitgnossen in puntniß und wol eins. Der hatt nuͦ ein in Wallis, genant junckherr Joͤrg uff der Fluͦ, in viererley sprachen gelert und treffelich wis, ouch vernünfftig und der waͤlt vast angenaͤm. Denselben beschreib der Roͤmsch küng, zuͦ im gan Hagnow ze komen, alß ouch angendz beschach. Und alß er vor der künglichen maiestat erschein, batt inn dieselb küngliche maiestat, sich ir geschaͤfften in der Eitgnoschaft ze beladen, damit die in gunst gegen den Eitgnossen kaͤme. Das nuͦ Joͤrg uff der Fluͦ nit gern abschluͦg. Jedoch tett er alß ein wiser und gab dem küng anzoͤug uff sin heren, den bischoff obgemelt von Wallis, demselben, da die küngliche maiestat mandat und allen gewalt schickt, batt und gebott im, zuͦ im gan Costentz ze kommen. Und hiemit beluͦd sich junckher Joͤrg etwz geschaͤfften ouch uß krafft siner commiß und gewaltes und reit mit sollich bevelh von ort ze ort, darinn er durch sin zuͦsagen der künglichen maiestat vil gunstes erwarb und vil fründen macht. Darumb er allenthalben hochgehalten und gnaͤdenclich von künglicher maiestat bedacht wart [Nr. 909].
[5.] [Teilnahme eidgenössischer Söldner am französischen Feldzug gegen Genua].
[6.] Von dem tag ze Schaffhusen, und was daselbs anbracht und gehandlet ward.
Und in dem, alß jederman zuͦ Jennow abgefertiget und bezalt ward, gieng mengerley red uß von der schlacht und geschicht waͤgen alda ergangen, daruff kein glouben ze setzen was. Aber in demselben und viertzechen tag davor, ee man von Jennow heimkam, huͦb sich der tag zuͦ Schaffhusen an, dahin dann miner heren gemeiner Eitgnossen botten erlich gefertigett wurden von allen orten, namlich von Zürch Marx Roͤst, burgermeister, und Ůlrich Felix, zunfftmeister, von Bern doctor Thüring [Fricker], herr Hans Ruͦdolff von Scharnachthal, ritter, schultheis, und Hans Wiler6, fennrich; von Lucern Jacob von Bramberg, schultheis, und Heinrich Cloß, des rates; von Ure Hans im Oberdorff7, amman; von Switz Hans Wagner, vennrich, alt amman; von Underwalden Peter Wirtz, aman; von Zug Hans [O]liker8, des rates; von Glarus vogt [Ulrich] Landolt, des rates; von Basel Peter Offenburg, alt burgermeister, und Walther Harnescher, vennrich, des ratz; von Friburg herr Frantz Argent, ritter, schultheis; von Soloturn Niclaus Cuͤnrater, schultheis, und von Schaffhusen Heinrich Barter9, burgermeister; und von dem Roͤmschen küng der bischoff von Brixen und der bischoff von Trier, ouch der bischoff von Wallis, der Saͤrntiner und graff Ůlrich von Muntfort.10 Und also fieng man zuͦ Schaffhusen an, von den dingen der vereinung und anderm ze handlen. Doch so hatten die botten kein gewalt, einicherley vereynung mit dem Roͤmschen küng ze machen, wann die puntniß mit dem küng von Franckerich was nit uß und haͤttend einandern gehindert. Und uff sollichs fieng man an ze reden von dem zug gan Rom und von dem, das denn der Roͤmsch küng vermeint, das im der küng von Franckrich ze tratz getan und wie er dem heilgen Roͤmschen rich das sin abgebrochen, alß er abermalß die Eitgnossen überlistet und mit ir hilff Jennow, über das es ein Richstatt waͤre, ingenomen haͤtte. Des und ander ursachen halben er nit wüste, keiser ze waͤrdenn; wann wa im die Eitgnossen alwegen woͤltend widerwertig sin und dem küng von Franckerich [beistehen], über das sy in allen iren pünden und vereynungen das heilig Roͤmsche rich vorbehieltend, alß ouch in des küngs von Franckerich vereynung vergriffen stuͦnd, so wüste er die Cristenheit noch das heilig Roͤmsch rich nit ze beschirmen und duͤchte inn nützer, er blibe hertzog zuͦ Oesterich; wann im waͤre vornacher sovil widerwaͤrtigs mit dem und andern küngen zuͦ Franckerich begegnet, das er sollichs nit lenger nit moͤcht erliden, sunder wurd er gezwungen, ein fund ze erdencken, damit sollicher fraͤffler muͦtwill gestrafft wurde. Batt abermalß daruff gemein Eitgnossen, anzegesaͤhen frid der landen, ouch den sundrigen gunst und willen, den sin küngliche maiestet zuͦ inen haͤtte, und das er begaͤrt, ir fründ ze sin, und im in dissen dingen ouch in sinem costen beholffen waͤrend, mit vil früntlicher, gnaͤdiger erbietung und guͦten worten.
