Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

Nr. 258 Eingabe Hg. Heinrichs an den Kaiser contra Kf. Johann Friedrich von Sachsen und Lgf. Philipp von Hessen – Regensburg, 1541 Juni 10

A  Weimar HStA, EGA, Reg. E 137, fol. 140r–141v (Kop.); AV fol. 141v: Furtrag, supplication, bit und erbiettung, so der durchleuchtig, hochgeborne furst und herr, H. Heinrich der junger Hg. zu Braunschwig und Luneburg etc. vor der röm. ksl. Mt. in beisein vieler Kff., Ff. und stende des hl. reichs zu Regennspurg uff gehaltem reichstag am zehenden tag Junij anno etc. 41 wider beider chur- und fursten Sachssenn und Hessen gethann und ubergeben hat. Copei der schrift, damit Hg. Heinrich von Braunschwig an ksl. Mt. gelangt, wider Sachsen und Hessen, 1541.

B  koll. Stuttgart HStA, A 262 Bü. 12, fol. 166r–168v (Kop.); AS fol. 166r: Furtrag, suplication, bit und erbiettung, so Hg. Hainrich von Braunsweig vor der röm. ksl. Mt. und etlichen stendn des reichs wider beede chur- und furstn Sachssen und Hessen gethon und ubergeben hat; AV v. a. Hd. fol. 166r: Ligt auch ein abschrift bey Braunschweig lit. A.

C  koll. Konstanz StadtA, G 19 (Reformationsakten), fol. 580r–581v (Kop.); AV fol. 581v gleichlautend wie in A, mit dem Zusatz: Am vierdten tag darnach ist der landtgraf vom reichstage hinweggetzogen und hat kein antwort hierauf gethan.

D  koll. Straßburg AM, AA 496a, fol. 181r–183v (Kop.); DV fol. 183v gleichlautend wie AV in C einschl. des unter C angeführten Zusatzes; außerdem ebd. AV v. a. Hd.: Suplication und furtrag, Hg. Heinrichen von Brunßweig ubergeben und gethan zu Regenspurg.

Druck: Hortleder, Der Römischen Kaiser- und Königlichen Majesteten, [...] Handlungen und Außschreiben von Rechtmässigkeit, Anfang, Fort- und endlichen Außgang deß Teutschen Kriegs [...] vom Jahr 1546 biß auf das Jahr 1558, [...] Gotha 1645, 4. Buch, Nr. XXXII, S. 1632–1633.

Eur ksl. Mt. haben auß meinem mermals an eur ksl. Mt. beschehen muntlichen und schriftlichen, underthenigsten anbringen gnediglich vernohmen, wie gar an [= ohne] allen grundt und wider die warheit mich der Kf. zu Sachssen und Lgf. zu Hessenn in vil wege zu schmehen understanden und manichfaltiglich an meinen ehren antasten, auch mich dohin verursacht und gedrungen, daß ich nicht umbgeen mugen, zu meiner warhaftigen entschuldigung etliche schrift in druck außgeen zu lassen, daß ich, wann ich nicht so gar uberflussig darzu benottigt, dem furstlichen nhamen zu ehren vil lieber umbgangen haben wolt. Und wiewol ich mich auf eur ksl. Mt. gnedigst an mich beschehen gesynnen alhie alles gegen- und widerwertigen schreibens enthalten, so wirdet doch von gemelten meinen widerwertigen, ungeacht, das sie in euerer ksl. Mt. glayt alhie seint, nichts underlassen, sonder understeen sich unaufhorlich, mich bei eur ksl. Mt. und offentlich mit aller unwarheit noch hocher zu schmehen und unehrliche sachen aufzulegen, die sie sich auch wider mich zu erweisen und briff und sigel derhalben furtzulegen vilfeltiglich, wiewol ane grundt, berhumen und vernehmen lassen, das irem habenden glait, auch euerer ksl. Mt. verordnung und bevelch großlichen zuwider und mir zum hochsten beschwerlich, mit stilschweigen zu gedulden. Kan auch meiner ehren notturft nach nicht underlassen bei euerer ksl. Mt. mich des in aller underthenigkeit zu beclagen. Und dieweil ich verhoff, euere ksl. Mt., auch alle Kff., Ff. und stende des hl. reichs haben mich in den ehren erkannth und in meinem ausschreiben befunden, daß mir die schmelichen zulage durch gedachte meine widersacher wider Got, ehr und recht mit geschepftem neid, hessigem gemut und aller unwarheit, auch mer dan gantz unrecht beschehen, will ich dieselben hiemit wider erholen, euere ksl. Mt. in aller underthenigkeit bittend, sie wollen sich zu keinen ungnaden gegen mir bewegen lassen, der widdersacher ausschreiben und anbringen, sovil zu verletzung meiner ehren und guten geruchts verstanden werden mag, keinen glauben geben, sonder fur ein falsch gedicht und die lauter unwarheit, wie es an im selbst ist, halten und an dem, so ich hievor dargegen geschrieben, auch ob itziger meiner entschuldigung keinen zweivel tragen und haben. Dann ich wil mit hulf des almechtigen, daß alles, alß einem ehrlichen, fromen fursten zusteet, vor eur ksl. Mt., auch Kff., Ff. und stenden des reichs verantworten, vertheidigen und mit ehren erhalten.

