Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

A  Weimar HStA, EGA, Reg. E 136, fol. 73r–80v (Kop.); AS v. a. Hd. fol. 73r: Schrift an keiser des reichstags halben zu Regenspurg 1541. v. 3. Hd.: belangend die entschuldigung des außenbleibens zum reichstag; DV fol. 80v: Copey an ksl. Mt. in des churfursten und landgraven namen, belangend die entschuldigung des aussenbleibens zum reichstag aus furgewanten ursachen.

B  koll. Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 391 Nr. 148 Bd. 1, fol. 11r–17v (Kop.); DV fol. 17v: Copey der schrieft an röm. ksl. Mt.

C  koll. Dresden HStA, 10024 GA, Loc. 10321/05,Belangent das gesprech, so zu Wormbs gehalden 1540, fol. 185r–190v (Kop.); AV v. a. Hd. fol. 190v: Des Kf. czu Sachssen und des lantgraffen schrift an keyser des reichstages halben.

D  koll. Weimar HStA, EGA, Reg. E 139, fol. 1r–9v (Reinkonz.).

Druck: Neudecker, Urkunden, Nr. CLXIII, S, 610–621.

Euer ksl. Mt. ausschreiben des gegen Regensburg angesatzten reichstags halben [Nr. 1] haben wir in underthenickeit mit schuldiger reverentz auch entpfangen und euer ksl. Mt. begern doraus vornommen. Undt als dann euer ksl. Mt. uns gemelten reichstagk dermassen angekundigt, das wir auf der hailigen dreier konigen tag des 41. jhars personnlich bei den pflichten, domit unser ider euer ksl. Mt. und dem reich vorwant, ann [= ohne] alle vorhinderung und entschuldigung wollen erscheinen und allein im falh leibeshafter kranckheit, bei berurten pflichten zu beteuern, unsere volmechtige anwelde ane hindersichbringen schi cken, in den ausgedruckten puncten zu ratschlagen, handeln, beschlissen und voltzihen helfen, so seint wir, euer ksl. Mt. in allem deme, das uns muglich ist, underthenigst zu geleben, erbutig.

Haben auch mit erfrauetem gemut die ansetzung solchs hochnotwendigen reichstags und, das sich euer ksl. Mt. aigener person dortzu vorfugen und denselben halten wollen, undertheniglich gerne vornommen. Der allemechtig vorleie dortzu sein gotliche gnad, gluck und alle wolfart, das dasjhenige muge gehandelt werden, so in warheit und bestendickeit zu seinem lob und seins hailigen worts glori, auch der cristenheit und teutzscher nation zu frieden, rhue und rechter einickeit gedeien muge, und auf das das beschwerlich und sorglich mistrauen, so laider under den stenden des reichs teutzscher nation disser zeit ist, mit Got einsten abgelaint und zu rechter lieb und ainickeit gebracht werde. Dann das wir und unsere religion- und einungsvorwanten neben deme, was ain cristlich gesprech zu rechtgeschaffener, warhaftigen vorgleichung der streitigen religion belangt, ains reichstag zu euerer ksl. Mt. jungsten glucklichen ankunft in ire erbliche Niderlannde underthenigst begert, haben euer ksl. Mt. aus der werbung gnedigst vornommen, die wir sampt gemelten unsern mitvorwanten durch unsere geschickten zu Gent an euer ksl. Mt. haben bringen lassen.

Dorbei seint aber euer ksl. Mt. ane zweivel unsers underthenigsten ansuchens gnediglich auch eingedenck, welchs sich under anderm dohin erstreckt, das euer ksl. Mt. bei dem camergericht ainen ernstlichen stillstand in den religionsachen wollen gebieten und, die protestirenden in mitlerweil ruig und unbedrangt zu lassen und, das sich die andern stend und sunderlich diejhenigen, so sich in sonderhait understehen, uns und unsern mitvorwanten ane billiche ursachen widerwertig zu sein, auch ruig halten teten, auf das berurt gesprech und die handlung auf einem reichstag so vil fruchtbarer iren anfang, mittel und ende haben und erfolgen mochten etc. Wiewol wir nu underthenigste erhörung in deme, als es dan die unvormeidliche notturft erfordert, undertheniglich vorhofft, so ist doch und ane zweivelh von mennige wegen euerer ksl. Mt. gescheften ain anhengige und doch trostliche antwurt beiligends lauts, mit A signirt, gegeben worden1, aber bishere keine resolution a eurer ksl. Mt. gnedigsten erbietens–a beschenn.

