Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Ladung der Gesandten zur Anhörung durch den Ks.; [2.] Ihr erfolgloser Widerspruch gegen die Teilnahme von Ff. an dem Gespräch; [3.] Beginn der Verhandlungen, Bitte der Gesandten um Belehnung Hg. Johanns mit den Landen Hg. Wilhelms von Jülich-Berg, [4.] Vertagung der Verhandlungen durch den Ks. bis zum Eintreffen weiterer Ff.; [5.] Unterredung der Gesandten mit Niklas Ziegler über die Risiken der Herausgabe einer Kopie der ksl. Bestätigung des klevischen Erbrechts in Jülich-Berg sowie über die parallelen Erbansprüche der Hgg. von Sachsen, Bitte der Gesandten um Zieglers Hilfe; [6.] Ersuchen Bertrams von Lützenrode und Friedrichs von Brambach an Zyprian von Serntein um Unterstützung ihrer Werbung beim Ks.; [7.] Verschiebung einer Unterredung mit dem Ks.; [8.] Audienz der beiden Gesandten beim Ks., erneute Bitte um Belehnung Hg. Johanns mit den Landen Hg. Wilhelms unter Verweis auf die vielfältigen Dienste der Hgg. von Kleve für den Ks., Übergabe der ksl. Bestätigung des klevischen Erbrechts in Jülich-Berg an den Ks., Bitte der Gesandten um baldige Erlaubnis zur Heimreise; [9.] Rückgabe der Kopien der ksl. Bestätigung des klevischen Erbrechts; [10.] Jagdausflug des Ks., dessen Absicht zur Entscheidung über die konträren Erbansprüche der Hgg. von Sachen und des Hg. von Kleve auf Jülich-Berg im Rahmen eines Schiedsverfahrens; [11.] Rückkehr des Ks. nach Trier, Unterredung der Gesandten mit ksl. Räten, Wiederholung der Bitte um Belehnung und Erlaubnis zur Heimreise; [12.] Weitere Unterredung mit Niklas Ziegler; [13.] Übergabe der ablehnenden ksl. Antwort auf das Belehnungsgesuch der klevischen Gesandten, Aufforderung an Hg. Johann II. von Kleve zur Entsendung von Vertretern zum Reichstag; [14.] Antwort der Gesandten mit nochmaligem Ersuchen um Belehnung und Erlaubnis zur Heimreise; [15.] Durch die ksl. Räte mündlich vorgetragene Antwort des Ks.; [16.] Nochmalige Bitte der Gesandten um unverzügliche Belehnung; [17.] Erneute ablehnende schriftliche Antwort des Ks.; [18.] Kurze Replik der Gesandten; [19.] Übergabe des ksl. Entschlusses zur schriftlichen Belehnung Hg. Johanns von Kleve und der Hgg. von Sachsen am Ende des Reichstags; [20.] Antwort der Gesandten mit nochmaliger Begründung der Ansprüche Hg. Johanns und Ersuchen um Heimreisegenehmigung; [21.] Bekanntgabe des ksl. Entschlusses zu einer Vermittlung im Jülicher Belehnungsstreit oder zur gemeinsamen Belehnung Hg. Johanns von Kleve und der Hgg. von Sachsen, militärische Hilfe Hg. Johanns gegen Geldern als Bedingung, Aufforderung an diesen zur Entsendung bevollmächtigter Vertreter; [22.] Diskussion der klevischen Gesandten mit ksl. Räten über den ksl. Entschluß; [23.] Antwort der Gesandten mit nochmaliger Wiederholung der Belehnungsbitte, Inaussichtstellung eines Zeichens der Dankbarkeit für den Ks., Infragestellung der gewünschten Hilfe gegen Geldern und Ablehnung der verlangten Gesandtschaft zum Ks.; [24.] Dessen Entschlossenheit zum Festhalten an seinem Entschluß, Andeutung einer für Hg. Johann günstigen Entscheidung des Ks., Aufforderung an die klevischen Gesandten zu weiteren Verhandlungen hierüber in Brabant; [25.] Dem Ks. persönlich vorgetragene Bitte der Gesandten um Erlaubnis zur Heimreise sowie um Schutz und Schirm für Hg. Johann; [26.] Antwort des Ks.; [27.] Gespräch der Gesandten mit den EBB von Mainz und Köln sowie Mgf. Friedrich von Ansbach-Kulmbach über die Belehnungssache; [28.] Unterredung mit dem kurpfälzischen Kanzler; [29.] Wohlmeinende Antwort des Mgf.; [30.] Beruhigende Äußerung des ksl. Kanzlers; [31.] Unterstützungszusage Niklas Zieglers, Verlangen nach Rückzahlung des diesem durch Hg. Johann geschuldeten Betrags von 1000 fl.

Trier, 12. April – 13. Mai 1512

Spätere Kop.: Duisburg, LandesA, Kleve-Mark Akten Nr. 66, fol. 18a-49b (auf dem Deckblatt fol. 17a: Protocoll des verlaufs auf dem reichstag zu Tryer, als Hg. Johann zu Jülich, Cleve und Berg umb die belehnung angehalten Ao. 1512); Berlin, GStAPrK, I. HA, Repos. 35 B 15, Nr. 36.

[1.] Uf mayndach neist nach dem hl. paischdage Ao. 1512 [12.4.12] hait ksl. Mt. myns gn. H. geschickten räte zu Trier durch H. Niclas Ziegler ansagen laßen, wie das ire Mt. sy denselven tag na mittage heren wülle, auch etliche Kff. und Ff. dabeyhaven.

[2.] Daruf hain die rede H. Niclas gesagt, bedünkt sy nyd van noden, einiche Ff. by yre werbonge ze nemen, und in gebeten, ksl. Mt. solches anzezeigen. Des hait er sich beladen ind schriftlich antwort zugeschickt, ksl. Mt. have die Ff. darzuberoifen, möge des nyt enderen, und das wir uns solches nit irren laißen, es geschie der sachen zo guede, das wir unser botschaft gar doch nychts darhynden laissen sulten.

[3.] Also syn wir zu dryen uyren zu Trier auf das pallas gangen. Hait ksl. Mt. uns vor sich kommen lassen. Dae ire Mt. mitsambt dem Bf. von Trier, Mainz, Pfalz, Würtemberg, Broynschwig gesessen synt, auch derselben Ff. und ksl. Mt. räte darzu darbeygewest, und durch den van Zorn eröffnen lassen, wie ksl. Mt. vernomen habe, wir von wegen des Hg. van Cleve und Gülich da syn, etliche werbung an ihre Mt. zu brengen; das woll ihre Mt. vernehmen.

Darauf haben wir angefangen und der Ff. halven, so die dabey waren, ein kurze anrede vur das irst getan, also wie das der durchleuchtige, hochgeborn F. H. Johann, eltiste sohn zu Cleve, Hg. zu Gülich und Berg, unser gn. H., zu ksl. Mt. uns us uys untertenig gehorsamb gefertigt hab, mit bevehl, syne Gn. gegen ksl. Mt. als synen allergnst. Ks. und H. untertenig mit ganzen schuldigen, gehorsamen diensten zu erbieten. Und ihre Mt. darneven anzeigen sullen, das unser gn. H. uf solche schrift, ire Mt. doin have laißen, daz syne Gn. syner Gn. rete zu ihrer Mt. gehen Trier schicken sulde, ind dahin zu ihre Mt. gefertigt have, ihre Mt. gemöide und meinunge darauf zu vernehmen. Und damit afgedreden.

Hat ksl. Mt. den von Zorn uns antworten laßen ungefehrlich under andern diese meinunge: Wo wir etwas widers in bevehl hetten, möchten wir vurbrengen. Wo wir aber geyn wider beveil haben, das wir dann verziehen, bis die Ff. und versamblung dahin zusammenkommen. Will ihre Mt. alsdann mit uns handelen.