Damit aber eur ksl. Mt. noch imandes anders nicht gedechten, das ich der handlung scheuch truge oder willens were, die in vertzug oder lengere disputation zu bringen, so bin ich urbuttig (wann euere ksl. Mt. mergedachte meine widersacher vermugen, daß die euerer ksl. Mt. itzt habent glait von sich thun und desselben begeben, auch wie ich frei ane gleit steen, zu solcher notturft ich mich eur ksl. Mt. vorbeschieds, der gulden bulla und aller guthat, die mir sonst geburn mochten, wilh begeben haben), auf itzigem reichstag ane einichen vertzug inena zur antwort zu steen, alle rechtliche und gutliche verhör, handlung, erkenntnus und derselben execution zu gedulden oder mit meiner handt, wie sich geburt, außzutragen, wie ich mich dan versehe, euere ksl. Mt. dieselbig meine widersacher und, daß sie ire vermeinte beclagung thun, auch die angetzogen briff und sigel furlegen und wie recht gegen mir alles irem berhuemen nach volfharn, vermogen wolten. Und bin gantz trostlicher, underthenigster hoffnung, euere ksl. Mt. noch imandes anders werden uber diß mein ehrlich, rechtmessig und uberflussig erbieten meinen widersachern mit irem unwarhaftigem schmehen und schenden weiter kein gehor geben, sonder solchen iren unverschempten mutwillen abstellen und die handlung wie vorgemelt erledigen und zum außtrag komen lassen. Daß umb euere ksl. Mt. in aller underthenigkeit zu verdiennen, will ich ungespart meines leibs und vermugens alle tzeit willig sein, euerer ksl. Mt. mich darauf underthenigst bevelhendt.

Nr. 259 Eingabe Lgf. Philipps von Hessen an den Kaiser – Regensburg, [1541 nach Juli 15]1

Marburg StA, PA 578, fol. 153r–159v (Kop.) 2.

Druck: Hortleder, Der Römischen Kaiser- und Königlichen Majesteten [...] Handlungen und Außschreiben von Rechtmässigkeit, Anfang, Fort- und endlichen Außgang deß Teutschen Kriegs [...] vom Jahr 1546 biß auf das Jahr 1558 [...] Gotha 1645, 4. Buch, Nr. XXXIV, S. 1637–1639.

Wenige Tage nach seiner Ankunft auf dem Reichstag hat der Kaiser verfügt, dass er und Hg. Heinrich von Braunschweig während des Reichstages keine Streitschriften gegeneinander publizieren sollen, und ihm mitgeteilt, dass Hg. Heinrich darin eingewilligt habe. Er hat trotz all seiner ungelegenhait und beweglichen ursachen dem Folge geleistet. Hg. Heinrich aber hat seine Zusage gebrochen, indem er böswilligerweise eine gedruckte Schrift hat verbreiten lassen. Mit seiner Verhaltensweise bestätigt Hg. Heinrich die Vorwürfe, die er, der Landgraf, ihm zur Verteidigung seiner Ehre in seinen gedruckten Schriften gemacht hat, und verstößt unter Missachtung des Kaisers gegen den von diesem verfügten Stillstand. Er hat sich damit straffällig gemacht. Hofft, dass der Kaiser Hg. Heinrich entsprechend behandelt.

Hg. Heinrich hat ihn durch seine Publikation gezwungen, sich öffentlich zu rechtfertigen. Zweifelt nicht, dass der Kaiser seine Reaktion versteht. Hg. Heinrich bezieht sich auf seine am 10. Juni in Regensburg übergebene Supplikation gegen ihn und den Kf. von Sachsen und fügt dem hinzu, er, der Landgraf, sei vier Tage später, ohne dazu Stellung zu nehmen, abgereist. Mit dieser Bemerkung will Hg. Heinrich den Anschein erwecken, als sei er zur Gegendarstellung nicht imstande gewesen und seien deshalb seine Vorwürfe gegen Hg. Heinrich widerlegt. In Wahrheit hat er es nicht daran fehlen lassen, diese Vorwürfe zu begründen. Kurz nach seiner Ankunft in Regensburg hat er den Kaiser entsprechend unterrichtet und sich erboten, die nötigen Beweise zu liefern. Er hat dem hinzugefügt, der Kaiser könne auch aus seinen bisherigen Druckschriften die Untaten Hg. Heinrichs entnehmen. Das übrige könne er ebenfalls glaubhaft dartun. Wenn der Kaiser eine Untersuchungskommission einsetze und deren Bericht erhalte, werde er daraus ersehen, was Hg. Heinrich für ein Mann sei.

Der Kaiser hat dies alles zur Kenntnis genommen und ihn gebeten, während des Reichstages keine neue Druckschrift ausgehen zu lassen und ihm das weitere Verfahren anheimzustellen. Während des Reichstages hat er Pfgf. Friedrich, de Praet, Naves und Gerhard [Veltwyck] gebeten, die Angelegenheit beim Kaiser zu fördern, und zahlreiche schriftliche Beweisstücke übergeben lassen. Einen Tag vor seiner Abreise von Regensburg, bei seinem Abschied vom Kaiser, hat er diesen nochmals um Einsetzung einer Untersuchungskommission gebeten. Damals hat der Kaiser eine Eingabe Hg. Heinrichs erwähnt, die er ihm, dem Landgrafen, zustellen wolle und bei seiner Urteilsbildung berücksichtigen müsse. Diese Schrift ist ihm vom Kaiser weder vor noch nach seiner Abreise, sondern vielmehr von anderem Ort zugegangen. Selbst wenn sie ihm kurz vor seiner Abreise übermittelt worden wäre, wäre er ihretwegen nicht länger in Regensburg geblieben. Während des Kolloquiums wäre für eine gründliche Untersuchung auf der Grundlage der dazu nötigen schriftlichen Beweisstücke, Kundschaften und Zeugenaussagen viel Zeit gewesen. Ist wie stets bisher auf die Beweisführung in einer Untersuchung gründlich vorbereitet. Hat darum auch fleißig gebeten.