Dann wiewol von eur ksl. Mt. uns volgend yn irem ausschreiben des gesprechtags gegen Speier, so dornach gegen Hagenau vorruckt, gnedigste vorwehnung beschenn, das wir bei kgl. Mt. doselbst auf berurt anbringen bescheit entpfahen und euer ksl. Mt. gemut vornemen solten, des wir uns also underthenigst getrostet, auch unser allerseits rethe, potschaften und theologen dester lieber gegen Hagenau geschickt, aber unsere gesanten haben auf ir vleissigst erinnern und anhalten keinen andern beschit dorauf erlangt, dann das die kgl. Mt. in eroffnung ires abschits doselbst sich disser wort, so hierbei mit B getzaichent ligen, gebraucht2, welchs artickels kgl. Mt. hagenauischenn abschits wir sampt unsern mitvorwanten merglichen beschwert, dieweil unser gesanten werbung zu Gent nicht auf ein solche erleutterung gestanden, sonder das euere ksl. Mt. die vorschaffung bei deme camergericht und sonst inmassen, wie berurt, aus damals ertzelten ursachen und, das der nurmbergische fride und stillstand ane das lautter, clar b und keiner ferner erleutterung bedurftig, gnedigst–b thun undt, was gemelter frieden mit sich bringt, exequiren wolten. Nu weren wir in aller underthenickeit willig, obbestimbten reichstag euerer ksl. Mt. begern nach personnlich auch zu besuchen und an uns, sovil gotlich, billich und muglich, keinen mangel sein zu lassen. Wir befinden aber aus teglicher antzaigung, auch gewisser erfarung, das uns und unsern mitvorwanten die hendel an euerer ksl. Mt. camergericht durch villerlay uberhauft, vordechtigc, auch eilenden procediren zu der acht, auch etzlicher andern unser widersacher tetlichen furnemens undt practicirens halben so geschwinde, beschwerlich und sorglich und nu eben gegen berurten reichstag begegenen, uber und wider euer ksl. Mt. bewilligten und aufgerichten nurmbergischenn stillstand und frieden, welcher lauts beiligender copeien bis auf gemain, frei, cristlich concilium oder, das ain anders auf dem negsten als itzt kunftigen reichstag beschlossen wirdet, stehen sollen, das dergleichen vorhin nicht mer erfarn. Dann uber das, das die von Minden vorschiner zeit in offentlichen, unwidersprechlichen religionsachen zuwidder berurtem euerer ksl. Mt. frieden und stillstandt in die acht gesprochen, dorinnen die armen leut an [= ohne] alle erlangung ainicher suspension nochmals, wiewol nichtiglichen, haften mussen, so ist dergleichen der armen und von derselben widerwertigen Hg. Hainrichenn von Braunschwig hochbedrangten stat Goslar itzt neulich, wiwol im schein vormeinter prophansachen, nemlich etzlicher vor irer stat abgebrochenen kirchen halben, dorzu sie zu errettung und erhaltung irer stat gegen irem widerwertigen die unvormeidliche notturft aus zulassung der vornunft und recht gedrungen, mit erclerung und vorkundigung in die acht auch begegent.

Was auch mir, dem Kf. zu Sachssenn, fur zunötigung an gemeltem camergericht widerfharend, also das uber alle meine rechtmessige furwendungen, recusation und declinatione undt sunderlich itzt gegen euer ksl. Mt. ausgeschrieben reichstag gleichergestalt mit processen geeylet wirdet, das werden euere ksl. Mt. aus meiner underthenigen schrift, so zu meiner selbst notturft ich allein an euere ksl. Mt. hierneben thu, auch vornemen. Gleichergestalt werden unsere ohmen und vettern, die Hgg. von Wirttenberg und Luneburg, auch andere unsere mitvorwanten mer an gemeltem camergericht beschwert f und bedrangt, wie dann ire L. und sie an euere ksl. Mt. ane zweivel beraitan derwegen gelangt haben oder, furderlich g zu gelangen, nicht underlassen werden. Wir konnen sampt iren L. und inen nicht wol anders erachten, dann do euere ksl. Mt. gerne wolten und sehgen, das wir, inmassen andere Kff., Ff. und stende ane zweivel thun werden, zu dem ausgeschriben reichstag kemen, so suchet das camergericht h mit solchen geschwinden und beschwerlichen–h procedirn, auch nichtigem, tetlichen echtigen, wie es uns dovon dringen und behalten muge, dieweil leichtlich zu erachten, das uns unser religion tails in solcher fhar der acht und entsetzung euer ksl. Mt. und des reichs friedens gantz schwer wolt sein, auf solchen reichstag zu kommen und, i do etzliche dermassen geechtigt, das die andern ausserhalb derselben in berurten religionsachen ichtwas solten handeln und schlissen helfen.

