Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

Nr. 255 Supplikation der schmalkaldischen Verbündeten an den Kaiser in Sachen Mordbrenner1 – Regensburg, 1541 Mai 13

A  Wien HHStA, RK RTA 7, unfol. (Kop.).

B  koll. Dresden HStA, 10024 GA, Loc. 10183/04, Regenspurgischen Reichstags, Religion und andere Händel vermöge einer hierbey [...] Anno 1539–1547, fol. 451–465v (Kop.); AS fol. 451r: Uberantwort röm. ksl. Mt. Freitag nach Jubilate, den 13. Maij.

C  koll. Stuttgart HStA, A 262 Bü. 12, fol. 55r–77r (Kop.); AS fol. 55r: Der augspurgischen confession verwandten stend etc. schriftliche vermeldung und anzaig, der röm. ksl. Mt. etc. wider Hg. Hainrichen von Braunsweig, seine diener und mitverwandtn des mordtbrennens halben ubergeben.

D  koll. Konstanz StadtA, G 19 (Reformationsakten), fol. 564r–577r (Kop.)2.

Eur ksl. Mt. wissen sich gnedigst zu erinnern, welchergestalt des vergangenen jhars daß erschrecklich, unchristlich und zuvor im reich deutscher nation unerhort mortbrennen gewaltiglich eingerissen, vast den grossern tailh deutsches landes und zuforderst unser des churfursten, fursten und andern der religion und ainungsverwanten stenden furstenthumb, landen und gebietten durchbrochen und dermassen uberhant genomen, daß etzliche vil grosse und kleine steet, flecken und dorfer gentzlich und zu grunt, etzliche aber zum teilh erbermlich abgebrannt und (welches leider noch so vil mer zu erbarmen) vil armer, unschuldiger leute, man und weibspersonnen, auch kleine kinder grausamlich durch solchen mortbrandt umbkhomen und ermordet sein, wie euer ksl. Mt. nachvolgends ferner bericht werden soll.

Nachdeme aber auß verleihung gotlicher gnaden solcher ubelthetter und mortbrenner hin und wider etwa vilh uff frischer thate und sonsten begriffen, gefenglich eingetzogen und umb ire grausame, teufelische mißhandlung und mortbrennen, wie pillich, gestrafft worden, auch noch eines teils ungestraffta gefengklich enthalten werden, hat sich aus derselben mortbrenner urgichten und aussagen in vil wege befunden, daß sie zu solcher erschrecklicher unthatten und mortbrennen durch gelt erkauft und zuwegen gebracht worden seint, darauß dan nicht allein den chur- und fursten und unser religion und ainigungsverwanten stenden, nachdeme wir und sie sampt unsern underthannen am meisten darmit beschwert und angegriffen seint, sondern auch meniglich ehrliebenden im reich deutscher nation zu allerley nachdencken ursach gegeben, von whannen, woher und durch wenne solche unchristlich, erkauft mortbrennen hergeflosßen, bestelt, zugericht und so vil statlichs gelts dartzu außgelegt, verhaischen und gegeben worden, wie dan auch nicht unpillich, sonder die hochste notturft erfordern thut, zuforderst, weil daraus ein augenscheinlich, offentlich und gantz greiflich verterbung gantzes deutschen landes erfolgen wolt, dem allen mit vleissiger erkundung und erforschung nachzutrachten.

Und obwol vil der gerechtfertigten mortbrenner allein ausgesagt und bekennet, daß sie zum mortbrennen mit gelt erkauft, aber den rechten hauptfurer, aufwickler und besteller eigentlich nit antzeigen konnen, so hat sich doch ausß viler anderer mortbrenner, so zum teilh gerechtfertigt und noch zum teilh gefengklich enthalten werden, urgicht und bekentnussen nuemer so vil befunden, daß man allerlei antzaigung, indicia und argwonn hat, woher und durch wene berurt mortbrennen zum teilh angestiftet, bestalt und mit gelt erkauft und verlegt worden sein möchten. Und dieweil diß ein solch ding ist, daran gantzer deutschen nation mercklich und viel gelegen, so haben wir zu unser und der unsern hochste notturft und auß hertzlichem, mitleidendem gemuet, so wir zu unserm vatterlandt deutscher nation pillich haben und tragen, nicht umbgeen können, davon eurer ksl. Mt. bericht, wie der allenthalben an uns gelangt und wir der ding in erfharung kommen, vorzuwenden und umb geburlichs einsehen zu bietten.

So haben wir auch nachfolgende erkundung und erforschung nit allein bei denen mortbrennern, so in unsern furstenthumben, landen und gebietten eingetzogen, gerechtfertigt und zum teilh noch gefengklich enthalten werden, genohmen, sondern auch auß vieler mortbrenner, welche hin und wider in andern furstenthumben, herschaften und oberkeiten gefengklich enthalten, gerechtfertigt und zum tailh noch sitzen und gefengklich enthalten werden, urgichten, bekentnussen und aussagen, in gutlicher und peinlicher frage beschehen und von etzlichen guthertzigen leuten, so daß undergeen deutscher nation auch nicht gerne sehen, uns zugeschickt worden, mit der offentlichen protestation, daß wir solchen bericht allein auß unvermeidlicher notturft und zu errettung des vatterlandes und niemandes, er sei hoches oder nidern standes, zu verdrieß, zu beschwerung oder iniurien gethan haben wollen, daß auch unser gemuet, wilh und meinung nie gewesen und noch nicht sey, in diesem handel jemandes etwas, des wir, auß merklichen, rechtmessigen ursachen und verdacht zu thun, nicht befugt weren, zutzumessen, davon wir abermals protestirn.

Damit aber euer ksl. Mt. mit allen urgichten, die nach der lenge zu verlesen, nicht durfen bemuhet werden, so haben wir aus denselben volgenden außzug, sovil in dieser sach dienstlich sein mochte, machen lassen und sein erbutig im falh der notturft der urgichten, sovil der hie sein, copeien furzulegen, so mag euer ksl. Mt. die uberigen leichtlich uberkommen.

Und erstlich so hat Mertin Gotschalck, zu Boventzen under dem H. von Pleß wonhaftig, bekannt und außgesagt, er habe sein geselschaft des mortbrennens halben im braunschweigischen lande gemacht, auch des orts gelt darauf entpfangen.

Dergleichen besaget Bode Begckmannß, ein sonnen [sic!] kremer, under dem H. von Pleß zu Boventzen wonhaftig, eß habe inen einer mit nhamen Faye zu Gunterßheim, im lande zu Braunschweig gelegen, angesprochen und funf gulden gelobt, so er Boventzen anlegte und außbrennete. Und so er solchs außgericht, solte er von obgedachtem Faye, seinem annehmer, in einem dorf, Stockeim genant, solch gelt entpfangen. Meldet darbei ferner, daß gemelter sein hauptman Faye 54 mortbrenner angenomen, die stette Gottingen, Northeim und sonsten allenthalben antzulegen.

Hannß Kesehagen, im gericht Hardenberg wonhaftig, hat außgesagt, daß ime ein hauptman Fridrich Thebuerß des brandes, so itzo geschicht, zwischen Stain und Angerstein begegnet und angesprochen, wan er auch brennen wolte und Obern-Billinghausen anlegen, solte er ein gut dranckgelt krigen, und das er auch darauf zusage gethan, gelt entpfangen und den hauptman gefragt, ob irer auch mer angenomen, whelcher ‚jha‘ gesagt und das ir wolh 350 angenomen und bestelt und daß er darauf zu Boventzen Bernnt Luticken scheurn angesteckt und derwegen sein besoldung auf den Sontag Maria Himelfart [1540 August 15] im Dieffentalh entpfangen soll. Item, dieser Hanns Kesehagen bekennt weiter, daß ime berurter hauptmann gesagt, daß er allen denen, so bestelt, uff daß hochst verbotten, im stift Meintz und Hg. Heinrichs von Braunschwigs land nit zu brennen, dan man soll die evangelischen fursten und stende brennen, wann solchs ergangen, solte ein zug beschehen und die lande eingenomen werden.

Johann Eierkuch, im gericht zu Hardenberg wonhaftig, bekennet, daß er von Hannsen Kesehagen im Arbercke ein gulden entpfangen habe, darvor Angerstein, steet dem H. von Pleß zu, anzulegen und das darbei und uber gewest Heinrich Strauche, Hans von Lindau, Hannß Kesehagen, Hanß Eseltreiber, Heinrich Schroder und ein ider ein gulden entpfangen und wan der brant beschehen, solte ein ider funf gulden zu besoldung entpfangen und er, Hanns Eierkuch, von Hansen Eseltreiber seinen teilh bekomen. Item, daß er mit Hansen von Lindau, Hansen von Hardenberg scheurn im vorwergk anstecken wolle. Diese obgenante mortbrenner, nemlich Mertin Gotschalckh und Bode Begkmanns, haben Boventzen den flecken angelegt und 91 beu daselbst abgebrannt. Und ist Kesehagen zu dem feur gelauffen, alß wolt er leschen, und bulfer in daß feuer geworfen.

Heinrich Strauch, under dem von Hardenberg wonhaftig, bekennet, daß er und Hannß Eseltreiber insampt einen gulden von einem hauptman zu Bischhausen vor dem kruge entpfangen, dafur daß dorf Ober-Billingshausen antzulegen. Item, wan der brant von inen beschehen, so sollen sie gelt und weiter belohnung im Tieffentalh entpfangen, das sie auch Hannsen von Hardenberg die scheurn im vorwergk anstecken und dafur zwen gulden zu belohnung von obgedachtem hauptmann, welcher sie zu Bischhausen angenomen, entpfangen solten und daß derselbig hauptman einen grahen rock, grahen hut und ein rothen parth gehapt.

Hans von Lindau, under dem von Hardenberg, bekent, daß er sich zu Bischhausen mit einem hauptman, so ein grahen rock, grahen hut und rothen barth gehapt, deß mortbrennens halben vertragen und darauf von gemeltem hauptman einen talher entpfangen, mit weiter vermeldung, wan er Billingshausen und Spadenberg anlegt, das er alßdan in die rode bei der Dycke komen und do zehen gulden zu seiner besoldung entpfahen solt.

Hans Schroder im gericht zu Dassel, Hg. Erichen selligen zustendig, bekent, Gert, der zolner zu Huckelheim, habe inen oftmals angesprochen und gesagt, er wuste wolh eine gute beuth, wan er, Hannß Schroder, ime helfen wolte, solt ein ider wolh 40 gulden krigen und verdiennen. Und alß er nun, solchs zu thun, gewilligt, habe gemelter zolner ine und Jacob Witten, ein burger zu Northeim, in das zohlhauß zu komen, bescheiden, daselbst sei ein vierschutziger kerl, einen schwartzen parth habent, Jobst genannt, zu inen komen und inen, Hannsen Schroder, angesprochen, daß er wolte Northeim, Stockheim und Weltze im gericht Grubenhagen anlegen und außbrennen helfen, und alß er ‚jhar‘ [sic!]  dartzu gesagt, hab gemelter Jost, der annehmer, ime funf gulden auf die handt gegeben, darvon er Jacob Witten zwene gulden, ime solche sachen außzurichten helfen, geben. Und Jacob Witte solte wider auf das zolhauß kommen und noch funf gulden entpfangen, daß auch darauf Gese, des zolners weibe, ime, Hannsen Schroder, zwo lunten oder zuntstrick behendet. Als auch hernachen am tag Galli [Oktober 16] Jacob Witte zu ime, Hannsen Schroder, zu Huckelheim vor dem thor komen, hab er ime solche zwo lunten und strick, damit Northeim antzulegen, gegeben und sich miteinander vereinigt, auf nechstem Sontag in den Dorssethalh zu komen und sich weiter zu verainigen. Daß auch berurts zolners weib alßdann wider zu inen komen und mer lunten bringen solte. Und wan solchs alles beschehen, so wolte ir hauptman Jobst wider auf daß zolhaus komen und ir iden nach solcher begangenen that acht gulden geben und daß sie darauf einen dritten, Prickelkenn genant, solche that außrichten zu helfen, angenohmen, Jacob Witte demselben einen gulden und er einen halben gulden gegeben und das solchs alles vorm thor zu Huckelheim beschehen. Item, bekennt weiter, daß er gemelten hauptman und zolner gefragt, wer doch solch gelt außgebe und was die ursach sei, daß man die steet und dorfer so verbrennen soll, darauf sie beide geantwort, Hg. Heinrich von Braunschweig, der habe sie außgeschickt, solchen brandt umb der evangelischen sachen außzurichten. Item, sagt, Gerth, der zolner, acht gulden, etzliche dieses brandes halben abtzufertigen, gegeben und, ime noch 30 zu geben, zugesagt. Item, berurter zolner hette ferner gesagt, sobald er sein zeug vom zolhauß weggebracht, so wolle er den H. von Pleß außbrennen. Item, weiter bekennt, er wisse drei, die auf den H. von Pleß, inen zu tode zu schiessen, geen, einer heiß Hannß Bauernfeint, sei ehrmals Hg. Heinrichs von Braunschwig holtzforster gewesen, der ander Georg Queck und der dritte Cuntz Kolbrun und dieselben seien abgefertigt von Hg. Heinrichen von Braunschwig und es sei einem itzlichen ein neu feuerrhor auf die handt und zwenne taller gegeben und, wan sie solchs außgericht, solte ein itzlicher 40 taller krigen und solte inen ir leben lang die kost bestelt werden. Und do er gefragt, warvon er solchs wisse, hat er gesagt, alß daß letzte feuer zu Boventzen gewest, do seint derselbigen gesellen zwenne, alß Hannß Bauerfeint und Cuntz Colbrun, auf daß zolhauß komen und antzeigt, daß sie vor Boventzen gewesen und hetten gewartet, ob der H. von Pleß mitb zum feuer rennen wolte, so wolten sie inen erschossen haben. Er sey aber nit kommen, c sonder Hering, des H. von Pleß dienner, mit einem knecht gerehnnet komen–c. Do haben sie, Hanns Bauerfeint und Cuntz, helfen leschen und vil pulfer mit eingestreuet. Und dieser Hanns Schroder hat hirbei weitter bericht gethann, dieweil sie von den sachen also geredt, sei ein briff komen von der Stauffenburg in Hg. Heinrichs namen an den zolner, also lautend: Wann di obgenanten drei zu ime kemen, daß er inen essen und trincken geben soll und, wo ime daß felet, soll der zolner zu Stauffenburg gelts gnug holen. Und alß er gefragt, wo sich diese drei pflegen zu enthalten, hat er geantwort: zu Amelßbornns oder zum Furstenbergk, alles in Hg. Heinrichs land. Item, dieser mortbrenner bekennet noch weiter, das gemelter zolner zwene glesener angenohmen und bestalt, Cassel außzubrehnnen, und daß noch zwenne zu Lotrunck seint mit nhamen Hans Lange und Curt Behm, wonhaftig im gericht zu Dassel und Moringen, welche uff den H. von Pleß und die von Northeim angenohmen, ire underthannen und burger zu mortbrennen.

Andres Birbercks, im gericht Dassel under Hg. Erichen seligen wonhaftig, hat außgesagt, daß er von Jacob Wittenn in beisein Hannsen Schrotters angesprochen, Northeim helfen außzubrehnnen, auch von ime einen margengroschen und von Hannsen Schrotter einen halben gulden darauf entpfangen. Do er auch befragt, ob er nicht wisse, wer die hauptleut außgeschickt und inen daß gelt gebe, darauff er geantwort, alß er von Jacob Witten und Hannsen Schrotter angenomen, haben sie ime gesagt, Hg. Heinrich von Braunschwig lege daß gelt auß. So haben auch gedachter Hannß Schrotter und Andres Birberck solchs alles, wie gehort, ungepeiniget frei und ungetzwungen zu underschiedlichen zeiten und, do keiner vom andern nichts gewust, bekannt und außgesagt. Diese obgenante mortbrenner seint durch den H. von Pleß gerechtfertigt worden und uff solch irer aussag biß in ir end beharret und darauf gestorben.

