Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

A  München HStA, KBÄA 3149, fol. 401r–405v (Kop.); DV fol. 405v: Congratulatio ducum Boioariae ad Caroli caesaris in Germania adventum.

B  koll. München HStA, KBÄA 4247, fol. 283r–288r (Konz., Leonhards von Eck eighd.).

Druck: Pfeilschifter, Acta reformationis catholicae, Bd. III, Nr. 108, S. 358–363.

Allergnedigister kaiser, mein brueder, Hg. Ludwig, und ich sein zum höchsten erfreyt eurer ksl. Mt. ankonft in das reich teutscher nation und furnemlich aus zwaien ursachen: Erstlich, das in unserm heiligen glauben ainigkhait und die warhait, daneben und zum andern, euer ksl. Mt. hochait, eere und reputation erhalten werden mugen. Und nachdeme eur ksl. Mt. unser peder gebrueder christenlichen a und bestendigen–a willen in unser religion und gegen euer ksl. Mt. von anfang irer erwelung bißanherb auf allen gehaltnen reichstägen verstanden und bei menigclichem wissentlich und offenwar ist, das auch wir gebrueder neben und uber das alles euer ksl. Mt. c zu mermaln und also zu reden fur und fur–c durch unsere rethe, erstlich in Neapolis, darnach durch meinen brueder persondlich zu Genua, nachmals durch euer ksl. Mt. vicecantzlern Dr. Mathias Helden und auch meinen gnedigisten herrn, den römischen könig etc., durch sondere unsere vertraute rete und jungstlich euer ksl. Mt. in Hyspanien durch unsern rate Bonacursien umb gnedige einsehung d und wendung deß täglichen abfals–d in der religion sambt unserm underthenigem guetbeduncken und erpieten aller unserer hilf und e vermugens erindert, angerueffen und gebetten haben–e und f das an unserm vleis nichts gemanglt, auch numals–f mit guetem fuege vor Got und der welt entschuldigt sein und die sachen seiner allmechtigkait bevelhen möchten, noch dann dryngt uns gebrueder die pflicht, so wir als cristen dem allmechtigen und seiner heiligen, cristenlichen kirchen schuldig, daneben auch die pflicht, damit wir euer Mt. als gehorsame fursten zuegethan sein, unser beeder gemuete, sovil die religion und euer ksl. Mt. eere, hochait und wolfart betrifft, in underthenigem vertrauen abermals anzutzaigen, zu dem uns nit wenig verursacht g und trost, etwaß merers zu erhalten, gibt–g, das euer Mt. sehen, spurn und bekhennen muessen, das euer Mt. vilfeltige, h milte und–h gnedige ersuechen, vätterliche warnung, guetigs zuesehen und gedulde i bei den luttherischen–i nichts gewurckt, das auch derjhenen, so euer Mt. hiein (vor andern) herfurzogen und glauben geben, handlungen j und werckh–j irem zuesagen und vertrosten gantz widerwertig und ungleich ervolgt sein. Dann so euer Mt. hynder sich gedenken und zu gedechtnus fuern, als auf erstem eurer Mt. reichstage zu Wormbs in der religionsachen ain cristlich, wolbedechtig edict und gesatz mit aller stende des reichs, ausgeslossen Sachsen und gar weniger k und gerynger–k stende etc., wo ob demselben gehalten und den abfallenden die erkannt straff gevolgt, wie dazemal on alle sorg beschehen hette mugen, das dardurch diser ietziger und gegenwurtiger last, l abfall und irrtungen–l furkomen worden. Deßgleichen hetten die volgenden reichsabschide zu Nurmberg und Speyr, auch liederlich erhalten und zum wenigisten verrer abfall verhuet werden mugen, wo dieselben abfallenden stende und sonderlich die reichsstete ainichen ernst gesehen m und euer Mt. angeporne guete und miltigkaitn nit myßpraucht–m hetten etc.

