Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld
A Wien DOZA, Abt. Preußen 410/2, fol. 229r–230v (Kop.).
B koll. Wien DOZA, Abt. Preußen 396/2, fol. 348r–349v (Reinkonz.).
Nachdem unser allergenedigster her, der romisch kayser, eurn L. und euch kurtzlich furbringen lassen, waß kgl. Wd. von Polnn orator seiner Mt. hievor geschryben und hernachmals durch werbent potschaft mundlich lassen bitten alß beruerendt die acht, so ich uff weisung hochgedachter ksl. Mt. nach gehapter rath Kff., Ff. und stende jungst gehalteß reichstags zu Augspurg an daz kayserliche camergericht doselbst mit urtheil und recht wieder Mgf. Albrechtenn, gewesen homeyster meinß ordenß, der sich jetzt nennt Hg. in Preussenn, und meinß ordenß ungehorsame landschaft alda hab erlengt, auß vermeinten ungrunthen und entheblichen ursachen aufzuheben, abzuthun und zu vernichten, mit beger, irer ksl. Mt. dero rath in dem mitzutheilen, daruff wolten eueren L. und euch wir freuntlicher, gueter und gnediglicher meinung unser unvermeydenlichen notturft nach nit bergen, das wir hochgedachter röm. ksl. Mt. unsern warhaftigen gegenbericht, grundth und ursach, warumb daz billich nit sein soll, so eß auch gescheh, was woll verrer abfalls und unrats darauß mocht erwachsen, in aller untherthenigkeit angezeigt und gebetten, wie alles euere L. und ir solchs hiebey nach lengs haben zu vernemen, fleissig und freundtlich bittend und guetlich begerendt, solchs alleß mit angenemem, guetem willen verlesen zu lossen und anzuhorn, nach gestalt und hochwigtigkeit der sachen zum besten zu betrachten und in iren rath gegen ksl. Mt. dermaßen vernemen und befinden zu lassen, damit wir und unser orden bey unserm erlangten recht und gerechtigkait gelassen und daran nit benachteilt werden, [als] a wir alsdann an euere L. und euch röm. ksl. Mt. zu gehorsam, auch dem hl. röm. reich und allem hohem und niedern adel teuscher [sic!] nationn zugutem, kein zweyfel tragen, sonder nachdem wir die ksl. Mt. bißalher mermals umb irer hilf und execulten [sic!] erlangter acht angesucht, derwegen wir uff diß [sic!] reichstags gewesen sein und an ir ksl. Mt. supliciert haben laut beyliegender copey, derselben rathen, furdern helfen und unserthalben bitten, daß solchem erbarn und rechtmessigen ansuchen b –in bedacht eingefurter ursachen– wilfart werde und volg geschehe. Darbey sein wir, wie in derselben begrieffen, zu setzen wiedermalß erbietlich und sich euere L. und ir gemeinlich und sonderlich hierinnen dermassen erweysen, wie sie in gleichen fall c –(darvor ein yeden Got verhutten wolle)– selbß gern gehapt hetten und ein reichstandt dem andern schuldig ist, d –und das ein solchs zu kunftiger gedechtnuß dem kayserlichen und reichsabschiedt eingeleibt werde–. Daz umb dieselben eur L. und euch mit allen willen zu erwiedern, vleissig und freuntlich zu verdienen und zu beschulden, sollen und wollen wir alzeit berait und ungespart erfunden werden.