Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

Esslingen StadtA, RTA 5 (1539–1545), unfol. (Reinschrift).

Wie wir Sontags abents Reminiscere [1541 März 13] alhie zu Regenspurg zu der kronen ankhomen, haben wir unß Montags morgens [1541 März 14] bey den gesanten von Straßburg antzeigt und als H. Batt von Duntzenheim zu unß khomen und die handlungen ime allein nit antzeigen wellen, hat er uns zu den gesanten baider stett Lindaw und Memmingen gefiert, die wir angesprochen, und also von dannen geschiden.

Dinstags [1541 März 15], wie wir Montags [1541 März 14] davor unß bey den gesanten von Hall und Hailpron angetzeigt, und Mitwochen [1541 März 16], wie wir Dinstag abents zu H. Jergen Berger getzogen, alda der gesant von Wimpffen gelegen, haben wir die gesante, rethe und botschaften des landgraffen zu gast gepetten und mit Dr. [Walter], auch Alexander von der Tann allerlei gereth von den beschwerden gemeiner statt, so inen durch Hg. U[lrich] von W[ürttemberg] unbillicherweiß werden zugeschoben, und sie gepetten, so die sachen an iren gnedigen hern gelange, gemeine stat der billicheit nach gefurdert zu haben, das sie sich zu thon gantz willig erpotten1.

Freitags [1541 März 18] haben wir die gesante der stat Augspurg angesprochen, die sich alles guten willens ertzeigt, auch alsbald uns baide zu gast geladen.

Sambstags [1541 März 19] darnach sein wir widerumb bey den straßburgischen erschinen, morgens zu siben ur, denen wir in einer summa antzeigt, warumb wir von unsern hern abgefertigt, die sich alles guten willens ertzeigt und fur gut angesehen, das unser anbringen ein tag, zwen oder drei biß auf der andern stetten und sonderlich deren von Straßburg bedencken, was in solichen sachen furzunemen sein mechte, solte aufgeschoben werden, zudem das Sachsen und Hessen underwegen, one die in dißen beschwerden nichts fruchtbars khonte oder mechte gehandelt werden, daß wir uns auß angetzeigten ursachen mit gefallen lassen.

Uff bestimpten Sambstag morgens umb acht ur khumen unß von unsern hern brief und boten Regemaür, darin verleipt die antwort Jergen von Kal tenthals, der einfall 12. Martij in Hohenheim und Wilhelmen Setzers angriff zu Neidlingen. Drauf wir bedacht, den botten abzufertigen mit schriften, sovil Jergen von Kaltenthal thue belangen, miesse man ime also zusehen, dann solich sein schreiben kheme auß der wirtenbergischen cantzlei und seie diser sachen anstifter, zudem, das wir soliche handlungen alhie zum furderlichsten und mit besten fugen bey den botschaften wellen anbringen. Den einfall gen Hohenheim belangende, seie es vernunftig und wol gehandelt, das die attemptata Dr. Engelharden zugeschriben, durch den sie mogen abgeschafft werden. Nichtsdestweniger sol solicher gewalt alhie auch furgepracht und nach dem besten gehandelt werden, mit dem anhanck, daß wir die sachen, darumb wir hieher mehertheils versant, als mit thetlichem angriff, fangen, hinwegfiern und straiffen, zum furderlichsten auch wellen handeln und anbringen und solle an uns nicht mangeln und, waß unß begegnet und unsern hern zu wissen vonnothen, inen alsbald zuzeschreiben.

Wie nun diser bott aller ding abgefertigt, khompt gleich umb zehen ur Jerg Schaber, der metzger, bringt unß von unsern hern ein schreiben mit copie Dr. Engelharts schreiben des mandats und citation wider Wirtembergk, den forstmeister und seine diener von wegen thetlichs angriffs und fencklicher hinwegfierung. Drauf wir bedacht, den botten gleichergestalt alsbald mit schriften abzufertigen, wie dan beschehen und ime, Schaber, die brief morgens Sontags Oculi [1541 März 20] frie seind uberlivert worden, diß ungeferlichen volgenden inhalts: Wie wir irer [sic!] euerer W. schreiben sampt copien empfangen und, ob gleichwol die narratio baider mandanten etwas gescherpft, so seien je doch dieselbigen an ime war und beweißlich. Dann in solichen processen khende man die sachen nit lang fertragen, dann der landfriden tregt solichs uff ime. Aber wie dem, do seie ains ersamen rats gemiet und meynung dohin gestanden, das penalmandat darumb allein zu erlangen und so lang zu hinderhalten, biß der furst und die seinen etwas mit der that wie vor augen mochte furnemen. Dweil dann alle sachen diser zeit still und wir noch zur zeit zu kheiner fruchtbarlichen handlungen mogen khomen, liessen wir uns auch gefallen, das baide mandate hinderhalten und der camerbot dißmalns one einiche verkhundigung werde abgefertigt, weither costen zu verhieten. So wolten wir die sachen uffs furderlichst alhie anbringen und an unserm vleis nichts mangeln lassen und, waß wir im rath finden, ire [sic!] euerer W. bei dem andern diener mit hinschickung des ainen pferts zutzeschreiben.