Nuͦ was ich, Diebolt Schilling, damaln der Roͤmsch künglichen maiestet so angenaͤm, nit von miner geschicklicheit noch vernunfft waͤgen, sunder gab ich Gott und minen gnaͤdigen heren, ouch ir loblichen statt Lucern zuͦ, dz sollichs inen me dann mir zuͦ eren beschach, wann dieselb künglich maiestet schickt mir ein eignen botten und brieff, zuͦ ira gan Costentz ze komen, dz ich ouch uß erloubniß miner gnaͤdigen herren von Lucern alß gehorsamer tett, ward an dem end gnaͤdenclich entpfangen, erlich gehalten, ouch mit nutz und gnaden abgefertigt.
Und alß man nuͦ lang zuͦ Schaffhusen ob den dingen saß, sich einer antwurt ze entschließen und antwurt sich ze vereinbarn, der Roͤmsch künglichen maiestet ze gaͤben sollichermaß, das den küng zuͦ costenb anfieng belangen, warb aber sin küngliche maiestat und begaͤrt an gemein Eitgnossen, das sy zuͦ ira gan Costentz und in küngliche maiestet costen kaͤmend, disser ding halb red mit siner eignen person und den churfursten ze haben, da woͤlt er sin haͤrtz und künglich gemuͦt gegen inen entploͤtzen, wann inn haͤtte lang angefochten, personlich mit inen ze reden etc.
Und also nach langem, wiewol ettlich botten meintend, sy haͤttend witer nit gewalt, denn gan Schaffhusen ze ritten, dennocht ward beschlossen und einhaͤliclich geraten, der künglichen maiestat ze willigen und die botten sich gan Costentz ze verfuͤgen.11 Darab dann der küng ein groß wolgefallen und froͤud hat.
[7.] Nuͦ was der Roͤmsch küng hievor zechen tag zuͦ Costentz ingeritten. Und alß sich die sach so lang verzoch, reit er wider dannen gan Rotwil und an andre end, da er dann ouch ze schaffen hat; und vermeint, nit wider gan Costentz ze komen, bitz sich der richstag baß versamlet. Wann da was noch nit jederman, so darzuͦ gehort. Da aber sin küngliche maiestet die maͤr am fritag nach der Uffart [14.5.] vernam, das die Eitgnossen gan Costentz woltend, sumpt er sich lenger ouch nit, sunder rüscht er sich morndes, am samstag ze nacht [15.5.] ze Costentz inzeritten, alß ouch der Eitgnossen botten uff denselben tag umb die zwey und der küng erst umb die nüny in der nacht darkamend. Und hatt der küng, ouch burgermeister und rat zuͦ Costentz by hochen penen verordnet, zum Rottengatter den Eitgnossen und sust nieman erlich herberg ze gaͤben und inen ir ruͦw und witte ze lassen, ouch inen weder mit worten noch waͤrcken nützit widerwaͤrtigs zuͦzefuͦgen, alß ouch beschach. Und ward bestelt, das jedermann wol content was.