Also haben wir uns bedacht und ksl. Mt. uf solche ihre Mt. antwort und vurgeben dese meynunge, wie hernachvolgt, vurgeben: Also ihre Mt. hab unser werbung, die wir anfenglich in bevehl gehabt haben, vernomen. Und so wir uys ire Mt. antwort vernomen, wo wir etwas weiders in bevehl haben, das auch vurbringen wulten, haben wir gesprochen: Allergnst. Ks., unser gn. H. hab uns etlich wyder bevehl getain, ire Mt. in untertenicheit vurzedragen, und also, wi das unser gn., alter H. seliger, Hg. zu Guylich und Berge, geweist ist vur siner Gn. abgang by leben syner Gn. räten und ritterschaft, ouch den van der landschaft bevolen hab, siner Gn. tochterman, ietzt unserm gn. H., hulden und eyden, den für iren H. ufnehmen sulten, wie dann geschien. Und darneven angezeicht, wie das syne Gn. vormals ksl. Mt. gn. verwilligonge erlangt habe, das syner Gn. tochter die lande erben und besitzen sulte, ungezweyvelter zuversicht, ire ksl. Mt. unsern gn. H. auch dabey gnediglich handhaben und behalten werde. Demnach habe unser gn. H. uns geferticht, ire ksl. Mt. in aller underdenicheit von siner Gn. weigen zue bitten, das ihre ksl. Mt. unsers gn. alten H. seligen lankwirige getreue dinst, auch solche dienst, unsers gn. H. vater von Cleve lange ihre ksl. Mt. und dem huys van Burgundien getain haben, gnedenklich ansiehen und sine Gn. uf solche gn. verwilligonge mit den landen belehnen und sine Gn. gnedenklich dabey handhaben und beleiben laßen wullen. Sulches wolle sin Gn. alle syne dage gegen ire ksl. Mt. mit lieb und guede, auch mitsambt sinen Hh. und frunden und alle dem, Gott synen Gn. verlehenen mach, in aller underdenicheit truwelich verdienen und als ein gehorsamer F. des Rychs gegen ihre Mt. und das Reich halden.

[4.] Doruf hat ire Mt. avermals durch den von Zorn antworten laißen, sulchs sy dergelichen vurmals auch also an ihre Mt. gelangt, und so die sache groiß und wichtig und die Ff. noch nit alle byeinander, sundern eynsteils noch uf dem wege und in kurzen zesammenkommen werden, uns darumb so lange verhalten sulten. Alsdann will ire Mt. wyters handelonge darinne haven. Damit syn wir vur desmals abgescheiden.

[5.] Item den andern tag, nemblich dinstag [13.4.12] zo morgen umb seven uhren, ist H. Niclas Ziegler in unser herberge kommen, uns furgehalten, das ksl. Mt. ime bevoilen hab, mit uns zo sprechen, das wir ire Mt. die confirmation von ksl. Mt. verwilligongebrieven overgeven sulden. Und hat doch uys ime selfs gesprochen, er weysse nit, of es guet getan sy, ksl. Mt. solch copien zu oevergeven, uf das sy nit in Judashende kommen. Es weys nyeman, weme de zur hand kommen möchten, deme wederteyl vielleicht zue wissen werden, sich vorder wann sust darnach zue richten, der sachen hinderlich sin würde. Und darus geschlossen, ksl. Mt. have der brieve ungezweyvelt, so ihre Mt. de geben have laißen, selbst guet wießen, doch an H. Niclas begehrt, das er zom besten help raiden. Hait sich gewillicht, ksl. Mt. gefoechlich antwort doruf zo geven, und die confirmation dasmail blyben laissen.

Item darneven haven wier H. Niclasen zo erkennen gegeven, wie das wier in unser werbung, den andern tag an ksl. Mt. in bywesen der Ff. getain, etliche sachen, so die Ff. by dem verhore waren, uns nit von noeden beducht, desmails, dieweyl es der Hh. von Sachsen handelonge uf ksl. Mt. antwort, Frederich von Brambach zu Noermberg geven, betreffend, unterlaissen, welches wir doch ksl. Mt. nit verhalten wullen.

Und haven im zo kennen gegeven, wie das unser gn. H. vur lenger zyt und glich darnach, als unser gn. alter H. [Hg. Wilhelm von Jülich-Berg] abgangen, syner Gn. treffliche botschaft gerne zo ksl. Mt. geferticht habe, ihre Mt. siner Gn. sache ind handlonge allenthalven zo erkennen zo geven und untertenenklich umb belehenonge bitten zo laißen. Wyle des aber ksl. Mt. uyslendicheit halb, ire Mt. mit schweren kriechshendeln in frembden landen, ouch ihre Mt. deshalb nit zue finden west, nit möglich gewest, aber, uf [daß] ksl. Mt. nitdesmyner unsers gn. H. sach ind gestalt wissens möcht haben, sine Gn. Frederich von Brambach geverdicht, ire ksl. Mt. zu suchen, wo ire Mt. zo vinden were, und ihre Mt. alle sachen zo kennen geven sult, ouch ire Mt. unterdeninklich umb belehenonge bitten, wie geschien.

Dorauf habe ksl. Mt. demselven Frederichen antwort gegeben, an unsern gn. H. zu bringen, wie das die Hh. von Sachsen glychermaß umb belehenonge der lande bitten. Derhalven ire ksl. Mt. unsern gn. H. derzyt uf die belehnonge kain ander antwort geven moegen, dann ire Mt. will understein, gütlich handelonge zwischen ine vorzenemen ind daß unser gn. H. siner Gn. reede verordenen sult, so, wanne ksl. Mt. sinen Gn. schryven ind erfodern laiß, der rede alsdan bereit syn, in acht dagen ze kommen, woe ire Mt. die hinbescheiden wird. Sulche antwort hat Frederich vurscreven unserm gn. H. zo kennen geven. Darauf unser gn. H. sich mit etlichen sinen Hh. und fründen bedacht, ind haven sich der antwort nit wenich beschwert, das sine Gn. der lande widerbelehenonge halben etwas mit unserm gn. H. von Sachsen zu handlen oder durch yemantz daran verhindert werden sult. Und uns deshalven zu ksl. Mt. geferdicht, ire Mt. in aller underdenicheit davur ze bydden, dann unser gn. H. wisse mit den Hh. von Sachsen derhalven gar nichts zue schaffen ze haven, uns auch nit geferdicht, eyniche handelonge mit in oder gegen sy anzunemen, syn ouch by uns selfs nit darzo geschickt, in solche handelonge zue ergeben, dan allein mit ksl. Mt. in aller underdenicheit uf die belehenonge zu handelen. Darin wolde unser gn. H. sich gegen ksl. Mt. in allem, das sinen Gn. möglich ind billich, gehorsamblich gegen ire Mt. und das hl. Rich halten. Ind an in begert, ksl. Mt. sulches im besten zu brengen, uf das ksl. Mt. eigentlich wissens habe, welchermaiß ind was gestalt wier hieher geverdicht syn. Und so er ksl. Mt. solches nit zo kennen geven möcht, wulden wir es selfs doen. Also hat er uns zugesacht, sich auch damit beladen, an ksl. Mt. zue bringen.

[6.] Item darnach syn Lutzen [= Bertram von Lützenrode], marschalk, ind Brambach denselven dinstach [13.4.12] na middage zo dem Zarentener, canceler, gegangen, eme unsers gn. H. credenz uberliefert ind von unsers gn. H. boten weigen gebeten, daß er das best in den sachen doen wulle, nachdem hey de verwilligungbrieve ufgericht have. Myn gn. H. sulle das günstlich umb ihn verdienen ind dankbar syn. Ind eme darby zo kennen gegeven, wie das ksl. Mt. Frederich van Brambach, als der ietzt iungst von unsers gn. H. weigen hynuf zo irer Mt. geferdicht was, uf H. Niclas Ziegler bescheiden ind dem, sin werbong zo avergeven, bevohlen gehadt have, so der canzler der zyt nit by ksl. Mt. was. Also sy H. Niclas in den handel kommen. Aber myn gn. H. wulde sich nitdesdeminer alles guden zo eme versien und beger, daß er sich mit in handel schlagen ind zom besten raden wulle etc. Ind eme darneven die obgemelte meynonge, wilchermasse wir dieser zyt geferdicht sin, auch angezeicht. Des hait er sich auch gewillicht, an ksl. Mt. ze bringen, ind uns uf unsers gn. H. begerde antwort geven: Warzo myn gn. H. in der sache recht und voege have, da will er, also vil eme mögelich, zohelfen ind nit anders, daß man eme die stove voll gulden geven wulle. Haven wir gesacht, unser gn. H. begehr nit me, dann ksl. Mt. in by der verwilligonge behalten wille.