Uff Dornstag nach Oculi [1541 März 24] seind die gesante bottschaften der erbern frei- und reichsteet umb ain ur nachmittag uff dem rathauß zusamenkhomen und zway der statt Goßlar schreiben hern verleßen. Und dweil sich die statt Goßlar in dem ersten und auch zwaien letzern schreiben zogen auf ein doctor, der in irm namen mit copiis etlicher schriften alhie ankhomen soll, ist davon gereth, das ire, deren von Goßlar, sachen uff desselbigen irs gesanten ankhunft aufgeschoben werde, wie dann beschechen.

Sambstags darnach [1541 März 26] seind die sechsischen rethe als F. Wolff von Anhalt, H. Johann Delcke, H. Hanns Packen, meister Franciscus Burckharden, cantzler und Dr. Plickhart Sindringer und der statt Franckfurt gesante einkhomen. Sontags darnach [1541 März 27] der landgraff aigner person alhie einkhomen.

Montags [1541 März 28] haben wir bey den gesanten zu Straßburgk angesucht, die stett zu versameln und unß zu horen. Also haben sie uns zu erkhennen, wie Dinstags nach Letare [1541 März 29] die einigungsverwante steend wurden zusamenkhomen, wie dann beschehen. Wo sich dann die sachen also wurden anschicken, mochten wir alsbald auch gehert werden, deß wir unß gefallen lassen2. Montags abents ist allen ainigungsverwanten stenden durch den landgraffen antzeigt worden, Dinstags morgens [1541 März 29] umb siben ur aufs rathauß zu khomen, wie dann beschehen.

Dinstag nach Letare [1541 März 29] seind der landgraff, F. Wolff zu Anhalt und andere neben sein fstl. Gn. als churfurstliche und dann Hg. Heinrichs zu Sachsen und wirtembergische rethe neben den gesanten der erbern oberlendischen reichssteet der cristenlichen verainigung beysamen erschinen und haben anfencklichen die sechsischen antzeig gethon, auß was ursachen ire gnedigste und gnedige herrn, der Kf. zu Sachsen und seiner fstl. Gn. bruder, disen reichstag aigner person nit mogen besuchen. Damit aber dem kayserlichen außschreiben gelept und in demselbigen nichts versoimpt werde, haben ihre kfl. und fstl. Gn. dem F. zu Anhalt und inen, den rethen, bevelch und volmacht geben, in den sachen zu ratschlagen und schliessen, auch alsbald die ursachen irer kfl. Gn. nit-erscheinens vermeldet als furnemlich des schentbuch Hg. Heinrichs von Braunschweick, so neulich im truck außgangen, derhalben dann sein kfl. Gn. bedacht, solichs widerumb mit grund statlich zu widertreiben. Item, das der kayserlich stilstand nit gehalten, dann uber denselbigen wider Eselingen und Lindaw gehandelt. Item, so haben Sachsen und Mentz von wegen Madenburgk compromitiert, aber demselbigen compromiß zuwider hette Mentz ein commission erlangt uffs camergericht, welchs der churfurst recusiert. Aber dem zuwider weren seine kfl. Gn. durch das camergericht citiert worden, antwort zu geben, aber beschehener recusation zuwider were uff die acht ein ruffen ergangen wider Sachsen. So hette auch von wegen des Bf. von Meissen der fiscal ex officien ire kfl. Gn. citiern lassen und wie der churfurst auß bewegenden ursachen abermals recusiert. Fiere das camergericht nichtsdestweniger fort und hette citationen auf die acht außgeen lassen. Dise beschwerden hetten sie von wegen irs gnedigsten hern der ksl. Mt. antzeigt und gepetten umb gnedigste resolution und bei irer Mt. gnedigste antwort empfangen, in oberzelten beschwerden die erledigung zu verschaffen. Wo das beschehe, wie zu verhoffen, wurde ire kfl. Gn. den reichstag aigner person besuchen und bey deren nit mangel sein lassen.