[8.] Wer von den fürsten und heren, geistlichen und waͤltlichen, oder ander bottschaften zuͦ Costentz uff dem richstag byeinander versamlet was.
Uff dissem richstag zuͦ Costentz warend byeinander, die ich damaln selber gesach, von fürsten, heren, stetten, raͤten und botten: vorab der allerdürchlüchtigost, hochgepornest und allergroßmaͤchtigost fürst und herr, alß der oberst, Maximilian, von Gottes Gnaden Roͤmscher küng, ertzhertzog zuͦ Oesterich etc., unnsers allerhelgosten vatters, des bapstz, bottschaft [Costantino Arianiti], des küngs von Hyspanien bottschafft, des küngs von Portigal botten, des küngs von Sicilien [= Kg. Ferdinand von Spanien] botten, des küngs von Engelland bottschafft, des küngs von Ungern und Behem bottschaft; des grossen keisers uß der Tartarig [= Großfürst Wassili von Moskau] botten dasselb warend mit iren cleidern und waͤsen die saͤltzamesten lüt, die ich damaln gesach. Ouch warend alda die siben churfürsten, der bischoff von Mentz in eigner person, der bischoff von Trier, des bischoffs von Coͤln treffelich bottschafft [Johann von Reichenstein], der margraff von Brandenburg und ein junger pfaltzgraff, der hertzog von Sachssen, der hertzog von Wirtenberg, der hertzog von Peyern, beid des hertzogen von Meyland suͤn [Massimiliano und Francesco Sforza], des bischoffs von Strasburg bottschafft, der bischoff von Basel, der bischoff von Wallis, der bischoff von Costentz, des bischoffs von Spir bottschaft [Erpho von Gemmingen], des bischoffs von Wurms botten, der bischoff von Chur, der bischoff von Ougspurg, der bischoff von Eystett, der bischoff von Wirtzburg, der bischoff von Meydenburg, der bischoff von Brixen, der bischoff von Trient und der wichbischoff von Costentz12. Ouch von allen Richstetten erlich botten, des hertzogen von Lothringen botten, des hertzogen von Saffoy botten, der Burgunschen botten, der Schariotten13 botten, der Venediger bottschafft [Vincenzo Querini] und der general von Meyland14. Zuͦdem gemeiner Eitgnossen botten, wie die vorgenant stand, on aͤpt, proͤbst, graffen, fryen, ritter und edellüt, die da an zal und allein dahin beruͦfft und beschriben warend uß allen Waͤlschen und Tütschen landen.
Die all obgemelt hat ein groß verwundern ab den Eitgnossen, und was ein grosser zuͦlouff, alß sy inrittend, und tett inen jederman nach entpfelh des küngs grosse er. Wann der küng wolt ir ere han und hat sy darumb beschickt, damit die churfürsten und ander gesaͤhend, das sy dennocht das heilig Roͤmsch rich nit verachtetend, sunder sich erzoͤugtend alß die gehorsamen. Wann sy hattend der künglichen maiestat raͤten sovil erscheint, das der küng wol bericht was, dz es im nit ze leid beschach, kein vereynung damaln mit im ze machen.
[9.] Wie der Roͤmsch küng ein loblich ampt zuͦ Costentz ließ haben, die Eitgnossen darzuͦ beruͦfft und sy entpfieng.