[7.] Uf guedestach nach paischen [14.4.12] hat H. Niclas Ziegler gesacht, wie das ksl. Mt. begehrt have, der marschalk ind Brambach denselven avent tüschen 8 und 9 uhren in das pallas zo ire Mt. kommen und confirmation der verwilligongebrieve mitbrengen, ksl. Mt. die allain horen laissen. Ind als die zweyn, dem also zo doin, willich waren, hait derselve H. Niclas in kürz darna botschaft gedaen, ksl. Mt. have eme emboiden, uns sagen sulde, der Bf. van Cölne und Meinz würden den aevent by ire Mt. etc. essen, daß es zo spait vallen mocht, das sy verziehen, bis den andern morgen tüschen 6 ind 7 mit den copien zo ire Mt. kommen. Dem also geschiet.

[8.] Ind als die zweyn uf donrstach na paischen [15.4.12] den morgen froe zu ksl. Mt. kommen sind, hant sie ksl. Mt. ihre werbong selfs weder entdeckt, dasienen, wie das unsers gn. H. geschickten kein bevehl hetten, in dieser sach mit den Hh. von Sachsen zu handlen, dann alleine mit irer ksl. Mt. uf die belehnong ze handlen, darbey unsers gn. alten H. seeligen dienst, die syn Gn. ksl. Mt. von der zyt, als ire Mt. noch Hg. und erst in die Niederlande kommen was, bis uf sinre Gn. ende manchfeldich gedaen ind ksl. Mt. gescheft halben vielerley ufroir, kost ind schadens geleden, derglichen siner Gn. undersaissen, der sine Gn. ind die sine wail entragen bleven weren, auch unsers gn. H. von Cleve, unsers gn. H. vader [Hg. Johann II.], dienst angezogen, zo verderflichen schaden ksl. Mt. handel halven kommen ind bracht, ind das unser gn. junger H. auch gutwillich ind geneigt sin, gegen ksl. Mt. und ire Mt. kinder in alle dem, siner Gn. moeglich, sich gehorsamblich, dienstlich ind guetwillich zu erzeigen. Dat ksl. Mt. das alles gnedinklich betrachten ind unsern gn. H. mit den landen belehnen und dabey handhaben ind behalden. Dat will sine Gn. alle dage sins levens mit lieve ind guede mitsambt sinen Hh. und frunden truwelich umb ksl. Mt. verdienen ind sich als ein gehorsamer F. des hl. Richs gegen ire Mt. ind das Rych halden. Ind ir ksl. Mt. daemit die confirmation oeverlivert, also dat die sust in geine ander frembde hende kommen, so wier gein bevehl haben, uns daemit gegen jemanz in einiche hendele ze ergeven. Doruf hait ire ksl. Mt. die brieve in irer Mt. hand von in entpfangen ind gesprochen, wille die oversien ind uf einen wech schließen, damit ire Mt. by den sachen uf eyn endlich meinonge ze handeln wiesse.

Item darneven ist irer Mt. angezeigt, das unse gn. H. vilerley zydonge von kriechsvoulk ankeme, by der Masen liegen, ouch meins gn. H. lande sust wider ind vur ain anstosser gelegen syn, ind wy siner Gn. hoifmeister [Rabot von Plettenberg], marschalk, canzler [Wilhelm Lüninck] von sich zu ire Mt. geschickt have, der sine Gn. nied lange embern möge, darome gebeden, kürzlich geferticht möchten werden. Hat ire Mt. geantwort, welde flux ende geven, uns nit lange ufhalten. Ind also von ire Mt. gegangen.

[9.] Also hat H. Niclas Ziegeler uns die copien den frydach [16.4.12] den morgen wederome geschickt ind sagen laissen, ksl. Mt. will uns gar in kurzen guede antwort geven.

[10.] Item uf maindach nach dem sondage quasimodogeniti [19.4.12] ist die ksl. Mt. von Trier gereden uf die jacht 5 oder 6 mylen daby int gewelde. Do hait sine Mt. die stenden des Rychs van unsers gn. H. sachen schriftlich vurgeven laissen, wiewail syn Mt. vurhyn selfs gesacht, man sulle alleyne mit siner Mt. handeln etc. Ind wes ksl. Mt. so schriftlich an die stende hait langen laißen, ist mins gn. H. reden von etlichen guetgonren in schrift overgeven, nemblich wy hieby: [Folgt Nr. 1159].

[11.] Item uf sondach misercordia domini [25.4.12] ist ksl. Mt. weder zo Tryer kommen. Ind uf maindach neist darnae, nemblich uf maindach nach misericordia domini [26.4.12], haven ksl. Mt. rede meins gn. H. reden vurgegeven, wie hiebey:

aItem uf maindach nae dem sondage misericordias domini Ao. 1512 zo 10 uhren vur middage haven der ksl. Mt. rede, nemblich der von Mersberg [= Hans Jakob von Mörsberg], Niclas Ziegler, meister Jeronymus [Brunner?] ind meister Antoni Vaderpont [= Waudripont], myns gn. H. reden vurgegeven die meynunge: Als die rede van weigen myns gn. H. unlanges alhie erschienen ind umb belehenonge der lande Guilge ind Berge in behoif sinre Gn. gebeden, so have die ksl. Mt. die rede gehöret in bywesen etlicher Kff., Ff. und andere stende des Rychs. Have ksl. Mt. darnae die sache an die stende, ietzt alhy, gemeinlich gelangen laißen. Doruf ksl. Mt. [mit] den stenden des Rychs, auch sinre Mt. reden rait ind sprache gehabt. Daruf die antwort verdragen sy lude der ufzeichonge [Nr. 1161], die sy verlesen haven. Ind ist dieselve ufzeichonge derselver meinongen ind inhaltz, als unlangs von der ksl. Mt. weigen den stenden vurgegeven was, das von etlichen guetgonren myns gn. H. reden overgeven und vort sinre Gn. copie davon overschickt ist.

Ist von reden myns gn. H. geantwort, als anfenklich: Die gesandten myns gn. H. moegen wysen, daß wylend Ks. Frederich löblicher gedechtnis und nachmals yetzt die ksl. Mt. in ingange ihrer Mt. regieronge den Hgg. von Sachsen die gedachte lande Guilge und Berge etc. Daruf ist gesacht, davon enhave min gn. H. noch siner Gn. rede noch die syne geyn wissen, dann myn gn. H. befunde brieve ind siegele, darin ksl. Mt. bewillicht, dat myn gn. jong fraue [Hg.in Maria] die naegelaißen Ftt. ind land myns gn. H. seligen erven solle. Doruf auch der hylich [= Heirat] mit mynre gn. H. ind sonderlich mit wissen ind raide der ksl. Mt. zogegangen ind geschiet sy.