Und damit den handlungen ein anfang gemacht, seind zway schreiben beder stett Goßlar und Braunschwick irer beschwerden halben neben Hg. Heinrichs von Braunschweick schreiben an die röm. ksl. Mt. und zwo penalmandat, so 28. Octobris zu Bruxsel wider Braunschweick und die statt, nichts thetlichs gegeneinander furzunemmen, auch die gefangene zu allen theiln ledigen, das auch Hg. Heinrich von Braunschweick gegen der stat Goßlar der erlangten acht halben nichts thetlichs uben, besonder biß nach volendung diß reichstags stillesteen wolte, verleßen worden und daneben andere meher antzeigungen beschehen und bedacht worden, davon zu reden und schliessen, wie soliche auch der stett Straßburg, Lindaw, Esselingen und andere beschwerden bey der ksl. Mt. angepracht und umb abschaffung derselbigen mochte angehalten werden. Das auch daneben verhietet und, sovil muglichen, ferkhomen, das Dr. Held und Dr. Bron in vergleichung der religionsachen nit mochten gepraucht werden.

Als nun durch den landgraffen auch ertzelt, mit was geferden und beschwerden seine fstl. Gn. disen reichstag aigner person besuchen und allerlei von der goßlarischen, braunschweigischen, straßburgischen, esselingischen, lindawischen und andern beschwerden gereth und alle gesante, botschaften und rethe nacheinander muntlichen gehort, ist mit dem mehern dahin geschlossen, der goßlarischen, braunschweigischen, Straßburg, Esselingen, Lindaw und anderer beschwerden halben, wider den kayserlichen stilstand am camergericht furgenomen, einen außschutz zu machen, die einen gegrunten außzug verfassen und volgents, so der von allen stenden, rethen und botschaften gehort, das derselbige ksl. Mt. mochte furgetragen werden, wie dann beschehen, und nachmittag umb zway ur widerumb zusamenkhomen. Damit denn wir in unserm anbringen bey den erbern stetten auch gefurdert, haben wir die gesante von Ulm angesprochen und inen vermeldet, waß unß angelangt des verpots halben, nichts gen Eßlingen zu fiern, zu treiben oder zu tragen, und gepetten, die sachen helfen furdern, damit wir gehort und begegnete beschwerden mochten abgeschafft werden, die sich, solichs zu thon, gantz gutwillig erpotten und, sovil muglich, zu furdern, damit wir morgen Mitwochen [1541 März 30] mochten gehort werden.

Mitwochen umb nein ur, 30. Martii seind wir bey den erbern stetten mit willen und gern gehort worden, die uff beschehen unser muntlich anbringen neben ubergeben schriften die sachen dahin bedacht, das sachsische rethe und der landgraff begegneter beschwerden sumarisch berichten, dergestalt, als ob solichs allein durch sie, die stette, wie sie deren zu Esselingen bericht, solten verstendigt werden und die sachen dohin richten, das gemeine ainigungsverwante stend so furderlich zusamenberuffen, denen sie soliche beschwerden mochten anbringen und davon ratschlagen, ob und wie dem zu begegnen, und das alle thetliche handlungen abgestelt und zu gotlicher her- und hinlegung mochten gepracht werden, deß unß gefallen. Neben dem hetten sie verwunderung, das khein antzeigung geschehe des beschwerlichen verpots, so es doch den sachen dienlichen, und dahin bedacht, ob gleich wir wol sonsten antzeigung empfangen, das nit schad sein mochte, solichs durch aigene botschaft zu erfarn. Drauf wir dan bedacht, den einen soldner mit dem einen ledigen pfert zu versenden, und das uns die brief widerumben bey den zeitn mochten zukhomen. Es ist auch bedacht, wo die sachen zu gotlicher underhandelungen konten geraten, das auch die sach mit Kaltenthal zu gutem end khunte gefordert werden. Daneben ist auch gemeldet, wie die stat Straßburg diser beschwerden halben dem landgraffen hieher geschriben vermog copei desselbigen schreibens3 und wie H. Jacob landgraffen aller sachen selbs bericht und der landgraff ime antzeigt, er werde nit mit solichen sachen sein, dann er stunde selbs nit wol mit Hg. Ulrichen, haben einander lang nit geschriben etc. Darumb dan die sach an gemeine stend muß gelangt werden etc.