Dann unangesehen, das auf dem reichstage zu Augspurg alle chur- und fursten, auch der merer tail von grafen, herren und steten euer ksl. Mt. ir leib und guet wider die abgesondertn, so sich datzemal die protestierenden nennten, zuesagten, auch das die stat Augspurg hievor alle reichsabschide wider die lutherischen angenomen, bewilligt und etliche mitbesiglt hetten, unbedacht auch eurer ksl. Mt. gegenwirt, sonderten [sic!] sich dieselb stat von euern Mtt. und andern cristenlichen stenden nit zu gerynger verachtung, verklainerung und nachtail euer ksl. Mt. und aller gehorsamer stende etc. Wie auch dieselb stat ir zuesagen, so euer Mt. in schriften dazumal zuegestellt und uberantwurt warde, voltzogen und gelebt haben, ist unnot, euer Mt. zu erzelen. Wolliches abfals n und verachtung–n nit die geryngsten ursachen gewest sein, das ain lutherischer predicant durch euer ksl. Mt. in fencknus verschafft und ungestraft ledig gelassen warde, das auch nachmals die mandata, so o auf anzaigen und clagen der geistlichait durch–o euer Mt. in Hispanien wider die stat Augspurg gefertigt, nit uberantwort worden, dardurch dann dieselb beschwerlich andrung gewislich verhuet, wie wir peede deß guete und ware kuntschaft haben. Wir verdencken aber in derselben verhinderung aus ansechlichen vermuetungen niemands höherp dann den Bf. von Lundj, bey wöllichem sich die von Augspurg dermassen geliebt, das er der geistlichen sachen und personen, so ine der mandata halben q zu Augspurg persondlichen–q ersuechten, in hönische verachtung stellte, das sich auch die geistlichen kainer handhabung noch hilf getrösten mochten.

Derselb von Lundj hat one zweifl die jungst handlung zu Frannckfurt und die verordneten commissari bey eurer ksl. Mt. auch gefurdert. Aber euer Mt. haben im werch befunden, ob dieselb handlung nutz oder schad und weme euer Mt., die sachen ze handln und mittl ze machen, bevolhen, r wie auch die turckenhilf, davon zu Frannckfurt trostlich geredt und damit der abschide den lutherischen zu guetem gemacht, gen Wurmbs geschoben, aber dem allem ungleich vervolgte–r.

Was dann der tag zu Hagenaw und das gespräch zu Wormbs gewirckt und mitgepracht, wie sich auch s etliche, so euer Mt. und der alten religion anhangen sollen und sich euer Mt. gentzlich versehen, erzaigt–s, deß sein euer Mt. von irem brueder, dem römischen konig, meinem gnedigisten herrn, und dem H. Grannvella t one zweifl wol und nachlengs–t bericht, auß dem abermals guet zu versteen ist, ob euer Mt. mit miltigkait, gnad, warnungen, underhandlungen, gespräch und dergleichen die zerstrat religionsach widerpryngen oder vor verrerm abfal verhuetn werden.

u Neben dem allen wissen euer ksl. Mt., das wir uns mit euer ksl. Mt. und derselben brueder, der kgl. Mt., in ain cristenliche verstandtnus auf euer ksl. Mt. vicecantzlers Dr. Mathias Hölden ansuechen und euern Mtt. zu gehorsam und gefallen eingelassen–u. Wie aber ob derselben aynung mit weilend unsers lieben vettern Hg. Jörgen von Sachsen landschaftv, peden Bff. Merspurg und Meissen gehalten, wie auch solliche aynung Dr. Mathias Höltden vertrostung nach erweyttert, w wissen euer Mt. selbs. In deme hat sich auch zuetragen–w und vil gesagt worden, wie euer ksl. Mt. schwester, Kgn. Maria etc., sich durch ire sondere gesandten bey den lutherischen vernemen hab lassen, das dise cristenliche verstandtnus one wissen und willen eurer Mt. aufgericht seie2, wölliches den lutherischen x zu erweitterung und zuefal irer secten und pundtnus, aber–x denen, so unser parthey und religion sein, y zu abfal geraicht und das sich yederman der aufgerichten cristenlichen verständtnus enthalten hat–y.