Vorder uf das punt, das myn gn. H. seliger ietzt der ksl. Mt. angezeicht, wie das land von Berge nit heimbfellich sye etc., ouch mit anzehonge, das land von Guylge belangen, von Ks. Sigmont angezogen etc., uf solchen anzehonge, myn gn. H. seliger gedain sulde haven, enwieße man nyt, dann der ksl. Mt. verwillongebrief vermelde, warumb die gnaide mynem gn. H. von irer Mt. geschiet sye. Die ksl. ind kgl. belehenonge und confirmironge bewiesen ouch genochsam, wy die landen van Guylge ind Berge an myns gn. H. seeligen aldern [Hg. Gerhard von Jülich-Berg und Hg.in Sophie von Sachsen-Lauenburg] ind an syn Gn. gekommen ind wie ire Gn. die besessen ind gebruycht haven, so dat man daruf nit wyders zo sagen wieße. Dann die ksl. Mt. und die stende des Rychs alhie haven woil vernommen ind aen zwyvel in gueder gedechtnis, wie wyt ind verr dieser geschickten rede beveil sich streckt. Sulchs sy, das syne Gn. die ksl. Mt. underdeninklich umb gn. belehenonge bydde luyde siner Mt. brieve ind siegil. Und wann sulchs geschien, so wille myn gn. H. sich halden mit lyve ind guede, land ind luyden als ein gehorsamer, truwer F. des Richs.

Daebeneven sind int lenge angezogen mannichfeldiche dienste myns gn. H. seligen von der zyt, ksl. Mt. irst in die Niederlande gekommen, bis in sinre ftl. Gn. ausgang. Diselven dienste ksl. Mt. und sinre Mt. kindern zo mirklichem nutze ind wailfart erschenen und mynre gn. H. zo mirklichem darlegen und auch synre underdaenen zo grossen costen gekommen, ire bloit darover vergossen ind dat yr verdaen. Ouch angezogen von den diensten myns gn. alden H. von Cleve [= Hg. Johann II.] und syner Gn. lande, by dem huyse von Burgondy gedain, die manichfeldinklich und denselven landen half zo verderven gekommen. Man had gehofft, ofwail ksl. Mt. den verwillonge myne gn. H. seeliger nit gedain, dannoch so sulde syn Mt. die manchfeldige vurgenante dienste betrachten und myne gn. H. gnedenklich belehnen.

Daeby vorder verzalt, wie das diesen reden eine schrieft over die ander kommen [Nr. 1674 [3.], 1675 [2.], 1680 [3.]], das myn gn. H. ire nit lenger van sinre Gn. embern moege, angesien, sine Gn. sine Gn. plätze moiße doyn hoiden ind waren gelich kriech were, so alreleye anstoeße ind wilde hendele van Franzosen, Gelrischen, Lutgen, Arburchschen ind andern daeumbtrynt syen etc.

So sy noch wie vur dieser rede van weigen myns gn. H. underdenigliche bidde, dat ksl. Mt. sin Gn. nu sunder lenger ufhalden gnedinglich belehnen welle luyde siner Mt. verwillongsbrieve ind siegele. So syn Gn. sich halden wille als ein gehorsamer F., wie vur geluyt. Und dies der ksl. Mt. rede flißlig gebeden, sulchs in dem besten also anzebrengen.

Daruf ksl. Mt. rede vurscreven gesacht, wellen das vurgeven, wie vur erzalt, in dem besten an ksl. Mt. gelangen laißen, und was sie forder zom besten darinne doin mugen, waeby diese rede ksl. Mt. antwort daruf balde vernemen mögen, wellen sy gerne doin etc. Daemit datmail afgescheiden. Und der ksl. Mt. rede haven dat schriftlich vurgeven, wie vurscreven, gehoret, weder gesonnen, so sy gein ander bevehl hedden, dan das hoern und lesen zo laißen. Dem so geschiet ist.

[12.] Item uf vurgenannten maindach nae dem sondach misericorias domini vurscreven [26.4.12] zo zween uhren na mittage synt myns gn. H. rede zo H. Niclas Ziegeler alleine weder gegangen, ihme vurgehalden die meynonge hernae:

So als huyde vur medage hey und etliche andere ksl. Mt. rede diesen myns gn. H. reden etlich vurgeven gedayn, daruf ihre antwort genochsams vernomen. Aver man wille ime als demyenen, myn gn. H. ind sy alle in diesem handel sunderlich vur andern vertruwen, zo kennen geven, es have de gestalt, dat de rede in geyne wys nit lenger verbeiden mögen durch oirsache, huyde verzalt. Sunderlich ist ime gesacht, myn gn. H. have sich mit siner Gn. fründen, adel ind underdanen gemeynlich uf den handel besprochen ind rait gehalden. So enbefinde sine Gn. nit anders in der alre raide ind dese rede, enhaven ouch geine ander macht noch beveil, dann umb de belehnonge underdeniglich ze bidden bind sich gegen de Hgg. van Sassen noch niemands in egeyne hendele ergeven–b etc. Wille nu H. Niclas an stunt sich by de ksl. Mt. voigen oder sy eme dat nit voichlich noch doinlich, so willent de rede selfs doin ind noch eynmal bey ksl. Mt. erhoilen der rede macht ind beveil ind soviel vordern, wille ksl. Mt. myn gn. H. gnediglich belehnen ind daby handhaven ind behalden. Wille dann sine ksl. Mt. daruf ind derhalven mit den reden handeln oder doin lassen, daeinne will men van weigen myns gn. H. soviel zom besten behoulfen sin, as umber moeglich ind doinlich syn sall. H. Niclas hat sich erboiden, wille de meynonge vurscreven also alleine an ksl. Mt. in dem besten brengen und daransyn, sobalde as umber geschien möge, antwort zo erlangen. Damit up datmail afgescheiden.–a

[13.] Der ksl. Mt. rede, nemblich der von Meresberg, H. Niclas Ziegler, meister Jeronymus ind meister Antoni Vaderpont, haven von weigen ksl. Mt. reden myns gn. H. uf guedestach nae dem sontage misericordia domini Ao. etc. 12 [28.4.12] morgen furgegeven, wie hernae:

Item die antwort, so myns gn. H. rede den genanten der ksl. Mt. reden up yre vurgeven uf naistvergangen maindach [26.4.12] gegeven, haven sy alle yrs besten verstanden, der ksl. Mt. mit voichlicher underrichtungen, soviel in yrem vermögen geweist, zo kennen gegeven. Ind up dat sie der eyndrechtiglich weren, haven sy die vurgeven antwort ufgezeichent ind under in vieren der eyndrechtlich verdragen, de so angebracht, wie vurscreven. Daruf ksl. Mt. in bevolhen, myns gn. H. reten wederumb zo sagen dese meynonge naevolgende:

Die ksl. Mt. have hievur ind ouch nu waile verstanden, wie das mins gn. H. rede die ksl. Mt. angesoicht ind underdeniglich gebeden. Aver so die Hgg. van Sachsen so wail as myn gn. H. ind vieleicht me gerechticheit zo den gelaißen myns gn. H. seeligen landen vermainen zo haven den min gn. H. und siner Gn. gemahl, daromme die ksl. Mt. na deser rede begehrn der belehnonge halven nit wilfahren möge. Dann ksl. Mt. wille den reden erlouven, hynzozihen ind dat sy by minem gn. alden H. Hg. Johans von Cleve verfoigen, syn Gn. syn treffliche botschaft zo dem iezigen rychsdage hieher geen Trier schicke, umb in des Rychs sachen helfen ze handeln, ind dat dieselven myns gn. alden H. von Cleve ouch mit volre macht syn, umb uf demselven rychsdage tüschen min gn. H. ind dem Hg. von Sachsen haven zo handeln. Daein ksl. Mt. mitsambt den stenden zom besten wille handeln, waby die Ff. die gebrechen guetlich oder entlich, wie sich gebühre, verdragen möge werden.

[14.] Up das vurscreven der ksl. Mt. vurgeven haven rede myns gn. H. sich bedacht ind verzahlt, sy hedden sich der antwort van ksl. Mt. nit verhofft, so men gehoirt, sy gein ander beveil haven, dan ksl. Mt. underdeniglich umb gn. belehnonge ze bidden ind darby zo behalden ind in eigene andere hendele zo ergeven, as ouch also geschiet sy. Nu myne gn. H. der belehenonge zo weigern nae ksl. Mt. verwilligongebrieve ind siegel etc., konnen de rede betrachten, we sich sulchs gezemen sulde.