Der proceß am camergericht halben seien dieselbigen auß bevelch ksl. Mt. durch Pfgf. Friderichen abgestelt worden mit dem anhang, wie im brief vermelt. Item, Montags [1541 März 28] seie der landgraff vor der ksl. Mt. erschinen und gnedigklichen gehort worden etc. Dinstags [1541 März 29] seien des Kf. zu Sachsen rethe und Lgf. zu Hessen neben andern stenden der verstentnus beyainander erschinen und davon gereth, wie alle beschwerden der ksl. Mt. antzubringen. Das man auch daneben den H. [Widerman?] wolte mit einem klepperlen abfertigen, seinen gaul in stall nemen, dan er fleissig und from, datum 30. Martii anno 41.

Donstags nach Letare [1541 März 31] ist deß außschutz bedencken, welchermassen die beschwerden der ainigungsverwanten stenden an die ksl. Mt. zu gelangen sein mochte, durch gemeiner stend botschaften gehort worden, wie denn solichs inen auch gefallen und abgeschriben, auch solichs durch ksl. Mt. selbs angehert worden4. Drauf dann gnedigste verschaffung geschehen, ertzelte beschwerden am camergericht und bey Hg. Heinrichen abzuschaffen, wie dann auch an das keyserliche camergericht geschriben. Aber was baide person Helden und Dr. Bronen thette belangen, wiste ir Mt. im ir kheine maß geben zu lassen, wie und welchergestalt sie dieselbigen welten geprauchen.

Uff bestimpten tag haben die gesante der erbern frei- und reichstett der cristenlichen verain den churfurstlichen rethen neben den sachsischen und andern der stat Esselingen beschwerden furtragen, derwegen dann die wir tembergischen und auch wir, die esselingische gesanten, abtretten5. Welche ertzelte beschwerden nit gern gehort und drauf geschlossen, dieselbigen an den landgraffen und F. von Anhalt gelangen zu lassen, wie beschehen, die morgens Freitags [1541 April 1] neben dem F. von Anhalt widerumb zusamenkhomen und uff mittel bedacht, wie soliche beschwerden fuglichen abzuschaffen, wie dann davon gereth, ein instruction zu begreiffen und dieselbige durch drei verordenten an Hg. Ulrich gelangen zu lassen. Also seind zu solicher werbung verordent worden Eberhart von der Tan, H. Dietherich von Pleß freiher und Batt von Duntzenheim, welche alle Montags frie nach Palmarum [1541 April 11] von hinnen auß uff gemeiner stend costen verritten6.

Dinstags nach Judica [1541 April 5] hat die ksl. Mt. gemeinen stenden den fertrag dises angefengten reichstags [Nr. 29] thon lassen, wie dann derselbig in schriften verlesen, volgents allen stenden mitgetheilt vermog der copei, so wir heimgeschickt N. 1. Drauf die ainigungsverwante stende, der augspurgischen confession und derselbigen protestation, appelation und religion anhengig, sich verglichen, ire antwort von andern stenden, die sich nennen der alten religion, abgesundert und fur sich allein zu geben, wie dann solichs dem Kard. und Ebf. zu Meintz angetzeigt worden, der geantwort, sich in seinem ampt in dem ansagen wol gemeß zu halten wissen. Und nachdem Dr. Braunen halben anregung geschehen, denselbigen in religionssachen nit zu geprauchen, auß ursachen, wie dieselbigen zum theil ksl. Mt. furgetragen, hat der cardinal beantwurt, soliche anmutung zu bedencken zu nehmen, und wolle sich in demselbigen, wie ime gepur, unverweißlich halten.

Donstags [1541 April 7] seind beide fursten, der landgraff und Anhalt, neben den stenden der cristenlichen verain zusamenkhomen und sich der antwurt, so ksl. Mt. zu geben, miteinander verglichen [Nr. 84], wie solichs die copei solicher antwurt, No. 2 betzeichnet, vermag und noch alhie behalten. Daneben hat es sich Freitags darnach [1541 April 8] zugetragen, das vor essens soliche antwurt den gesanten Hg. Ruprechts zu Zweyenbrucken, Nurnberg, Nordlingen, Dinckelspihel und Gengen auch furgehalten als denen, die unserer religion seind, die sich vernemen lassen, in religion- und glaubenssachen von uns nit zu sundern, sonder neben uns zu steen, aber gleichwol gepetten solicher antwurt abschrift, sich darinnen haben zu ersehen, des inen zugelassen, die ir gemuet uff Sambstags [1541 April 9] solten eroffnen [Nr. 83].

Nach mittag seind die fursten und andere stende widerumb zusamenkhomen, etliche brief von Goßlar an den landgraffen weisende und sonsten andere schreiben von wegen vergarderung etlicher knecht verlesen und daneben etliche der stat Braunschwick beschwerden gehert worden. Drauf beschlossen, solichs der ksl. Mt. furzupringen und umb abschaffung zu pitten, damit Hg. Heinrich die strassen offnen, alle thetliche handlung abstellen und das die vergarten knecht auch trent werden mochten, so an zwaien enden, in Niderland und Gellern, beysamen sein sollen.