j Uber das begegnen der stat Braunschwig von vorgnantem Hg. Heinrich solche beschwerungen, derwegen wir und sie euer ksl. Mt. unlangst undertheniglich auch geschrieben3, die sich eins krigs anfangk nicht ungleich konnen ansehen lassen. Zudeme, das er in neulickeit an etzlichen örten sol haben umbschlahen und knechte annemen lassen, dordurch die armen leut zu unvormeidlicher rettung und gegenwehr gedrungen werden, wo von euer ksl. Mt. auf vorberurt unser und ir underthenigst suppliciren nicht ein ernstlich einsehen und frid vorschaffen beschenn soll, als wir doch zu Got und euer ksl. Mt. undertheniglich wollen vorhoffen, das solche vorschaffung nuhmer durch euer ksl. Mt. beschenn sey–j. Solten auch wir und vilgemelte unsere mitvorwanten auf obberurt geschwindek, ungewennlich undt vordechtigl des camergerichts procediern undt echtigen und dorzu auf gemelt unser widerwertigen m offentlich zurusten–m zu n tetlichem furnemen des packenstreichs–n, wie man spricht, mussen gewertig sein und solten uns gleichwol von unsern landen, leutten und vorwanten zu euer ksl. Mt. reichstag begeben, konnen euer ksl. Mt. selbst gnedigst erachten, wie hoch beschwerlich o und sorglich–o uns dasselbig sein wolt. Zudeme, das auch wenig fruchtbarer handlungen in solcher geferlichkeit under den stenden wol beschen oder ervolgen mochten. Dann wer konnt mit seinen offentlichen widerwertigen, so ane allen fridstand und suspension teglich und unaufhörlich p uns und–p unsern mitvorwanten nach leib, ehr und gut trachten tetten, in den hochwichtigsten sachen etwas dinstlichs handeln und ausrichten etc.?

Hiruber sein euer ksl. Mt. auch ane zweivel bericht des uncristlichen und mer dann turckischen und haidenischen, zuvor in teutscher nation unerhorten mortbrennens, das sich dissen vorgangen, brunstigen sommer in unser, auch unser religionsvorwanten landen, steten und gebieten in sonderheit ereugt, dergestalt das etzliche vill stete und flecken, auch dorfer, do unsere cristliche confession angenomen und bekant wirdet, zum tail zugrund ausgebrant, an vilen orten aber erschreckliche feuer eingelegt, auch aufgangen und doch durch gotliche vorleihung widerumb gedempft worden, welchs unmenschlichen furnemens und anschiftens noch auf heuttigen tag kain aufhörens ist. Es wurde auch solchs brennens und beschedigens bishieher vilmer mit dem wergk ervolgt sein, wo Got ane zweivel durch dasq gebet r und angewanten vleis–r nicht sunderlich sein gnad vorlihen hett, das der mortbrenner so vil ergriffen und aus inen mit geburlicher scherf an [= ohne] benennung und furbildung imants hohes oder nidern stands die besteller, anlaitter, anschifter und mitgesellen erfragt worden. s Was nu derselben armen menschen etzliche und mer dann ainer derwegen ausgesagt und wiet sie bestelt, was inen auch derhalben gegeben und, noch volendeter untat weiter zu geben, vorhaischen, solchs haben euer ksl. Mt. aus etzlichen beivorwarten iren urgichten gnedigst zu vornemen, domit doch wir vor uns und unsere mitvorwanten nimants beschwern, sondern berurte urgichten euerer ksl. Mt. als unserm allergnedigsten hern und keiser und, deren Mt. wir hirinnen allein noch Gott anzusuchen wissen, in underthenickeit zu vorigen ursachen auch hirumb wollen furgetragen haben, domit sie dester mer vornemen mug–s, wie beschwerlich, auch hochsorglich uns dises tails, zufurderst von fursten und hern sein will, uns in solchenu furstehenden ferlichkeitten von unsern landen und leutten und aus unsern gebieten personlich auf einen reichstagk zu begeben und berurte unsere land und leutte, auch gemalhen und kinder sambt unsern anererbten, auch sonst unsern landen zu ehren, wolfartv erlangten und habenden brifflichen handfesten, erzeugten munition, geschutzs, artolorey und dergleichen in solcher feuersgefhar zu vorlassen. Dann das solch mortbrennen nicht von geringen orten widder uns und unsere religionsmitvorwanten mus angeschift werden, ist aus deme leichtlich zu verstehen, das ane darstreckung undt vorheischung grosses lonns und gelds sich nimants dorzu und, unschuldige leut an alle ursachen zu ermorden, zu vorbrennen undt witwen und waisen zu machen, wurde bewegen lassen, so kann auch solche vorleg in gemeinen leut vermugen nicht sein. Das auch die anschifter und besteller (wer sie sein) in sonderhait unser und unser religionsverwantenw widerwertigen sein mussen, x ist doraus wol zu vornemen, das solch mortbrennen allein oder jhe sunderlich auf uns nach inhalt vorgemelter urgichten bestelt und geubt wirdet–x.