Hanns Eseltreiber, des H. von Pleß diener, under deme er auch noch gefencklich enthalten wirdet, hat under anderm bekannt: Alß er von Gottingenn gangen, sei einer zu ime an den holen weg uber dem Arbich kommen, welcher einen grauen rockh, einen grahen hut und einen rothen parth gehapt und ime angetzeigt, daß er alß ein hauptman etzliche, alß nemlich Hansen Kesehagen, Eierkuchen, Heinrichen Strauch und andere, wie auß derselbigen aigenen aussage, dieser des Esseltreibers urgicht gleichformig, zu befinden, zu Bißchhausen angenohmen, die gantze herschaft Pleeß antzulegen und außzubrennen. So er dartzu helfen, wolte er inen auch annehmen, und ime darauf ein gulden von alten thornussen auf di handt gegeben. Und der hauptman, so mit ime geredt, habe seinen hinderhalt von Hg. Heinrichen von Braunschwig, der werde inen so starck, alß er selbs wolle, machen. Welcher hertzog inen auch dieses itzigen brandes halben außgeschickt und ime das gelt, welches er Hansen und andern gegeben, behendigen lassen. Hat auch weiter außgesagt, daß ime sein hauptmann N. von Asse gesagt, das der hauptleut sechs seint, die da reitten, welche dann gleich wie er abgefertigt. Und es habe der bapst etzlich vilh kronen zu diesem itzigen mortbrennen außgelegt. Da werde Hg. Heinrich von Braunschwig so vil zuthun und außlegen, uff die evangelischen fursten und stende zu mortbrennen.

Heinrich Teichd, Clausen von Manndeßloy voigt, vormalß burger zu Einbeck, bekennet, daß er umb Egidii des verschiennen 40. jhars [1540 Septem ber 1] durch Curth Goterdes, so hievor zu Berßdorf im gericht zum Lauenstein gewonnhet und daselbst ein kruger gewest, nun aber zu Brunckensen, Cristoff Prießberg zustendig, sich entheldet, uff die meinung angesprochen worden, er wuste wolh ein guten vorschlag beim junckher, darauf er gesagt, waß das were, habe Goterde geantwortet, er habe von Cristoffen Prießberg und Cristoffenn von Opurg gehort, so man zuwegen bringen konnte, etzliche stette umbzubringen, die umbherliegen, alß Einbeck, Gottingen, Northeim, Goßlar, Braunschwig und uff der rhei her, do wolten sie etzliche tausent gulden anlegen, und, wohe er solchs wolt zu voltziehen helfen, so were Cristoff Prießberg itzo nicht zu haus, solte aber wolh bescheiden werden. Aber Cristoff von Oburgk solte ime darfur vergewissung thun, so er ime nit glauben wollte, und alß er bei ime zu Oburg gewest, hette er ime die meinung auch also entdeckt. Weiter bekennet Heinrich Teich, alß er Clausen von Mandelßlo, seinen junckhern, darumb angesprochen und sich mit ime des beratschlagt, hette Clauß ime geantwort, er solte zu Cristoffen von Oburg geen oder reiten, der solte ime der sachen wol weiter bescheid geben. Mit Cristoffen Prießberg stunde er nicht wol. Alß er auch zu genanntem von Oburg kommen, di sach mit ime geredt und gefragt, wer die anrichter und hauptleute der ding weren, habe Oburg etzliche genant und, daß Hg. Heinrich von Braunschwig auch darmit sei. Bekennet auch weiter, alß er gefragt, was er darvon krigen solte, hab ime Cristoff von Oburg 800 fl. gelobt und darauf 50 fl. gegeben, auch, berurt gelt bei einer feldtgefengknus ime zu geben, zugesagt. Und berichtet ferner, daß er alßbald davon zehen gulden Heinrichen Opperman und abermalß zehen gulden dem muller, so ein fiedel oder geigen zur hochen Bocken hat gegeben, solchs alles zu volbringen helfen. Weiter auf befragung, warumb doch solchs beschehe, hat Deich geantwort, diß alles sei darumb furgenohmen, die evangelischen stedte zu verderben. Dergestalt habe in Cristoff von Oburgk bericht und, alß er hernacher zu Bruckensen bei Christof Prießberg gewest und bei ime uff einem zaun gesessen, haben sie undereinander auch also von der sachen geredt.

Dieser Heinrich Teich ist uff solch sein bekenntnus zu Einbeck neben andern seinen dartzu erkauften diennern gericht worden. Dann es ist die stat Einbeck, so vormalß ein ansehenlich, gute, vermugliche stat gewesen, durch dieselben dermassen außgebrannt, daß nicht ein einiger bau von behausung oder kirchen in der gantzen stat uberblieben. Und daß zum hochsten erbarmlich und erschrecklich ist, so seint in solchem brant uber die 350 virthalbhundert armer menschen, jung und alt, gantz erbarmlicherweiß verbrannt, umbkomen und tod blieben, wie man davon warhaftigen bericht zu thun weiß.

Gercke, etwan zolner zu Huckelheim, bekennt, das ein langer man, kein part und ein schart in der nasen habendt, zu ime komen, der sich Nickel genant und ime, Gercken, funf gulden geben und gesagt, daß er dafur wolte etzliche krigen, die da brennen, dieselbigen dieses itzigen mortbrennens halben außzuschicken. Darauf er Hannsen Schröder angesprochen, habe auch seinem weib zwo lunten gegeben, die Jacob Witten zu bringen, damit Northeim antzulegen. Sagt weiter, er habe seinen annehmer gefragt, wo solch gelt herkhome und wer doch die herrn seint, die solchs außgeben. Darauf antwort gefallen, Hg. Heinrich von Braunschwig und etzliche hetten sich zusamengelobt, solchen mortbrannt außzurichten umb der evangelischen sach willen. Bericht auch ferner, daß ime sein annehmer gesagt, daß er, Gercke, sampt seiner geselschaft uff alle di evangelischen stende brennen solten, dann es uff dieselbigen zugericht, und daß sie sunderlich uff Hg. Phillipsenn von Braunschwig und H. Dietrichenn von Pleß und di von Northeim brennen solten, dann das weren stoltze herrn, die must man ein wenig zeemen.

Gese, des zolners weib bekennt, daß einer genannt Ludicke und Gercke, ir man, haben zwen lunten gemacht und ir bevolhen, die Jacob Witten, Northeim damit antzulegen, zu brengen, welchs sie dann also gethan. Sagt weiter, daß obgedachter Ludickehe, so die lunten machen helfen, hab iren mann zum mortbrennen angenohmen und ime funf gulden auf die handt geben. Dieser Gercke und Gese, sein eheweib, seint zu Duderstat im stift Meintz eingetzogen und daselbst uff ire urgicht ire verdiente straff entpfangen.

Joachim Dornn bekennt, ir kuntschafter habe gesagt, sie solten keines schonen, allein der dorfer und closter, so dem Hg. von Braunschwig gehorten, und diese kuntschaft solt man finden uff dem hoffen, dem von Braunschwig gehorig.

Michel Reichlingk zu Ußlacht, under Hg. Erich seligen geborn, bekennth, daß er von einem, der sich Lucaß vom Bodensehe genant, wonhaftig uffm Zellerfelt, Hg. Heinrich zustendig, und sey daselbst ein bierschenck, angesprochen und befragt worden, ob er auch zu Cassel bekannt und alß er ‚jha‘ geantwort, hette Lucaß angefangen und zu ime gesprochen, wan er ime folgen wolt, so wolte er in reich machen, und hette weiter gesagt, er were ein geselh, der gelts gnug, und neme allenthalben knecht und leuth an, die uff Cassel brennen solten. Und wiewol er, Michel, sich erstlich geweret, so hette er sich doch letzlich uberreden lassen, gelt genohmen und mit gedachtem Lucaß nach dem Zellerfelt getzogen, eines anschlags mit ime verglichen, wie sie Cassel abbrennen wolten. Gemelter Lucas hette sich auch weiter vernehmen lassen, wann Cassel abgebrannt, so wolte er einem itzlichen uff dem Plumenberg, uber Munden gelegen, oder in sein, Michels, hauß zu Verlehausen 500 fl. geben. Und solchs habe er also angenohmen, sei auch darauf mit ime uff daß Zellerfelt getzogen und, alß er mit ime dohin komen, habe er andere knecht mer daselbst funden, als nemlich einen, heiß Lips, wohne uffm Zellerfelt, sei ein steiger uffm bergkwergk daselbst, und einen knecht, heiß Merten, wohne zu Lause under denen von Adelepschen, und sonst ein ander, haiß Jacob, sei Hg. Heinrichs berckmeister, wohne auch uffm Zellerfelt daselbst, habe auch gedachter Lucaß Jacopen, als der umb solchen gantzen handel mitwissens gehabt, waß er sich mit ime, Micheln, Cassel halben außzubrennen, uff dem wege verglichen, auch angetzeigt und ertzelt und gesagt: ‚Ich habe Micheln und Mertin vom Lause itzlichem einen gulden uff die handt gegeben‘. Darauf Jacob, der berckmeister, geantwort: ‚Daß ist gut. Ich laß mir solchs wolhgefallen‘. Und weren daruber guts muts und guter ding gewest. Hat auch weiter bekannt, gemelter Lucaß sei ein bierschenck und ein steiger uffm Zellerfelt und Jacob, der berckmeister, seien diejenigen, so die knecht annehmen und daß gelt außgeben. Dieser sitzt noch zu Cassel gefengklich.

Heinrich Kneiff zu Tanngermunde, under dem Kf. zu Branndenburg gefengklich eingetzogen, sagt, er sei im vergangen sommer zu Scheinigen, Hg. Heinrichenn zustendig, gewest. Do weren ir zwene zu ime komen, einer seins handtwergs meister Gert, solh zu Osterwig im landt zu Braunschwig wohnen, der ander einen rothen parth gehapt. Alß hat Gert angefangen, ob er nicht wolt gelt verdiennen, es were gelt vorhanden, so er wolte helfen, daß man etzliche gesellen mochte bekommen, stette außzubrennen. Ime hetten auch die zwene, so inen angenomen, 20 fl. gegeben und gesagt, sobaldt er etwaß hirinnen geschafft, so solt er zu Wolffenbuttel oder zu Reiffenberg 100 thaler entpfangen. Item, bekennt, daß er den marckmeister zu Garleben, Symon Fincken, 20 fl. vor seinem hauß zu Garleben in einem pappir gegeben und sich mit ime vereiniget, das er leute solt erkauffen und zuwegen bringen, die stedte und dorfer verprennten, welchs der marckmeister angenohmen.

Mathes Furst sagt, der besteller hab ime gesagt, Hg. Heinrich von Braunschwig ließ diese bestellung thun.

Peter Frobel sagt, es habe ein goltschmid in einer zech berichtet, daß ime ein guter freunt einen brif zugeschickt, darinnen stunde geschrieben, das der bapst mit Hg. Heinrichen von Braunschwig solche bestallung thetten und daß gelt außgeben liessen.

Bartholomeus Bhune zu Grunau, Aßmusen Spigel zustendig, peinlich verhört, bekennt, daß einer Gregor Gurtler genant, ein kramer, bei seinem vatter gewest und hette gesagt, Hg. Hanns zu Sachssen etc. hette dem Hg. von Braunschwig funf dienner abfangen lassen, darumb solte er in des Hg. von Sachssen etc. landt brehnnen, und hette zwolf taler darauf entpfangen.

Gregor Oltzschen zu Rochlitz im land zu Meissen ingetzogen und verhört, sagt, es sei von Byrchicht gesagt, sie sollen in Hg. Heinrichs von Braunschwig nahmen brehnnen.

Symon Finck, margkmeister zu Garleben, zu Tanngermund verhort, hat bekannt, daß ime Georg Gunter 100 fl. an allerlei muntz in der Lirmenischen haus zu Garleben in einem leynenbeutel zugestelt, leuten zu geben, die sich zu dem brehnnen wolten gebrauchen lassen. Und soll derselbe Gunter ein meilh wegs von Wolffennbutel wohnnen. Auch ferner gesagt, wann es ruchtig wurde, daß sie mit diesem handel umbgiengen, daß sie derhalben unsicher sein musten, solten sie nach Wolffenbutel fliehen, do solten sie wolh sicher sein. Sagt auch weiter, war sein, daß Georg Gunter inen bericht, daß der großvoigt zu Wolffennbutel solch gelt alles außgebe. Item, sagt weiter, daß sein besteller zu ime gesagt, so er gesellen angenohmen und etwas außgericht hette, daß er alßdann solte gegen Wolffenbutel komen, do wurde er sicher und frei sein. Item, sagt, daß der hauptman zu Wolffenbutel auf dem schloß, der großvoigt genant wirdet, Georgen Guntern und die andern dartzu erkauft hat. Man wirdet auch sonst berichtet, daß derselbe Georg Gunter ein einspeniger bei Hg. Heinrich gewest sei, in kurtz reich worden, den grossen voigt zu Wolffennbutel zu gefattern gebetten haben.

Steffan Sießman zu Heringen, under den Gff. von Stolberg und Schwartzberg ingetzogen und verhort, berichtet, seine besteller hetten vom großvoigt von Wolffenbutel geredt, daß derselb auch in irem bunt sein solte.

Clement Teuffel von Glogau uß der Schlesien, zu Dessau eingetzogen und noch gefengklich enthalten, sagt, das er von Bastian von Kemberg gehort, daß Hanns von Lubeckh gelt außgebe und habe das gelt von dem Hg. von Braunschwig entpfangen, daß er damit gesellen zu brennen bestellen solte umb des evangelii willen. Hat auch weiter gesagt, daß es groß hansen sein sollen, die das gelt von wegen des Hg. von Braunschwig außgeben. Item, es habe einer, Kunste gnant, zu Ermßleben wonhaftig, gelt geben, Gutterboch und die Zan antzulegen. Item, daß seiner besteller einer zu ime gesagt, wan er angelegt und gebrant hette, so solte er gelt zu Wolffenbutel entpfahen und haben. Hat auch ferner bekannth, daß er vor 16 oder 18 wochen ungeverlich zu Wolffenbutel gewesen und hette gelt wollen holen, aber der oberst oder voigt daselbst habe zu ime gesagt, wann er gebrannt und schaden gethan hette, so wolt er ime gelt geben.

Hanns Hencke, zu Northeim eingetzogen und verhört, bekennt, daß er nahe bei Einbeck von Dietrichen Eseltreiber angesprochen, Northeim außzubrennen, und darauf von Dickhauten zehen lunthenf und zehen gulden, Northeim antzulegen, entpfangen, habe ime auch noch 30 fl., wenn die that beschehen, zu geben zugesagt.

Dickhaut, auch zu Northeim peinlich verhort, sagt, daß er zu Hannsen Henncken komen und ime zehn gulden und zehn lunten, Northeim außzubrennen, gegeben. Daß er auch hinwider solch gelt von Jacob Opperman entpfangen habe, daß auch einer, Hanns Dorneman gnant von Gottingen, gelt zu brennen außgeben.

Hennig Plechmacher, zu Northeim verhort, sagt, daß er von Dickhauten dritthalben gulden und funf lunten, darmit antzulegen, entpfangen.

Jacob Opperman, zu Northeim ingetzogen und verhört, bekennt, das er von Hanns Dorneman nit weit von Gottingen, Northeim außzubrennen, bestelt, habe, ime auch dafur 45 fl. zu geben, zugesagt und alßbald die helft betzalt, davon er Dickhauten zehn gulden und zehen lunthen und darnach funf gulden und funf lunthen, Northeim außzubrennen, gegeben.

Donat Pusch sagt, es habe einer, Gregor von Froburg genant, ime und seinen gesellen ungeverlich zehen taller muntz zu Mucheln in spitalh bracht und gesagt, er hette es von Hg. Heinrichen von Braunschwig entpfangen, daß solt er inen geben, denen von der Naumburg mit feur schaden zu thun, wie sie sich dann auch alle verwilligt, zur Naumburg zu brennen.