Da nuͦ an dem obgeschribnen samstag nach der Uffart [15.5.] der Roͤmsch küng und mit im vil erlicher lüten gan Costentz, ouch der Eitgnossen botten dahin komen warend, fand man vil, die sich ser darab verwundertend, das der küng so schnaͤll uff den tag sich hat dahin verfuͦgt in der Eitgnossen zuͦkunfft, wann man was des vorhin an im nit gewon[t]; im geviel aber das dazemal. Und also morndes fruͤg am sondag [16.5.] umb die saͤchse schickt die küngliche maiestat her Ůlrichen von [Hohen-]Sachs, frigheren, und heren Hansen von Künseck, ritter, zuͦ gemeiner Eitgnossen botten zum Roten gatter an die herberg, seitend inen, das sy darnach soltend richten, umb die VIII. im Münster by dem ampt ze sin. Und also giengend die botten angends in das Münster, da hat ich inen maͤß, und darnach wider an die herberg, ze morgen und ein süpli ze essen. Das verzoch sich nuͦ bitz uff die VIII. Da kamend aber der von Sachs und Künseck, der Eitgnossen botten in das Münster ze beleiten. Daselbs was den Eitgnossen in dem chor uff dem laͤtner ir stand verordnet, da vorhin alwegen die waͤltlichen fürsten warend gestanden. Und also über ein guͦte wil kam der küng mit allen churfürsten, hertzogen, bischoffen, graffen, fryen, rittern und andern vorgenant ouch in das Münster in den chor, der damaln mit swartzen tuͤchern umbhenckt, ouch glich wie der küng und alle herschafft becleidet was. Und also fieng man an, das wiewasser ze gaͤben. Von erst gab das min gnaͤdiger herr von Costentz, her Hug von Landenberg, dem küng, demnach dem bischoff von Mentz, der zuͦnnaͤchst by dem küng stuͦnd, und uff das namm ein levit, was ein thuͦmher von Costentz, dem bischoff das wichwasser ab und besprangt ander fürsten und heren ouch. Und also ward da das ampt der heiligen maͤß durch den wichbischoff von Costentz und von der künglichen maiestat organisten und sengern sollichermaß und so loblich, costlich und herlich angefangen und volbracht, das darvon nit ist ze schriben. Aber da ein ampt ein end hat, was verordnet, dz gemeiner Eitgnossen botten vor allen fürsten und heren uß dem Münster vor dem küng hin in die pfaltz giengend, da inen dann alle waͤlt muͦst wichen und platz geben. Da was vil fürsten und heren, die den Eitgnossen der eren wol gonden, ettlich gesahend ouch vast übel darab. Doch so tatend min heren, die Eitgnossen, das sy der küng an dem end hieß, und liessend jeglichen reden und gedencken, was er wolt. Sy hattend aber ein groͤsser uffsaͤhen dann alle fürsten und bottschafften, so zuͦ Costentz warend, wann ir jeglicher was nach sinem statt wol becleidet und erlich von sinen heren ußgeschickt.
[10.] Was der küng nach dem ampt mit der Eitgnossen botten rett und sy im zuͦ antwurt gabend.
Und alß nuͦ miner heren, der Eitgnossen, botten in die pfaltz kamend, staltend sy sich nacheinandern in ir ordnung. Desglichen ander fürsten und heren ouch iren staͤten nach. Und in dem kam der küng ouch hinein zuͦ inen, einem nach dem andern die hand ze bieten und gnaͤdenclichen ze entpfachen. Nach demselben fieng ein graff [Eitelfriedrich] von Zorn an, in namen des küngs mit der Eitgnossen botten ze reden und ze sagen, wie die künglich maiestat so groß froͤude und wolgefallen an ir zuͦkunfft und wie der küng den tag gaͤrn haͤtt erlaͤpt, das er der Eitgnossen botten so erlich mocht by im haben, und sy soltend sich nit lassen verdriessen, er woͤlte sy zum beldesten und mit eren abfertigen. Und uff sollich gnaͤdige entpfahung und red fieng aber der burgermeister von Zürch [Marx Röist] an, in namen gemeiner Eitgnossen botten der künglichen maiestat irs entpfahens hoch mit vil hüpscher worten ze dancken, und rett, sy erkantend sich alß glider des Richs, waͤrend ouch [bereit,] siner künglichen maiestat alles das ze tuͦnde und zuͦ erzoͤugen, was den eren gemeiner Cristenheit und dem heiligen Roͤmschen rich nutz und frommen moͤcht bringen, ouch das sy woͤltend vernaͤmen der künglichen maiestat haͤrtz, meynung und gemuͤt, mit me worten, hie nit not ze maͤlden. Und also gab der küng uff dz mal mit reverentz urlob, batt sy, kein verdriessen ze haben.
