Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

A  Wien HHStA, MEA RTA 7 Konv. II, fol. 282r–283v (Reinkonz.); AS fol. 283v: Der churfursten schrift in puncto religionis.

B  koll. München HStA, KBÄA 3153, fol. 190r–191v (Kop.); DV fol. 191v: Der Kff., Ff., stende und der abwesenden potschaften bedenckhen, der colloquentn gestellte und ksl. Mt. ubergebne schrift die religion betreffendt. Actum Regenspurg, den 6. Julij anno 41.

C  koll. München HStA, Kasten blau 271/1, fol. 110r–111r (Kop.); AV fol. 110r: 6. tag Julij.

Druck: Ganzer/Zur Mühlen, Akten, Bd. 3,2, Nr. 199 , S. 571–572; Pfeilschifter, Acta reformationis catholicae, Bd. III, Nr. 122, S. 388–389; Walch, Bd. 17, Nr. 1381, Sp. 690–691.

Nachdem die röm. ksl. Mt., unser allergenedigister herr, Kff., Ff. und stenden genediglich eroffnen und in schryften zuestellen lassen hat, wes die verordenten colloquenten, auf gemainer stend underthenigiste haimbstellung durch ir ksl. Mt. genediglich benent, zu vergleichung der streittigen religion, doch unverbundlich und unvergryfflich gehandlt und bedacht haben, mit gnedigem begeren, soliche handlung zu besichtigen und ir Mt. darauf ir underthenig, getreu wolmaynung anzuzaigen [Nr. 110], wie solhes von wegen irer Mt. zu etlichen malln gesunnen ist, haben Kff., Ff. und a stend, auch der–a abwesenden potschaften b und rethe–b disem hochwichtigen handl, die glori und eher des allmechtigen, auch der seele seeligkhait und gemaine wolfardt teutsche nation belangend, sovil in diser eylle muglich, nachgedacht und zu furderung der sachen und verhuetung aller weidleuffigkhait fur nutz und guet angesehen, c sich auch entschlossen–c, der ksl. Mt. der benennten sechs colloquenten gestellte schryften, die streittig religion betreffendt, widerumb zu uberantwurten und ir Mt. als advocaten und beschirmer der christenlichen khirchen undertheniglich zu ersuechen und d zu bitten, wie sie hiemit gehorsamlich thun–d, ir ksl. Mt. wolten neben und mit dem bäbstlichen legaten soliche der sechs verordenten colloquenten schryften nach laut des hagenauerischen abschidts genediglich besichtigen, communicirn und furnemblich die puncten, welher sich die verordenten colloquenten, doch unverpundlich verglichen, aigentlich und mit allem vleys examinirn, ob darin in sententzen oder worten ichts wäre, das den heilligen lerern und dem loblichen gebrauch gemeiner, christenlichen khirchen zuentgegen sein möcht, solichs und, wes sonst villeicht weitter fur mißbreuch in der khirchen erfunden werden möchten, endern, bessern und abschaffen, wo auch ainicher leutterung etlicher zu tunckhl gestellten puncten oder maynungen halb vonnötten, dieselben hinzusetzen und sich darin resolvirn und entschliessen und, wie sich e ir ksl. Mt. sambt gedachtem legaten–e darauf resolvirn werden, solhs hinfurter an gemaine stendt zum furderlichisten zu gelangen, sich mit irer Mt. darauf irer ersten proposition nach, f auch vermug des obgemelten hagenauischen abschids–f undertheniglich haben zu vergleichen, und das daneben die ksl. Mt. auch auf genedigen weg bedacht sein wolt, die protestierenden zu vermögen, sich in den uberigen streitigen puncten auf christlich, pillich maß auch weisen zu lassen oder, so solichs bey inen nit stat haben wolt, alsdann die durch mitl eins generalsconcili oder, wo das je nicht erlangt werden möcht, durch ain nacionalversamblungen, ordenlicherweiß zu beruffen, zu pillicher erorterung zu bringen, damit zuletzt die teutsch nacion zu christenlicher einigkhait khomen und fride und rueb im hl. reich erhalten werden möcht 2.

Anmerkungen

1
 Zur Datierung vgl. auch die Kopie Straßburg AD, 15 J 15, unfol.; AV: Actum den 6. Julij anno etc. 41. Das Würzburger Protokoll datiert die Übergabe des Stücks auf den 5. Juli, das Diktat zur Abschrift auf den 6. Juli 1541, vgl. Nr. 69. Vgl. dazu die Kopie Karlsruhe GLA, 50/53, unfol.; ÜS: Actum Regenspurg 6. Julij anno 41; AV v. a. Hd. auf der letzten Seite unter dem Text: Dits schrift ist ksl. Mt. durch chur- und furst sampt den gehorsamen stenden quinta Julij uberantwort worden etc. Vgl. auch die Kopie Konstanz StadtA, G 19 (Reformationsakten), fol. 315r–316r; ÜS fol. 315: [...], den 5. Julij ubergeben.
a
–a V. a. Hd. nachgetr.
b
–b V. a. Hd. nachgetr.
c
–c V. a. Hd. nachgetr.
d
–d V. a. Hd. nachgetr.
e
–e V. a. Hd. nachgetr.
f
–f V. a. Hd. nachgetr.
2
 Vgl. Contarini an Farnese, Regensburg, 1541 Juli 5, Pastor, Correspondenz, T. II, Nr. 108, S. 489–490.