Vgl. die ungarischen Gesandten in Regensburg, Frankopan, Batthyány und Nádasdy an Kg. Ferdinand, Regensburg, 1541 Mai 10, Wien HHStA, Staatenabt. Ungarn 45, Konv. Mai/Juni 1541, fol. 13r–14v (Ausf.): Hinweis auf ihre bisherige Berichterstattung. Sind heute mit den Gesandten der österreichischen Erblande, denen die gleiche Gefahr droht wie ihnen, zusammengetroffen und haben mit ihnen intensiv die Angelegenheiten des Königs, seiner Reiche und Untertanen besprochen. Unter anderem schien es ihnen allen angebracht, den König zu bitten, seine Ankunft in Regensburg zu beschleunigen, weil sie den Eindruck gewonnen haben, dass, selbst wenn sie etwas erreichen, dies zu spät sein wird, so dass es dem König und seinen Untertanen nichts mehr nützt. Denn innerhalb von zwei Monaten wird der König den Feind im Land haben. Einige Reichsfürsten, die das Anliegen des Königs unterstützen, haben sie ermahnt, ihn zu bitten, dass er sich beeilen möge und auf ein großes Gefolge verzichte und auf der Post herbeieile. Denn der König hat in Regensburg genügend Personal zur Verfügung. Jene Fürsten, die dem König wohlgesinnt sind, halten es auch für ehrenvoller und förderlicher, wenn der König mit wenigen Begleitern kommt, weil man daran sieht, dass er auch seine Hofleute gegen den Feind einsetzt. Sie bitten ihn, nachdem er die Angelegenheiten seiner Königreiche geordnet hat, herbeizueilen, denn sie glauben nicht, dass in seiner Abwesenheit die Verhandlungen mit Erfolg geführt werden können. Ratisponae, 10. Maij 1541.
[PS v. a. Hd.:] Hatten heute, den 12. Mai, Audienz beim Kaiser. Der König möge sich nicht von den Polen oder Bruder Georg täuschen lassen. Vgl. dazu Mgf. Georg von Brandenburg an Kg. Ferdinand, Regensburg, 1541 Mai 10, Nürnberg StA, Ansbacher RTA 20, fol. 9r–10v (Kop.): Wann es eur
röm. kgl. Mt. nach dem willen und mit gnaden des allmechtigen in der chron Hungern gegen irn vheinden und widerwertigen allenthalben gluckselig und wolfherig zustunde, das wer mir ain hertzliche, grosse freud. Und wiewol ich zu Gott hoffe, bit und wunsch, der werde zu widerstand des erb- und anderer vheind gnad verleihen, so haben doch etzliche, so eur
kgl. Mt. sachen zum besten mainen und gern gut sehen, mit mir und ich widerumb mit denselben vertreulich davon geredt, das sie und ich dafur hielten, das eur
kgl. Mt. gegenwertigkeit allhie vil guts schaffen und ausrichten mocht, auch dieselb alsdann meer furdern konnthe, dann villeicht sonsten gescheen mocht. Derwegen hab ich uff derselben wolmaynung nit undterlassen mögen noch wollen, euerer
kgl. Mt. diese underthenige, vertreuliche antzaigung und erinerung zu thun. Dann was ich euerer
kgl. Mt. undtertheniglichen und zu derselben nutz und wolfart zu dienen, zu rathen und zu furdern wisse, wer ich je mit undertheniger begirte und allem willen gnaigt. Datum Regenspurg, Dinstag nach dem Sontag Jubilate anno etc. 41.
Vgl. Kg. Ferdinand an Mgf. Georg von Brandenburg-Ansbach, Wien, 1541 Mai 16, Nürnberg StA, Ansbacher RTA 20, fol. 11r–13v (Ausf.): Wohlwollende Kenntnisnahme von seinem Schreiben vom 10. Mai. Hat den sachen gleichermassen nachgedacht und derhalben vorlangst nichtz liebers gesehen, dann das wir disen reichstag bey gueter zeit persondlich besuechen mögen, sich haben aber die handlungen unser widerwertigen halben in Hungern, auch von wegen des Turggen anzug so beschwerlich in Hungern zuegetragen, das wir bisanheer nit allain zu erhaltung unserer gerechtigkhait, konigreich und erblande, sonder gemainer cristenhait und vorab teutscher nation zu sicherhait, wolfart und guettem den sachen in Hungern auswarten muessen und, solh unser vorhaben furter in das werckh ze bringen, nit umbgeen mugen. Wann sich aber solh obligen etwas miltern und zu pesserung schickhen wirdet, wie wir uns dann deß mit der hilf und gnad des allmechtigen in khurtz zu geschehen verhoffen, wollen wir uns alsdann unverzogenlich erheben, angezaigten reichstag persondlich besuechen und an unser furderung in allem dem, das gemainer cristenhait und teutscher nation zu wolfart und guettem khomen mag, nichts erwinden lassen. Geben in unser stat Wienn, den 16. tag May anno 41.