Wölliches alles ich von meins brueders und meinen wegen euer Mt. darumb anzaige, das dieselben lautter und clar versteen, was die gnedigist euer Mt. handlungen, geduld und mitleiden bey dem gegentail gewurckt hat und furo wurcken wirdet, weß sich auch euer Mt. bey vilen hochs und niders stands versehen und getrösten mögen.

Nun ist die sachen auf die höchst und letzt not geraten, also, wo euer ksl. Mt. auf disem reichstag und dieweil euer Mt. im reich teutscher nation sein, z dise irrung, spaltung und abfal, so ietzt vor augen und konftigclich ervolgen werden, nit gentzlich abstellen und furkhomen, so ist es gewiß und gleich an der hande–z, das es umb die religion und cristenlichen glauben nit allain in teutschen landen, sonder auch gantzer Europa gethan und gar erloschen und gefallen ist. Dann dises ubel vileicht von unser aller sunden wegen von stund zu stund umb sich reyst, dermassen, das auf dise stund wenig weltlich fursten teutscher nation disem abfal entgegen gewest sein, auch etliche und nit die geringsten uber und wider die angenomen abschide und ir zuesagen sich dermassen halten und vernemen lassen, das man wol und augenscheinlich siecht, weß sich euer ksl. Mt. versehen mögen. So dann die religion fallen, wirdet auch die gehorsam fallen und dahin wachsen, das nit allain euer Mt., sonder auch alle öbrigkhaiten in gefar irer eern, leibs und vermugens steen werden und muessen, wie euer Mt. und menigclich aus der that befynden, das die abgesondertn ire öbrigkaiten und ander, so inen zuwider sein, mit dem allerhöchsten, unaußleschigem neide verfolgen, aa wie euer Mt. particulariter wol angezaigt werden möchte, wo dieselb euer Mt. dises alles nit bericht oder aus aigem verstand mörckten.

Das wöllen euer Mt. als ain cristenlicher kayser dem allmechtigen zu schuldiger dienstperkait und lobe und ir selbs persone zu erhaltung irer eern, hochait, obrigkait und königreichen bedencken und das dise sach lengern verzug nit leiden oder geschoben werden mag. Alda ist auch kain ander mitl dann den cristenlichen glauben und euer Mt. hochait und reputacion zu verlassen und zu verliern oder ab one verlengern wege furnemen, damit unser cristenlicher glauben und euer Mt. reputacion cristlich und löblich erhalten werde.

Wir gebrueder wöllen auch euer Mt. gehorsamer und cristenlicher maynung nit pergen, das wir mit allem vleiß beratslagt und nachgedacht haben, wellicher maß doch und auf was wege dise irrtungen hingelegt werden möchten, und fynden nachvolgende drey weg:

Der erst ist, ob euer Mt. die disputacion und gespräch, zu Wormbs angefangen, fur sich geen lassen solle etc., wellicher wege bei uns unordenlich, undienstlich, sorgclich und unmuglich. Dann erstlich ist durch die heiligen vätter, die bäbste, auch in cristenlichen concilien, darzue die römischen kayser geordnet und gebotten, das man vom glauben und in sachen des glaubens offenlich nit disputirn und also unsern heiligen glauben in zweifl khomen und davon reden lassen solle, das auch auß dergleichen gespräche und disputacion nichts anders dann zwitracht und zanckh und, das diejhenen, so aines gueten, bestendigen, cristenlichen glaubens und gemuets sein, in zweyfl und irrtung gefuert werden, ervolgt.

Zum andern, so also auß gesprächen auch den frommen irrtung und zweyfl einfallen, so volgt daraus, das dieselben im zweyfl auß verhengnus des allmechtigen ehe zu abfal dann bestendigkait in dem glauben verursacht werden.

Zum dritten, wo man gleich dise angefangne disputacion zu ende pryngen wolte, wurde doch ain lange zeit verlauffen und dannocht zuletzt unentschaiden beleiben, dann der gegentail kainen andern richter dann ire verkerte schriften und opinion leiden wöllen noch werden.