Der Kaiser wird sich erinnern, dass er, als Hg. Heinrich den Kaiser beim Vortrag der ungarischen und österreichischen Gesandten ansprach, angefragt hat, ob Hg. Heinrich etwas gegen ihn gesagt habe. Dies hat der Kaiser verneint und mitgeteilt, Hg. Heinrich habe in seinen eigenen Angelegenheiten um Audienz nachgesucht. Als er sah, dass zu einer Untersuchung keine Zeit mehr blieb, hat er um die Verordnung von Kommissaren gebeten, in willen und fursatz, zu bequemer zeit die sachen furzunemen und zu fruchtbarem ende zu pringen. Bittet noch darum. Ist zu gründlicher Beweisführung vorbereitet. Will sich auch dem persönlichen Verhör des Kaisers stellen. Man wird dann befinden, dass er aus Regensburg nicht abgereist ist, um sich der Untersuchung zu entziehen. Will nicht böse Scheltworte gebrauchen, sondern seine Aussagen über Hg. Heinrich überzeugend beweisen 3.

Hg. Heinrich kann die ihn zwingend überführenden Beweise, was Ottenstein, Petershagen, Württemberg, Hg. Wilhelm von Braunschweig 4und die tote Jungfrau 5betrifft, mit Ehren nicht widerlegen. Ist hierin keinen weiteren Beweis schuldig. Um den Handel mit Dr. Dellinghausen und andere Vorgänge zu klären 6, hat er den oben genannten Weg für am besten gehalten. Findet in Hg. Heinrichs Druckschrift kein Erbieten zu konkreter Beweisführung. Hg. Heinrich ist auch bisher jeden Beweis für seine Behauptungen über ihn, den Landgrafen, schuldig geblieben. Wird auch keine Beweise beibringen können. Dass auf seiner Seite die Beweiserhebung ergiebig sein wird, belegen seine Vorbereitungen und sein Gesuch um Verordnung von Kommissaren. Wenn dies gewünscht wird und zeitlich möglich ist, ist er bereit, seine Räte noch in Regensburg seine Beweise vortragen zu lassen. Behält sich aber vor, dass auch seine Zeugen verhört werden. Wenn jetzt nicht so vorgegangen werden kann, so will er, was ihm möglich ist, nicht unterlassen, so dass man seine Ehrenhaftigkeit erkennen kann. Weiß Kf. Johann Friedrich von Sachsen gleicher Meinung.

Bittet, die jüngsten Verleumdungen Hg. Heinrichs über ihn und den Kf. von Sachsen nicht zu glauben. Seine Abreise aus Regensburg war unumgänglich notwendig. Der Kaiser ist über die Ursachen ohne Zweifel informiert. Ist der festen Hoffnung, dass Kaiser, König und Stände mit seiner Erklärung zufrieden sein werden. Dankt Gott dafür, dass ihm sein Leben lang etwas Ähnliches wie von Hg. Heinrich mit waigerung des handgebens von einem ehrbaren Menschen noch nicht widerfahren ist 7. Beteuert nochmals, dass er nicht aus dem von Hg. Heinrich suggerierten, sondern aus einem dringenden Grund, den er selbst dem Kaiser dargelegt hat, aus Regensburg abgereist ist 8.

Nr. 260 Kf. Johann Friedrich von Sachsen an den Kaiser – Herzberg, 1541 Juli 24

A  Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 391 Nr. 148 Bd. 2, fol. 116r–122v (Kop.); DV v. a. Hd. fol. 122v: Copei, was der Kf. zu Sachsen etc. ksl. Mt. wegen Hg. Hainrichs zu Braunschweig hochstrefflich schandschreiben und schmehlich zulag etc. geantwortet etc.

B  koll. Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 225 Nr. 102 Bd. 2, fol. 49r–57v (Kop.); ÜS fol. 49r: Belangendt Hg. Heinrichen von Braunschweig1.

Druck: Hortleder, Der Römischen Kaiser- und Königlichen Majesteten, [...] Handlungen und Außschreiben von Rechtmässigkeit, Anfang, Fort- und endlichen Außgang deß Teutschen Kriegs [...] vom Jahr 1546 biß auf das Jahr 1558, [...] Gotha 1645, 4. Buch, XXXIII. Kap., S. 1633–1636.