Caspar Boger bekennt, daß einer, Hanns vom Harte, jhenseit Dreileben zu ime komen und gesagt, wann er, mit feur einlegen gelt zu verdiennen, geneigt, so wolte ers ime verschaffen, ime auch zehen gulden gelobt und vier gulden uff die hant geben und ferner gesagt, er sei des Hg. von Braunschwig dienner und wann er, Caspar, feur angelegt, solte er sich gegen Obsfeldt verfugen, alda am marck finden lassen, wolte ime zehen gulden ausrichten.

Meister Gerhart Redder sagt, er sei im g vor [sic!] sommer–g zu Scheinigen gewest und Heinrichen Knip daselbst funden und der amptmann zu Schenungen solh Heinrichen Knippen gelt zu brennen gegeben haben. Es soll auch gemelter Heinrich Knip Georgenn gelt, Gommern antzulegen, gegeben haben. Item, Heinrich Knip habe daß gelt im keller zu Schenungen entpfangen und wisse nicht anders dan von dem amptman daselbst und sei einer darbei gewest im schwartzen rockh mit gelbem gefuttert und in einem rotlichen ziegenpart. Hat auch ferner gesagt, es hab einer ein roten zigenpart gehabt, der Knip daß gelt gegeben, und soll solchs der amptman von Scheynyngen gewesen sein, stee Hg. Heinrichen von Braunschwig zu und sey noch ein edelman, zu Lutter wonhaftig, darbei gewest. Item, daß gelt, so Knip entpfangen, seint erstlich 40 und zum andern 50 fl. gewesen, die ime der amptman von Schenungen in beisein eines edelmans, der [sic!] er nit kennth, im keller gegeben und sei solchs auf dem tisch, der im winckel steet, geschehen. Item, der amptman zu Wolffenbutel soll auch ein tailh alß 30 fl. außgeben haben, davon er, Gerhart, funf gulden bekomen. Dieser mortbrenner berichtet weiter, er habe von Heinrichen Teichenn (so zu Einbeck gerichtet worden) auch zehen gulden bekomen und daß gelt, so Teich außgeben, solh er in nhamen Hg. Heinrichs von Braunschwig entpfangen haben.

Item, Bastian Schweinschneider, so itzo zu Goßlar gefengklich enthalten wirdet, sei mit ime in dem bunth des mortbrennens, habe so vil alß er entpfangen und soll ein capeitener dieser sachen sein. Es habe auch Bastian, der Schweinschneider, gesagt, dieser handel sey ime zu Wolffenbutel angetzeigt und habe der großvoigt daselbst daß gelt außgeben, wie er, Gerharten, von Bastian und Schwartz Veitenn bericht. Item, ein hirt von der hohen muhl habe Einbeck angelegt und sei von Teichenn bestelt. Item, Bastian obgemelt hab inen, Gerharten, gegen Scheinungen bestellet zu Knippen, daselbst sie auch zusammenkhemen. Item, zwischen Schladen und Hornborch liege ein wustung, zum teilh widererbauet, do sei er, Gerhart, mit Bastian gewesen und seint Bastian und Schwartz Veit hauptleut und haben ime ides tags ein halbe goßlarische marck, alß acht margengroschen, versprochen, die grosse steet Magdeburg, Soldtwedel, Northausenn und andere evangelische steet zu suchen und außzubrennen. Sagt ferner, es habe innen Bastian beschaiden, daß ein pfaff aus dem braunschweigi schen lande auch gelt außgegeben von wegen vorgedachts hertzogen und solle sollichs der grosse voigt zu Wolffennbutel auch gethann haben. Ferner sagt er, daß etzliche fursten mit den steeten zusammenwölten. Do nun die grossen ausgebrannt, konnten sie mit den andern desterbaß ubereinkomen und soll Hg. Heinrich der eine sein. Item, sagt weiter, der großvoigt zu Wolffenbutel hab Bastian bestelt und habe Bastian die bestellung aldo zu Wolffennbuttel, alß er daselbst geschnitten, angenohmen, wie ime solchs Schwartz Veit gesagt.

Mertin Kirche hat außgesagt, daß er sampt Clauß Schmeling zu Badebornn jenseits Quedelnburg und Steffan von Hildeßheim alle drei vor Margarethe [Juli 13] zu Samptleben bei Luter im land zu Braunschwig zusamengewest, zwene tag daselbst plieben und haben da von allen sachen des brands geredt und sonderlichen von Einbeck, das auch Steffan ein zeitlang zu Samptleben gewonth. Bekennet auch, daß ime Claus Schmeling zu Badeborn zehen gulden, Northausen zu brennen, zugesagt und, wann die that beschehen, solte er widerkommen, wolte er ime noch 20 fl. geben.

Diese obgeschriebene zwene mortbrenner, nemlich Mertin Kirche und Steffann von Hildeßheim, seint zu Northausenn gericht worden, dieweil sie offentlich bekannt, daß sie daselbst zu Northausenn feuer ingelegt, dadurch dann der virte und beste teilh derselbigen stat außgebrannt worden ist. Aber Claus Schmeling ist noch vorfluchtig.

So werden auch euer ksl. Mt. dergleichen bekentnusßen und urgichten bei dem Ebf. zu Meintz und Magdeburg etc., auch denen von Northausen, Northeim und andern mer leichtlich zu erlangen haben. In gleichem bitten wir, euer ksl. Mt. wollen bei dem marggraffen churfursten sich dieser ding allergnedigst erkundigen, dan euer ksl. Mt. werden bei demselbigen unsers versehens von diesen dingen fernern und gruntlichern bericht entpfangen.

Aus vorgemelten urgichten und bekentnussen haben euer röm. ksl. Mt. erstlich gnedigst abtzunehmen, daß alle obbemelte böse, streffliche unthatten, auch uncristlichh und erschrecklich mortbrennen und so vil armer, verbrannter, unschuldiger menschen todt in und ausser Hg. Heinrichs von Braunschwig landen herkommen, geflossen, auch des orts durch eins teils seine amptleute, underthannen und dienner bestellet, angerichtet und versoldet sein sollen, auch eins teils durch seine underthannen mit dem werck volnbracht worden.

Zum andern, daß auch vom gemeltem, unmenschlichem mortbrennen, morden, bestellung, anschiftung und verlegung derselbten wider Hg. Heinrichs eins teils amptleute, underthannen, dienner und verwanten ein offentlich geschrei, rede und sage ist und fast durch daß gantze romische reich bestendiglich erschollen, wie er dann selbst in einem ausschreiben, wider den Kf. zu Sachssenn beschehen, gestendig, alß sei er und die seinen solcher bestellung und anschiftung berurts unmenschlichen mortbrennens in reden.

Zum dritten, obwol Hg. Heinrich obgemelt solche offentliche rede und sage von den seinen gehort, daß er gleichwolh dartzu nichts gethann, vorgenommen noch wider gemelte seine amptleute, dienner und verwanten inquirirt, darauß sein misfallen hette mugen vermarckt und gespurt worden sein, sonder heldet solche so weit beruchtigte anschifter, besteller und verleger in seinem dienst, vorschueb und beschirmung und, wie man sagt, understeet er, sie dartzu zu vertheidingen und unschuldig zu machen.

Zum virten, so sein die besagte personnen, seine amptleute, dienner und verwanten bei vielen in dem verdacht und also bekannt, daß man sich des besagten mortbrennens anschyftung und bestellung derselbten leichtlich bei inen zu vermueten, dann, mit waßi thatten der grosse voigt zu Wolffennbutel, der amptman zur Stauffennburg und andere ein zeitlang umbgangen und wie beruchtigt sie viller bosen thatten seint, daß ist vielen leuten kundig.

So weiß man auch wol, wie Cristoff von Oburg gegen dem ainen Rauschennblat, so mit Hg. Heinrichen in unwillen gestanden, gehandelt, und wirdetj daruber zu Wolffenbutel enthalten und dergestalt, do er von seinem vetterlichen erbe nit mit zweien oder dreien kloppern zu reittenk, itzo bißweilen mit zehen, bißweilen mit 15 und 20 pferden reitet und, do er zuvor in stetten und dorfer gelegen, itzo sich allein zu Wolffennbutel entheldet, zu waß sachen ist leichtlich zu erachten. Und daß mer ist, so sagt man, gemelter Oburgk soll sich itzo dreulicher worth vernehmen lassen, keiner andern ursachen halben, dann daß die von Einbeck Heinrich Teichs urgicht nicht von sich geben, auch inen als ein besagten besteller sampt etzlichen andern nicht entschuldigen wollen. Die goßlarischen purgationartikel zaigen auch an, mit waß bosen, beschwerlichen unthaten gemelter großvoigt zu Wolffennbutel und andere ein zeitlang verleumpt geweßen sein und noch. So ist auch war, daß gemelter großvoigt und andere zu der purgation rechtlich durch euer ksl. Mt. chammergericht erfordert, sich bißanher solcher grausamen unthatten nit benohmen haben. So zweiveln wir auch gar nit, euer ksl. Mt. seien dergleichen unthatten von etzlichen Hg. Heinrichs diennern durch den itzigen Bf. von Hildeßheim, auch mit waß sorglichen, beschwerlichen und unchristlichen practicken sie sich wider gemelten bischof haben eingelassen, was auch genannter bischof wider derselbten unpillich furnehmen an euer ksl. Mt. camergericht im rechten bewiesen und außgefurt hat, berichtet worden.

Und damit euer ksl. Mt. und meniglichen noch clerlicher befunden, daß etzliche Hg. Heinrichs diener mit allerlei grausamen unthatten beruchtigt, so wollen wir eurer ksl. Mt. hiemit zwo urgichten zweier ubelthetter, so in haften mein Lgf. Phillipsenn zu Hessenn etc. noch enthalten werden, underthenigst hiemit antzeigen, mit underthenigster bit, euer ksl. Mt. wollen unbeschwert sein, dieselbigen auch zu verlesen.

Und erstlich so bekent Cristoff Lauter, vergangener herbsts anno 40 haben ime die nachgemelten personnen, mit nhamen Hanns Heintz von Lannegsen, Fridich Groß von Leiningen, Hanns Heise von Osfelt und Johan Huttennschreiber 20 fl. verheischen, darauf er 20 margengroschen entpfangen, Hannsenn Koch umbzubringen, und solchs sei geschehen in berurts Huttenschreibers behausung. Es were auch darauf sein gemuet gewest, wo er ine hette mogen betreffen, daß er solchs wolte volstreckt haben, were auch darauf ausgangen. Ferner bekennt er, es habe ime ein burger von Badenwerderl, Herman Gerris genant, zehen gulden und sechs eln tuchs verheischen, Lucaß Hopffenkamp zu erschiessen. Und vor solch gelt und tuch haben Bartholomeus, der amptmann zu Furstenberg, und Cunradt, amptman zu Wickensen, burge und gut sein wollen. Ime sei auch auferlegt worden, die handlung in geheim zu behalten. Sagt auch, alß er in vergangenen Pfingsten wider bei Hannsen Heisen gewest, hette er inen angesprochen, ob er nichtß ausgericht, waß er fur ein kerlh were, mit dieser weitern antzeig, das er die sachen nochmaln volstrecken wolte und, wann er die sachen außgericht, solte er zur Stauffennburg kommen, do wurde inen sein herr wol verteidingen und ime das porthampt geben.

Bekennt weiter, daß er auf m mich, Lgf. Phillipsenn, mich–m zu erschiessen, bestalt und daß ime dafur 40 fl. von wegen Hg. Heinrichs sollen gegeben werden. Und dafur haben Hanns Fridrich und Thomaß Heintz burgschaft versprochen mit weiterer vermeldung, in der vergangenen schweinjagt were Hg. Heinrich bei ime gewest, nahen bei einem dorf Aßfeldt vor dem Hartz bei einer schmeltzhuten und hette inen mit diesen worten angeredt: ‚Bißtu der man auß dem land zu Hessen? Warumb bistu darauß kommen? Bistu der mann, der auf den landtgraffen und Hannsen Koch ist abgericht, wie mich Hanns Heise berichtet?‘ Darauf er geantwort: ‚Jha‘. Dargegen ime Hg. Heinrich mit der handt auf die schuldern geklopft und gesagt, er solte sehen, daß er die sachen außrichtet und er solte umbs gelt nicht sorgen, seine dienner solten ime gelts gnug geben.

Georg Franck sagt, er sei erstn bei Fridrich Schroder komen zu Lutter, ligt ein meil wegs auf jhenset Sessenn, der habe ime gesagt, daß er vom amptman zur Stauffennburg bevelch hette, etzliche zu bestellen, auf den landgraffen zu geen, inen umbzubringen und zu erschiessen. Daß habe er, Jorg, verwilligt, das er neben andern auf micho gangen. Item, er sei mit seinen gesellen gegen Gitteldep auf den Neuen Schadenn gangen und berurter amptman sampt dem statschreiberq aufm Neuen Schaden im krug zu inen kommen und der amptman die zech betzalt vor itzlichen drei mathier. Item, berichtet weiter, daß er und seine gesellen vier feuerror und drei spieß gehabt, als sie auf den landgraffen gangen, und Fridrich Schroder habe daß gelt gehabt, die spieß betzalt, nemlich vir gulden habe Fridrich bei sich gehabt, die habe ime der amptman deß abents vor dem kruge zu Gittelder geben und gesagt, daß der berurt amptman ime das gelt von seines gnedigen herrn wegen, Hg. Heinrichs, gebe. Meldet auch noch weiter, er habe sechs gesellen, heisse einer Fridrich Schroder, Andres, ein koler, Heinrich Koch, Heinrich Lorentz, Heinrich Thomas und Lips, ein mollerknecht, dieselbigen seien vom amptmann zur Stauffennburg und Conradten, dem forster, bestelt, auf den Lgf. zu Hessenn zu geen und seine fstl. Gn. zu erschiessen und einem itzlichen zehen gulden zu verhaischen.

Zum funften erscheint auß vorgemelten urgichten, das berurt unmenschlich und uncristlich mortbrennen durch die thetter unangericht und unbestellet nit beschehen, auch nicht geringe leut sein mussen, die so vil geldes und grosse sumen zu bestellung und anschiftung des besagten mortbrennens außgelegt und versprochen, auch noch teglich versprechen, wie dann auch beraitan der thetter an vilen orten zu heften bracht und, wie oben erholt, von underschiedlichen bestellungen meldung gethan.

Zum sechsten befindet sich darauß, daß so vil ubelthetter und mortbrenner, so an underschiedlichen orten und stellen eingetzogen und nit beieinander gesessen, daß man gedencken konte, sie hetten, semptlich auf imands solche anschiftung und bestellung zu legen, sich verainiget und fast alle auf Hg. Heinrichs benannte amptleute, undersassen und dienner die bestellung und verlegung solches mortbrennens aussagen und bekennen und also in irer urgicht gleichformig und concordes sein.

Zum siebenden, nachdeme offentlich am tag und unlaugbar, daß Hg. Heinrich von Braunschwig diesem teilh und der religion ainungsverwanten stenden widerwertiger ist, so ist leichtlich zu vermuten, daß die besagte seine amptleute, underthanne und diener derselben neigung auch gewest und seint und sich darumb so vil leichter zu anschiftung, bestellung und verlegung berurts mordtbrennens vermugen lassen.