Zum vierten ist unmuglich, das in den maistn articuln, das ist aller sacrament und sonderlich des sacraments unsers lieben herrn Jhesu Christj leyb und pluet, der meß und anhengigen ceremonien ain ainiche vergleichung beschehen muge. Dann sy, der gegentail, werden ac in disen articuln under inen selbs noch auch mit unserer parthey nit aynig sein. Solten dann euer Mt. und derselben anhengig in etlichen articuln weichen one ain gemaine verwilligung ad anderer cristenlichen versamblung und nationen, so wurden wir gleich als der gegentail scismatici. Euer ksl. Mt. und wir alle der alten religion muesten die nachrede leiden, das dieselben nit recht glaubt und deß uberwunden worden, das auch auf den reichstägen ae zu Augspurg und Regenspurg nit recht und wol beslossen, die abtrynnigen unpillich gestraft und den widertail mit ungrundt ainichs abfalls und ketzerey beschuldigt hetten. Diser und anderer vil mer ursachen, welliche euer Mt. bei ir selbs erwegen, auch in erfarung bishere gehaltner disputacion, schreiben und handlungen, zwischen peden tailen erloffen, erlernet haben und wir nachlengs erzelen möchten, ist euer ksl. Mt. kainswegs zu raten noch zu bewilligen, das die angefengt disputacion und gespräch iren furgang habe oder verrer davon weder bei euer Mt. oder den reichsstenden ainiche meldung beschehe.

Der ander wege ist, das ain gemain, cristlich concil zum allerfurderlichistn als auf das lengst in ainem oder anderhalben jare und an ainem gelegem orte teutscher nation von stund an ausgeschriben und gewislich gehalten und das mitlerzeit ain fridlicher anstand gemacht, dergestalt, das alles, so sich in sollichem anstand thatlichs oder widerwertigs begeben möchte, abgeschnitten und furkhomen und deß auch ain gewisse sicherhait gemacht wurde, wie man sich dann ains sollichen anstands mit euer ksl. Mt. vergleichen und af sich in reden und gegenreden befynden möchte. Und in deme wurde vor allen dingen das haubtstuckh sein, das die cristlich verständtnus, durch euer Mt. aufgericht, erweittert, das man dem gegentail im fall, das sy dem anstand nit geleben wolten, wie dann aus vorergangnen handlungen wol zu vermuetten und zu besorgen ist, starckh genueg und also ain macht die ander bei friden behielte.

Der drit weg ist, das euer Mt. den waren, cristenlichen glauben wie der in ewangelischer schrift, die heiligen concilien und lerer von zeit der apostel biß auf uns here löblich gehalten, in kainen verrern zweifl, änderung oder abfal khomen lassen, sonder ag in den alten stand pringen und stracks handhaben, wellichs one zweifl mit verleihung götlicher hilf one grosse sorg beschehen het mugen und noch beschehen mag3.

Und wellichen wege under den zwaien letzten euer Mt. geen oder furnemen, darzue ah und bey ainem jeden wöllen wir gebrueder euer ksl. Mt. alle unsere bedencken, bewegnus und ursachen underthenigclich und vertreulich anzaigen, raten und, was wir also euer Mt. anzaigen und raten, mit allem unserm vermugen leibs und guets voltziehen helfen. Und bitten mit aller gehorsam, euer ksl. Mt. wöllen dises unser anzaigen gnedigister maynung versteen und aufnemen, dann wir uns je aus cristenlichem gemuete und schuldiger gehorsamai Got zu lobe und euerer Mt. zu ern und wolfart diß unsers ansuechens und erpietens nit enthalten haben mugen, und wöllen uns pede euer Mt. bevolhen haben4.