[11.] Wie des Roͤmschen küngs raͤt anfiengend, zuͦ Costentz zuͦ den Bredigern mit der Eitgnossen botten ze tagen und des küngs meynung ze erscheinen.
Also glich morndes am mendag [17.5.] fiengend an des küngs raͤt, mit den Eitgnossen ze tagen in dem Bredigercloster zuͦ Costentz und mengerley ze reden, hievor in den Schwaͤbschen kriegen gehandlet, und wie es beiden teilen, ouch der gantzen Tütschen nacion so wol moͤcht erschiessen, das sy eins miteinandern waͤrend. Und lagend alwegen in ir red daruff, mit dem Roͤmschen küng vereynung ze machen. Das aber die botten wie vor me uff tagen abschluͦgend. Aber den zug gan Rom, wo er den dem hertzogthuͦm Meyland on schaden tuͦn, woͤltend sy im in sinem costen, wa er anders sy an gaͤlt nit sumpte, haͤlffen volbringen. Sollichs tagen waͤret nuͦ bitz an mitwochen [19.5.] ze nacht und kam daran, das die fürsten des Richs den Eitgnossen soltend antwurten. Das sich verzoch bitz umb die VIII. am abend, das man by liecht muͦst essen, und wz doch dryg tag vor Pfingsten. Darab der Eitgnossen botten unwillig und ze rat wurdend, das dem küng kunt ze tuͦn und urlob von im ze naͤmen. Also da das der küng vernam, das der fürsten und der Eitgnossen botten nit eins mochtend werden, schickt er angends zuͦ den Eitgnossen, batt sy, morndes am donstag vor Pfingsten [20.5.] umb die VII. uff die Pfaltz zuͦ im ze komen, daselbs er in eigner person mit inen reden und tagen, ouch sin anligen gegen inen woͤlte entploͤtzen, da er doch marckte, dz inn ettliche fürsten an sinem fürnaͤmen gern hindertend. Diß seitend der Eitgnossen botten zuͦ und verfuͦgtend sich am donstag umb die VII. uff die Pfaltz, da sy dann die küngliche maiestat mit iren raͤten, wie zuͦ was geseit, fundend. Also mit vil züchtiger worten fieng der küng personlich an, mit der Eitgnossen botten ze reden und inen ze clagen mit weynenden ougen, was im je und je zuͦ tratz und widerdrieß von den küngen von Franckerich was begaͤgnet und beschach. Darumb er der Eitgnossen botten guͦt brieff und sigel darleit, und nit abgeschrifften, alß sich die Frantzosen alwegen erbutend, abgeschrifften, aber kein hobtbrieff darzuͦlegen. Darby ein jeglich biderman wol mag betrachten, welher sin grund uff abgeschrifften und nit uff andre gewarsame setzet, das der wol mag verargwanet waͤrden, dz er sollich abgeschriften mache nach sinem gevallen etc. Und also nach langem erzellen und vlissiger bitt des Roͤmschen küng fand er sovil an der Eitgnossen botten, dz man im soͤlt haͤlffen den zug gan Rom tuͦn und der vereynung geswigen, doch also das man inn ruͦwig allenthalben durch ließ ziechen. Wa aber jeman sich des woͤlt sperren, das denn die Eitgnossen im hindurch soltend haͤlffen, damit die sach an inen nit erwunde, sunder würde gefürdert. Doch seitend die botten das nit anders zuͦ dann uff ein hindersichbringen ir heren und obern, und ward darumb antwurt ze gaͤben ein grosser tag gan Zürch gesetzt.