Und dieweil dann solche mortbrenner nit allein sich zu solcher unchristlichen, unerhorter ubelthatten haben bestellen lassen, sondern auch solche graussame ubelthat in daß werck getzogen, vil treffliche stet, flecken und dorfer außgebrannt und darunter etzliche vill hundert arme menschen vom leben zum tode bracht, so sollen solche grausame unthatten nit allein euer ksl. Mt., sondern alle menschen zu mitleiden und geburlicher verfolgung und straff bewegen, und zuforderst, dieweil diese stende und ire underthannen noch teglich in sorgen steen mussen, daß es jhe lenger jhe mer zu verwustung irer steet, marckt und dorfer, auch vieler leut verderben gereichen muste, wo dem nicht fruchtbarer noch anderst begegent werden kan, dan das die anschifter oder die, so die ubeltetter dartzu bewegen, bestellen und anhalten, erforschet, erkannt und zu verdienter straff gebracht werden. So ist unser, der fursten, so gegenwertig, auch der abwesenden churfursten, fursten und der andern stende gesanten, rethe und potschaften underthenigste bit und suchung, euer ksl. Mt. wollen in diesen hochstreflichen sachen und hendeln ein kaiserlich und ernstes einsehen haben und bei Hg. Heinrich von Braunschwig die ernste verfugung thun lassen, seine vermerte und argwonige amptleute und dienner, als nemlich den großvoigt zu Wolffennbuttel, den amptman zur Stauffenburg und Scheiningen, Georgenn Gunter, dergleichen Cristoffenn von Oburg und andere besagte gefengklich annehmen und in eurer ksl. Mt. handen stellen oder an andere unverdechtige ort, da dieses teils stende und andere gegen dieselbige geburlichs rechten bekommen mögen, antworten lassen und im falh, daß Hg. Heinrich von Braunschwig solchs in wegerung steen wolte, auß keyserlicher macht und gewalt in ansehung solcher hochstreflicher und zuvor im reich deutscher nation unerhorter hendel und thatten alß der oberste vogt und keiser selbst verschaffen und bevelhen lassen, wie dann euer ksl. Mt., daß nach gelegenem falh zu recht und aller pillicheit zu thun, befugt. Dann obwolh Hg. Heinrich sagen möchte, er wolte dieses teils stenden und meniglich gegen seinen amptleuten, underthannen und diennern geburlichs rechtens verstatten, so haben doch eur ksl. Mt. aus hochem, keyserlichem verstandt gnedigst zu erwegen, weil Hg. Heinrich diß teils widerwertiger und derhalben und sonst mercklich verdacht ist, waß gleichmessigen rechtens diesem teil wider dieselbigen bei Hg. Heinrichen zu gewarten, darumb auch euer ksl. Mt. in diesen sachen nach gelegenheit und allen umbstenden derselbten pillich richter sein und pleiben. Eur ksl. Mt. wollen sich hierinnen auß keyserlichem gemuet und alß die sonder zweivel auß angeborner, keyserlicher tugent, milde und gute solchen bosen und hochstreflichen thaten, welche zu verderbung des gantzen deutschen landes entlichen gereichen wolten, zuwider sein, auch damit solch ubel andern zu abscheu hertiglich gestraft, so gnedigst ertzeigen und befinden lassen3.

Nr. 256 Gegendarstellung Hg. Heinrichs d. J. von Braunschweig-Wolfenbüttel in Sachen Mordbrenner – Regensburg, [1541 Juni 27]1

A  Wien HHStA, RK RA i. g. 13c/Konv. 3 (Kop.); DV: Bericht Hg. Heinrichs von Braunschweig, der röm. ksl. Mt. ubergeben uff der protestierenden stende supplication, die mordprenner belangenden.

B  koll. Dresden HStA, 10024 GA, Loc. 10183/04, Regenspurgischen Reichstags, Religion und andere Händel vermöge einer hierbey [...] Anno 1539–1547, fol. 276r–284v (Kop.); AV v. a. Hd. fol. 276r: Hg. Heinrichs von Braunschweigk vorantwortung der mordbrenner halben, 29. Junij.

C  koll. Stuttgart HStA, A 262 Bü. 12, fol. 79r–94r (Kop.); AS fol. 79r: Supplication und verantwortung Hg. Hainrichs zu Braunsweig etc. der mordtbrenner halben etc.

Euer ksl. Mt. haben mir ein vermeinte, unbestendige, unwarhaftige denunciation und accusationschrift, welche die vermeinte supplicanten, di Kff., Ff., stend und stedt, der augspurgischen confession verwant, so jegenwertig und der abwesenden gesanten, räth und botschaften, alhie zu Regespurg [sic!] disser zeit versamlet, des mortbrants halber, so sich im reich teutscher nationn ein zeit her begeben, wider mich und etzliche meine amptleut, verwante und diener mit inserirtem austzug etzlicher vermeinten, nichtigen, erdichten, unwarhaftigen und unrechtmessigen urgichten eurer ksl. Mt. gantz unbillicherweis ubergeben, gnedigst zustellen lassen, des jegen euer ksl. Mt. ich mich in aller underthenigkait dinstlichs vleis thun bedancken und bin es ungesparts leibs und guts zu verdinen willig.

Und wiewoll die vermeinten supplicanten wider mich nichts beschlieslichs gepetten, sonder das ich die benannte meine amptleut und diener auß der ubeltheter unerwissener und unwargemacht[er] a besagung gefenglich annemen und in eurer ksl. Mt. handt oder an andere unverdechtige orter, do sie gegen denselben meinen ampten und verwanten geburlichs rechten bekommen mochten, stellen und antwortenb solt, so vermeinen sie mich doch nit allein, sonder auch di bäpstliche Hlt. mit den unwarhaftigen urgichten vor einen hauptman, anrichter und stifter des mortbrandts bei eurer ksl. Mt., wiewoll gantz böslich, felslich und unwarhaftiglich, aus geschepftem, neidigem, gehessigem gemuet anzugeben, in ungnad zu pringen und zu verunglimpfen, dann es soll (wie ich im grundt und warheit weiß) nymermehr mogen warhaftiglich und mit bestandt uff mich erwiesen werden. Zweifel auch nit, euer ksl. Mt. haben mich in dissen ehren erkannt, das mir solche boese, schwere, schmeliche und unnerfuntliche zulag durch die vermeinten religionsverwanten wider Got, ehr und recht und mehr dann gantz unrecht zugemessen. Schemen sich auch nit, vermessentlich von sich zu schreiben, das ich ir widerwertiger und derhalben und sonst mercklich verdacht sein söll, so doch di warheit, das ich mit den religionsverwanten ausserhalb des von Sachsen und Hessen in ungutem nichts zu thun gehabt. Kann auch keines verdachts gestendig sein, welchen di vermeinten denuncianten und accusanten wider mich bisher nit erwissen und, ob Got will, auch hinfuro nicht erweissen sollen, das ich mich nit unbillich verhofft, sye solten mich mit solcher grausamen, unerfuntlichen ufflag bei eurer ksl. Mt. und sonst verschont haben.

Und ob dem, das sie der bapstlichen Hlt. selbst nit verschonet, haben euer ksl. Mt. ir unwarhaftigs, erdicht und unnerfuntlich anpringen desdo leichsamer abtzunemen und desdo weniger derselben glauben zu geben, wie auch von rechts wegen euer ksl. Mt. nit thun soll. Derhalben will ich solche schwere, graußame, unerfuntliche zulag, domit sie, mich bei eurer ksl. Mt. zu vermeren und bei menniglich hohes und nidern standts zu schmehen, zu iniuriren und zu beligen, understheen, zu hertzen und gemuet gefurt und dann mich zum hochsten vor eurer ksl. Mt. beklagt und beschwert, auch dofur gnungsam char [= Ersatz], wandel [= Bußgeld] und abtrag in underthenigkeit gebetten haben. Und so disse meine warhaftige antwurt allein zur rettung meiner ehren notturft durch mich vorgenommen, so beding ich hiermit offentlich, das ich dordurch nymants geschmehet oder iniuryrt haben will.

Aber es sich an dem landgraven und seinesgleichen nicht zu verwundern, das er mich und meine underthanen, verwante und diener mit solche geferlichen, ungewissen und sorglichen dingen beschweren und angeben darf, so er wol aus dergleichen geferlichen, unredlichen und gnungsamenc grunden und anzeigungen andere stend in Dr. Bockenn sach auch beschwert und sich gleichwol hernochmals befunden, das er denselben gewalt und unrecht gethan2, als er dann mir sampt seinend mitverwanten mit disser schwerlichen und unerfuntlichen uflag nicht weniger unrecht thuet. Und wan mich schon und meine amptleut das recht nit schutzten [sic!] und di unschult entschuldigte, (dan es wissen euer ksl. Mt. auß hochstem verstandt, wie es ein gefarlich, betruglich, sorglich und felend ding umb die peinliche verhor ist, das vill menschen solcher des leibs plodigkeit sein, das sie lieber alles wider ir gewissen und warheit bekennen, dan das sie pein leiden wollen, als villeicht sich mit den armen, gerechfertigten leuten auch zugetragen haben mag, die ab dem straff haben leiden mussen, das di vermeinten supplicanten ires abtrunnigen lebens halber verdint und sonst von Got uber sie verhenck worden ist, als die von Eimbeck selbst gestanden und gestheen mussen), so konnen dannoch euer ksl. Mt. auß der armen leut gezwungene bekentnus, di sie sollen gethan haben, nit befinden, das euer ksl. Mt. auß verleumdnus, gerucht, geschrey oder auch redlichen, gnungsamen antzeigungen, vermutungen und arquanungen der vermeinten denunctianten und accusanten stadt noch auch den vermeinten bekentnussen glauben zu geben hetten.

Dann erstlich, das di peinlichen verhort, wie sich zu rech [sic!] geburt, solten furgenommen worden sein, befindet sich auß dem ubergebnen austzug der vermeinten urgichten gar nit, wie auch die supplicanten nymer werden mit warheit tharthun mogen. Wie sie auch di armen, gepeinigte leut wider recht in sonderheit uff mich und meine verwanten gefragt, ist unverporgen und kunt in notdurftigem fhall erwiesen werden, wan es gleich der von Sachsen noch eins in seiner lesterschrift, jungst wider mich ausgangen, hetten verneinen dorfen. Und ob di armen, gepeinigten und gerechtfertigte leud solchs, wie die widersacher angeben, bekannt, ist noch unerwisen, das ich den vermeinten austzugen keinen glauben zu geben weiß. Und wan es schon dermassen wehr (doch der warheit zu nachteil nicht gestanden), so sagen doch dieselben armen leud nichts gewisses und sein inen auch widerrig und von personen und sachen, das offentlich unerfuntlich und erdicht ist, aussagen.

Dann obwoll Martinn Gotschalck sagen mag, das er des mortbrandts halber in dem braunschweigischen land geselschaft gemacht und des orts gelt darauf entpfangen, so sagt er doch nit, wo, an welchem ort und von wem, das euer ksl. Mt. demselben glauben konten.

Der ander, Bode Beckmans, sagt, wie das er von einem voge [sic!] gnannt zu Gontersheim, welches dorf im land zu Braunschweig gelegen, bestelt worden sey, und ist doch das berurt dorf meines wissens in meinem furstenthumb nit gelegen und niemants weiß, wer der voge ist, wo und unter wem sich derselbig enthelt. Befindt sich auch nit, das solchs derselbig gesagt, man solt in dem stift Meintz und meinem furstenthumb nit brennen. Das es aber in dem stift Meintz, Magdeburg, Halberstadt, auch in meinem land an etzlichen orten geprunnen, ist offentlich am tag und unverneinlich.

Und obschonn Eierkug sich uff Kesenhagen und Kesenhagen sich einen ungewissen heuptmann oder besteller referiren thun, so kan es doch kein vermutung oder antzeig, die erheblich wer, wider mich machen, das solcher unbekannter heuptman von mir wer bestelt worden, als es dann die lauter erstunckne unwarheit ist. Ich und meine diener und verwanten haben mit dem H. von Bloß nie ichts in ungutem zu thun gehabt. So ist Hanns von Hardenberck der alten, waren, christlichen religion anhengig, das die vermutung wider mich, auch die meine nicht sein kann. Und ist gantz ein doctor-bockischer fund und furgeben, das man die evangelische stend brennen und, so das gescheen, ein zug vorgenommen werden solt.

Henrich Strauch bekennt, das er und Hanns Eseltreiber insampt einen gulden von einem heuptmann, den er doch nit nennet, zu Bischausen entpfangen, und Eierkuch hat hieoben gesagt von Hannsenn Kesenhafenn, das derselbig Henrichen Strauchenn einen gulden gegeben, sein inen also widerig. Joachim Dornn, Henrich Knauff, Steffann Güsman und Clement Deuffell reden dergleichen von unbenenten kontschaftern und bestellern. Hanns von Lindau redet auch von dem unbenanten heuptman zu Bischausenn, der doch noch sage Eierkuchens gelt von Kesenhagen entpfangen hat.

Hanns Schroder hat außgesagt, wie er von Gerardt dem zoller zu Zuckelheim angesprochen und in das zollhauß bescheiden worden sey, doselbst er von einem, Jost gnant, der ein schwartzen bart gehabt, gelt entpfangen. Gerardt Zoller aber sagt, wie im ein langer mann, der kein bart gehabt, der sich Nickell genant, funf gulden geben, darauf er Hansenn Schroder angesprochen. Und das zollnersweip bekent, das einer, Ludecke gnant, iren man zu einem mortprenner angenomen. Sein also inen widerig und discordes. Wer auch der lang man und wem er zustendig und wo er wonhaftig, wirt nit angetzeigt. Auch sagt Hanns Schroder, das Gerardt in bericht haben soll, wie mein amptman zur Stauffenburg ime, Gerarden, acht gulden, des mortbrants halben etzliche domit außtzufertigen, gegeben. Und Gerard bekent doch solchs selbst in seiner urgicht nit. Und das auch Schroder von Gerarden verstanden, wie ich ine und einen, Jost gnant, ausgefertiget, bekent der zoller selbst auch nit in seiner urgicht, also das der Schroder solchs uber den zolner ubel erdichtet hat, als sich auch in warheit nymermehr wirt befinden. Wo und an welchem ort ich sie auch ausgefertiget habe und durch wen es geschenn, wirt nicht vermeldet.

Mit meinem vettern, Hg. Philipsenn, hab ich je nichts anders dan in freuntlichem, gutem, vetterlichem willen zu thun gehabt und noch, weiß auch, das sein L. mich wol entschuldiget halten. Und ist verwar ein schone ursach, die Hans Schroder soll angetzeigt haben, das ich trei uff den von Bloß umbtzupringen ausgefertigt, dann dero zwen hetten angetzaigt, wie sie uff den von Bles gewarten, wan er khommen, wolte sie inen erschossen haben, so sie doch darneben nit vermeldet, das sie des von mir bevelch gehabt. Woher hat es dann der Schroder wissen mogen? Der gedocht zolner hat von keinem brief, der von mir an inen gekhommen, bekannt, darumb dem Schroder des briefs halber auch nit glaube zu geben. Es ist auch an im selbs erstuncken und erdicht, das sich auch die drei in meinem closter Amelunxborn oder zum Furstenberck enthalten solten. Ist gleichergestalt die unwarheit und nit erfuntlich, auch sagt der zolner von den zweien glesnern uberall nichts. Der Birbeck referirt sich uff Jacob Wittenn und befindet sich nit, das derselb gesagt, auch gantz unerwiesen ist, wie das ich das gelt ausgelegt, thut demselben also gewalt und unrecht. Und dann auch referirt er sich uff den zolner, der von einem langen, unbekannten und ungewissen man gesagt haben soll. Deren nechste beide aussage sey gleich ane peinigung, als ich nit gesthee, gescheen oder nit, so ist doch ir aussag, wie angetzeigt, ungewiß, unerheblich und auch erdicht. Und hett dem von Bleß wol angestanden, wo er mich im verdacht gehabt, das er solches zuvor mir angetzeigt, ehe dan ich und die meine also unerfuntlicherweiß bei eurer ksl. Mt. weren vermert worden, und solten dieselben so lang behalten und nit rechtfertigen haben lassen, die dan sondern allen zweifel wol anderst wurden bekannt haben, wo sie uff freien fueß weren gelassen worden.

Hanns Eselltreiber redet auch von dem ungenanten und unbekanten heuptman zu Bischausen und, wie er auch von einem andern heuptman N. von Asse, wilcher dergleichen unbekant ist, vernomen, das bapstlich Hlt. vil cronen zu mortprennen ausgelegt, welches auch ein unglaublich ding ist. Ich weis auch von keiner verstentnus, die bapstliche Hlt. solcher bose, grausame sachen halber mit mir eingangen wehr. Aber dieweil ir Hlt. die christliche buntnus angenommen, zu erhaltung derselbigen gelt erlegt, so muessen die widersacher unter dem namen der mortprenner solch unerfuntlich ding furgeben.