Anmerkungen

1
 Der Vortrag wurde in der ksl. Audienz vom 2. März 1541 gehalten, worüber Bayern Morone am 3. März ausführlich informierte mit Bitte um Stellungnahme. Am 4. März äußerte sich Hg. Heinrich von Braunschweig gegenüber dem Nuntius ähnlich, vgl. Morone an Farnese, Regensburg, 1541 März 4, Laemmer, Monumenta Vaticana, Nr. CCXVI, S. 367–369, hier S. 367–368. Vgl. auch ders. an dens., Regensburg, 1541 März 1, ebd. Nr. CCXV, S. 363–366, hier S. 364. Der Text des Vortrages wurde bereits vor dem 15. Februar abgefasst und Hg. Ludwig von Bayern zur Prüfung zugesandt, vgl. unten Anm. 3. Kurz nach seiner Ankunft in Regensburg informierten die bayerischen Herzöge den Legaten Contarini über ihre Initiative beim Kaiser, vgl. Contarini an Farnese, Regensburg, 1541 März 16, Schultze, Aktenstücke, T. I, Nr. 2, S. 156–159. Vgl. auch Morone an Cervini, Regensburg, 1541 März 4, NB I,7, Nr. 12, S. 30–32, hier S. 31 und Poggio an Farnese, Regensburg, 1541 März 5, NB I,7, Nr. 13, S. 32–35, hier S. 33. Zur ksl. und zur bayerischen Politik vgl. auch Morone an Farnese, Regensburg, 1541 Februar 25, Dittrich, Die Nuntiaturberichte Morones 1541, Nr. 5, S. 435–438; ders. an dens., Regensburg, 1541 Februar 26, Laemmer, Monumenta Vaticana, Nr. CCXII, S. 358–361; ders. an dens., Regensburg, 1541 März 17, Schultze, Actenstücke, T. II, Nr. 16, S. 613–616 und Contarini an Farnese, Regensburg, 1541 März [17], Schultze, Actenstücke, T. I, Nr. 2, S. 156–159 (zum Datum vgl. Pastor, Correspondenz, T. I, Nr. 30, S. 363 Anm. 1).
a
–a In B marg. nachgetr.
b
 In B danach nachgetr.: in allen sachen und.
c
–c In B nachgetr.
d
–d In B nachgetr.
e
–e In B nachgetr.
f
–f  Korr. aus: also.
g
–g In B nachgetr.
h
–h In B nachgetr.
i
–i Fehlt in B.
j
–j In B nachgetr.
k
–k In B nachgetr.
l
–l In B nachgetr.
m
–m In B nachgetr.
n
–n Fehlt in B.
o
–o In B nachgetr.
p
 Fehlt in B.
q
–q In B nachgetr.
r
–r In B: wie auch die bewilligt turckenhilf auf den tag zu Wurmbs, so zu Frankfurt zu erlangen den abschid ires vortheils mit vil vertrostung zugesagt, vervolgt hab.
s
–s In B korr. aus einer wegen starker Streichung nicht mehr rekonstruierbaren Zeile.
t
–t In B nachgetr.
u
–u In B korr. aus einer nicht mehr zuverlässig rekonstruierbaren Passage.
v
 In B nachgetr.
w
–w In B korr. aus einer nicht mehr zuverlässig rekonstuierbaren, mehrzeiligen Passage.
2
 Vgl. die Instruktion der Kgn. Maria für Johann von Naves zu Verhandlungen mit Lgf. Philipp von Hessen, 1538 November, Lanz, Staatspapiere, Nr. LVI, S. 270–273, hier S. 271: Et pour l’oster hors de la suspicion en quoy luy et ses adherens peullent estre a cause des praticques menees par le docteur Mathias Held, que sa maieste imperiale les vouldroit envahir, jcelluy greffier luy pourra bien dire et affermer que la dicte royne scet bien que le docteur Mathias n’a eu telle charge, et que ce sont choses controuuees par malignans pour les tenir en doubte, payne et traueil, et que l’opinion de sa maieste n’est point de mettre guerre ou trouble en la Germanie, ains au contraire a tousjours tachie, comme encores fera, de traittier les affaires et questions qui y surviennent en toute doulceur, clemence, raison et equite, tant enuers les grands que les moyens. Vgl. dazu auch den Bericht Johanns von Naves an die Kgn., 1538 November, ebd. Nr. LVII, S. 273–277, hier S. 274.
x
–x In B korr. aus einer nicht mehr rekonstruierbaren Zeile.