Als ouch angezogen sy, myn gn. alde H. van Cleve zom rychsdage herzoschicken, sy syn Gn. ein F. des Rychs, have noch synre Gn. lande, damit min gn. H. noch nit schaffen have. Wan [durch] ksl. Mt. oder van des Rychs weigen syn Gn. zum rychsdage gefordert würde, vermoiden dese mins gn. H. rede sich, syn Gn. daeinne wail gebürlich halden werde. Wo ouch wyder verzalt, deselven geschickten myns gn. alden H. mit voller macht zo kommen, ze helfen handeln tüschen mynre gn. H. ind dem Hg. van Sassen, geven man in dem besten zo kennen, dat sulchs nit zo geschien sy, den man have vurhin verstanden, wilchs nu noch eynmal verzalt, wie min gn. H. sich up de dingen mit synre Gn. Hh. und frunde besprochen, ouch mit synre Gn. underdaenen ind landschaft geraitslaicht. So sy van den allen synre Gn. geraden, nit anders dann ksl. Mt. umb gn. belehenonge ze bidden ind sich gegen de Hgg. van Sassen oder nyemanz in egeyne hendele zo ergeven, we vurgerurt. Al solches vermoide man sich ouch daeheyme nit verandert werde.

Ouch ist verzalt, wie das min gn. H. der verwilligonge nae de lande ingenommen ind der in rechten, [ge]bürligen besess sy, so de verwilligonge vermeldet ind allen Kff., Ff. ind stenden des Rychs geboden würdet, myn gn. H. daeby zo hanthaven ind zo behalden. Darane mym gn. H. nit voigen, ouch sich billich nit gebüren sulle, sich in einiche ander hendele zo ergeven.

Daby vorder verzalt de getruwe, manchfeldige dienste mins gn. H. seeligen, ouch mins gn. alden H. van Cleve, zosambt der verwilligonge, ind noch avermal de vurgerurten ksl. Mt. rede gebeden, an syn Mt. in dem besten zo brengen ind zo bidden, min gn. H. gnediglich zo belehnen ind daeby zo hanthaven. Sine Gn. wille sich halden in allen sachen na alle syne vermögen als ein gehorsamer, truwer F. des Rychs. Ind wes noch daevon geschien möge, bidde man umb ein gn., vorderlige antwort, so de rede gerne morne [29.4.12] weder heimziehen willen, so sie doch erleufnis haven ind ouch nit lenger hie verhalden mögen durch oirsache, die genoich verstanden ist.

De ksl. Mt. rede haven gesacht, willen de meinonge ind vurgeven vurscreven sunder verzoch der ksl. Mt. in allem besten vurhalden, ind wes sin Mt. meinonge ind antwort daruf sy, mins gn. H. rede vorderlich weder anbrengen.

[15.] Haven de vurgerurten ksl. Mt. rede up vursceven guedestach [28.4.12] den avent mins gn. H. reden weder vurgegeven also: Item das sie dat vurgeven, desen morgen von mins gn. H. reden in geschiet, we vurscreven, sie in dem alrebesten in truwer, flissliger meinongen yrs beheltnis angebracht. Daruf ksl. Mt. in bevoilen, desen reden weder vorzodragen, dat ksl. Mt. sich in geynen wech nit vermoidt hedde ind sich befrembde, dat dese rede in den vurgerurten vurgeven beswerunge gehaidt sulden haven, angesien, ksl. Mt. sulch uys gn. meinonge gedain, so de Hgg. van Sachsen zo den landen myns gn. H. seliger sich vermessen, des sie ouch brieve und siegel haven, wie man gehoirt. Sulde nu ksl. Mt. den einen belenen und den andern nit, konne man ermeßen, wy sinre Mt. sulchs gezemen wülde. Daromme sin Mt. de meinonge zo der gütliger oder endliger handelonge ksl. Mt. mitsambt Kff., Ff. ind stenden, iezt alhie, also bedacht, waby wyder unluest, besweronge ind ufroer verhoedt ind ksl. Mt. durch geyn deyl daeinne bedacht werde.

Als auch angezogen von mine gn. alden H. van Cleve, dat der zo desem richsdage sulde schicken, wi huide darvon verluydt ind deser rede verrichtunge daruf, dat syn Gn. mit den landen myns gn. H. in dem valle nit zo doin have etc., sulchs laist ksl. Mt. darby, sulle ouch hieinnen gein mangel hain. De ksl. Mt. moge eme doin schryven ind vordern zom rychsdage as eim F. des Richs etc. Stee sinen wech.

Vorder verzalt, we aver mins gn. H. rede in dem vurgeven, huyde verluydt, so gar besweret weren, so have ksl. Mt. sich eins ander weges bedacht, in dem dese rede des macht hedden oder erlangten, dat syn Mt. beide partyen, myn gn. H., ouch den Hg. van Sassen, yeden zo sine rechten, belehenen wulde ind mins gn. H. belehenonge uf de masse nu alhy doin, up dast gein deil in dem vaille sich ksl. Mt. besweren oder beclagen dürfe. Wes deser rede meinonge daruf, mögen sy sich bedenken ind antwort geven.

[16.] Daruf rede mins gn. H. gesacht item antreffen de belehenonge vur antwort under anderm, men enhave geyne ander macht noch beveil, dann umb gn. belehenonge underdeiniglich zo bidden ind min gn. H. daeby zo hanthaven ind zo behalden. So sy, we vurhin zo viel zyde verluydt, noch van weigen mins gn. H. de underdenige bede, synre Gn. nu alhy de belehenonge zo doin ind darby zo hanthaven ind zo behalten luyde ksl. Mt. verwilligongebrieve und siegel. We min gn. H. sulches als ein truwer, gehorsamer F. des Richs gegen ksl. Mt. mit live ind guede, landen ind lüden verdienen kan ind mach, des sall sin Gn. alzyt sines levens guetwillich befunden werden. Dann sich in einiche verbundliche sachen, recht oder anders ze ergeven, ensy men nicht mechtlich, ouch des vermoidens, derhalven geyn ander macht by mym gn. H. noch siner Gn. landschaft ind underdanen nit ze erlangen sy, wille man in dem besten nit verhalden. Bidden de rede, dese meynonge noch einmal in dem alrevoichlichsten ind besten an ksl. Mt. zo brengen ind davon vorderliche antwort zo erlangen.

[17.] Dese nageschreven antwort haven ksl. Mt. rede myns gn. H. reden schriftlich overgeven op den neisten saterstach na dem sontage misericordia domini Ao. 1512 [1.5.12]:

Unser allergnst. H., der röm. Ks., hat abermals Hg. Johansen von Clef räte besweronge und ansuchen der belehnung gnediglich verstanden und wer je sonderlich geneigt, sy in ander gn. meinung abzufertigen. Aber deweil sie nu zuemal die gelegenheit des handels von wegen der Hgg. von Sachsen genuegsamblich bericht sein, will ir Mt. gebühren, diesmals auf vorgegeben antwort zue beharren. Und die ksl. Mt. begehrt darauf nachmals, daß sy es dabey bleiben lassen, nemblich zu bewilligen, daß ksl. Mt. mitsambt des Reichs stenden und den frunden die Hgg. von Sachsen und Clef guetlich mit wiessen vertragen oder, wo das nicht sein mocht, entlich entscheiden ader aber, daß sein ksl. Mt. beid teil, ieden zu seinem rechten, belehnen mag. Und soferr sie des kein bevehl noch gewalt hetten, sollen sy das an ihren H. mit vleis brengen und daransein, daß ir H. der potschaft, so sein vater, Hg. Johans von Clef, als ein F. des Reichs auf diesen reichstag hiehersenden wirdet, volmechtig gewalt gebe auf der obgemelten weg einen. So will alsdann die ksl. Mt. sich darinnen gnediglichen und dermassen erzaigen, daby ir H. irer Mt. sondern gn. willen und das ir Mt. solches der sachen und den parteien zu gnaden und guetem angesehen hab, vermerken werde.