Derhalben ist an euer ksl. Mt. unser underthenigste, hochvleissige bitt, die wollen uns gnedigst entschuldigt achten, das wir zu vilgemeltem reichstagk aus erzelten ursachen undt vorhinderung personlich und dergestalt, y wie wir von euer ksl. Mt. beschrieben–y, nicht kommen mugen, sondern euer ksl. Mt. wolle die offentliche warhait berurter umbstende unsern halben fur unvormeidliche ehhaften, wie sie dann auch zu gotlichem, naturlichem und allen rechten dorfur und nicht minder dann leibsschwacheit zu achten, genedigst annemen4. Wir seint aber des underthenigen erbietens, wo wir bei euer ksl. Mt. nochmals erbitten und erlangen mugen, wie wir dann himit in aller demut und gehorsam ansuchen, das euer ksl. Mt. furderlich einen friedlichen, z geraumen, langwirigen–z anstand, sunderlich im falh, das auf kunftigem reichstag kein beharlicher, ewiger friede aufgericht solt werden, das doch der allemechtig gnedigst besser vorfugen wolle, gnedigst geben, auch furderlich auskundigen und dem vordechtigen rechten an euerer ksl. Mt. camergericht ein milterung, auch desselben nichtigen achtprocessen bis auf bestimpte zeit gnedige suspension vorfugen aa und dortzu ein ernstlich einsehen thun wurde, domit das uncristlich mortbrennen wider uns und unsere vorwanten und unsere arme underthanen abgewant und gegen den besagten von edeln und unedeln geburlicher ernst zu erfarung des ursprungs gebraucht werde, ab so wollen wir uns auf solche vorerzelte euer ksl. Mt. gnedigste vorfugung als die underthenigsten gehorsamen gemelts reichstags halben durch gotliche vorleyhung auch dermassen halten, das wir und unser vorwanten, in notwendiger, gnugsamerac antzalh noch euerer ksl. Mt. begern und bevellich zu Regennsburg anzukommen, mit den letzten auch gar nicht sein wollen–ab. ad Domit es auch euer ksl. Mt. nicht mugen dorfur achten, das sichs mit berurter mortbrenner bekenntnus anders halte, dann wie die hiebei uberschickten urgichtenae ausweisen, so bitten wir underthenigst euer ksl. Mt. wollen imants dortzu vorordenen, fur demselben sollen die gefangen furgestelt, derjhenigen, so noch ungestraft, bericht af von euer ksl. Mt. wegen selbst anzuhören, so werden die sachen und ire bericht bei inen nicht anders befunden werden. Das auch die andern, so bereitan gericht sein, auf iren bekentnusen also vorharret und vorstorben sein, sol vor denselben euer ksl. Mt. verordenten auch gnugsam bescheint werden–ad. Das alles wolle euer ksl. Mt. von uns aus erzelten ursachen zu unser hochsten und unvermeidlichen notturft gnedigst annemen und in keinen ungnaden vormercken, auch unser gnedigster keiser und herr sein. Das erkennen wir uns schuldig und seint es willig, in aller underthenikeit unsers underthenigstenag vormugens umb euer ksl. Mt. in alle wege gehorsamlichen zu vordinen. Datum, den 23. Novembris anno etc. 40.