Hennrich Duck, dem die von Eimbeck gewalt und unrecht gethon, soll sich uff Chunraten Gotardes, Clausenn von Mandelslo und Christoffenn von Obeck in seiner vermeinten aussag getzogen haben. Das aber deren einer solt Duckenn bestellt und angenommen haben, wirt sich meines erachtens gewislich nit erfinden, wie es sich denn bishero noch nit erfunden hat.

Das auch Wriesberck sich eines solchen furnemens solt haben vernemen lassen, gestheen weder er noch Godert und werden sich die gedochten zwen vom adel als Oberck und Wriesberck des vor euer ksl. Mt. woll verantworten und auf derselben erfordern gutwilliglich auch one geleid erscheinen, welches auch Cloise von Mandelslo, wo derselbig im leben, zu thun erbutig gewest wer. Und wie vermogen die vermessne denuncianten und accusanten solchs eurer ksl. Mt. anpringen, so doch die warheit, das di von Eimbeck mich darumb nie beschuldiget, auch Christoffell von Oberck in meiner und viler vom adel gegenwirtikeit gnugsamlich entschuldigt gnomen haben. Und ist eben disser Hennrich Dick, dem Got gnad, in seiner bekenntnus nit gepliben, sonder es alles widerruffen und den tot darauf genommen, was er gesagt, das doran kein war wort und das es auß marter gescheen wer.

Michell Beuchling sagt von einem Lucas Bodensehe, Lipsen, der ein steige, und beide uff dem Zeckerfeld wonen, und einem, Jacob gnannt, der mein berckmeister sein soll. Nhun wonen dergleichen leud unter mir nit. Und ist auch erdicht, das ich einen bergmeister, Jacob gnant, habe, sonder mein berckmeister, welchen ich etzliche jar her gehabt, Wolff Seidell genannt und je und albege auch noch fur einen frommen gehalten worden ist und noch darfur gehalten wirt.

Hennrich Knauf redet von meinster Jerot, der zu Osterwick in dem land zu Braunschweig wonen soll. Und Osterwick ligt doch im stift Halberstadt und dann auch von einem unbenanten, der ein rotten bart haben soll, redet aber nit, wen er zu Wolffenbuttell oder Reiffenburgk ansprechen und wer im gelt geben solt.

Peter Fröwell sagt von trunckenen sachen und eines frumbden brief, nennet auch den goltschmid nit, zeicht auch nit an, woher es mocht war sein, das die babstliche Hlt. und ich solche bestellung mochten gethan haben.

Bartholomeus Bonne sagt nit, das Griller von mir oder den meinen bestelt worden sey. So hab ich mich einiges abgegriffen diners jegen Sachsenn nicht beclagt. Greger Altzsen redet von horen sagen. Symen Finck referirt sich auf einen, Gunter gnandt, der ein meil wegs von meinem hofflager Wulffenbutell wonen soll. Und die vermessne denuncianten berichten doneben gantz unbeschembt, das derselbig bei mir ein einspenniger gewest, in kurtzen jaren reich worden sey und der meinen vogt zu Wolffenbutell zu gevattern gepetten haben soll, welches alles offentlich erdicht, denn ich bei zeit meines regirens, auch darfur nit einigen diener disses nhamens in meinem dinst gehabt, des namens wonet auch in meinem furstenthumb nit. Die leut mussen sich zu schemen gar uffgehort heben.

Deuffel sagt, wie er gehort von Bastian von Kemberck, das Hanns von Lubeck das gelt ausgeben und das er das gelt von mir entpfangen, und dem zuwider sagt er, wie er vor 16 oder 17 wochen zu Wolffenbutell gewesen und gelt holen wollen und was mein vogt im zur antwurt gegeben. Das ist aber mein vogt gar nicht gestendig und sagt auch von niemants anderst, den er doselbst kennet oder angesprochen hetten. Auch mag ein solcher ubertheter [sic!] kein indicium wider in machen, auch das Bastian von Kemberck (wer der auch ist) solches gesagt, ist unerwissen und nit befuntlich.

Hans Heinck referirt sich uff Dikhaut, dergleichen auch Hennig Blechmachere und Dikhaut auf Opfermann und derselbig auf Dornenman. Das aber derselbig Dorneman der besteller gewest und von wem derselbig bevelch und gelt entpfangen, ist nit kuntbar. Ich und die meine haben auch mit Northeim in ungutem nichts zu thun, und ist nit glaublich, das es von uns hergeflossen und willens gewesen sein solte, Hg. Erichen seligen, auch seinen nachgelassnen erben, unsern vettern, an Northeim, doran mir die samethand gepurt, schaden zu thun.

Busch sagt von Jorgen von Straburgkf, welchen ich ebenso wenig als die andern gekant, das derselbig gesagt, wie er [zehn] daler von mir entpfangen. Und ist nit erwiessen, das es derselbig gsagt. Er wurd es auch sonst gedicht haben. Dergleichen zeugt sich Chaspar Boger auch uff einen andern. Meister Gerhart redet auch von einem andern und zweifentlich, er wisse nit anderst denn der amptman zu Schoningen soll Knippenn das gelt geben haben. Item, derselbig soll der amptman zu Schoningen gewest sein. Redet auch von einem unbekanten edelman und einem in einem schwartzen rockh, mag nichts gewiß antzeigen. Dergleichen redet er auch zweifentlich von dem amptman zu Wulffenbuttell, was auch disser Gerchart von Deichell sagt, ist weiterer verantwortung, als hieoben davon angetzeigt, nit vonnoten.

Was Bastian Schwemschneider und Schwartz Feid mogen gesagt haben oder nit, ist nit offenbar und sonder zweiffel, wo derselbig Bastiaan uff freien fues gestellt, er wirt solchs oder dergleichen nit sagen. Und wirt sich dessen und anders mein vogt gegen euer ksl. Mt. sonder tzweifel bestendiglich selbst zu verantworten wissen.

Des hirten halber, der Eimbeck auß bestellung Deichenn angelegt haben soll, bedorf es keiner mehrer antwort. Wer der pfaf sei, wirt nicht ausgesagt. Und redt auch von dem vogt zu Wulffenbuttell dubitative, dergleichen gibt er nit ursach, wie er wiß, das etzliche fursten mit den steten haben zusamen wollen.

Was Schwartzfeid sagt oder nit, ist nit offenbar. Mertin Kerch zeigt nit an, von wem Clauß Schmeling und andere bestelt worden sein etc.

Wiewol nuhn euer ksl. Mt. one disse meine kurtze, warhaftige und bestendige erclerung selbst auß hochstem verstand leichtsam ermessen mogen, das di vermeinte, inserirte urgicht nit dermassen geschaffen sein, das dorauß euer ksl. Mt. ainigen arquon, gerucht und besen leimut erschopfen mogen, das sie pillich der armen, gerechtfertigten und noch eingetzognen leuthen vermeinte bekentnissen wider andere glauben noch auch der widersachern petition stadtgeben sollen. Dannocht hab ich, solches eurer ksl. Mt. zu einem bericht der sachen antzutzeigen, nit umgehen konne und des euer ksl. Mt. vermercken mochte, mit was unbestendigem kinderdinck disse leuthe umbgehen, dan es ist lauther ungereumbt dingk.

Und so die widersacher selbst versteehn, das sie mit der vermeinten, nichtigen, unwarhaftigen urgichten nit bestheen konnten, so rucken sie andere behelf herfur und sagen erstlich, wie wider mein amptleut, underthane, diener und verwante von dem mortprennen, morden und anstiftung derselben ein offentlich geschrey, rede und sag sey und wie ich dan selbst in einem schreiben wider den von Sachsen gestendig sein soll, das bin ich nit gestendig und die meine werden des gemeinen geruchts wider sie vill weniger bekennig sein. Dann das die widersacher mich und die meine als vor mortprenner (wiewoll wider Got, ehr und recht) ausgeschrien und vermehret, des mag mich und die meine nicht beruchtigen, infamirn oder verleumen, dann wie offentbar und sie selbst zu verstheen geben, so sein sie meine und der meinen widerwertige feind, adversarii und, die sich von unserm waren, alten, christlichen glauben abgeworfen, heretici und eigensinnige, die mich und die meine nit accusirn, denunciirn, beruchtigen noch infamirn konnen, zu recht getzogen. Und dorumb, was sie eurer ksl. Mt. also falschlich wider mich und die meine anpracht und suggerirt, ist nicht auß einiger erbarmbtnus oder mitleidung, die sie gegen teutscher nation tragen, sonder auß lauterm neid, has, vorteiligem gemut und rachgirigkeit, mich und die meine gentzlich zu sturtzen, gescheen. Et sic typo malitiae et non iustitiae zelo ducti huiusmodi vestrae imperatoriae maiestatis suggesserunt.

Ich hab auch in meinem schreiben wider den von Sachsenn nichts anders gesagt, dann das er und andere mir gern zulegen wolten, das ich des mortprennens ein besteller, und das mich anlange, wie ehr und der landgraf die armen leuth uff mich und di meine heftiglichg peinigen solten. Das ich aber und die meine solten von glaubwirdigen, unpartheyschen leuthen und, die eines guten leumets, beschraydtet worden sein, wirt sich nirgents dorauß befinden, also das bei denselben mein und der meinen gerucht unverletzt ist. Sie haben auch die verleumung noch nit erwiessen weder mit den vermeinten urgichten noch sonst, auch nymer wie recht (ob Got will) erweisen sollen.

An dem andern, das meine diener und verwanten, der vogt zu Wulffenbuttell und Oberck, dermassen verdocht und bekant sein sollen, das man bei inen sich des mortbrants bestellung leichtlich zu vermuten, gestehen dieselben gar nit. Und das der großvogt, auch der amptman zu Stauffenburgk mit boesen thaten solten umbgangen sein und mit vilen boesen thaten beruchtigt werden, auch das Oberck wider einen Rauschenplatt anderst als redlich und ehrlich solt gehandelt haben, das alles ist durch die vermessne und unwarhaftige angeber in den heutigen tag nit erwiessen, die ich doch nit anderst als ehrliche vom adel und aufrichtige gesellen erken. Mit Rauschenplatt hab ich in ungnaden nichts zu thun gehabt, weis auch mit im disse stund in ungnaden nichts zu thun, wie er es auch von mir sonder tzweiffel nicht sagen wirt.

Mit wievill cloppern der von Oberck zu reitten pflegt, weis ich nit. Er ist sich auch bei mir zu Wolffenbuttell anders als im dinst nit enthalten, reit ab und zu. Wie reich er von seinem vetterlichen erb sein mag, ist mir verborgen. Aber das weiß ich woll, das er mit rittermessigen thaten in kriegsubung, wie einem ehrlichen vom adel getzimbt, nit ein wenigs erworben hadt. In steten stets zu leigen und das erworben gut zu vernichten, ist nit ratsam. Die leut wissen nit, was sie zu verdrieß andern, die inen nit anhengig sein wollen, herfursuchen sollen, dann solche vermeinte, unwarhaftigen antzug gescheenn von inen zu keiner notdurft. Ob sich der von Oberck auch traulicher wort soll haben vernemen lassen, ist mir unbewust. Er wirt darvon wol antwort zu geben wissen.

Mein vogt hat sich wider Goslar im recht am cammergericht eingelassen und ist ime noch nichts auferlegt, ist auch nit condemnirt worden und gestheet den widertheiln derhalben keiner verleumnus. Andere unsere diener wider den Bf. von Hildesheim haben sich wie recht eingelassen, gethon, was sich gepurt. Und nit vernommen, das der bischof etwas wider sie erhalten, sonder ich zweifel wenig, sie werden dem bischoff one alle beschwerr im recht obligen und obsigen. So haben auch dieselbig hiermit nichts zu thun. Ist alles ser genau gesucht.

Auch so ist versehens rechtens, wo ein ubeltheter uf einen andern bekennt, das der richter demselben nicht glauben geben soll. De reatu proprio confitentis periculosa confessio non est adversus quemlibet admittenda. So sollen auch gnungsame antzeigung mit zweien guten zeugen bewissen werden, als die widersacher nit gethonn, auch nit thun werden.

Und dormit will ich auch uf die vermeinte, unwarhaftige und erstunckne urgicht, die der landgraf wider mich und etzliche meine diener von wegen sein und Hansen Kochs inseriren lassen, geantwort haben. Meine diener werden sich des auch wol redlich zu verantworten wissen. Und sag, das es lauter erstuncken, das ich ymants, dem landgraven oder Hansenn Kochenn umbtzupringen, bestellen lassen. Weis auch, das es mit warheit nit mag dargethonn werden. Christoffell Luther hab ich mit wissen nit gesehen. Was solt ich inen den angeredt haben. Dergleichen ist mir ebensowenig von Jorgen Franckenn bewust, wie ich solchs alles mehrmallsh zu einem mal offentlich verantwort. Ich weis auch, wo solche gesellen uff freien fussen in jegenwertigkeit mein und der meinen stunden, das sie es numer [= nimmer] sagen wurden, als dann sie auch mit warheit nit reden kunden. Und das solche eingetzogne mich und die meine nicht beruchtigen kunnen, ist hieoben gnuegsam dargethon worden. Was thut es auch zu gegenwertiger sach des mortbrens [sic!] halben, allein mich und di meine zu verunglimpfen. Ich erpeut mich auch, wo er, mich dorumb zu versprechen, bedenckt, ime vor euer ksl. Mt. des rechte nit vortzusein, so werden meine diener im das recht auch nicht weigern. Das alles ich auch vor erdicht halten will, solang er esi uff mich wie recht erweiset. Auß dem allen nuhn euer ksl. Mt. gnedigst zu ermessen haben, wie boeslich, felschlich und unwarhaftigklich ich und di meine bey eurer ksl. Mt. und sonst in menniglich eingetragen, vermert und verungelimpft werde, welches wie schwerlich es mir und den meinen fallen wolt, wo mir [sic!] nit gepurlich hulf und ein gnedigs einsehens von eurer ksl. Mt. bekommen mag, das sich doch ich und die meine gein euer ksl. Mt. nit vertrosten wollen, geben ich eurer ksl. Mt. selbst gnedigst zu bedencken.

An dem andernj auch, das mit ungrunt gesagt wirt, das alles mortprennen in und auß meinen landen herkhomme, geflossen und eines theils von meinen dienern bestelt, versoldet, auch ein thails durch meine underthane volnpracht sey worden, und auß allen urgichten hab ich nit einen menschen, der unter mir gesessen, das derselbig gemortprennet, und dan das ich nit ursach gehabt, wider meine amptleut, diener und verwante zu inquirirn. Und obschon erscheinen mocht (doch der warheit zuentgegen nit gestanden), das ane anstifter und geringe personn das mortprennen nit gescheen sein must, darumb volget nit, das es ich oder die meine bestelt und das die meine derhalben angenommen werden sollen.

Zum vierten, das di ubeltheter discordes, widerich, zweifelich und ungewislich, unglaublich reden und sagen und das derohalben der richter denselben gar keinen beifall thun kann.

Zum funften, wann schon meine amptleut, diener und unterthane, der widdertheiln glaubens nit sein, die sich doch sonst frumblich, redlich und aufrichtiglich je und albeg gehalten, darvor sie auch sollen gehalten werden, bisk das das widerich uff sie nit erwissen wirt, und auch nit gut wer, das iderman wie die vermeinte accusanten und denuncianten von der kirchen abfallen must, wol darumb zu vermuten sein, des sie sich musten zu der bestellung des mortbrants halben geprauchen lassen, das acht ich dofur gar nit.

Und seitemall dan die vermeinten supplicanten, accusanten und denuncianten mich und di meine also wider Got, ehr und recht an gerucht, nhamen und leumut des mortprants halber schwerlich angegriffen, auch Sachsen und Hessenn mich des offenlich, wiewoll wider warheit, in iren unbestendigen und unwarhaftigen letzten lestertrucken, auch andere dohin vermogkt als Martinum Luther, das er wider mich ein boes, unerlich und unwarhaftigs schandgedicht ausgehen lassen, betzuchtiget und obwol sie sich auch unterstanden, vill uff mich und di meine mit den urgichten zu uberweisen, und doch der beweisung niderfellig worden sein, so bit ich in aller underthenigkeit, euer ksl. Mt. geruhe allergnedigst, die gelenhait [sic!] disser sachen zu behertzigen, wie schwerlich mir und den meinen solche schmach zu tulden sein will, und wolle gnedigst verfugen, das von den widertheiln mir und den meinen gnungsame erstattung, kor und wandelung unserer ehr noturft widerfaren moge, das sie auch in peen und straff genomen werden, in welche sie mich und die meine zu pringen unterstanden.