y
–y In B korr. aus einer nicht mehr zuverlässig rekonstruierbaren Passage.
z
–z In B korr. aus einer nicht mehr zuverlässig rekonstruierbaren zweizeiligen Formulierung.
aa
–aa Fehlt in B.
ab
–ab In B: dis alles ernstlich und loblich zu erhalten.
ac
–ac Fehlt in B.
ad
–ad In B: der gemein cristlichen versamlung und kirchen.
ae
–ae In B nachgetr.
af
–af In B: in der handlung.
ag
–ag Fehlt in B.
3
 Ein ganz anderes reichspolitisches Handlungsprogramm entwarf Leonhard von Eck im Februar 1541 im Gespräch mit Dr. Gereon Sailer, vgl. dessen Bericht an Lgf. Philipp von Hessen, Marburg, 2. März 1541, Lenz, Briefwechsel, Bd. III, I A Nr. 2, S. 5–8.
ah
–ah In B nachgetr.
ai
 In B danach: gegen eur ksl. Mt.
4
 Auf obiges Aktenstück bezieht sich offenbar die von Eck überarbeitete Notiz München HStA, KBÄA 4247, fol. 276r: Nota. In dise schriften hetten noch vil ursachen bey ainem yeden artickl eingezogen werden mugen, aber des alles zu reden und ze fassen, were meinem gnedign herren zu schwer. So ist genueg, das man dem kayser den wege, wie er geen solle, und daneben anzaigt, das peede eur fstl. Gn. raten und helfen wöllen. Aus deme wirdet auch der kayser verursacht und gedrungn, er wölle ainen wege furnemen, wie er wölle, das er eur fstl. Gn. verrer bedenckhen hörn und das eur fstl. Gn. sein gemuet erlernen, darzu das er, der kayser, eur fstl. Gn. in iren rate ziehen und das demnach euere fstl. Gn. die gantz sachen und, wes sich zuetragen, auch bey ainem zypfl haben möchten. Wo auch meinem gnedign hern dise rede zu lang were, ist nit vonnötten, also gleich alle wordt, wie die nach der lenge geschriben sein, zu reden, sonder allein die haubtpunctn mit iren wesenlichen stuckhen und ursachen zu memoriern und auf ein klein denckzetln verzeychnen. Das Konzept dieser Notiz von der Hand Leonhards von Eck findet sich München HStA, KBÄA 4247, fol. 288r. – Vgl. auch Hg. Wilhelm von Bayern an Hg. Ludwig von Bayern, o. Ort, o. Datum, München HStA, KBÄA 3149, fol. 389r (Konz.): Billigt den beiliegenden Entwurf für seine Rede vor dem Kaiser, den Eck auf der Basis ihrer jüngsten Beratungen darüber, was wir mit der ksl. Mt. reden sollen, verfasst hat. Geht davon aus, dieweyl ye der kayser, wie alle kuntschaften lauten, aus teutschen landen eylen, das unser notturft sein wirdet, aus der sachen dermassen zu chomen, das wir in ainem oder andern weg entlichen wissen haben mogen, wes des kaysers gemuet sey, uns auch danach haben zu richten. [...]. Nach zu richten gestr.: Es wil auch von unnotten sein, dem kayser vil zweyflich oder disputirlich anzeygen zu thun. Vgl. außerdem Hg. Wilhelm IV. von Bayern an Hg. Ludwig X. von Bayern, München, 1541 Februar 15, München HStA, KBÄA 4247, fol. 280r–280v (Konz., Leonhard von Eck eighd.): Wir haben euerer L. bedencken in der uberschickten schriften, so wir ksl. Mt. mundtlich furtragen sollen, pruderlicher und gueter maynung verstanden und, dieweyl euere L. und unser ret so oft von diser sachen geredt und allemal darauf beschlossen worden ist, das dise sachen khainen langen aufzug layden und das man deshalben der ksl. Mt. mit hoflichen worten nit verschonen, sonder die notturft und warhayt anzaygen, das wir auch allerlay ursachen halben uns bearbayten sollen, damit ksl. Mt. pei uns vertrauen und auch daneben unsern rat suechen und also uns mit einmengen sollen, welchs alles in diser schrift[unerdacht?] und