Zedel in des kaisers briff5: Allergnedigster keiser und herr, euer ksl. Mt. haben jungst aus unserm underthenigsten widerschreiben des angesatzten gesprechstags halben gegen Hagenau vornommen, das uns und unsern mitvorwonten unser gewissen halben gros beschwerlich ist, dasah wir auf solche angesetzte tege personnlich erscheinen und unsere predicanten solten nicht Gottes wort und sein heiligs evangelium noch rechtem, cristlichem vorstand unser augsburgischenn confession predigen und vorkundigen. Dortzu ist auch und ane zweivel aus mennigai der gescheft in euer ksl. Mt. cantzlei vorblieben, euer ksl. Mt. vorgleitung zu, uff, auch von euerer ksl. Mt. reichstag anzuhengen, wie doch hievor in ansetzung etzlicher vorigen euer ksl. Mt. reichs- und andere tege beschehen ist. aj Derhalben wir ferner underthenigst bitten, auch in hoffnung stehen im falh, das euer ksl. Mt. unsere underthenigste suchungen gnediglichen zu resolviren gneigt, so werde sie berurt predigen auf solchem reichstage ir nicht lassen zuwidder sein, auch uns und alle unsere religionsvorwanten und derselben gesanten und potschaften mit vorangeregtem glait zuvor gnedigst vorsehen und uns hirauf euer ksl. Mt. keiserlich gemut gnedigst und furderlichst zu erkennen geben. Das wollen umb euer ksl. Mt. wir als die gehorsamen, willige underthane underthenigst verdinen. Datum ut in litteris6.