Der hochgeborne mein lieber oheim, F. Wolf von Anhalt, und meine rethe, die ich zu eur ksl. Mt. reichstag gegen Regennsburgk vorordent, haben mir copei einera schrift [Nr. 258] zugeschickt, welche Hg. Heinrich von Braunschweigk, der sich den jungern nennet, euerer ksl. Mt. wider den hochgebornen fursten, H. Philipsenn Lgf. zu Hessen, meinen freuntlichen, lieben vettern und brudern, und mich ubergeben sol haben. Und wiewol die signatur euer ksl. Mt. cantzlei meldet, das die den zehenden tag b Julij–b uberreicht, so ist mir doch diec etwas langsam hernach zukommen, sunst wolt ich mit meiner antwurt nicht vortzogen haben. So ist mir auch kurtz darnach ein abdruck derselben des von Braunschweigs schriftd, daran vorne seine wappen stehen, zugeschickt worden, daraus euere ksl. Mt. gnedigst haben zu vormercken, wie gehorsamlich der von Braunschweigk euerer ksl. Mt. befelh und begerung wider den landtgraven und mich (sich alles widerwertigen schreibens zu enthalten) gelebt hat, e dieweil derselbe abdruck aus keiner anderen ursachen dann allein dem landtgraven und mir zu weitterm, hohen schmach und vorcleinerung gefertiget und ausgeschickt ist–e, inmassen er dan, in gleichnus desselben euer ksl. Mt. befelhs unangesehen, balt noch dem anfange vorberurts reichstages seine gedruckte schandbucher wider den landtgraven und mich durch seine darzu vorordente rethe Kff., Ff. und stenden one scheu hat uberantworten, auch sunst andern außteilen lassen, nicht zu kleiner vorachtung euerer ksl. Mt., welche ime darinnen zu vorschonen und anzusehen billich geburt hette, dieweil jha ein ider an dem ort, do euere ksl. Mt. als das haupt aller weltlichen justitz, gerechtickeit und schirms personlich gegenwertigk und sunderlich uf euerer ksl. Mt. reichstagk sich keiner tetlichen vorletzung an ehren ader gut solt zu befaren haben.

Das ich nun meine warhaftige vorantwortung euerer ksl. Mt., auch vorberurten Kff., Ff. und stenden und sunsten habe widerumb uberantworten, auch ausschicken lassen2, solchs hab ich zu rettung meiner ehren als der gedrungen[e] aus unvormeidlicher notturft, wie euere ksl. Mt. gnedigst zu ermessen, mit keinem fugk umbgehen konnen. Euere ksl. Mt. werden mich auch darumb nicht vordencken noch solchs zu ungutem oder vor ein gleitrur deuten, wie der von Braunschweigk aus parteyschem und neidthaftigem gemutf mir gerne auflegen tette g und darzu–g, als solt ich ine neben dem landtgraven vorursacht und gedr[ungen] haben, das er nicht het umbgehen mugen, zu seiner entschuldigung vorberurte zu Regensburg ausgesprengte und andere seine vorige schmach- und schandtschrift ausgehen zu lassen. Dan domit euere ksl. Mt. glaublich befinden, das er der warheit daran groblich gespart, sundern sich unvorschempt, auch des furstlichen namens unverschont ann [= ohne] allen grundt und billige, vornunftige ursachen zu mir genotiget und mich zu gegenschrift und rettung meiner ehren groblich gedrungen, so bit ich undertenigst, euere ksl. Mt. wollen sich nicht beschweren, die beivorwarten des von Braunschweigs schmachmissivenh, die er erstlich an und wider mich allein getani, und, was ich ime darauf geantwurt, zu lesen horen. Daraus werden euere ksl. Mt. j den anfangk und–j grundt und inen in offentlicher unwarheit befinden und, k dar er sich zu mir genottiget, ich auch–k kein lust gehabt, mich mit ime in weitleuftigel schriften zu begeben, wu er nur sein unruiges gemut het ersettigen und zu berurten seinen schmehelichen und vordrißlichen missiven underlassen konnen, m–mich doruber weitter bei den hochgebornen fursten, den churfursten Pfaltz und Brandennburgk und Hg. Ludwig zu Beyernn, meinen lieben vettern und oheimen, semptlich und sunderlich mit ungrundt antzutragen und zu beschweren und, daran abermals unersettiget m, copeyen hin und wider davon außzubreitten, dem landtgraven und mir zu sunderlichemn hoen, schmach und vorkleinerung.

Dieweil ich mich dann sunsten auf keine briffo meins erinnerns in meinen ehrenrettungen, wider den von Braunschweig furtzubringen, getzogen, so were ime ane not gewesen, auf die furlegung gegen mir p mei[ns] teils–p dergestalt, wie er getann, mitzudringen. Dann er ist der vorlist wol, wie ine menniglicher kennet, q das er nicht uber alle seine hendel brive und sigil vorfertigen lest, dieselbe seine hendel damit zu belegen. Was aber der landtgraff sich erbotten, vor briff wider ine vorzulegen, nach denselbigen–q solt er ime billich nicht sehr vorlangen lassen, dann euere ksl. Mt. werden bei seiner L. gewislich daran keinen mangel spuren, sundern sein L. dormit gefast und ungescheuet befindenr. Und bin derhalben der untertenigsten hoffnung zu euerer ksl. Mt., die werden sich gegen dem von Braunschweig als einem offentlichen, unleuckbarn, auch uberweisten schmachtichter und als den, welcher diese unruige ding wider mich durch sein landtfridbruchig gleitwegern uber vorsehung gotlicher, naturlicher und aller beschriebenen recht anfencklich vorursacht, mit ernstlicher straff anne solche weitleuftickeit, so der von Braunschweig mehr zu blosser eusserlichen beschonung dann aus einiger wol vortrauenden, gerumbten unschuldt furwendet, also erzeigen, uff das es ime hinfurder ein abscheu und andern ein exempel sey und sich daran stossen.