Und ob mir, weiter zu verantworten und mehr zu recht zu thun, gepuren wurd, will ich mit begebung disses vorbescheids, der gulden bullen und aller guthaten, die mir auch sonst gepuren mochten, den widertheiln zu antwort stehen und, das sich dieselbigen irs geleits auch vertzeihen. Wer dann schuldig befunden, das derselbig ann [= ohne] alle barmhertzigkeit gestrafft werde. Bin es auch, wo es mir wirt zuerkant, mit der hant zu verteidigen erputig. Und disse meine antwort will ich nit weiter gethonn haben, dan sovill ich schuldig, und in notturftigem fhall mir disse schrift zu bessern, zu extendirn und zu corrigirn vorbehalten haben, dweil mir vor wenigen tagen der widertheil vermeinte denunciation und accusationschrift uberantwort worden ist, von dem ich offentlich protestir.

Und mehr auch erscheinet, das euer ksl. Mt. der gegentheiln petitionn von rechts wegen nit statgeben sollen oder mogen, und bin auch des erbietens, unangesehen alles darthuns, wo es darfur erkant wirt, den widersachern jegen meinen ampten [sic!], dienern, verwanten und underthanen alles rechten zu gestatten, des sich die widdertheiln nit haben zu beschweren, das ich ir widerwertiger sein soll, dann dorauß mogen sie kein glaubensachen mit pillicheit machen. So gesthee ich inen auch gantz kaines verdochts, dorin ich sein soll. Euer ksl. Mt. geruhe, sich hierin gnedigst zu beweisen3.

Nr. 257 Stellungnahme der schmalkaldischen Verbündeten zur Verteidigungsschrift Hg. Heinrichs in Sachen Mordbrenner1 – Regensburg, 1541 Juli 29

A  Wien HHStA, RK RTA 7, unfol. (Kop.); AV v. a. Hd.: praesentatum 29. Julii 1541 in negotio incendario; US: Rethe und bodschaften der augspurgischen confession vorwanten stende.

B  koll. Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 323 Nr. 132 Bd. 2, fol. 101r–121r (Reinkonz.); AS v. 4. Hd. fol. 101r: Anderweit schrift an ksl. Mt. auf Hg. Heinrichs von Braunschwig verantwortung der mortbrehnner halben, 1541, Regennspurg.

C  koll. Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 323 Nr. 132 Bd. 2, fol. 87r–100r (Kop.); AS v. a. Hd. fol. 87: Anderweith schrieft, so röm. ksl. Mt. von churfurst, fursten und stenden der christenlichen relligion jungst ufm reichstag zu Regenspurg gegen Hg. Heinrichs von Braunschweig, der sich den Jungern nennet, vormeinten verantwortung des unmenschlichen, eingerissenen mortbrennens halben weiter ubergeben ist worden, 1541; US fol. 100r: Churfurst, fursten und stende der christlichen ainungsverwanten, so gegenwertig, und der abwesenden rethe, gesanten und potschaften, itzt zu Regenspurg.

Eur ksl. Mt. werden sich gnedigst zu erinnern wissen, aus was dringenden, notwendigen, pillichen und rechtmessigen ursachen wir verschienner zeit des unmenschlichen, eingerissenen mortbrennens, auch derselben besteller und anschifter halben eur ksl. Mt. underthenigst bericht und antzeig gethan. Hetten uns auch a verhofft, alß wir dann noch hoffen–a, eur ksl. Mt. wurden sich darauf unserer rechtmessigen, beschehenen bitt nach in ansehung wichtigkeit und groß des ubels und unthatten mit gnedigstem einsehen und geburlicher verschaffung allergnedigst ertzaigt haben. So vermercken wir doch, das Hg. Heinrich von Braunschwig sich daruber understanden, seiner so weit beruchtigtenb amptleute und diener anzunehmen, dieselben als unschuldig zu vertaidingen, auch in den eur ksl. Mt. ubergebenen urgichten zu grubeln und die alß uncreftig zu bereden, wie er dann derwegen ein langwirige, gantz ungegrunte schrift, mit vielen bosen, ertichten, schmelichen worten gespickt, an euer ksl. Mt. hat außgeen und euer ksl. Mt. uns die forder allergnedigst zustellen lassen, des wir uns auch gegen eur ksl. Mt. in hochster underthenigkeit thun bedancken.

Nun hetten wir woll leiden konnen, Hg. Heinrich von Braunschwig hette sich gemelter seiner amptleute und dienner bößen thatten, die zu schmucken und der gerechtfertigten mortbrenner, auch sovil deren noch ungerechtfertigt gefengklich sitzen und verwart seint, bekenntnussen, aussag und urgichten durch vil ungereimpte weg zu benichtigen enthalten, dann zudeme, daß solchs ungereimpterc weiß und allein mit plossen worten von ime beschehen, so ist leichtlich zu erachten, zu waß verdacht und argwan er dadurch eur ksl. Mt., uns und sonsten meniglichen unpartheischen ursach gibt und gegeben hat. Und ist eben whar, daß wir noch zur zeit bei euer ksl. Mt. wider Hg. Heinrichen nichts gebetten, sonder unser bit und suchung dohin gestalt, dieweil Hg. Heinrichs ampleut und dienner, als nhemlich der amptman zu Wolffenbutel, Stauffennburg und Schweinigen, George Gunter, Cristoff von Oburg und andere mer durch so vil mortbrenner, welche eins teils gericht und uff irer besagung gestorbend, auch eines teils noch sitzen und, waß sie einmalh bekannt, nochmals gesteen werden, besagt und beruchtiget, eur ksl. Mt. wolten bei Hg. Heinrichenn die ernste verfugung thun lassen, berurte seine ampleut und diener gefengklich antzunehmen, in eurer ksl. Mt. handen oder an andere unverdechtige ort, da wir und andere gegen dieselben geburlichs rechtens bekommen möchten, zu stellen, und im falh der wegerung aus keyserlicher macht und gewalt selbst verschaffen und bevelhen lassen. Und dieser unser underthenigsten bit und suchung haben wir darneben unsers verhoffens eurer ksl. Mt. rechtmessige, gegrunte und erhebliche ursachen dargethan und furgewendet.

Dan weil so vil mortbrenner nicht allein in unsern, sondern auch in andern furstenthumben, herschaften und oberkeitten gefengklich eingetzogen, gerechtfertigt und zum tailh noch gefengklich enthalten werden, vhast zugleich uff berurte Hg. Heinrichs amptleute und dienner stymmen und, das sie des angetzogenen erbermlichen mortbrennenß e verleger und besteller gewesen sein sollen–e, bekennen, so haben wir je deme wol glauben zustellen oder uffs wenigst aus solcher einhelliger besagungf argkwann und verdacht schöpfen mogen, daß es nicht gar nichts oder ein vergeblich ding und bekenntnus sein muste, und das wir dannocht darauß im rechten grunt so vil fugs gehapt und noch haben, zu bitten und zu suchen, die an so vil orten besagte und beruchtigte amptleute und dienner, damit gegen dieselbigen geburlichs rechtens zu bekhomen, g zu eurer ksl. Mt. handen und rechtfertigung–g gefengklich annehmen zu lassen.

Wir haben auch niemands ichtwas zu verdrieß, beschwerung oder iniurien aufgelegt, wie wir dann auch derwegen offentlich protestirt, sonder allein eur ksl. Mt. pro informatione die urgichten und bekenntnussen der mortbrenner, so in unsern furstenthumben und gebieten gerechtfertigt und zum tailh noch sitzen, auch so hin und wider in andern furstenthumben, herschaften und oberkaitten gerechtfertigt worden und zum tailh noch biß uff diesen heutigen tagk gefengklich enthalten werden, underthenigst furgelegt und zugestelt, sich daraus des grunts unsers ansuchens zu erkundigen.

Und dieweil dann das mortbrennen so unmenschlich eingerissen und noch teglichs uberhandt nymet, daraus nichts anders dan entlicher verderbe deutsches landes zu gewarten, wir auch und h unserer herrn und oberkeit–h underthannen am meisten damit beschwert und angegriffen werden, so haben wir jhe aus hertzlichem, mitleidendem gemuet, so wir zu unserm vatterland deutscher nation, auch zu unser und der unserni dringenden und unvermeidlichen notturft pillich tragenj, nit umbgeen sollen noch mögen, die ding in allermassen, wie wir deren in erfharung komen und uns zum tailh von andern herrschaften und oberkeiten zugeschickt worden, an euer ksl. Mt. als das oberst haupt underthenigst gelangen zu lassen, und stellen in keinen zweivel, euer ksl. Mt. und alle unpartheischen werden uns des zur pillicheit nicht verdencken. Da auch Hg. Heinrich den undergang und das verderben deutsch landes so ungern sehe k als wir–k, so solte er zu verhutung allerlei verdachts vilmer neben uns oder vor sich selbst gegen seine so weit vermerte, besagte und beruchtigte amptleute und dienner, damit die warheit erkundet und solche unchristliche mortbrenner gestrafft werden mochten, zu geburlicher rechtfertigung trachtenl.

So haben wir auch eurer ksl. Mt. der urgichten warhaftige copeien, wie die der mortbrenner halben, so bei uns und in andern furstenthumben und oberkeiten gerechtfertigt und zum tailh noch gefengklichen enthalten werden, an uns kommen, underthenigst zugestelt und daran nichts verandert, wissen auch die im falh m der notturft–m, wie geburlich und recht, zu stercken, daraus euer ksl. Mt. allergnedigst werden abtzunehmen haben, ob die ubergebene urgichten nichtig, erdicht, unwarhaftig und unrechtmessig seien oder nichtn. Das aber etzliche mortbrenner in gutlicher und peinlicher frage außgesagt und berichtet, der bapst und Hg. Heinrich solten das gelt auslegeno, daß haben wir nicht erdichten konnen, auch davon nicht mer gewust, dann so vil wir aus solchen aussagen, urgichten und bekenntnussen vermerckt und befunden. So haben wir an berurten urgichten nichts verandern sollen noch wollen, und mag Hg. Heinrich solche auflage gegen den mortbrennern, die inen und den bapst besagt, ausfhuren. Derwegen so thut uns auch Hg. Heinrich mit hochster unwarheit ufflegen, alß ob wir inen bei eurer ksl. Mt. boßlich, felschlich und unwarhaftiglich aus geschopftem, neidigem, hessigem gemuet angegeben und zu verunglimpfen understanden, dieweil wir die ding wider erger noch besser gemacht, dan der gerechtfertigten mortbrenner und derjhenigen, so noch sitzen und gefengklich enthalten werden, urgichten und bekenntnussen mitbringen. Es wirdet sich aber aus verleihung gotlicher gnaden, wer die hauptsacher, anrichter und stifter sein, mit der zeit woll finden und außweisen.

Wir haben auch Hg. Heinrichen wider got, ehr und recht nichts zugemessen, wie er seiner gewonnheit nach mit unwarheit redet, sonder schlechts und einfeltig der gefangen und zum tailh gerechtfertigten mortbrenner urgicht und bekenntnus eurer ksl. Mt. zum treulichsten vorgelegt, daraus euer ksl. Mt., wie weit ein ider des mortbrennens verdacht aber [= oder] nicht, wolh werden zu schliessen haben. Dann das wir inen als unsern widerwertigen angegeben und benannt, des haben wir aus seinenp gegen etzlichen unsers tails religionsverwanten stenden in vil weg gepflogen handlung gute und bestendige ursach gehapt und noch. So erscheinet auch nuemer, weil er, seiner besagten und beruchtigten dienner und amptleute so weit vermerte unthatten selbst zu schutzen und zu vertaidingen, uff sich genohmen, der verdacht, warumb er unß gegen dieselben zum richter unleidlich, so vil clerer. Das er aber ausserhalb Sachssenn und Hessen mit den religionsverwanten nichts in ungutem will zu thun gehapt haben, das mage q er seine thättliche–q handlungen, ein zeit her und sonderlich in stehender eurer ksl. Mt. suspension gegen die stedt Braunschweig und Goßlar geubt, besagen lassen. So ist es vilenr im reich deutscher nation wissentlich und haben eur ksl. Mt. sonder zweivel derwegen albereit durch ire in sonderheit dartzu verordente comissarien guten, bestendigen und notturftigen bericht entpfangens.

So steeth auch das ermessen und richten nit bei Hg. Heinrichen, sonder bei eur ksl. Mt., allen ehrliebenden und unpartheischen, ob wir die besagte Hg. Heinrichs amptleute und dienner mit gefherlichen und ungewissen dingen beschwert und angeben haben oder nicht. Wir stellen aber in keinen zweivel, ein ider verstendiger, da ime so manichfaltiger, an underschiedlichen orten und stellen eingetzogener mortbrenner gleichformige urgichten und bekenntnussen vor augen khomen, werde daraus eben die vermutung, argwann und verdacht nehmen, welchen wir in gleichnus geschefft [sic!] haben.

Das aber der landgrave und seinesgleichen Hg. Heinrichenn und seine underthannen, auch andere stende mit gefherlichen, ungewissen, sorglichen und unredlichen dingen beschwert haben solt, daran redet Hg. Heinrich ane zweivel seinen willen, wirdet es mit grunt und bestant nit ausfhuren mugen, t sonder der landgrave wirdet dartzu ane zweivel geburliche und ehrliche antwort wol zu geben wissen. Zudeme, so ist solchs aus seiner L. und fstl. Gn. ausschreiben, auch, wie sein fstl. Gn. sich mermals hat vernehmen lassen, in den handlung vor den beiden Kff. Trier und Pfaltz als underhendlern, auch vielen chur- und fursten und sonderlich den buntsgesanten zu Wormbs aufm tag gnugsam [ver]antwortet und angezeigt, daß seine fstl. Gn. in Dr. Packs handlung ime nicht allein geglaubt, sondern vilen andern antzeigungen, so darneben gewesen sein–t. Dan obwol gesagt wirdet, daß es mit peinlichen fragen ein gefherlich und sorglich ding sei, so ist doch nicht glaublich, daß so vil mortbrenner und ubelthetter, so mer dann an einem orth zu heften bracht, die auch nit beieinander gewesen noch einander gekant haben, daß man gedencken konnte, sie hetten sich semptlich, auf imandes solche anstiftung und bestellung zu legen, verainigt und darzu von underschiedlichen bestellungen meldung gethann, in iren aussagen und urgichten also einstymmig und concordes sein solten, u questioni enim non semper nec tum cumque fidem adhibendam constitutionibus declaratur–u, zudeme das auch ein grosser tailh der benannten mortbrenner ane alle peinliche frage in der gut ire bekenntnus gethann und den andern gleichformige aussage von sich verlautten lassen.

Und obwolh Hg. Heinrich furgibet, die gerechtfertigte mortbrenner haben unsers abtrunigen lebens halben ire straff leiden mussen und das Got solchs uber uns verhenget, so konnen wir doch nicht glauben, das er bei unserm hergot im rath gesessen, do solche urteil uber uns gangen, hette sich auch pillich, Got in sein gericht zu greiffen, enthalten. Aber hinwider, do einer die gedancken fasset, dieweil Hg. Heinrich sich so sehr engstiget und bevleissiget, seine besagte und beruchtigte amptleute und dienner des bestelten und versolten [= besoldeten] mortbrennens zu entschuldigen, v so solte ime pillich unbeschwerlich sein, dieselbigen unser bit nach in eurer ksl. Mt. handt zu stellen, ire schulde und unschuldt vermoge der recht außzusteen–v. So seint wir auch der hoffnung, Got der almechtig werde solch unerbar, unchristlich mortbrehnnen uneroffentw nicht hingeen lassen und die rhuten, damit er uns Hg. Heinrichs meinung nach straffet, zurbrechen und kurtzlich in das feuerx werfen.