[12.] Wie der Roͤmsch küng der Eitgnossen botten erlich mit schenckinen und zerung abfertget, und wie ein Frantzoß gan Costenz kam, der dem Roͤmschen küng solt han vergaͤben.
Nuͦ was in dissen dingen ein Frantzoß [Gian Antonio Crivelli], der sich ußgab für ein apt, mit VI pferden und einem Frantzosischen botten gan Costentz und erstmals gan Crützlingen komen. Da inn aber der apt nit mocht ander gesten halb geherbergen, also reit er fraͤvelich in die statt, und nam in der küng zuͦ im uff die Pfaltz. In was meynung aber er das tett, mag ich nit wüssen. Doch in kurtzer zitt kamend dem küng brieff und maͤre, das er jemer denselben apt, alß man dazemal rett, fieng. Und gieng ein geschrey uß, das derselb apt vierM kronen vom küng von Franckrich genomen und dem Roͤmschen küng vergaͤben solt haben. Deshalb inn jemer der Roͤmsch küng abweg tett, schickt inn gan Zaͤll in Underse. Wann er fand an rat, das er inn so schnell nit solt toͤten, sunder nach dem richstag die sach witer ergruͤnden. Darvor ward ouch ein Lamparter zuͦ Costentz gefangen, hieß Philip Morasin, der dann ouch geschuldiget, sinem eignen heren, dem general von Meyland [Gerolamo Landriani], der lange zit by dem Roͤmschen küng gewaͤsen und dem küng von Franckrich widrig was, ze vergifften.
Alß nuͦ diß dings geswigen und der tagsatz gan Zürch, wie obstatt, von beiden teilen uffgenomen ward, hat der Roͤmsch küng verordnet, damit das gemein Eitgnossen sin guͦten willen spürtend, jeglichem botten fünff marck silber ze schencken an costlichen vergülten trinckgeschirren, desglich alle zerung. Und darmit wurdend sy also abgefertiget und von der künglichen maiestat geeret. Darzuͦ begabet ouch der Roͤmsch küng vil guͦter heren und gesellen von Eitgnossen mit sundrigen schenckinen an gold und gelt und bezalt für jederman in allen wirtzhuͤsern, welhe da von Eitgnossen oder iren verwanten zuͦ Costentz warend, deshalb er ein grosse gunst überkam.
Und demnach aber der küng von Franckrich, Ludwig, so hertzog zuͦ Orlians, mit den Eitgnossen in vereynung und der hoffnung was, die Eitgnossen haͤttend im Meyland gewunnen und sy braͤchtend inn nit wider darumb. Und durch sollichs und anders wurdent die Frantzosen gesterckt und gewarnet, das jemer Pir Loy, Rocka Martin, Swan Morasin15 und Jeronimus Moron gan Zürch kament, des tags da ze erwarten in namen des küngs von Franckerich mit vil guͦtz und geltz, das sy allenthalben richen und armen, jungen und alten, geistlichen und waͤltlichen ußteiltent und on ruͦwen gabend, inen darmit ein anhang ze machen und geschrey. Wann sy wustend irs raͤchten und glimpfs nit sovil uff ir sitten, wann das inen nott was, fründ ze machen. Zuͦdem hattend sy so maͤngen redlichen knaͤcht gan Jennow und uff die Vasnacht gan Meyland ze ziechen verachtet, der inen trowt, daran ze gedencken, das sy die sach damaln muͦstend übergülden, und schuͦffend dennoch am letsten nüt.
[13. Konflikt zwischen Abt Franz und der Stadt St. Gallen].
[14.] Wie der tag [zu] Zürch angefangen, und von welchen orten dem keiser zuͦ- oder abgeseit, und wer vom Roͤmschen küng dahin verordnet und geschickt wart.