Ich het auch leiden mugen, wie anne zweivel mein vetter und bruder, der landtgraff, das er sich gegen euerer ksl. Mt. erclert hette, wie und womit er von uns beiden in euerer ksl. Mt. gleit zu Regennsburgk unnaufhorlich weitter dann, wie obstehet, mit unsern doselbst uberantworten ehrenrettungen und defensiffschriften solt beschwert worden sein. Dann were solche erclerung von ime geschehen, so solt mirs an aufrichtiger vorantwortung t deshalben auch–t kein mangel gewest sein.

So wissen euere ksl. Mt. sich gnedigst zu erinnern, das ich derselben zu anfangk irer Mt. reichstags underteniglichu hab antzeigen lassen, als gelangte mich glaublich an, das der von Braunschweigk seiner schandtbucher vil gegen Regensburg geschickt, die er doselbst wider den landtgraven und mich solt ausbreiten wollen. Wo nun dasselbige geschehen und ime darinnen zugesehen solt werden, so wolt meine hohe notturft widerumb sein, wie euere ksl. Mt. selbst kunten erachten, meine warhaftige vorantwortung des orts und sunst dowider auch ausgehen zu lassen, derhalben sich der von Braunschwig billich solt enthalten haben, dem landtgraven und mir gegen euerer ksl. Mt. das aufzulegen, dorume er selbst und am hochsten schuldig.

Wolt auch gnanter von Braunschweigk unser, der churfursten, fursten, stende und stedte der augsburgischen confession ainungsvorwanten, supplication, die euerer ksl. Mt. des unmenschlichen, teuflischen und hochstrefflichen mordtbrennens halben zu Regennsburgk unlangst ubergeben, gemeint haben, dorinnen nach ertzelung vieler gestrafften mordtbrenner urgichten euere ksl. Mt. untertenigst ersucht und angelangt worden, ein keiserlich und ernstes einsehen zu haben und bei Hg. Heinrichen von Braunschweig ernste vorsorgev zu thun, seine vormerte, argwenige w und besagte–w amtleut und dinerx gefenglich antzunemen und in euerer ksl. Mt. handen zu stellen oder an andere unverdechtige orte, do wir dieses teils stende gegen dieselben geburlich recht bekommen mochten, antwurten zu lassen etc., so ist solche suplication keiner andern gestalt dann aus hoher dringender not und euerer ksl. Mt. als nach Got der hochsten obrickeit ubergeben, wie euere ksl. Mt., auch menniglich leichtlich erachten konnen, dieweil das ergangenne mordtbrennen leider vor augen und heutzutage unaufhorlich volstrackt wirdet und wutet.

Wolte nun der von Braunschweig wol und recht thun und unvordechtig handeln, so were ime bei euerer ksl. Mt. und idermann anne zweivel viel rumlicher, diweil ime euere ksl. Mt. berurte supplication haben zustellen lassen, das er vorgemelter unser dieses teils billichen und rechtmessigen bit mit eintzihung derselbigeny seiner ambtleute und diner stadtgebe und sie in euerer ksl. Mt. hande stellet, dann das er z unser dieses teils bit–z mit obberurten seinen blossen scheinerbieten, auch andern seinen gegen euere ksl. Mt. getanen, ungegrundten furwendungen nur vormeint weitleuftig zu machen.

Nachdemaa der hochbeschwerliche schade und desselben tegliche vorstehende fhar zu unserm, dieses teils, und unser armen, christlichen undertanen und also nicht des wenigsten teils des hl. reichs deutzscher nationn vorterben dermassen vorhanden ist und noch leider vor augen stehet, das euere ksl. Mt. anne zweivel als ein loblicher keiser mehr dohin tracht und die wege an die handt zu nemen gneigt sein werden, domit solchem unmenschlichemab ubel uffs forderlichst anne weitleuftickeit, wie sich zu recht in solchen ac geschwindesten, sorglichen fellen geburt, grundtlichen gesteuert, der ursprungk desselben erforschet, auch die anschifter, heler, beveler und tetter ernstlich gestrafft werden, dann das euere ksl. Mt. hirinnen vil vorfluchtiges disputirens, redens und arguirens vorstatten werden, inmassen Scipio Affricatius [sic!] vormuge der romischen historien zu dem Cevola sagte: ‚Consul, dum iuris ordinem exacte sequ[itur]‘ etc. Dann ehr [= ehe] mit langwirigen disputation die sachen uff einen weg bracht wurden, so were der schade schon weitter (wo im Got nit selbst werete) beschehen und, obgleich viel straffens darnach furgewandt wolt werden, so wer er doch unherwiderbringlich. Darzu konnen euere ksl. Mt. selbst gnedigst erachten, das ad mir und meinen vorwandten, wie auch einem iden unser und der unsern schade billich wehtut, auch hoch und schmertzlich zu gemut gehet. Was nun solcher billicher schmertz fur ein trefflich, beschwerlich wesen im reich ae entlich und letzlich kunt erwecken, ist wol zu gedencken.

