Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld
Karlsruhe GLA, 50/53, unfol. (Ausf.).
Eingang seines Schreibens vom 26. Mai am 31. Mai 1541 1. Über die reductionsachen haben sie ihm am 25. April ausführlich geschrieben. Für den Fall, dass dieser Brief noch unterwegs sein sollte, schicken sie zu seiner Information eine Kopie. Bitten um Entschuldigung, dann der mangel an uns gar nit ist. Wir haben auch mitlerweyl uf das letst schreiben, so Hg. Wilhelm umb bewilligung guetlicher underhandlung und stillstand an dem keyserlichen chamergericht an Hg. Johannsen gethan, kein antwurt bekomen mogen. Es hat aber gleichwol Ludwig von Esch gestrigs tags uns gesagt, das er gedenck, dieweyl Hg. Johans mit seiner handlung so lang verziehe, möchte villicht von ime die guetlicheit und stillstand am chamergericht nit bewilligt, sonder abgeschlagen werden. Demnach haben eure fstl. Gn. unserm vorigen schreiben nach ein supplication an ksl. Mt. stellen zu lassen und im fall, das die begert guetlicheit und stillstand abgeschlagen oder weyter ufgezogen und verlengert wolte werden, das solchs und anders, was eure fstl. Gn. begern, bei ksl. Mt. furzubringen, dann ir Mt. gebrauch, alle handlungen in supplicationsweiß zu empfahen und nach gehabtem rath daruber bevelch zu geben.
Wegen der Herberge hätten sie sich gern mit dem Wirt bereits geeinigt, wenn er sich mit einem geringen Betrag begnügt hätte. Weil er aber auf seiner hohen Forderung beharrt, wollten sie sich ohne weitere Anweisung nicht endgültig einlassen. Wollen versuchen, sich auf einen möglichst geringen Preis mit dem Wirt zu verständigen. Weitergabe seines Schreibens an den Bf. von Speyer. Antwort wird ihm zugehen. Hinweis auf die frühere Begründung ihres Wunsches, ihre Pferde und Knechte bei sich zu haben. Da er damit noch warten will, überlassen sie ihm die Entscheidung.
Verner, gnediger furst und herr, demnach eure fstl. Gn. sich verwundern mochte, das so gar nichts in des reichs sachen gehandelt, ist unsers erachtens die ursach, das ksl. Mt. zuvorderst die religion, als daran nit allein ir Mt., sonder der gantzen christenheit am treffenlichisten gelegen und sich die protestierenden sampt irem anhang vernemen lassen, sy konden, vor und ehe die religion verglichen, in andere puncten und artickel, in ksl. Mt. proposition und furhalten gemeldet, keinswegs sich einlassen, volgt daruß solch verdrossne ufhaltung mit verlierung der zeit, zerung und grosses costens, ist alle welt unwillig, clagen und schreyen die gemeinen stend, auch der abwesenden pottschaften, wo nit in acht tagen den nechsten anders wolle gehandelt werden, dann bißanher beschehen, wollent sy abziehen; und in sonderheit ist die gemein sag, der landtgraf werde nit uber zehen tag bleiben.
Es zancken sich die jungen Ff. von Bayrn, Hg. Ottheinrich, Hg. Philips, Mgf. Jorg von Brandenburg und Hg. Heinrich von Braunschweigk des furstands und session halb. Daruber hat ksl. Mt. etlich comissarios verordnet, sy zu vergleichen.
Wiederankunft Hg. Wilhelms von Bayern mit seiner Gattin, Hg. Christoph, Mgf. Albrecht und großem adligem Gefolge.
Die bäpstlich Hlt. hat den grossen ablas in ksl. Mt. pallast in dreyerlei sprachen, lateinisch, spanisch und italianisch, lassen anschlagen, und dieweyl die teutschen obbemelte sprachen nit verstan konden, fragen sy gar wenig darnach.
Schicken Kopien des Geleits für die Protestierenden und der Suspension der Acht gegen Goslar, die zu Regenspurg offentlich ufgeschlagen gewesen. [...]. Datum Regenspurg, den 2. Junij anno etc. 412.