Das auch aus den vorgelegten urgichten wider Hg. Heinrichs amptleute und dienner gnugsame indition, argwann und vermutung des beruchtigten und an so vil orten begangenen mortbrants zu befinden, das wollen wir uns euer ksl. Mt. und alle unpartheischen besagen lassen. Dann, wan bereit die ubergebene inditia, wann ein ides in sonderheit vorgenohmen und examinirt, zu dem gefengklichen einziehen oder peinlichen fragen nicht gnugsam, dannocht da so vil indicia und so vil mortbrenner gleichformige aussage und bekenntnus zusamenkhommen, so mussen sie gewißlich etwas wircken und zu deme, daß wir bei eurer ksl. Mt. underthenigst gebetten, gnugsam sein, zuforderst, dieweil gemelte, besagte Hg. Heinrichs amptleute und dienner etliche sonsten und anedas eines boßen geruchts, wie solchs am tag und die goßlarischenn purgationartickel, auch die thatten, gegen dem Bf. von Hildeßheim geubt, gnugsam y zu erkennen–y geben.

Das aber die peinliche verhör wider die thetter, wie sich zu recht geburet, nicht solte furgenohmen worden sein, daß wirdet sich, ob Got wilh, wann gemelte Hg. Heinrichs amptleute und dienner zu gefengknus bracht und wir gegen dieselbigen z unser vorigen bith nach gleichmessig und unpartheisch recht erlangen und bekhomen mogen, vill anderst befinden–z. Wollen auch uff den falh, die urgichten in rechter und bestendiger forme wol furzubringen, wissen. Dann das wir in unser nechster ubergebener supplication eurer ksl. Mt. allein einen außzug zustellen und uberantworten lassen, daß ist auß den ursachen, darbei angehangen, und, damit euer ksl. Mt. mit langem verleßen nit dorften bemuhet werden, beschehen.

So ist es auch aa ane allen grunt, das die gefangene in sonderheit auf Hg. Heinrichenn und seine verwante solten befragt worden sein, dan daß widerspilh soll sich mit warheit, do wir gegen die besagten recht bekommen mogen, auß gemelter armen menschen aussage und bekenntnus und sonsten wol erfinden. Und darumb so ist unß wenig daran gelegen, wie vil glaubens Hg. Heinrich den ubergebenen außzugen zu geben weiß oder nicht, dann wir inen disfals zu keinem richter gesatzt noch leiden konnen.

Und wiewol Hg. Heinrich sich understeet, die urgichten in vilh wege zu taddeln, zu benichtigen, der mortbrenner urgichten und bekenntnussen uncreftig zu bereden, so hette er doch pillich bedencken sollen, dieweil er gegen seine besagte amptleute und dienner gerne richters stat halten wolte, wie ime, solchs zu thun, hat geburn mögen. Wir sind aber nit bedacht, uns derwegen mit Hg. Heinrichenn in einiche disputacion einzulassen oder zu begeben, sondern da Hg. Heinrichs beruchtigte und angegebene ambtleute und dienere zu euer ksl. Mt. handen oder sonsten an die orth gestellet, da wir und andere gleichmessig und unparteilich recht gegen sie erlangen und bekommen mugen, so wollen wir, die vorgelegten urgichten und bekantnussen dermassen zu stergken und Hg. Heinrichs itzigab ungegrundte glosirung also abzuleinen, wissen, daraus euer ksl. Mt. und menniglich befinden sollen, das wir zu der gefengklichen eintzihung berurter Hg. Heinrichs ambtleute und diener genugsame indicia, argwann, auch enthebliche ursachen gehabt, darauf ferner zu beschehen, was recht istac. Dann obwoll nit alle mordbrenner zugleich auf die angegebene Hg. Heinrichs ambtleute und diener stimmen, so ist doch aus derselben aussage so vil zu befinden, das vhast alle schiftung, bestellung und vorlegung angetzeigts mordbrennens in und ausser Hg. Heinrichs landen oder jhe nit weit darvon beschehen, zudeme, das gleichwoll der andern mordbrenner so vill seind, welche die bestellung und vorlegung berurts mordbrennens auf gemelte Hg. Heinrichs ambtleute und diener besagen, das ein ider unparteyscher daraus genugsame indicien, argwan und vermutung zu schepfen, das sie billich gefengklich eingetzogen und auf bemelte urgichten ferner wider sie wie geburlich vorfharn werde. So haben wir die dorfer und mordbrenner oder derselbten besteller, auch wo die besessen und angenhomen, nit anders tauffen oder benennen konten, dan wie sie durch die rechtfertigten mordbrenner und diejhenigen, so noch sitzen und gefengklich enthalten werden, angegeben, besagt und benent worden. Und erscheinen gleichwoll aus vilgemelter mordbrenner urgichten und aussagen so vill gleichstimmiger und concordierender bekentnussen, daraus euer ksl. Mt. und meniglich unparteisch wider gemelts Hg. Heinrichs ambtleute und dienere genugsamer argwan und indicien nit allein zu gefengklichem eintzihen, sondern auch zu peinlicher frage zu befinden haben. Darumb Hg. Heinrich von unnodten gewest, sich so mergklich zu engstigen, wie er die furbrachten urgichten widerwertig, ungewis und nichtig bereden mogead.

Und ist weder ein pockischer noch stirischer funde oder furgeben, das man die ewangelische stende brennen und, so das geschehen, ein tzug vorgenhomen werden soll, sonder ae durch viel mordbrenner also bekant, welche darauf bis in iren tod vorharret und bestanden, und etliche, so noch gefengklich enthalten, aussagen und bekennen, af derwegen unserm oheim und gnedigen hern, dem landgraffen, noch uns gar nichts auftzulegen ist. So gibt uns auch wenig zu schaffen, wivil gelds der babst zu Hg. Heinrichs angegebener, vormeinter christlichen bundnus erlegt haben solle. Das aber etliche mordbrenner aussagen, das der babst und andere cronen zum mordbrennen ausgelegt, das haben wir unther nhamen der mordbrenner nit unerfintlich vorgegeben, wie uns Hg. Heinrich mit unwarheit zumisset, sonder schlechts und einfeltig der mordbrenner urgichten und bekentnussen eurer ksl. Mt. underthenigst vorgelegt. Darumb so muge es Hg. Heinrichag gegen den besagernah verantworten und ausfhuren.

Das aber die von Einbeck Heinrichen Digken gewalt und unrecht gethan und das er alles widderruffen, wirdet sich ai ane zweiffel mit grund nit erfinden, aj ist auch nicht glaublich, das die von Einbeck, so sie solchs vornhomen, wider denselbigen dermassen procediren lassen hetten und, da sich euer ksl. Mt. desselbten aussagen und bekentnussen und, warauf er vorharret, bey denen von Einbeck erkunden werden, wirdet das widerspiell leichtlich zu vormergken sein. So glauben wir auch nicht, das die von Einbeck imands aus den besagten entschuldigt hetten. Des sein wir aber woll bericht worden, das Hg. Heinrich ungeferlich mit 80 pferden vor Einbeck furubergetzogenak und einen burgermeister vor das thor fordern lassen, ime angetzeigt, er horte, das die gefangene etliche der seinen besagen theten, und mit vilen bedraulichen worten und geberden wissen wollen, was er darvon sagte. Darauf der arme, erschrogkene mhan mochte gesagt haben, er wuste niemands nichts auftzulegen. Haist nun dis ein entschuldigungal, das stellen wir in eurer ksl. Mt. gnedigst bedengkenam.

Das wir auch Hg. Heinrichenn und die seinen fur mordbrenner wider Gott, ehr und recht solten ausgeschrien haben, daran thut er uns seiner gewanheit nach ungutlich, wirdet es auch mit bestandt und warheit nit beybringen mugenan. Und hat die meynung nit gehabt, da wir von dem gemeynen, offentlichen geschrey, so wider die besagte Hg. Heinrichs ambtleute, underthane und diener im reich deutzscher nacion erschollen, vormeldung gethan, das wir darumb von den urgichten abgewichen, sonder zu mherer stergkung angetzogen, und haist, ubi singula non prosunt, multa collecta juvant. Und wenn bereit der Kf. zu Sachssenn etc. in seinem ausschreyben von solchem offentlichen geschrey keine erwenung gethan, so were es doch ane das so haimlich nicht, die kinder auf der gassen davon zu reden.

Das aber Hg. Hainrich seiner gewanlichen unart nach uns vor seine widerwertige feindt und als die, so sich von dem waren, alten, christlichen glauben abgeworfen, hereticos, eigensinnige und, die inen nicht infamirn, denunctiirn oder beruchtigen konten, angibt, daran thut er uns ungutlich. ao Es ist auch noch nicht erwisen noch, wie sich geburt, erkennet und ane allen zweiffel nymmermher bewisen noch erkant werden, so wirdet er selbst vor einen abtrunnigen ketzer und verfolger der waren und rechten, christlichen kirchenap, bis solang er gemelte seine unwarhaftige betzichtigung und ertichtung wider uns ausfhure, aq geachtet und gehalten werden.

So mogen wir auch noch in warheit sagen, das wir euer ksl. Mt. der dinge halben felschlich nicht suggerirt, sonder schlechts und treulich aus hertzlichem, mitleidendem gemut so viler armer, verbrandter und ermordter leute und in befharung des undergangs deutzscher nacion euer ksl. Mt. die urgichten etzlicher mordbrenner underthenigst zugestellet, dann euer ksl. Mt. als ein loblicher und hochvorstendiger, gutyger und milder kaiser haben leichtlich zu erachten, da solchem unchristlichem und unmenschlichem mordbrennen durch geburliche wege und straff nit begegentar, sonder weiter einreissen wurdeas, das es nicht allein zu vorderb deutzscher nacion, sonder auch zerruttung vieler obirkeit und zu entlicher bewegung des gemainen mannes gereichen wolte, darumb wir auch in keinen zweiffel stellen, euer ksl. Mt. werden die dinge weiter, dan Hg. Heinrich mit vordegkten und vorblenten worten [euerer] ksl. Mt. gerne einbilden wollte, allergnedigst bedengken und ahn geburlicher volstregkung nit mangel sein lassen.

Das aber der Kf. zu Sachssen und Lgf. zu Hessen imandes auf Hg. Heinrichen und die seinen solten hertiglich haben peinigen lassen, das wirdet von ime erticht und mit warheit nit mugen darbracht werden und befindet sich aus dem einhalt der ubergebenen urgichten, das die meisten mordbrenner, so Hg. Heinrichs ambtleute und diener besaget, nicht under dem churfursten oder Lgf. zu Hessen gefengklich gesessen oder befragt worden, sonder under andern herschaften als Maintz etc., Brandenburgk etc. und andern orten.

Wie weith und hoch auch Hg. Heinrichs zu Wolffenbuttell und andere seine besagte ambtleute und dienere des besagten mordbrennens und anderer thaten vordechtig und beruchtigt, das ist aus der vorbrachten mordbrenner aussage, den goslarischen purgacionartickel und aus gemeinem gerucht leichtlich zu vormercken und sol sich noch weiter ausweisen und befinden, wan uns und andern gegen dieselbten unserer vorigen beschehenen bit nach geburlichs und unparteisch rechtens vorstatet wirdet. Das aber die von Goslar noch zur zeit auf ire ubergebene purgacionartigkel am chammergericht nichts erhalten, das ist nicht seiner ambtleut und diener frumkeit schult at und bisher der von Goslar hochste clage gewesen, und het man der reichsordnung nach procedirt, so were es nicht vonnodten zu clagen, sondern itzt in einem andern stande.

Das aber Hg. Heinrich weiter vorgibt, wann ein ubeltheter uff einen bekant, das der richter demselben nicht glauben geben soll, das auch genugsame antzeigungen mit zweien guten zeugen bewisen werden sollen, solchs au hat als obgemelt seinen vorstand. Dann obwoll im rechten ein regel sein magk, das den mishendlern, so auf andere bekant, nit alwegen glauben zu geben, so hat doch solche regel viel abfelle, in welchen der mishendler besagung stadthat und dem glauben gegeben wirdet, als nemlich mit mordern und in denen fellen, da gemeines landes wolfart angelegen. Auch wo mishandlung sein, die einer allein nicht ausrichten, sondern geselschaft haben muß, in denen velhen, wo die mishendler auf ire gesellen und mithelfer bekennen und sonsten etwa vormutung zu solchen bekentnussen vorhanden, so ist es ein genugsam indicien nicht allein zu gefengklichem eintzihen, sondern auch zu peinlicher frage. Und dieweil dann die angetzogene mordbrenner mit mordbrennen und solchen hendlen umbgangen, daran gemeines landes wolfart gelegen, auch ane besteller, anschifter und mithelfer nicht haben konden ausgericht werden, so wirdet sich Hg. Heinrich von Braunschweig nun selbst zu entschlissen haben, ob den besagern wider seine ambtleute und diener glauben zu geben sey oder nicht.

av Die urgichten aber, so der landgraffe antzeigen lassen hat, dienen dartzu, das sie seine diener in andern sachen mher vordechtig machen, zu dem ende sein sie auch einbracht und das mhan daraus erkennen muge, was fur ein regiment des orts sey.

Aus deme allem haben euer ksl. Mt. allergnedigst abtzunhemen, das wir Hg. Heinrichen und die besagte seine ambtleute und diener bey euer ksl. Mt. wider boslich, felschlich noch unwarhaftiglich eingetragen, vormheret oder vorungelimpft, wie uns Hg. Heinrich selbst boslich und felschlich andichtet, sonder auf genugsame, vorgewandte indicien, argwhann und vordacht, dann da seind viel mordbrenner, die albereit gericht und ire straff entpfangen, die auf gemelten iren urgichten und bekentnussen bis in iren tod vorharret und bestanden. So werden ir auch noch ein grosser teil gefengklichen enthalten, die es Hg. Heinrichs besagten ambtleuten und dienern woll gegenwertiglich und under die augen sagen werden. So haben wir uns auch in unser ersten beschehenen antzeige auf andere urgichten, aussagen und bekentnus beruffen, welche euer ksl. Mt. bey den Kff. Meintz etc. und Brandenburgk etc., auch bey denen von Northausen, Northeim, Einbeck und andern mher leichtlich werden zu erlangen haben, dawider der hertzog nit wirdet sagen konnen, das an denselbten orten imandes auf inen oder seine besagte ambtleute und diener in sonderheit befraget oder gepeiniget worden sey. Da auch uns und andern wider berurte Hg. Heinrichs ambtleute und diener unparteylichs rechtens vorstatet, soll sich woll erfinden, wer schuldig oder unschuldigk zur pilligkeit angegeben und vormheret oder nicht. So seind wir auch einem idern derwegen zu recht genugsam besessen. So lassen wir auch der mordbrenner urgichten, die wir euer ksl. Mt. underthenigst vorgetragen, und anderer mordbrenner bekentnus, davon oben vormeldung beschehen, besagen, woher und aus welchem landt alles mordbrennen angestiftet, bestellet und vorsoldet wirdet.

Was glaubens auch Hg. Heinrichs diener seind, gibt uns wenig zu schaffen, allein das wir inen aw warhaftige reue und buß und einen guten, christlichen glauben wunschen. Aber von irer fromkeit haben wir sonsten nit viel gehort und lassen die gerechtfertigten mordbrenner und, so noch gerechtfertigt werden sollen, auch die goslarische purgacionartigkel solches alles besagen.