So ist auch under diesem euerer ksl. Mt. reichstage mit vorberurtem mordtbrennen nit gefeyert worden. Dann, was etzliche neulich ergriffenaf menschen ausgesagt und des bestellens halben bekannt, das sol zu seiner zeit auch an tag kommen, ag zudem, das meine mitverwandten und ich uns neben dem augensichtigen schein und den urgichten der gerechtfertigten allerlei vordechtigs nachdenckens nitah entschlagen konnen, ai [so?] durch euere ksl. Mt. und einen iden unschwer zu vornemen. Dann wie bitter feindt und widerwertig man uns dieses teils ist, zeigen des von Braunschweiges schandtschriften und derjenigen, die ime dorinnen vorwandt sein mugen, clar und gnugsam an. Man schilt uns dorinnen felschlich und unchristlich ‚ketzer‘, domit manaj so viel zu vorstehen gibtak, das keine durchechtigung und verfolgung, die man uns und den unsern heimlich und offentlich zuschieben mocht, zuvil oder unrecht sey. Wo auch auf vorberurte des landtgraven, auch meiner und unser beider mitvorwandten suchung, des von Braunschweigs benante amptleute und diner einzutzihen, durch euere ksl. Mt. vorschafft undal unser undertenigsten suchung und bit stadtgegeben wirdet, so trage ich keinen zweivel, es sol der ding gelegenheit balt weiter an tag brechen und sich darausam befinden, was alsdann euerer ksl. Mt. hoch keiserlichem ampt, weitter an und an allen vortzug furtzunehmen, zustehen wil und sich des armen, christlichen volcks und der unschuldigen jugent, auch witwen und weisen erbarmen. Dann sunst ist in solchen beschwerlichen hendeln leichtlich nein zu sagen. Solchs wirdet auch euerer ksl. Mt. bei Got und aller welt zu hohem keiserlichen ruhm und zu aller keiserlichen wolfart ane zweivel gereichen. Doch wil ich mich durch diese meine antzeigung von den andern meinen mitvorwandten nicht gesundert haben, indeme das sie und ich, wider die vormeinte Hg. Heinrichs von Braunschweigk euerer ksl. Mt. ubergebenne antwurt, das mordtbrennen belangendt [Nr. 256], an euere ksl. Mt. weiter zu gelangen, uns voreinigen werden, untertenigster zuvorsicht, euere ksl. Mt. werden sich darauf und diese meine untertenigste, rechtmessige bitt gnedigst ertzeigen.

Wil dann der von Braunschweigk oftberurt sein hochbrechtig scheinerbieten und auf die ausschreiben, die er wider mich und ich hinwider zu rettung meiner ehren mit warheit wider inen getan, gemeint haben, so weis ich ime beclagtes stadt, wie er vorteilhaftig angibt, mitnichten einzureumen. Dann er hat mich unwarhaftiglich, selbtettig ane gericht und recht betzigen und ausgeschrieben, als ob ich unvorwart meiner ehren meine reuter auf ine vorordent in meynung, inen und die seinen an leib, ehr und gut zu beschedigen, ao hat auch jhe zun zeitten darangehengt ‚umbzubringen‘ etc. Darauf hab ich mich dermassen vorantwortet, das es mir bei euerer ksl. Mt. und menniglich meins vorhoffens unvorweislichen. Weis und vormeint nun der von Braunschweigk sein unwarhaftiges getichte und, was er wider mich in berurten seinen schandtschriften felschlich angeregt, auch daran gehengt und eingefurt, warzumachen, so neme er an beclegers stadt, wie ime geburt, und lasse sich des vornemen. Und wo das beschiett, so sol durch gotliche vorleihung von mir die antwurt ferner gefallen, daraus euere ksl. Mt. und menniglich befinden sollen, das ich ime, ab Got wil, umb keinen fus brait in allem deme, ap das gotlich und erlich und ich zu recht schuldig ader mir mit recht auferlegt mocht werden, entweichen wil und darzu ann alles gleit, sovil ihn und alle seine vormeinte, unwarhaftige, ertichte ansprachen und anclagen mugen treffen etc. Dann euere ksl. Mt. wissen sich gnediglich zu erinnern, obwolaq der landtgraff und ich unsers selbst und unser religions- und ainungsvorwandten, auch unser theologen, rethe, diner und botschaften halben zu und von dem itzigen reichstage zu Regennsburg umb gleit angesucht, das solchs scheu und forcht halben des von Braunschweigs vormeinten und auf sein L. und mich wider Got, ehr und recht felschlich ertichtette anclagen und forderungen gar nicht, sundern der ursachen halben beschehen ist, die an euere ksl. Mt. vor berurtem reichstage wir beide untertenigst gelangt und euerer ksl. Mt. unvorborgen sein, derhalben der von Braunschweigk des prengigen ansuchen bei euerer ksl. Mt., das ich gemelt geleit seiner ertichten sachen halben von mir thun solt etc., weniger dann gar nicht bedurft hette, dieweil ich mich gotlob keiner beschwerlichen und zu welt rechtigen, strefflichen handlungen schuldig noch zu besorgen weis, ar inmassen auch dem von Braunschweigk, seine ertichtungen auf mich zu bringen und weißlich zu machen, sein leben lang unmuglich sein sol. Aber wunderbarlich wil gleichwol zu vornemen sein, wie der von Braunschweig sich numer wirt understehen as und schicken wollen, zu der bann des rechten zu kommen, dieweil er wider alle rechtvorsehung und vorordnung, dieselbige bann hivor hindangesetzt und den weg des hochstrefflichen schandtschreibens nicht mit geringer vorachtung euerer ksl. Mt. darfur an die handt genommen.