[18.] Antwort myns gn. H. rede, ouch schriftlich overgeven, uf furscreven saterstach nach misericordia domini:

Men hait myns gn. H. geschickten beveil ind macht wail verstanden; daruis enderre man nyt gain. Dann men bidde noch we allwege, minen gn. H. gnediglich ze belehenen luyde ksl. Mt. verwilligonge. So synt dese geschickten des vermoidens ind stellen daruf geyn zweivel, wen myn gn. H., wie vurscreven, belehnt ist, of dan jemantz daboven sinre Gn. forderongen ader sprachen nit erlaissen wulle, daeinne werde sich sin Gn. wail gebuerlichen, wy eine[m] F. des Richs gezembt, halden.

[19.] Uf mayndach nach jubilate [3.5.12] haven H. Ciprian van Serentin, canceler, und H. Niclas Ziegler uns ksl. Mt. antwort wederomb schriftlich overgeven inhalt derselve hiebye:

Auf Hg. Johansen von Clef des jungern räte und gesandten ansuchen und unsers allergnst. H, des röm. Ks., vurgegeben und ir gegenantwort hat sich seine ksl. Mt. des entschlossen: Item das seine ksl. Mt. sie anstadt ihres H. auf sein brieflich gerechtigkeit mit den landen Guylich und Berg iezt im abschiede des rychsdages belehnen [will], doch will sein ksl. Mt. ihnen daeneben anzeigen lassen, das sein ksl. Mt. solche belehnung den Hgg. von Sachsen auf ein benanten tag gleicherweise tun welle. Und soll auch dorauf derselb Hg. von Clef als ein F. des Reichs der ksl. Mt. wider Geldern mit hülf gehorsamb sein.

[20.] Item doruf ist geantwortet, sie haven aen zwyvel wießen, we dat ksl. Mt. deselve antwort vormals by Frederich von Brambach vast dermaiß, we anfenglich in der ufziechonge begriefen, unserm gn. H. zo kennen hat geven laißen, sinre Gn. reede geen Trier schicken sult, mit den Hh. von Sachsen ze handeln. Derhalven unser gn. H. mit sinen Hh. ind frunden sich der Hh. von Sachsen vorderonge halver manichfeldich besprochen ind des nit wenich beschweirt, siner Gn. de belehenonge der Hh. von Sachsen vorderonge halven oder auch sust gegen ksl. Mt. gn. verwilligonge verzogen werden solt. Ind daromme dese siner Gn. rede uis underdenich gehorsamb zo ihrer Mt. geen Trier geverdigt, ksl. Mt. vur sulche besweronge ze bidden ind daby in aller underdenicheit der belehenonge na vermögen ire[r] Mt. gn. verwilligonge zu begern, syn Gn. daby zo handhaven ind behalden will. Ind we in solchs selfs bewust, so dann de belehenonge noch lenger verzogen ind uf andere wege, uns nit anzonehmen, gestalt ind vurgenommen würde, des wir gein macht haven anzonemen, ouch unfruchtbarlich heimzobrengen, so unser gn. H. der Hh. von Sachsen sach halven entlich rait gehalden, unbillich durch sie beschwert werde, wulden wir datgiene, unse gn. H. der Hh. von Sachsen handel in raide gefonden, in zween als unsers gn. H. gunstigen frunden nit verhalden.

Ind hain denselven zween gesacht, we dat unse gn. H. mit sinen frunden der Hgg. von Sachsen handel ind vurnemen nit göttlich noch natürlich achten, sunder unbillich und nit ftl. sy, dat ein F. dem andern im hl. röm. Riche, dewyl er in leven, by fredelicher regierunge in dem hl. Riche gehoirsamb sine fryheit ind gnade, der er by sinen rechten lehenherrn zu gebrauchen hat, hinderwerdich aen alle ursache afzosnyden understain sulde, des auch gein voege oder macht haven zo doen, also dat der Hh. von Sassen vorderonge derhalven by unsers gn. H. frunden klein geacht werde. Aver unse gn. H. seeliger hat als ein loeflicher F. des hl. Richs ind rechter erve der lande zu der zyt, als syner Gn. by leven, derselve siner eigen lande in fredelicher, geruwelicher beseß sich aller fryheit ind privilegien zu gebruichen, sine lande uf verwilligonge sins rechten lehenherrn, eins röm. Ks., mechtich was zo verandern uys goetlichen, natürlichen, billichen oirsachen, wie eynem frommen F. zempt, durch sine getruwe, mannichfeldige dienste erlangt, dat siner Gn. eyniche dochter [Hg.in Maria] de lande erven ind besitzen sult ind geiner frembder oder ungewoinlicher sachen gebruicht. Dorauf de röm. ksl. Mt. uys volkommen gueder wießenheit sinen Gn. notturftige brieve ind siegel gegeven hait umb siner Gn. truwer diensten willen, der lande halven ire[r] Mt. geschiet sin, siner Gn. einige dochter lehnwirdrich ind vehig gemacht, de lande zo erven, ouch verschreven, daeby zo hanthaven ind zo behalden. Doruf ouch der hylich by röm. ksl. Mt. gueden wießen ind gn. zolassen na christlicher ordnonge geschlossen ind volnzogen worden ist. Ind so nuhe unser gn. H. seeliger sulches by ksl. Mt. erlangt hait ind unse gn. junge H. nit unbillichs, sunder allein na vermögen ksl. Mt. brieve ind siegel der belehnonge begert, daby gehandhabt werden möge ind unsern gn. H. sulchs durch ksl. Mt. verzogen ind verhalden, würde beswerlich by unsers gn. H. frunden geacht werden ind haven sich des auch genzlich nit versiehen.

Ind demnae hain wir deselve zween van weigen unsers gn. H. gebeden, das sie gestalt deser sachen betrachten ind noch by ksl. Mt. unserm gn. H. zu gefallen günstige handlunge vurwenden, daby unser gn. H. nae vermoegen ksl. Mt. verschribonge unverhindert belehent ind daby behalden werde. Des sullen syn Gn. ungezwivelt gegen ksl. Mt. underdeniglich verdienen ind als ein gehorsamer F. des Rychs halden, ouch mit günstiger vereronge gegen sie erkennen. Ouch daran gehangen, sulde unse gn. H. over dat allet durch de Hh. von Sachsen verhindert ind wieder beschwert werden, so man verstae, sie volk annemen und vielleicht gegen unsern gn. H. handeln willen, das moist unse gn. H. solches gegen sin Hh. ind frunden im Rych ind uyssenthalb des Rychs beklagen ind zo kennen geven, we de sache gelegen sye ind frunde machen, we sin Gn. kunde ader möchte vur ihn ze blyven. Ind sie gebeden, uns uf das allerfurderlichste willen helfen afvertigen, dann men konne noch enmoege nit lenger blyven etc.

Ind ouch uf den lesten artikel, so belehenonge ind gelrischen kriech gesacht, dat ksl. Mt. unsern gn. H., we vurhin begert, belehenen wulle, ungezwyvelt, werde sich des gelrischen kriechs halven nit anders dann wie andere Ff. des Rychs getruwelich erzeigen ind halten. Sulches alles haven sy, an ksl. Mt. ze brengen, angenohmen.