Anmerkungen

1
 Vgl. Luttenberger, Reunionspolitische Konzeptionen, S. 472.
a
–a In D v. a. Hd. nachgetr.
2
 Vgl. Luttenberger, König Ferdinand, der Konvent zu Hagenau, S. 41 Anm. 136.
b
–b In D v. a. Hd. nachgetr.
c
 Danach gestr.: unrechtmessig.
d
 In D v. a. Hd. korr. aus: begegnen.
e
 In D v. a. Hd. korr. aus: declaration.
f
–f In D v. a. Hd. nachgetr.
g
–g In D v. a. Hd. korr. aus: gelangen.
h
–h In D v. a. Hd. korr. aus: mit solchem eylenden.
i
–iIn D v. a. Hd. korr. aus: und keyner an den andern der religion, auch etzlicher anderen puncten halben, davon euerer ksl. Mt. ausschreiben meldet, zu handeln und zu schliessen.
j
–j In B und D: Uber das begegenen der stad Braunschweig von vorgenantem Hg. Hainrichen allerley beschwerungen, wie dieselben furderlich an euere ksl. Mt. auch underthenigst sollen gelangt werden. In der ersten Fassung von D lautete dieser Passus wie oben in A.
3
 Vgl. Kf. Johann Friedrich von Sachsen und Lgf. Philipp von Hessen an den Kaiser, o. Ort, 1540 November 7, Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 364 Nr. 140, fol. 221r–223v (Konz.): Beiliegend ein Schreiben der Stadt Braunschweig an den Kaiser über die unaufhörlichen, unerträglichen Übergriffe Hg. Heinrichs von Braunschweig gegen die Stadt und die Notwendigkeit der Gegenwehr. Entsprechend der Bitte der Stadt Braunschweig, sich beim Kaiser für sie verwenden zu wollen, bitten sie, der Kaiser möge in den Verteidigungsmaßnahmen der Stadt keine mutwillige Unruhestiftung sehen und Hg. Heinrich von Braunschweig anhalten, seine Übergriffe zu beenden. Nochdeme aber euere ksl. Mt., wie wir aus eur ksl. Mt. genedigstem schreiben vorstanden, ainen reichstagk gein Regenßburgk uff Trium Regum schirsten ausgeschrieben, so bieten wir weiter uffs underthenigste, euere ksl. Mt. wollen zum wenigsten dorzwischen bey Hg. Heinrichen ainen genzlichen und ernsten stilstandt vorschaffen und uff gemeltem reichstagk die sachen fur euere ksl. Mt. selbst, auch Kff., Ff. und stende des reichs, inmassen sich die von Braunschweigk hivor underthenigst erboten haben, zu genedigster verhore nhemen. Soll und wirdet sich alsdan, ap Got will, befinden, das es umb die dinge Hg. Heinrichs halben dergestalt, wie die von Braunschweigk clagen, und anderst nit gelegen, euere ksl. Mt. geruhen, sich hirinnen genedigst zu erzeigen, wie dan der von Braunschweig und unser underthenigste zuversicht zu euerer ksl. Mt. stehet. Datum den 7. diem Novembris 1540. – Vgl. auch Hg. Wilhelm von Bayern an Lgf. Philipp von Hessen und Kf. Johann Friedrich von Sachsen, München, 1540 Dezember 8, Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 394 Nr. 149 Bd. 1, unfol. (Kop.): Bezug: ihr Schreiben vom 18. November 1540 über Übergriffe Hg. Heinrichs von Braunschweig gegenüber der Stadt Braunschweig. Hg. Heinrich hat sich seinerseits beim Kaiser, bei ihm und anderen über Tätlichkeiten der Stadt Braunschweig beschwert.Und wiewol die stat Braunschweig dannoch Hg. Hainrichen als zum tail irem landsfursten in gehorsamer achtung pillichen bedächten, wie beide euere L. bey inen selbs abzenemen, haben wir uns doch nit anders bewegen lassen oder fuglichers bedacht, dan das beder tail pundtsverwanten sich aller entporung, thatlichs zugriffs und zusatzs dieser zeit ksl. Mt. zu gehorsam, gefallen und ehren, auch teutscher nation zu gutem und sonderlich in bedenckung, wie di streitig religionsach angestelt ist, enthalten und mehr zu guter erfarung, verhore und hinlegung der gemelten irrungen gneigt sein solten, wie dan in dem allem bey uns kain mangel sein soll und Hg. Hainrichen oder andern unsern pundtsverwanten widder die billicheit oder auch ymants on gute erfarung, auch verhorung der gegenpartey ungern ainich hilf oder furschub thun wolten. Und dweil bede euere L. sich teutscher nation zu wolfart und zu verhutung allerley unraths yder zeit vernemen haben lassen und dise irthungen zwuschen hern und underthanen in vil wege statlicher dann durch dergleich reuterei gestilt werden magk, wollen wir uns bey beiden eueren L. freuntlich vertrosten, die werden die stat Brunswig den miltern weg zu wandlen vermögen, darin uns