Und schlislich, aldieweil der von Braunschweig clegers stadt nicht annemen noch seine schandtgetichte und schmeliche zulagen, damit er mich wider Got, eher und recht anne allen grundt der warheit allein aus gefastem has und angeborner untugent, auch unchristlichen, giftigen unart beschwert und ausgeschrihen hat, wie recht nicht ausgefurt, so wollen euere ksl. Mt. uff vorberurt mein erbieten gnantem von Braunschweigk wider mich kein stadt noch glauben geben, sundern seine schreiben vor falsche, unwarhaftige, leichtfertige getichte, wie es auch an im selbst sein, und anders nit halten und sich gegen ime mit dem ernst, wie ich droben auch gemeldet, erzeigen, domit er und menniglicher scheu entpfahe, dergleichen vorunruigung gegen dem landtgraven und mir, auch unser mitvorwandten als erlibenden churfurst, fursten und stenden des reichs hinfurder zu erwecken und zu understehen, und mein allergnedigster her und keiser in dem allem sein. Solchs umb euere ksl. Mt. bin ich meins hochsten vormugens in aller undertenickeit zu verdinen bereit und altzeit willig3. Datum at Hertzbergk, den 24. tag des monats Julij anno domini 1541.

Anmerkungen

a
 Nach B, C und D korr. aus: ime.
1
 Zur Datierung vgl. die hessischen Räte auf dem Reichstag an Lgf. Philipp von Hessen, Regensburg, 1541 Juli 15, Lenz, Briefwechsel, Bd. III, Kap. I, G, Nr. 22, S. 126: Schicken das Konzept der befohlenen Widerlegungsschrift [Nr. 259] gegen die Eingabe Hg. Heinrichs von Braunschweig vom 10. Juni 1541 [Nr. 258]. Haben das Konzept Kf. Joachim von Brandenburg eingereicht zur eventuellen Weiterleitung an den Kaiser und Drucklegung. Am 24. Juli war die Übergabe an den Kaiser in Anwesenheit des Kf. von Brandenburg, Mgf. Georgs und der Gesandten des Kf. von Sachsen und Hg. Heinrichs von Sachsen bereits vollzogen, vgl. die sächsischen Reichstagsgesandten in Regensburg an Kf. Johann Friedrich und Hg. Johann Ernst von Sachsen, Regensburg, 1541 Juli 24, Weimar HStA, EGA, Reg. E 138, fol. 228r–235v (Ausf.) [Nr. 901] und Dr. Johann Feige an Lgf. Philipp von Hessen, Neustadt a. d. Rhön, 1541 August 7, Lenz, Briefwechsel, Bd. III, Kap. I, G, Nr. 28, S. 136–138, hier S. 137 [Nr. 928].
2
 Das Stück kann wegen starker Schäden nicht in extenso wiedergegeben werden.
3
 Offenbar setzte der Kaiser daraufhin Philipp Schenk von Schweinsberg, Abt von Fulda, und Johann Brendel, Bgf. von Friedberg, als Kommissare ein, vgl. Rommel, Philipp der Großmüthige, Bd. I, S. 457.
4
 Vgl. Nr. 264.
5
 Vgl. Nr. 261.
6
 Zum Fall Dellinghausen vgl. Täubrich, Herzog Heinrich der Jüngere, S. 146–147.
7
 Anspielung auf die Weigerung des Ebf. von Lund, Hg. Heinrich von Braunschweig die Hand zu reichen.
8
  Lgf. Philipp ließ seine Eingabe auch im Druck erscheinen. Ein Druck findet sich in Frankfurt ISG, Reichssachen II Nr. 912, unfol., ein Fragment in Wien HHStA, RK Religionsakten 4, unfol.
1
 B ist auf den 19. Juli 1541 datiert.
a
 In B danach: supplication und.
b
–b In B: Junij ubergeben.
c
 In B danach: copei.
d
  In B: supplication.
e
–e Fehlt in B.
2
 Vgl. Des durchlauchtigsten Hochgebornen Fuersten und herrn Herrn Johans Fridrichen Hertzogen zu Sachssen [...] Warhafftige bestendige ergruendete Christenliche vnd auffrichtige Verantwortung Wider des verstockten Gottlosen vormaledeieten verfluchten ehrenschenders boesthetigen Barrabas auch hurnsuechtigen Holofernes von Braunschweig. So sich Hertzog Heinrich den juengern nennet unuorschempt Calphurnisch schand vnd luegenbuch [...]. Wittenberg 1541.Vgl. Kuhaupt, Veröffentlichte Kirchenpolitik, S. 285–288 und S. 342.
f
 In B danach: auch.
g
–g Fehlt in B.
h
 In B: schmach- und schandtmissiven.
i
 In B danach: volgends wider den landgraven und mich semptlich an unsere freuntliche, liebe vetter und ohem, die churfursten Pfaltz und Brandennburg, gegen Franckfurt gethann und was ime dorauf ingesampt und besondern von uns baiden dorauf geantwurt.
j
–j In B: den rechten.
k
–k In B: das ich.
l
 In B danach: und offene.
m
–m Fehlt in B.
n
 Fehlt in B.
o
 In B danach: und sigel.
p
–pFehlt in B.
q
