Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
[1.] Ende des Reichstags; [2.] Bemühen um ihre Abfertigung; [3.] Bereitschaft zum Handeln gemäß den Weisungen des Regensburger Rates; [4.] Ihre Bemühungen in Sachen Reichsanschlag; [5.] Sondierungen zu möglichen Kandidaten für das Regensburger Stadtschreiberamt; [6.] Wiederholung der Bitte um mehr Geld; [7.] Gerücht über baldige Abreise des Ks.; [8.] Nochmalige Mahnung zur Übersendung der Regimentsordnung; [9.] Bitte um rasche Zusendung von 40 fl.; [10.] Zehrgeld für den Boten.
[Augsburg], 22. Mai 1510
München, HStA, Gemeiners Nachlaß 28, fol. 130-131, Orig. Pap. m. S.
[1.] Gruß. Der reichstag hat sein endschaft genomen, ksl. Mt. und di stend genediglich und gunstlichen abgeschiden.
[2.] Haben wir an heut, dato [22.5.10], unser gn. Hh. Gf. von Zorn [und] den von Serntein abermals unser swere zerung und di leng, hie gelegen, angezaigt, umb abfertigung pey ksl. Mt. uns anzezaigen, gepeten, gn. abfertigung ze geben. Ist uns zu abschid geben, es hab ye diser zeit nit sein mugen, angesehen die groß ksl. Mt. gescheften. Es hab nu sein endschaft, sy wollen fuderlich mit uns zu abfertigung handlen.
[3.] Diweil dan euer weishait mainung [ist, daß wir] auf den weg, wie uns euer weishait jeziger schrift [liegt nicht vor] angezaigt, handlen sollen, wiewol es dem abschid, uns von ksl. Mt. gegeben [Nr. 295], nit geleich, [den] wir euer weishait zugeschick[t] haben, nit ist [sic!], wollen wir euer weishait wefelch nach mit allem vleis handlen.
[4.] Wir haben grosse mue gehebt des anslags halben, den auf 25 fueßknecht pracht [vgl. Nr. 123 [5.]], den kolnischen anslag vor 40 wezalen müsen.1 Haben wir euer weishait vor geschriben, auf was zeit wezalt solt werden.
[5.] [...] Des schreibers halben wollen wir ferer mit ime handlen und paß erfaren, wie er geschickt sey.
[6.] Wir haben euer weishait pey Franzen [Solner] umb gelt geschriben. Davon nichtz gemelt ist. Unserwegen wollet uns fuderlich gelt herauf verorden, damit wir aus der herberg entledigt werden. Darumen wir den Franzen zu euer weishait schicken, dan wo kain andere antwort auf unser schreiben, het werden mugen pey Franzen auch wol zugeschriben. Doch geben euer weishait den grossen gescheften di schuld. Des nachziehens halben wissen euer weishait, wie wir darzu geschickt sind und vil grosser kostung daruber gen, westen auch nit, wo es ein end haben würd. Wir verhoffen, nit not sein werd.
[7.] Wir wollen an heut [22.5.10] wider zu ksl. Mt., auf seiner Mt. jüngste antwort umb abfertigung piten. Di sag ist, sein Mt. sich hie kurzlich erheben wird.
[8.] [...] Euer weishait wissen, das wir euch pey Wolfen zugeschriben und der ordnung, wie euer weishait di nutzlich sein sol, ausziehen, di fuderlich zuezeschicken [vgl. Nr. 581 [3.]], auch pey Wolfen uns geschrieben, euer weishait wollen nit feiern, diselbigen verfertigen. Darauf wir di zuezeschicken alle tag gewart haben und wesorgen, wir mochten darumb angelangt werden. Ob nachtail daraus erwaxen würd, wollen wir uns gegen euer weishait entschuldiget haben, wan ir von ostern [31.3.10] her zeit darzu gehebt habt, wol fertigen mugen, dan gemainer stat daran vil gelegen ist.
[9.] Wollet uns das gelt, nemlich 40 fl., pey Franzen oder Asem fuderlich zuzeschicken [sic!], dan wir vermainen, so wir der ordenung nicht handlen, di sunder nit anzaigen, dan wie wir vor wefelch haben, [daß wir] pald abgefertigt werden. Dan wir kainen vleis, als vil uns muglich, nit sparen wollen. Datum an mitwoch pfingstveiern Ao. im 10.
[10.] Nachschrift: Item wir haben Franzen ½ fl. zerung geben.