keiner muhe noch arbeit beteurn soll. Datum Munchen, den 8. tag Decembris anno etc. 40. – Vgl. außerdem Kg. Ferdinand an Lgf. Philipp von Hessen, Wiener Neustadt, 1540 Dezember 20, Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 394 Nr. 149 Bd. 1, unfol. (Kop.): Wir haben deiner L. schreiben vom dato den 26. negstvorschienen monats Novembris mit antzaigung der stat Braunschweig gewerbs gegen und widder den hochgeboren Henrichen Hg. zu Braunschweig und Lunenburgk, unsern lieben oheim und fursten, und was dein L. zu abstellung desselben von fridens, ruhe und einigkait wegen gehandelt, alles inhalts vernomen. Und geben dorauf deiner L. gnediger meinung zu erkennen, das uns gleichwol deiner L. vorgehend schreiben, davon in dem jungsten meldung beschicht, nit zukommen ist. Wir befinden aber aus deiner L. jungstem schreiben, das dieselb diese sachen wol und weislich bedacht und gehandelt hat, derhalben wir dieselb handlung von deiner L. zu sondern gnaden verstehen, wollen auch solches der röm. ksl. Mt., unserm lieben bruder und hern, von deiner L. berumen, ungetzweivelt sein L. und ksl. Mt. werde des von deiner L. nit weniger gnedigs wolgefallen tragen. Daneben sein wir auch entschlossen, deiner L. handlung und schreiben an obgedachten Hg. Henrichen gelangen ze lassen und in namen ksl. Mt. seiner L. aufzelegen, das sich dieselb gleichermassen aller tatlichen handlung gegen obbemelter stat Braunschweig enthalten und dieser handlung halber des ausgeschribenen, angehenden reichstags erwarten wolle, damit in den sachen des christlichen gesprechs, auch folgents auf dem reichstage gemeiner christenheit und vorab teutscher nation zu wolfart, nutz und gutem dest fruchtbarlicher furgegangen und derhalben allerley weiterung, zerrutlicheit und unrath umbso vil mehr verhut und furkommen werden moge, als wir uns dan desselben zu seiner L. untzweivelich versehen wollen. Geben in unser stat Newstat, den 20. tag Decembris anno etc. 40. Der Landgraf hatte unter Verweis auf sein Schreiben vom 18. November, das den braunschweigischen Konflikt schilderte und den defensiven Charakter der Anwerbung von Reitern durch die Stadt Braunschweig betonte, am 26. November Kg. Ferdinand, Mainz und Bayern mitgeteilt, er habe der Stadt Braunschweig geraten, dass sie, da der Kaiser der ainigkait und vergleichung in religionssachen so gnediglich beladen theten und das sie auch zu bestendiger ruhe ain freundlich colloquium furgenomen, daraus auch vill guts zu hoffen were, das sie dann in betracht desselben, dann auch, das ir ksl. Mt. vertrostung gethan zu allem andern zu verhelfen, das dem röm. reich und deuscherer [sic!] nation zu wolfart und gutem raichen kont, die Annahme der Reiter aufschieben solle, bis man sehe, wie sich das gesprech und alle andere handlung anlassen wolten, mit diesem weiterm antzaigen, ob inen schon ir jegenteil, Hg. Henrich, etwas entziehen, schmelern oder nemen wurd, so were er doch inen umb dasselb allweg also gesessen, das sie solchs bey ime wider zu erholen hetten. Die Stadt Braunschweig habe dies akzeptiert und ihre Werbungen vorläufig eingestellt. Er bitte, dafür Sorge zu tragen, dass die Stadt Braunschweig unbeschwert bleibe. Andernfalls werde sie zu erlaubter Defension gezwungen sein. Datum Zapffenburg, den 26. Nouembris anno etc. 40,  vgl. Lgf. Philipp von Hessen an Kg. Ferdinand, mut. mut. an Kf. Albrecht von Mainz und Hg. Wilhelm von Bayern, Zapfenburg, 1541 November 26, Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 364–372 Nr. 141, fol. 159r–160r (Kop.).
k
 In D v. a. Hd. korr. aus: eylend.
l
 In D danach gestr.: und partheysch.
m
–m Fehlt in B.
n
–n In D v. a. Hd. korr. aus: offentlich und geschwinde furnemen, auch stetigen, besorglichen uberfals, wie man spricht des backenstreichs.
o
–o In D nachgetr.
p
–p In D nachgetr.
q
 In D danach gestr.: menschlich.
r
–r In D v. a. Hd. nachgetr.
s