dermassen gestelt und bedacht ist, das die ksl. Mt. sein nachlessigkayt wol versteen, auch unser gemuet vernemen und nit sagen noch sich mit dem entschuldigen mog, wo wir ime die sachen dermassen angezaygt, er wolte sich anderst darinen gehalten und erzaygt haben, das er auch mit fueg nit umbgen mog oder muess, uns sein gemuet anzuzaygen, und damit wir sein selbs vernunft, der er sich, wie euere L. selbs melden, beduncken last, abscheyden, ist die hoch unser und ganzer sachen notturft, das wir seiner gegenrede und ansuechen unsers guetbedunckens nit erwarten, sonder ine vorchomen und dringen, unseren rat entweders anzunemen oder abzuschlagen, dardurch wir seins gemuets entlich erindert werden und unser sachen allenthalben darnach richten wellen. Dann wo wir unsere fursehung dem kayser nit anzaygen und er unsers rats nit verlangen noch uns weyter ersuchen wird, wie euerer L. schrift vermag, khonten wir alsdan mit fueg weiter pey dem khayser nit ansuechen oder ungepetner ding raten. Zudem mochten andere handlung sich zutragen, [daraus?] unser bedencken fallen wurdet und dass aus unsern rat der kayser sein gemuet und furtrag andern möchte. Wir setzen auch in khainen zweyfel, der kunig werde ab solhen furtrag ain guets gefallen tragen, dan was wir yzt dem kayser sagen, ist ime hievor mit hoflichen worden, desgleichen dem kunig alles angezaygt. Demnach sein wir entschlossen, dise schriften ungeendert dem kayser furtragen zu lassen, allain mit der Kgn. Maria lassen wir uns euerer L. bedencken gefallen. Und dieweyl die rede etwas lang und wir sorg tragen, der kayser werde unser rede und sprach nit allain nit versten, sonder auch darob ainen verdrieß haben, es mechte auch der kayser ain solhe lange rede nit behalten, demnach, damit dem kayser solhs alles verstendigklich furtragen werden mage, siecht uns fur pesser an, das der Kursch solhe rede in welscher sprach thue, und ist unser fruntlich pite, euere L. wellen den Kurschen von stund an alher verordnen, damit er unser anpringen erstlich in das welsch transferir und nachmals memorieren moge. [...]. Datum Munchn, den 15. tag Februarii anno etc. 41. Von oder ungepetner ding bis furtrag andern möchte marg. nachgetr. Vgl. dazu Bonacorsi Gryn an [Hg. Ludwig von Bayern], Landshut, 1541 Februar 20, München, HStA, KBÄA 4499, fol. 280r–281r (Ausf.?): Disen abent bin ich hieher khomen und fueg eueren fstl. Gn. underthaniglichen zu vernemen, das der durchleuchtig furst, mein gnediger herr, Hg. Wilhalm etc., nichts in der kayserischen werbung verendern lassen will, on allain sovil die Kgn. Maria betrifft. Und ist mir, soliche werbung italianisch zu machen, als ich dan in aller gehorsam gethuen hab, bevolhen worden, und daß ich alhie warten soll, biß man mich gen Regenspurg vordere. Nun bin ich bericht, das ich im fueterregister nit stee, das ich auch zu Regenspurg khain herberg hab. Euere fstl. Gn. wellen genediglichen bevelch geben, das ich auch wie andern underkhomen mög. [...]. Der Jorgl, bott, ist zu Nurenberg und sobaldt der kayser dasselbst einreyt, soll er von stund an aufsitzen und bey tag und nacht auf Munichen reyten und, alsbaldt er anckombt, will hochgedachter mein gnediger herr aufsein und auf Regenspurg eylends reyten. Mitteilungen Hg. Christophs von Württemberg über das Interesse seines Vaters an einer Aussöhnung mit ihm. Datum Landtzhuet, [am?] Sontag, den 20. Februarij 1541.