Uns wirdet auch durch Hg. Heinrichen mit ungrund zugemessen, das wir inen und die seinen wider Gott, ehr und recht an gerucht, nhamen und leumut angegriffen und, das wir der beweisung niderfellig worden sein, so wir doch disfals nichts gethan, gehandelt noch vorgenomen, dann was uns die kayserliche und andere beschriebene recht, so in hochster erbarkait ergrundet, selbst leren. Der sich aber ordentlichs rechts gebraucht, dem mag mit grund und warheit nit aufgelegt werden, das er darmit imands wider Got, ehre oder recht beschwere. Und wie haben wir einicher beweisung Hg. Heinrichs berumen nach niderfellig werden können, dieweil uns noch zur zeit uber die vorgelegte urgichten keine andere vonnodten gewesen, uns auch keine aufgelegt worden. Da uns aber kegen bemelten Hg. Heirnichs ambtleuten und dienern geburlichs und unparteylichs rechtens vorstatet, soll sich woll erfinden, wie es umb die beweisung gelegen. Darumb es auch noch viel zu zeitlich von uns erstatung, kar[= Ersatz], wandel [= Bußgeld] und abtragk zu fordern. Hg. Heinrich eilet zu seher zur krippen, stehet villeicht in sorgen, da uns wider seyne besagte ambtleute und diener geburlichs rechtens vorstatet oder euer ksl. Mt. wurden ex officio auf die ubergebene urgichten procedirn, das alsdan gemelten seinen ambtleuten und dienern mher straff dann abtragk zu gewarten. Das sich aber Hg. Heinrich am ende seiner schrieft mit vielen prechtigen, pochenden worten, auch mit aufsagung seins glaits zur antwort zu stehen, sich erbiten thut, were ime ane nodt gewest, dieweil wir inen noch zur zeit nicht beclagt, dan da wir inen zu beclagen willens sein werden, wollen wir, geburliche wege zu treffen, wissen. Solte er auch alle seine handlungen und beclagungen mit der hand hinausfhuren, wurde er nit wenig zu schaffen haben.

Derhalben so gelangt nochmals an euer ksl. Mt. unsere underthenigste bit, euer ksl. Mt. wollen, ungeachtet Hg. Heinrichs undinstlichs geschwetzes und untzeitigs vortheidings, die ernste vorfugung thun lassen, damit die besagte Hg. Heinrichs ambtleute und diener lauts unser negsten bit gefengklichen angenhomen, in euer ksl. Mt. handen oder andere unvordechtige ort gestalt, wir und andere gegen dieselbige geburlichs rechtens bekommen mugen oder wider dieselben aus kayserlicher macht, damit dem so weit eingerissenen, unchristlichem mordbrennen mochte gesteuret und geweret werden, selbst procedirn und vorfharn lassen, dann das wir wider die besagte ambtleute und diener vor Hg. Heinrichen, der sich durch seinen gethanen, vormeinten gegenbericht albereit zum part gemacht neben andern vordechtigkeiten, recht suchen und gewarten solten, were uns nicht gelegen, konten uns des auch nicht schuldig achten und bey euer ksl. Mt. nit zu vordengken. Euer ksl. Mt. wollen hirinnen ir kaiserlich ambt scheinen lassen. Das wirdet Got dem almechtigen ein gefellig, beheglich und deutzscher nacion ein nutze und bequeme werck sein. So seind wir, es umb euere ksl. Mt. in hochster underthenigkeit zu vordienen, gantz willig bereit und thun uns euerer ksl. Mt. himit underthenigst bevelhen.

Anmerkungen

1
 Die folgenden, ebenfalls auf den 13. Mai datierten Überlieferungen nennen die schmalkaldischen Verbündeten als Supplikanten: Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 323 Nr. 132 Bd. 2, fol. 40r–65r (Kop.); ebd. fol. 66r–86v (Kop.) und Augsburg StadtA, Lit. 1541, unfol. (Kop.). – Vgl. auch die Rede des kursächsischen Gesandten Hans von Pack bei Übergabe der die Mordbrenner betreffenden Supplikation der schmalkaldischen Verbündeten, Regensburg, 1541 Mai 13, Frankfurt ISG, Reichssachen II Nr. 909, fol. 47v–48r (Kop.):Allerdurchleuchtigster, großmechtigster, unuberwintlichster kayser, allergnedigster her, meyne gnedige fursten und herrn zugegen und der abwesenden chur- und fursten botschaften, rethe und gesanthen! Der augspurgischen confession einigungsverwanthen, die haben ehehaften ursachen nit underlassen khunden, euere ksl. Mt. umb gnedigst verhore anzusuchen, welche dan euere ksl. Mt. uff die gegenwertige stundt gnediglich benant. Das thun sich ir fstl. Gn. und die andern undertheniglich bedanckhen. Und zweyffeln nit, ir ksl. Mt. haben auß gmeinem geruch die grausam, erschreckenlich, uncristlich und in teutscher nacion vorhere unerhorten gethatten, so etlich mit mortbrennen geubt, langst vernhomen, also das nit allein steedt und dorfer, sunder auch vil menschen und nit allein derselben hab und gutter, sunder auch ir leyb und leben und in einer statt beyde, menlichs und weiblichs geschlechts, etlich hundert umbracht und geschediget worden. Und wiewol derselben mortbrenner [vil]zu gefencknus bracht und einkhomen und einstheyls gerechtfertigt worden und dan ein theil noch in leben und enthalt[en]werden und auß irer bekhentnus erfunden oder dar[an]obgenhomen werden mag, woher solch ubel sein ursprung und anfang genhomen, so haben die steendt geacht, nit gnug sein, das etlich gerechtfertigt, sonder dieweil zu sorgen, das solch mortbrennen nochmols nit aufheren werde, daß dan dem grunt nochzuforschen sey und aber solchs on euerer ksl. Mt. zuthun nit beschehen mag, so haben sie ir ksl. Mt. solch urgichten zustellen und underthenigst bitten wollen, das ir Mt. gnedigst insehung und furwendung thun wolle, sonderlich auch, so daruß befunden, das diese steendt mit solchem mortbrennen fur andere gemeint seint. So seien auch die steendt nit der mainung, damit jemant zu beschwern, dan sovil ir Mt. auß der urgichten selbs befinden werden, noch auch etwas unzimlichs zu suchen. Und darumb, dieweil diß sach in schryft verfast, so ist der steendt underthenigst pitt, ir Mt. wolle dieselbig gnedigst annhemen und auch laut der petition, derselben angehengt, als die hochst Mt. dieser welt gnedigst furwendung thun. Deß begern sie umb ir ksl. Mt. in aller underthenigkeit zu verdin [sic!].
2
 Die Supplikation erschien auch im Druck, Wittenberg 1541, Wien HHStA RK RTA 7, unfol.
a
 Fehlt in B.
b
 In B und C: nicht.
c
–c Fehlt in B.
d
 In C hier und im Folgenden: Dick.
e
 In B: Krauß;in C: Knaus.
f
 In C danach: oder zindstrickh.
g
–g In C: vergangen sommer; in D: sommer.
h
 In C: unmenschlich.
i
 In B, C und D danach: ehrlichen.
j
 In C: wie der.
k
 In B danach: vermöcht.
l
 In B: Badenweiler; in D: Badenwiler.
m
–m In B, C und D: Lgf. Phillipsen, seine fstl. Gn.
n
 In B und D: negst.
o
 In B, C und D: seine fstl. Gn.
p
 In B und D: Sittelde.
q
 In C: stahlschreiber; in D: stalschreiber.
r
 In B und D: Sittelde.
3
 Vgl. Spicker-Beck, Monika: Räuber, Mordbrenner, umschweifendes Gesind. Zur Kriminalität im 16. Jahrhundert, Freiburg i. Br. 1995 (Rombach Wissenschaft – Reihe Historiae Bd. 8), S. 95–182; Steenweg, Helge: Die Einführung der Reformation 1536 und der Brand 1540 in der Herrschaft Plesse. Mordbrenner im Auftrage Herzog Heinrichs des Jüngeren von Braunschweig-Wolfenbüttel. Ein Vorbericht, in: Plesse-Archiv Bd. 19 (1983), S. 17–40 und Scribner, The Mordbrenner Fear, S. 29–56.
1
 Laut AV auf der Kopie, Frankfurt ISG, Reichssachen II Nr. 909, fol. 59r–68r, hier fol. 59r wurde die Eingabe Herzog Heinrichs den stenden den 27. Junij zugestellt. Offenbar wurde sie am gleichen Tag dem Kaiser eingereicht, vgl. die Kopie des Aktenstücks, Augsburg StadtA, Lit. 1541, unfol.; DV v. Dr. Hel eighd.: Hg. Hainrichs zu Prunswick antwurt uff der cristenlichen stendt suplicacion, röm. ksl. Mt. iberantwurt 27. Junij anno 41. Das in B angegebene Datum dürfte sich auf den Tag beziehen, an dem darüber beraten bzw. das Stück kopiert und zu den Akten genommen wurde.
a
 In C: unwarhafter.
b
 In C: annemen.
c
 In C: ungnugsamen.
2
 Anspielung auf die voreilige Offensive des Landgrafen von Hessen gegen Bamberg und Würzburg aufgrund der Fehlinformationen Ottos von Pack über angebliche Angriffspläne altgläubiger Reichsstände 1528.
d
 In C: meinen.
e
 In C: Bleimacher.
f
 In C: Stromeberg.
g
 In B und C: hertiglich.
h
 In B: mehr als.
i
 In B danach: auch.
j
 In C: dritten.
k
  Korr. nach C aus: wis.
3
 Zur verbreiteten Furcht vor Brandstiftung vgl. Scribner, The Mordbrenner Fear, passim.
1
 Auch für die erste, auf den 13. Mai datierte Eingabe in der gleichen Sache zeichneten nach Ausweis mehrerer Überlieferungen die schmalkaldischen Verbündeten als Supplikanten verantwortlich. Die Zuordnung des Stückes orientiert sich deshalb an der Unterschrift in C.
a
–a In B korr. v. a. Hd. aus: versehen.
b
 In B danach gestr.: und vermerten.
c
 In B und C: ungegrunter.
d
 In B v. a. Hd. korr. aus: verharreten.
e
–e In B v. a. Hd. korr. aus: teilhaftig, desselben verleger und besteller seint.
f
 In B danach gestr.: vermutung.
g
–g In B v. a. Hd. nachgetr.
h
–h In B korr. aus: unsere.
i
 In B und C danach: hochsten.
j
 In B v. 3. Hd. korr. aus einem wegen starker Durchstreichung nicht mehr rekonstruierbaren, kurzen Passus.
k
–k In B v. 3. Hd. korr. aus: als wir und villeicht nit andere bedencken h[aben].
l
 In B danach gestr.: dann dieselben mit seynen vorgewanthen rencken und glosirungen der vorgelegten urgichten zu verteidingen und unschuldig zu machen.
m
–m In B v. 3. Hd. nachgetr.
n
 In B danach gestr.: wie Hg. Heinrich vermessentlich vorgeben und der seynen strefliche handlung uf leucknen stellen dorfte.
o
 In B korr. aus einem wegen starker Durchstreichung nicht mehr rekonstruierbaren, kurzen Passus.
p
 In B danach gestr.: mutwilligen und gewaltbaren.
q
–q In B durch Streichung korr. aus: er [auch] neben andern seynen [practiken], so wol antzutzeigen stunden, seine freventliche, thetliche.
r
 In B v. 3. Hd. korr. aus: meniglich.
s
 In B danach gestr.: und darumb wöllen sich auch Hg. Heinrichs thaten und handlungen nit alweg mith leucknen und nit-gestehen verantworten lassen.
t
–t In B v. a. Hd. korr. aus: Ist auch erstuncken und nicht wahr.
u
–u In B v. 3. Hd. nachgetr.
v
–v In B v. a. Hd. korr. aus: daß er villeicht nicht weit von derselben ratschlag und anschiftung mochte gewest sein, daß er darumb vor keynen abtrunnigen nach ketzer zu schelten.
w
 In B v. a. Hd. korr. aus: ungestraft.
x
 In B durch Streichung korr. aus: hellisch feuer.
y
–y In B v. a. Hd. korr. aus: ausweisen.
z
–z In B angestr.
aa
–aa In B korr. aus: ein offentlich erticht ding.
ab
 In B danach gestr.: kindische und.
ac
 In B danach gestr.: Und darumb so lassen sich auch so vil mortbrenner urgichten, so zum teil gerechtfertigt und darauf verhoret, auch zum teil noch sitzen und doran bestehen werden, mit leuckenen, nit-gestehen und, was der dinge mher ist, nit ableinen. Hg. Heinrich mochte sich auch solcher ungereimbter advocatenspeis wol enthalten.
ad
 In B danach gestr.: Wir haben auch noch nit erfaren mogen, das in Hg. Heinrichs landt, wie er vorgeben dorf, gemert brandt worden sey, glaubens [sic!] es auch schwerlich, das es durch ine konde darbracht und erwiesen werden.
ae
–ae In B v. a. Hd. korr. aus: sonder vielmher Hg. Heinrichs oder seiner besagten ambtleute und diener unfurstliche und unerbarer tucke und handlung, wie solchs viel mordtbrenner bekannt, ausgesagt und.
af
–af In B v. a. Hd. korr. aus: werden, auch andere mher Hg. Heinrichs und berurter seiner amptleute und diener ein zeit heer im reich teutzscher nation geubte hendel und practiciren wol ausweisen. Darumb so wirdet sich auch Hg. Heinrich und seine besagte ambtleute, diener so gar weis nit brennen konden, sonder neben so viel mortbrenner urgichten und bekentnussen das gemein geschrei, rede und sage, vast durch das gantz romisch reich derwegen erschollen, auch etwas gelten lassen.
ag
 In B danach gestr.: und sein gesel, der babst.
ah
 In B danach gestr.: und mordtbrenner.
ai
–ai In B v. a. Hd. nachgetr.
aj
–aj In B v. a. Hd. nachgetr.
ak
 In B danach gestr.: und villeicht sehen wollen, wie das erbermlich mordtbrennen doselbst ausgericht.
al
 In B danach gestr.: ader vil mher boeser gewissen gesuchte sicherung.
am
 In B danach gestr.: Und wiewol Hg. Heinrich vast aller mordtbrenner urgichten, aussage und bekentnis in viel wege zu taddeln.
an
 In B danach gestr.: sonder da wir viel mordtbrenner bei uns und in unsern furstenthumben, landen und gepieten und obrikeiten begrieffen, welche beide in peinlicher und gutlicher verhore das bestelte und angestifte mordtbrennen auf vilgedachte Hg. Heinrichs amptleute und diener offentlich besagt haben und noch heutigs tags besagen, also auch da wir aus vielen andern und frembden herschaften und obrigkeiten, dormit wir nichts zu thun gehabt, sonder Hg. Heinrichen mher zugethan und verwant gewesdt [sic!] und seint dann uns, gleichformige aussagen ane alle unsere gedancken und nachfragen erlangt und bekomhmen [sic!], so haben wir das alles, zufurderst, weil das werck sich mit dem aussagen zugetragen, nit in windt schlagen, sonder so viel verdachts und argwans wol schepfen muegen, die uns zu unser beschehenen anzeige bei euerer ksl. Mt. und allen erliebenden billich entheben soll, und wirdet Hg. Heinrich den argwon und verdacht, aus gedachter mordtbrenner urgichten offentlich zu befinden, nicht so leichtlich vor unbestendig kinderdinge distilliren mogen.
ao
–ao In B v. a. Hd. korr. aus: und tichtet solchs auf uns felschlich, dann das wir abtrunnige von der rechten und warhaften, alten, cristlichen kirchen und ketzer sein solten, das wirdet er mit Got und heiliger schrieft nimmer auf uns bringen mogen, wollen inen auch.
ap
 In B danach gestr.: achten und halten, wie ers dann auch in viel wege mit seinen tirannischen, ungotlichen handlungen und thatten bewiesen.
aq
–aq In B v. a. Hd. nachgetr.
ar
 In B danach gestr.: und furgetrachtet.
as
 In B danach gestr.: wie es leider mercklich uberhandt nimmet.
at
–at In B v. a. Hd. korr. aus: sonder Hg. Heinrichs geschwinder practick und des cammergericht unrechtmessige verstattung halben beschehen. Soll sich aber zu seiner zeit auch wol finden.
au
–au In B v. a. Hd. korr. aus: alles ist ane grundt.
av
–av In B v. a. Hd. nachgetr. Oberhalb dieses Einschubs marginale, aber wieder gestrichene Notiz von der Hand des Haupttextes: Was hierneben des landgraven halben angezogen, wil ich dem hern cantzler befelen.
aw
–aw In B v. 5. Hd. korr. aus: reue.