Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld
Weimar HStA, EGA, Reg. E 141, fol. 385r–386v (Ausf.); DV v. a. Hd. fol. 386v: Das abermals eine schickung zu Hg. Ulrich zu Wirtembergk angeordent und, derselben beyzuwohnen, Hans von Doltzigk einsten vermocht worden etc.; v. 3. Hd.: Das H. Hans gegen Wirtenberg geschikt, belangend.
Nachdeme eur L., kfl. und fstl. Gn. wir hievor in den irrigen sachen, die sich zwischen Hg. Ulrichenn zu Wirttenberg und der stadt Eßlingenn erhalten, geschrieben und copeien der instruction, damit die geschickten von wegen der ainungsverwanten stende zu bemeltem hertzogen verfertigt, auch der gegebenen antwort und berichts, so sein L. und fstl. Gn. inen zugestelt, sampt den widerschriften, dardurch solche irrung von beiden teiln zu verhor und handlung uff die ainungsverwanten stende bewilligt, welche verhor und handlung auch alhie durch uns und die andern der cristlichen ainungsverwanten fursten, stende und stedte rethe und potschaften furgenohmen in meinung, dieselbigen durch gutliche mittel und wege beizulegen und zu vertragen, dieweil aber kein teilh dem andern seines furgebens gesteen wollen, so hat solche sach dißmalh zu keinem vertrag gelangen mugen, sich aber die von Eßlingen zum heftigsten beschwert, daß sie dermassen die lenge mit sperrung der strassen betrangt werden solten, ist zu verhuetung weiters unrats bedacht, in aller ainungsverwanten nhamen widerumb an den hertzogen zu gelangen, und dan die stende vast alle und sonderlich die oberlendischen stedt fur gut angesehen, das es nicht durch ein schrift, sonder durch ein schickung beschehen möcht1, uff meinung, wie euere L., kfl. und fstl. Gn. auß der copei der gestelten werbung und handlung hiebei zu vernehmen, und dermassen heftig angehalten und gebetten, das H. Hanns von Doltzk, ritter, fur einen dartzu verordent und geschickt werden, in bedencken, daß er sich mit dem hertzogen wolh vermöcht und vor andern etwas bei ime außrichten konnte. Wiewolh wir deß allerlei bedencken gehabt, zudem, daß sich H. Hanns des auch beschwert, auß ursachen, daß ime etzliche sondere sachen alhie von eueren L. und kfl. Gn. den churfursten bevolhen, auch daß wir sein alhie nit wolh entraten konnen, und wir aber bedacht, do die von Eßlingenn in die lenge dermassen beschwert, daß es under den ainungsverwanten stenden und sonderlich den oberlenndischen stetten eine grosse trennung machen wolt, auch villeicht den von Eßlingenn ursach geben möcht, wann sie von den stenden diß teils verlassen, anderswo wege zu suchen, daraus allerlei unrichtigkeit und beschwerung erfolgen möcht, auch darumb, damit der von Goßlar sach bei den stenden und stedten dester ehr gefordert und fur ein religionsachen angenohmen, demnach so haben wir berurten H. Hannsen vermocht, daß er sich zu derselbigen schickung gebrauchen hat lassen2, deß freuntlichen und underthenigen versehens, euere L., kfl. und fstl. Gn. werden ir solchs auch nit misfallen lassen, in bedenckung, zu was nachteilh diese sach der cristlichen ainung gereichen und kommen, auch das den armen leuten zu Goßlar dester ehr geholfen werden möcht. [...]. Datum Regennspurg, Dinstag, den 5. Julij anno domini 1541.