Also nohet die zitt, das man uff gestimpten tag gan Zürch solt komen, dahin dann alle ort ir antwurt hinschicktend, wie sy sich mit dem Roͤmschen küng woltend halten. Desglich die küngliche maiestat ouch ir traͤffelichen bottschafft, namlich den bischoff von Wallis, den bischoff von Trient und ander. Da es nuͦ daran kam, das man solt antwurt gaͤben, kamend aber die Frantzosen vorhin für der Eitgnossen botten mit einer grossen clag und lasterlichen worten, dero sy wenig ere hattend, von dem Roͤmschen küng ze reden, inn an dem zug gan Rom ze hindern. Sy geschwigend aber allwaͤgen irs übels, das sy taͤglich understuͦndend, dem heiligen Roͤmschen rich das sin abzebraͤchen wider alle billicheit und über das sich ir here dz nit ze tuͦnde verschriben haͤtte.16 So behieltent ouch min heren, die Eitgnossen, allwaͤgen in allen sachen inen das heilig Roͤmsch rich vor, wiewol sy Jennow, das aber von anfang dem Rich hat gehoͤrt, im hulffend gewünen. Wa man aber inen die warheit fürgaͤben, so haͤttend sy dz nit getan. Aber gemeiner Eitgnossen botten liessend die Frantzosen also ligen, und wurdend nün ort einmündig und einhaͤlig, schlechtlich on alle fürwort dem Roͤmschen küng den zug gan Rom haͤlffen ze volbringen, namlich Zürch, Baͤrn, Ure, Switz, Underwalden ob und nidt dem wald, Basel, Friburg, Soloturn und Schaffhusen. Dieselben da miteinandern witer mit des Roͤmschen küngs raͤten zuͦ rat wurdend, ein ordnung des solds halben ze machen. Und uff das ward bestimpt eim einlitzen soldner fünffthalben Rinschen guldin und alwegen zwentzig mannen zechen guldin darin für ein soumroß und ein knaͤcht, aber einem zweifaltigen soldner zechen Rinsch guldin, der dann zuͦ roß wol beritten waͤre. Ouch welher kranck wurde uff der straß oder sturbe, demselben, alß lang der zug waͤrte, sin sold, alß ob er gegenwürtig waͤre [Nrr. 238, 246]. Diß ward nuͦ also beschlossen und von jederman, so der sach eins warend, uffgenomen.
Noch warend drüy ort in dissem beschluß nit vergriffen, namlich min heren von Lucern, die von Zug und die von Glarus, die sollichen zug dem Roͤmschen küng haͤlffen zuͦ denen zitten ze tuͦnde abschluͦgent, nit von vyentschafft waͤgen, sunder uß me dann einer raͤchten ursach: Zum ersten, dz sy vermeintend, sy waͤrend mit dem küng von Franckrich in vereinung und stuͤnde inen nit zuͦ, jeman wider inn ze haͤlffen oder das wider zuͦ ander lüten handen inzenaͤmen, das man im uß krafft der vereynung haͤtte haͤlffen gewünnen; wo aber sollicher zug moͤchte dem hertzogthuͦm Meyland on schaden sin, so woͤltend sy ouch tuͦn alß ander und sich der dingen nit sperren. Zum andern so vernaͤmend sy und wurdent warlich bericht, das die churfürsten und die Richstett, ouch der Roͤmsch küng nit wol eins des zugs halben miteinandern waͤrend, wann die fürsten und stett haͤttend ein unwillen ab der sach, darumb das der Roͤmsch küng die Eitgnossen gan Rom versoͤlden und aber sy zwingen woͤlte, in irem costen ze ziechen. Darumb verstuͦndend sy wol, wa sy dem küng dientend, das sy dann den fürsten und stetten mißdientend, an denen aber inen nachpurschafft und kouffmanschatz halben eben vil laͤge. Darumb woͤltend sy die ding im besten lassen anstan. Das man aber dennocht erkante, das sy keinem teil me geneigt waͤrend denn dem andern, so haͤttend sy by lib und guͦt verbotten, woͤltend ouch das noch baß verkomen, die irem zuͦ keinem ze ziechen, sunder gantz still sitzen, alß ouch warlich beschach und grosse gebott darumb ußgiengend alwegen und uff allen tagen.