–s In B: und wiewol viel solcher mordtbrenner urgichten, so dieselben armen menschen ausgesagt, uns zuhanden khomen, doraus befunden, wie sie bestelt und was inen dorumb gegeben, auch was inen nachvolgendt, weither zu geben, vorhaissen und versprochen, so haben doch euere ksl. Mt. wir noch zur zeit domit aus bewegenden ursachen zu bemuhen underthanigst unterlassen. Wir wollen aber solichs euerer ksl. Mt. zu berurten vorigen ursachen dorumb auch underthanigst angetzaigt haben, uff das euere ksl. Mt. dest mehr gnedigst zu vornehmen.
t
 In D v. a. Hd. korr. aus: wer und von weswegen.
u
 In D danach gestr.: turckischen.
v
 In B danach: und notturft.
w
 In D danach gestr.: feinde undt.
x
–x In B: solichs weiset die that offentlich auß. Dieweil wir und unsere aynungsverwanten mit dem mortbrennen furnhemlich beschedigt und angegrieffen seind worden.
y
–y In D v. a. Hd. nachgetr.
4
 Vgl. Lgf. Philipp von Hessen an Kf. Johann Friedrich von Sachsen, Haydau, 1540 Oktober 30, Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 364 Nr. 140, fol. 213r–213v (Ausf.): Bezug: Schreiben Kf. Johann Friedrichs vom [21. Okt. 1540]. [...]. Und gefellet uns euerer L. meynung gantz woll, nemlich, wann die ksl. Mt. uns diß teils zum reichstag erforderen wurde, das wir uns verfasten und verainigten ainer ansehenlichen, wolgeformirten antwort an ihr Mt. und darin ausfurten unser beschwerungen, warumb uns bedencklich sein wolt, von unsern landen in solcher gevar des mordprennens zu begeben und das wir ksl. Mt. etzliche beweßliche urgichten uberschickten mit der bedingung, protestation und bitt, wie solchs bemelt euerer L. schreiben weither mit sich bringet, sonderlich das beschlißlich gepetten wurde, die besagten Hg. Heinrichs diener vom adel und sonst eintzutziehen, in eins unparteischen fursten verwarung zu stellen und uns und unsern mitverwanten gepurlichs rechtens gegen inen zu verstatten. [...]. Datum Heida, Sampstags nach Simonis und Judae, den 30. Octobris anno etc. 40. – Vgl. auch Kf. Johann Friedrich von Sachsen an Lgf. Philipp von Hessen, Torgau, 1540 November 7, Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 364 Nr. 140, fol. 214r–216r (Konz.): Da der Landgraf wegen der Mordbrenner mit der vorgeschlagenen Eingabe an den Kaiser einverstanden ist und ihm das ksl. Reichstagsausschreiben laut beiliegender Kopie zugegangen ist, wird er veranlassen, dass das erwähnte gemeinsame Schreiben an den Kaiser über die Mordbrenner umgehend abgefasst wird. Nachrichten über Mordbrenner im Magdeburgischen etc. Datum Torgau, Suntags noch Leonhardi 1540.
z
–z In D unterstrichen. Fehlt in B.
aa
–aaFehlt in B.
ab
–ab Fehlt in D.
ac
  Korr. nach B aus: grausamer.
ad
–ad In B: Zweyveln auch gantz nicht, wann unser religionsverwanten und wir euerer ksl. Mt. des mortbrennens halben unsere ferrere underthenige nodturft und, was beschwerlichs uns begegent, antzaigen, euere ksl. Mt. werden sich mit gnedigstem einsehen unser underthenigen biett nach zu halten und zu ertzaigen wissen. – In D nach „bescheint werden“: So wollen wir uns uf solche vorerzelte euer ksl. Mt. gnedigste vorfugung als die underthenigsten gehorsamen gemelts reichstags halben durch gotliche vorleyhung auch dermassen halten, das wir und unser verwandten, in nothwendiger, gnugsamer antzal nach euerer ksl. Mt. begern und bevellich zu Regennsburg anzukommen, mit den letzten auch gar nicht sein wollen. Zunächst stand in D: unser ein gute antzal.
ae
 In D danach gestr.: mit C getzaichent.
af
–af In D v. a. Hd. korr. aus: gehort werden.
ag
 In D v. a. Hd. korr. aus: hochsten.
5
 Der Zettel ist unmittelbar vor der Überlieferung A des obigen Schreibens eingelegt, nämlich Weimar HStA, EGA, Reg. E 136, fol. 72r–72v (Kop.). Es erscheint deshalb sehr wahrscheinlich, dass er der Ausfertigung dieses Schreibens beigegeben war. Er liegt zudem auch in den Überlieferungen B und D vor.
ah
 Von hier bis ksl. Mt. cantzlei angestr.
ai
 Nach B und D korr. aus: meinung.
aj
–aj Angestr.
6
 Vgl. Karl V. an Kf. Johann Friedrich von Sachsen, Luxemburg, 1541 Januar 3, Weimar HStA, EGA, Reg. E 139, fol. 106r–106v (Ausf.): Hat das Schreiben Johann Friedrichs und des Lgf. von Hessen und das besondere Schreiben Johann Friedrichs an ihn – beide Schreiben wurden ihm von Granvelle zugeschickt – zur Kenntnis genommen. Hat Granvelle befohlen, darauf zu antworten. Bittet, Granvelle hierin Glauben zu schenken.