[21.] Item darnae uf guedestach nae dem sondage jubilate [5.5.12] haven ksl. Mt. rede myns gn. H. reden aver schriftlich vurgegeven, wie hieby:

Nachdem Hg. Johansen van Clef des jungern räte und gesandten von weigen desselven ire[s] H. unsern allergnst. H., den röm. Ks., angelangt und gebeten haben, sie mit den landen Jülich und Berg uf ergangen handlung gnediglich zu belehenen und dabey zu hanthaben und aber die Hgg. von Sachsen so viel ader beßer gerechtigkeit zu den landen zu haben sich vermeßen und gleicherweise umb die belehnung ansuchen, will de ksl. Mt., groß krieg und aufroir, die doraus erwachsen möchten, zu verhueten, nit gebueren, deser zeit die belehenong laut ihres begehrens zue tuen. Und hat deshalben ir Mt. gn. meinong vurgenommen, als röm. Ks. mitsambt Kff. und Ff., diejenen, zu beiderseit mit sippschaft verwandt sein, auf desen reichstag hie zwischen demselben Hg. Johansen und den Hgg. von Sachsen zu handeln, nemblich sie guetlich miteinander zu vertragen oder entlich zo entscheiden. Ist demnach der ksl. Mt. meinung, das die gemelten gesandten sulches an ihren H. bringen und allen vleis ankeren, daran zu bewilligen. Wo er aber daz nit bewilligen wolt, will de ksl. Mt. den Hg. von Clef auf sein gerechtigkeit belehnen und hiemit angezeigt haben, das ir Mt. die Hgg. von Sachsen auf ihr begehrn gleicherweise verlehnen werde. Und dargegen soll derselb Hg. van Clef der ksl. Mt. mit seinen diensten wieder Gelren als ein F. des Reichs gehoirsamb sein. Und deselben gesandten sullen daran sein, daß ir H. auf der obgemelten weg einen sein volmechtig potschaft furderlichen zu der ksl. Mt. hieher sende, ouch einen oder zwein aus inen hiebleiben laßen, ob mitler zeit de Sachsen herkommen ind etwas in der sachen gehandelt würde, das sie wießen, das heimzuverkünden. Datum Tryer am 5. tag Maii Ao. duodecimo.

[22.] Item up sulch vurscreven aver schrieftlich vurgeven sind vast [= viel] reden ind wederreden ergangen tüschen dem canzler ind H. Niclas ind mins gn. H. reden, alles verbleven up der vurgerurten meinongen, die man nit zue verandern wieste. Ind dese rede enkonnen noch enmögen ouch nit lenger bliven, sunder moißen verziehen etc. Do haven de vurgerurten geraiden, dat man der ksl. Mt. ein entlige schriftliche antworten up der ksl. Mt. last schrieft overgeven wille ind sulches in disputationwiese. Sulle dat best sin ind zo guedem erschienen, mit vorder reden etc.

[23.] Da ist demnae eine endliche antwort schriftlich overgeven mit raide H. Niclas, der de etligermaiß hait helfen kürzen ind langen. Sulches geschiet ist uf sondach cantate [9.5.12] luyde derselver schrift hiebey:

Als etligen der röm. ksl. Mt., unsers allergnst. H., rede unsers gn. H., H. Johans, alsten son zu Cleve, Hg. zu Gülge, zo dem Berge etc., geschickten vielerley meinongen, de belehenonge berorende, disputationswise vurgehalten, ouch etligermassen schrieftlich overgeven luide desselven aufschrift hieby ind dat deselven geschickten ihre entlige antwort schriftlich derhalven geven sulden, daruf ist der geschickten von wegen irs H. vurscreven antwort, ouch disputationswise, we hernae:

Sy haven anfenglich ire beveil ind acht ksl. Mt. in bywesen etlicher Kff., Ff. ind stenden unlanx alhie vurgegeven, nemblich, dat sie von ires gn. H. vurscreven weigen underdeniklich ksl. Mt. bidden soulden, sine Gn. luyde ksl. Mt. verwilligonge gnedenklich zo belehnen ind sine Gn. doby zo handhaven ind zo behalden, we dann sulchs also in ksl. Mt. personlicher gegenwerdicheit ind seder [= seither] an siner Mt. reden zo vast malen geschien.

Ist noch dieser geschickten demoidige bitte, sin Gn. gnedinglich zo belehenen, daby zo handhaven ind zo behalden, we vurscreven etc. Das wille sin Gn. sich mit alre gehoirsamer underdenicheit mit live ind guede, landen ind luyden gegen ksl. Mt. als ein gehorsamer F. des Richs halten. Ind of darover de ksl. Mt. einige wydervereronge ader dankbarkeit begehrt, wellen dese geschickten sulchs underdeninklich vernemen ind daeinne zom besten handelen, der zoversicht, das unse gn. H. na siner Gn. vermögen sich daeinne guetwillich halden werde.

Aber naedem in der ksl. Mt. rede disputation angezeicht wird, so unser gn. H. durch die ksl. Mt. zo siner gerechticheit, desgelichen de Hgg. van Sachsen mit dieser geschickten wissen belehnt würden, ob dan unser gn. H. der ksl. Mt. als ein F. des Richs weder de Gelrischen dienen wulde etc., dorauf ist der geschickten antworte, dat sie geyn macht haven, dasselve anzonemen, wießen ouch, dat sulchs von unsem gn. H. ind den landen nit verwillicht wird. Ind ist deshalven der geschickten underdenich bitt und erbieten irs H. getruwen dienst noch we vur.

Wo de belehenong, we obgemelt, unsem gn. H. vurgerurt nit geschien möchte, des sine Gn. noch alle de sine der obgeroirter verwillonge ind getruwen diensten nae, unse gn. H., Hg. zu Guylich, zo dem Berge seliger gedechtnus, ouch unse gn. alde H. ind de lande van Cleve der ksl. Mt., siner Mt. kindern ind dem huyse von Burgundi mannichfeltinklich bewiest ind gedain, umber nit enverhoffen, dann bidden dese geschickten ksl. Mt. demoitlich, des untertenigen angesinnens in bidt der belehnongen in gn. gedechtnis zo sin.

Uch enwill desen geschickten nit myn[der] gezemen dann den Kff. ind etligen andern Ff. alhy, de underdenige bidt der belehnonge, we vurscreven geschiet, anzozeigen, umb davon wießen zo erlangen, ind waeby, dat unse gn. H. nit versmaht noch verdacht werde, sine Gn. sich der belehenonge halven nit gehorsamlich gehalden hette.

As ouch under andern von ksl. Mt. wegen angezogen ist, de geschickten daran sin sulden, unse gn. H. sine volmechtige botschaft vorderlichen zo der ksl. Mt. hieher zo senden, ouch etligen von in hie zo verblieven etc., bedünken die geschickten des aen noit, so sin Gn. sich mit sinen Hh., frunden ind underdanen up dese sachen bedacht ind grüntlich geraitschlagt hait. Overmitz [= Durch] deselven sin Gn. in raide gefonden, we vurhin ind nu alhier verclert. Daromme geyn forder noch volmechtige schickunge moeglich zo geschien ist, de geschickten in alre undertenicheit in dem besten ksl. Mt. anzeigen. Datum zu Tryer uf saterstach na dem sondage jubilate Ao. 1512 [8.5.12].

[24.] Item as de vurscreven antwort also schriftlich gegeven was, haven ksl. Mt. rede, der canceler ind H. Nicolaus, an mins gn. H. rede begert, sich etlige dage zo verhalden, ksl. Mt. woll sie afvertigen ind nit lenger ufhalden. Dem also geschiet bis uf guedestach nae dem sondage cantate [12.5.12]. Doe ist mins gn. H. reden overmitz den canceler ind H. Niclas montlich antwort gegeven, wie hieby:

Item uf guedestach nae dem sondage cantate Ao. 1512 haven ksl. Mt. rede, H. Ciprian von Zarentyn, canceler, ind H. Niclas Ziegler, obrister secretarius, unsers gn. H. reden zu Trier endlich antwort und afscheid gegeven: Ksl. Mt. have guet wießen de verschryvonge ind brieve, unsem gn. H. seelich gegeven, ind alre sachen, könne noch enmoege aver solche schriftliche antwort, den reden vurmails semblich, nu im lesten schrieftlich overgeven, deser zyt der partyen halven nit verandern, sunder by demselven afscheit blyven laissen, mynem gn. H. so anzobrengen dit in geheim, mögen ouch lyden, wier uns des afscheits gegen anderen alhie zo Trier beclagen.