Aber die Frantzosen lagend staͤtz in miner heren statt von Lucern, und waͤrend on underloß vil knaͤcht und hoptlüten by inen, wann sy hattend ettlichs tags hundert oder zwey ze tisch sitzen. Ouch fuͦrend sy im land umb, einest gan Ure, andrest gan Switz, wa sy dann je meintend, das es brunne, ze loͤschen und alwegen ir vereynung harfür ze ziechen und den Roͤmschen küng ze verhindern; tatend mitler zit heimlich anschleg, wie sy ein huffen knaͤchten uffwigletend und in das land braͤchtent, wann sy verstuͦndend, das man sy zuͦ Chur, zuͦ Ure noch zuͦ Wallis nit durch wolt lassen. Darumb gabend sy groß guͦt uß, das sy sollichs gern haͤttend zewaͤgen bracht. Wann der küng von Franckrich hat ouch den Baͤlli17 mit vil guͦtz und gaͤltz in die Eitgnosschaft verordnet ze ritten, der lang zuͦ Chum18 lag und umb geleit an die Eitgnossen warb. Im mocht aber nit gelingen, wann das er dran muͦst sin. Es ward aber dennocht am letsten durch gemeiner Eitgnossen botten, so zuͦ Lucern warend, mit den Frantzosen gerett, das sy allen knaͤchten den hoff abschluͦgend.19
Und alß die IX ort, so mit dem Roͤmschen küng ziechen wolten, miner heren von Lucern, ouch dero von Zug und Glarus antwurt verstuͤndend, beschlüssend si nitdesterminder die ding also, das jederman hoptlüt, vennrich und anders solte setzen und demnach denn, wenn biderb lüt das ir ab dem vaͤld braͤchtend, umb witern anschlag raͤtig waͤrden, alß ouch darumb ein tag gan Zürch, am sondag nach Oswaldi [8.8.] jederman an der herberg ze sin, angesetzt ward. In dem ouch vil lüten von Eitgnossen von minen heren und andern orten gan Costentz zuͦ dem Roͤmschen küng kamen20, die all von im erlich begabet wider heimfuͦrend, wann er haͤtt min heren von Lucern, Zug und Glarus ouch vast gern by der zal der andern Eitgnossen, darmit er kein verwissen dardurch haͤtte gehept. Und also satzt man in den IX orten hoptlüt und vennrich [Nr. 247], ouch wurdent von allen orten frig hoptlüt verordnet, die also ein guͦte zitt bescheids wartetend und des gaͤltz. Das verzoch sich so lang, das ettlich rettend, der Roͤmsch küng haͤtte me holtzoͤpfeln denn gaͤltz und es wurde nüt uß dem zug. Und alß es eben vor dem herbst im Ougsten und umb die zit was, meintend ettlich, was holtzoͤpfeln abfielend, woͤlte der Roͤmsch küng türer machen und sine soldner darmit bezalen. Nuͦ haͤtte es dazemal sollichs geschreys nit bedoͤrffen, wann dero was wol sovil, die dem küng von Franckerich usstaͤnden sold hieschent und row raͤben muͦst[en] essen, alß dero, so sich ab dem Roͤmschen küng clagtend. Darumb gewan der küng von Franckrich den namen raͤbenküng. Zuͦdem hat der küng von Franckrich die Eitgnossen umb me redlicher knaͤchten bracht mit sinem gelt, alß vil soͤlden der Roͤmsch küng schuldig was. Dz betrachtet aber nieman.21