Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Dank für Hilfe beim Ks.; [2.] Infolge eines Überfalls auf Nürnberger Kaufleute Änderung des Entschlusses, der ksl. Aufforderung zur Entsendung einer Gesandtschaft nicht Folge zu leisten, Bitte um Geheimhaltung.

Nürnberg, 25. Mai 1512

Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Briefbücher Nr. 68, fol. 202a u. b, Kop.

Druck: Kamann, Fehde, S. 81 Beilage VI (mit falsch aufgelöstem Datum 16. Mai).

[1.] Hat Pfinzings (nicht vorliegendes) Antwortschreiben und einen weiteren (nicht vorliegenden) Brief von ihm erhalten. Dankt ihm für seine bisherige Unterstützung in den Nürnberger Angelegenheiten beim Ks.

[2.] Ist durch den Ks. aufgefordert worden, unverzüglich eine Gesandtschaft nach Trier zu schicken. Wiewol wir nu diser zeyt mer und grosser recht beweglich ursach hetten, dann uns hievor ye vorgestanden, nicht zu schicken, in ansehung, das die ksl. Mt., wie wir glauplich bericht, von Trier nach Brabant verrückt, auch etlich Ff. von dannen abgeschiden, und furnemlich darumb, das ytzo bey kurzen tagen uns abermalen ain treffenlicher, merklicher unfal zugestanden, der gestalt, das etwovil unser burger und kaufleut in unsers gn. H. von Bambergs lebendigem, bey sich gehaptem gleyt zu nachst bey Vorchaim durch unsere widerwertigen, deren dannocht bisher der weniger tail ir ere gegen uns bewart haben und zum tail gegen uns in anhangender tagsatzung gestanden, auch auf anderhalb bis in 200 stark gewest sind, nydergeworfen, hinweggefurt, verwundt, geschlagen, inen etwovil gelts, so sy aus vertrauung des gleyts bey sich gefurt, entwendt und werden derselben der unsern noch auf heutigen tag bis in 27 fenglich enthalten, wir auch noch mit grossern, beschwerlichen handlungen täglich bedroet etc., noch dann ungeachtet aller diser beschwerden und das auch schier kainem gleyt mer zu vertrauen ist, sein wir entschlossen, unser potschaft furderlich zu ksl. Mt. ze fertigen, die nun im anreyten sein wirdet. Das wollet doch in gehaim bey euch behalten und auf derselben zukunft, auch mitler zeyt in unsern sachen abermals daz peste und getreulichst handeln. [...] Datum eritag Urbani Ao. etc. XII.