Und haven doch dabeneven unsers gn. H. gesandten reden ouch in geheim ind in eynre still, by in zo blyven, angezeicht, ouch daeheim nymantz davon sagen sulden den etligen, den sie wail vertruwen, we hernae: Item das de rede sich der antwoirt nit besweren. Ksl. Mt. wulde sich gnedenklich gegen dem Hg. von Cleve ind Gülich erzeigen, ind sulde dat ksl. Mt. ietzt alhie doin, dat sin Mt. sunst doin wulde, dat wurde ire Mt. etc. in andern merklichen sachen verhindern. Aber im Nederlande sy es voechlich [= füglich, gebührlich] zo handeln. Ind werde aen zwyvel dese sache guet, das sie unsen gn. H. wal gefallen werde. Ind was unsem gn. H. daselfs zue gnaiden geschiet, sulches mach up frauwe Margreten ind das de nederlensche händel ind noitturft erfordert haven, geacht werden. Ind das unse gn. H. deselve räte, alhy sint, in Brabant schicken wulle, daselps vorder in den sachen ze handelen.

[25.] Uf donrestach nae dem sondage cantate Ao. 1512 [13.5.12] vurscreven haven unses gn. H. geschickten räte ksl. Mt. in eigener persohne [gesagt], ksl. Mt. have ungezweyvelt gnedinklich in gedenken, wie dat wir von wegen unsers gn. H. Hg. zo Guilge ind Berge uys underdeniger gehorsamb in bywesen etliger Kff. ind Ff. der belehenonge uf gn. verwillongebrieve, ksl. Mt. unserm gn. H. seeligen derhalven gegeven, underdeniglich gesonnen haven, mit erbiedonge siner Gn. gehoirsamen, schuldigen dienst, ouch das sine Gn. sich ihrer ksl. Mt. als sinen allergnst. H. ind das hl. Rich, we siner Gn. gezempt ind gebürt, gehoirsamblich halden wille. Also haven sich under andern middeler zyt vielerleye handelonge züschen ire Mt. reden, darzo verordnet, ind uns derhalven begeven, ind uns zolest von ksl. Mt. ein schriftlich antwort gegeven, hinder sich zo bringen, das unse gn. H. volmechtige zo diesem rychsdage schicken sult, mit den Hh. von Sachsen ze handeln etc. Des wir uns von weigen unses gn. H. alre gelegenheit halven vast beswert, dargegen geredt ind vurgegeven haven, also das ire Mt. rede uns am lesten gestern [12.5.12] aevent in geheimb ksl. Mt. gn. antwort zue verstain haven gegeven, we dat ire Mt. unserm gn. H. ein gn. Ks. ind H. sin wille ind begert, dat syn Gn. rede in Brabant zo irer Mt. dochter, frauen Margrethen, schicken sult, wyder dann sich alhie zu Tryer foegen mocht, zo handeln. Sulche antwort wullen wir dermassen, we uns de bevoilen, anbrengen ind ksl. Mt. damit gn. oirlaf bidden, ouch ire Mt. damit underdenich gebeden haven, unsen gn. jungen F. in gn. schutz ind schirme halden ind syne Gn. ire Mt. gnedinglich bevoilen sin lassen. Sulches werde sin Gn. underdeniglich alzyt truwelich umb ire Mt. verdienen.

[26.] Leyß ksl. Mt. durch H. Niclas Ziegeler sagen, dat men sich des afscheids, we vurscreven, halden sulle, ind daruf ksl. Mt. in gnedenglich erlouf. Sprach nu, dat dese rede wulden verfoigen by min gn. alden H. von Cleve, siner Gn. rede zo desem rychsdage na ksl. Mt. schrift ind begerde zo schicken etc.

[27.] Uf donrestach nae cantate Ao. vurscreven, as mins gn. H. rede ihren afscheid van ksl. Mt. gehat, syn sie zo etlichen Kff. ind Ff. gegangen, nemblich Meinz, Colne ind Mgf. Friderich von Brandenburg, den vurgehalden ind ieden in sonderheit, we hernae:

Item so ire Gn. bewust ind gehoirt, dat min gn. H. der belehenonge der lande Gülich ind Berge an ksl. Mt. durch de geschickten rede underdeninglich have doin gesinnen ind daromme lassen bidden, wilchs sinre Gn. verzogen ind denoch nit mogen erlangen, wewail sinre Gn. sulches nae luyde ksl. Mt. verwilligongebrieve ind siegel billich nit geweigert noch verzogen sulle werden, dann sin Mt. stellen de sache in vorder verzoch, so enhave men ir ftl. Gn. de gelegenheit nit willen verhalden. Daby dienstlich gebeden der dinge, dat myn gn. H. sich so gehoirsamblich ind handel erzeuget ind umb de belehenonge underdeniglich gebeden, ouch sich gegen ksl. Mt. und dem Rych in allen sachen als ein gehorsamer F. des Rychs halden wille umb ire Gn., we es hernaemals sich begeven würde, das eyn wissen ind gueder gedechtnis ze haven.

De vurgerurten dry Ff. haven darup vurscreven geantwort, alle dry persönlich ind yeder in sunderheit, sy willen des underdenigen gesinnens ind erbiedens auf ksl. Mt., we vurscreven geschiet, in guedem gedechtnis in dem besten syn. Spraichen mit, min gn. H. hette sich wail ind ufrichtich daeinne gehalden.

[28.] Item des Pfalzgf. canceler [Dr. Florenz von Venningen] ist deselve vurgerurte meynonge as den vurgerurten andern Ff. ze kennen gegeven. So der Pfalzgf. verreden was, daromme siner Gn. nit persoinlich sulchs vurgeven moicht, doch der canzler woulde dat self sine[m] H. mit fließ ind truwe anbrengen. Sprach ouch, sin H. sich aen zwifel frundlich ind rechtschaffen derhalven halden würde.

[29.] Item Mgf. Friderich hait under andern up vurgenanten donrestach [13.5.12], als sinre Gn. dat vurgeven, we vurgenant, geschach, verzalt, dat hem die partyen zo allen siden frundlich verwant were. Wes syn Gn. zom besten daeinne dedoin moige, des wer sin Gn. der verwantniße geneigt. Sprach sine Gn. mit, es were noch binnen jhaars, min g. H. seeliger doitlich afgegangen were, ind ksl. Mt. mocht de belehenonge binnen jhaars doin. Kairt sin Gn. mit an, were sunder zweyvel, ksl. Mt. wurde wail in de sache sehen, dat de zo guetligem verdrage komme, mit vorder guetligen reden ind fruntligen erbidongen.

[30.] Item im alrelesten afscheide, as mins gn. H. rede zo schieff wolden gain, sprachen deselven H. Serentyn, canceler, baden den von wegen mins gn. H., dat beste in der sachen zo doin. Min gn. H. wulde ihn erkennen. Antwort der canceler, sprach, de sache sulde aen zwyvel gut werden, dann wer etwas anders darhinder, so wuld er nit soviel darzo sagen, daby mit gonstiger erbidong etc.

[31.] Item mit H. Niclas Ziegler ist overmitz de rede uf deselve vurscreven maiße in afscheiden vurscreven gesprochen. Der sich erboiden, dat beste in den sachen zo doin, ind gesacht, er wurde mit ksl. Mt. van hinnen in Brabant zihen. Bat under anderm sehr höchlich umb de 1000 goult-fl., myn gn. H. eme noch zo doin sy. Davon hey brief und siegel hedde van myne gn. H. ind etligen ritterschaft ind steden, daeinne mitbenant. Deselven brieve ind siegel H. Niclais bode uns sehen ze laissen. Daebeneven hey bat, eme de an stunt uf syn angesinnen zo bezahlen laissen. Des wulle hey vorder truwelich gegen myn gn. H. verdienen.

Anmerkungen

a
–a Dieser Abschnitt auch in Duisburg, LandesA, Jülich-Berg I, Nr. 205, fol. 37a-40a, Orig. Pap.
b
–b In dem unter a-a genannten Teilexemplar am Rand von anderer Hand hinzugefügt.