–q das er uber seine geubte furnemen wenig briff und sigel wirdet aufgericht haben. Wes sich aber der landgrave, mit briff und sigeln wider ine zu belegen, erboten, dornach.
r
 In B danach: so er bereit eur ksl. Mt., dieselben nicht zu sehen, ubergeben hat.
s
 In B: ime.
t
–t Fehlt in B.
u
 Fehlt in B.
v
 In B: vorfugung.
w
–w Fehlt in B.
x
 In B danach: welche in berurter supplication nach besagung der gestrafften urgichten.
y
 In B: der berurten und besagten.
z
–z In B: die.
aa
 In B: dann.
ab
 Fehlt in B.
ac
–ac Fehlt in B.
ad
–ad In B: uns und unsern.
ae
–ae Fehlt in B.
af
 In B danach: arme.
ag
–ag In B: Wie konnen.
ah
 Fehlt in B.
ai
–ai Fehlt in B.
aj
 In B danach: ane zweivelh.
ak
 In B: gegeben wil haben.
al
 In B danach: berurter.
am
 In B: woll.
an
–an In B: an tag brechen und sich wol befinden, was alsdan eur ksl. Mt. hochkaiserlichem ambt, weitter hirinne mit vörhör, erkentnus, execution oder in andere wege furzunemen, zustehen will. Dann ane das ist leichtlich umb alles nayn zu sagen. Derhalben ich neben meinen mitvorwanten undertenigst und gantz tröstlich vorhoffen will, eur ksl. Mt. werden aus irer Mt. hohen kaiserlichem ampt hochstrefflichem, unmenschlichem ubel steueren und, die gebetene, auch andere schleunige, furderliche wege, dorzu dinlich, an ire kaiserliche hand zu nemen, nicht underlassen und sich des armen, cristlichen volcks, auch der unschuldigen jugent und witwen und waisen erbarmen. Das wirdet eur ksl. Mt. bei Got und aller welt zu hohem kaiserlichem ruhm und zu aller kayserlichen wolfart ane zweivel geraichen. Will dann der von Braunschwig sein hochprechtig scheinerbieten, das er eur ksl. Mt. ubergeben und dem landgraven und mir zu weitterer schmach und vorclainerung, unerwartet unser baider antwurt, hat drucken und under seinem wappen hat aussprengen lassen, auf die ausschreiben, die er wider mich getan, gemaint haben, so wais ich ime beclagtes statt, wie er vortelhaftig angibt, mitnichten einzureumen.
ao
–ao In B: und umbzubringen etc.
ap
–ap In B: das ich zu recht schuldig oder mir mit recht auferlegt mag werden.
aq
 In B danach: mein vetter und bruder.
ar
–ar In B: wie ime auch.
as
–as Fehlt in B.
3
 Vgl. Kf. Johann Friedrich von Sachsen an die sächsischen Reichstagsgesandten in Regensburg, Herzberg, 1541 Juli 23, Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 391 Nr. 148 Bd. 2, fol. 109r–110v (Mundum m. Korr.): Nachdem sie ihm eine Kopie der von Hg. Heinrich von Braunschweig dem Kaiser übergebenen Schrift gegen ihn und den Landgrafen zugeschickt haben, er davon nach ihrer Drucklegung einige gedruckte Exemplare erhalten und ihnen seine an den Kaiser gerichtete Antwort darauf angekündigt hat, schickt er in der Anlage deren Kopie., die sie umgehend dem Kaiser mit der Bitte um Antwort übergeben sollen. Falls der Kaiser, was er nicht annimmt, schon abgereist sein sollte, sollen sie ihm den Kanzleischreiber Kraft nachschicken, der die Schrift übergeben, um Antwort anhalten und gegebenenfalls dem Kaiser so lange nachreisen soll, bis er die Antwort erhält. Sollen ihm auch ein Empfehlungsschreiben an Granvelle mitgeben, damit die Antwort umso schneller erteilt wird. Die von Kraft dann nach Regensburg überbrachte Antwort sollen sie ihm umgehend mitteilen. Schickt ihnen zwei Exemplare des Ausschreibens Hg. Ernsts von Braunschweig-Lüneburg gegen Hg. Heinrich von Braunschweig. Datum Hertzbergk, Sonnabend nach Maria Magdalenae anno domini 1541. In der ursprünglichen Fassung des Briefes war vorgesehen, dass Franz Burchard zwei oder drei Tage dem Kaiser nachreisen und für den Fall, dass er in dieser Zeit die ksl. Antwort nicht erhielt, Kraft als Ersatzmann mitnehmen sollte, der die Nachreise bis zum Empfang der Antwort fortsetzen und diese nach Gutdünken der Reichstagsgesandten in Regensburg entweder dem Kurfürsten direkt zustellen oder in Regensburg zur Weiterleitung übergeben sollte. Falls Burchard die Antwort selbst erhielt, sollte er sie dem Kurfürsten umgehend zustellen und ansonsten in Regensburg weiteren Bescheid abwarten.
at
–at In B: Torgau, den 19. tag des monats Julij anno etc. 41.