Sambstags morgens [1541 April 9] umb acht ur haben wir an unsere hern brief geschriben bey H. Martin Weickman mit antzeigung, weß wir der wirtembergischen beschwerden halben bei gemeinen stenden gehandelt, mit uberschickung gefaster instruction, antzeigung, wer die gesanten, das die Montags nach Palmarum [1541 April 11] hie außreiten werden, wo die gen Esselingen khomen, das man sie eherlich empfahen und auß der herberg leßen, auch sie aller ding berichten und unß meher bevelchs zuschicken wellen, sampt antzeigung, wie der reichstag angefangen, mit ubersendung desselbigen furtrags, auch abschaffung der proceß am camergericht. Deßselbigen Sambstags morgens zu ach [sic!] ur ist allen stetten uffs hauß angesagt worden. Und nichts anderß gehandelt, dan das die steet zu allen theiln erinnert, sich voneinander nit trennen zu lassen, besonder treulich beieinander zu halten. Daneben auch bedacht, wie die erbern stett widerumb zu iren stimmen und beratschlagung mochten khomen und derwegen ein außschuß verordent.

Montag [1541 April 11] nach mittag seind die protestierenden vor der ksl. Mt. erschinen und uff ir ubergebne antwort [Nr. 84] der ksl. Mt. gemuet vermerckt, des inen in schriften zugestelt worden [Nr. 85]. Dinstag darnach [1541 April 12] haben die protestierenden stend der ksl. Mt. furschlag angenomen vermog derselbigen ubergeben antwurt [Nr. 87].

Mitwochen nach Palmarum [1541 April 13] seind der stat Goßlar beschwerden gehort. Und ist nach mittag der Kf. zu Brandenburg ankhomen und mit ime 2 Ff. von Anhalt. Sontags Palmarum davor [1541 April 10] ist Hanns mit den geilen hinweggeritten, bei dem wir geschriben ainem ersamen rath gestalt aller sachen, mit uberschickung ksl. Mt. furtrag [Nr. 29], der instruction und anderß meher.

Uff Sambstag, den 16. Aprilis anno 41, haben wir einem ersamen rath geschriben, wes der ksl. Mt. beschehen furtrag fur antwurt geben und warauf die sachen beruwen, mit uberschickung der antworten, N. 2, 3 und 4 signirt, item, wie die papstischen chur- und fursten ein sondere antwort [Nr. 89, Nr. 91] geben und die pepstischen steet auch [Nr. 90] und seie der stett antwurt der andern gleich, daneben auch uberschickt die beschwerden der stend. Item, ein antwurt uff des spitals zu Brackenheim clag und dann dem Herwarten auch geschriben mit uberschickung gestelter fragstuck.

Uff Mitwochen nach Ostern [1541 April 20] hat die röm. ksl. Mt. durch Pfgf. Friderichen und den H. von Naues den stenden der augspurgischen confession antzeigt die namen der verordenten zu verglichung, welche seind H. Julius Pflug, H. Johann Groper, Dr. Johann Eckius, Philippus Melanchthon, Martinus Bucerus und Johann Pistorius, die auch alsbald Freitags darnach [1541 April 22] fur die ksl. Mt. beschickt, denen sechsen ire Mt. durch Dr. Naues antzeigen lassen, nachdem ire Mt. die sechs personen zu vergleichung der strittigen religion furgeschlagen, das sie in solichem handel allein die ehere Gottes und sein heiliges wort ansehen und irer herschaften nit achten oder dieselbigen ansehen wellen. Drauf die sechs personen widerumben antzeigt, jedoch die pepstischen insonders und die unsern auch fur sich selbs antzeigt und gepetten, etliche presidenten und auditores zu orden, die bey solicher handlung sitzen und ire Mt. derselbigen nach notturft berichten mochten, welchs ire Mt. gnedigklichen bewilligt und Montags nach Quasimodogeniti [1541 April 25] zu presidenten in irer Mt. namen verordent Pfgf. Friderichen und den H. von Granfell, item, zu auditorn von wegen Mentz Eberhert Rude, Coln Gf. Dietherich von Manderschid, Pfgf. Ludwigen Kf. H. Johann Haß, cantzler, von wegen Sachsen maister Franciscus Burckharden, cantzler, Hessen H. Johann Fige, cantzler, Straßburg H. Jacob Sturm, alt stettmeister. Dise personen neben denen theologen sollen Dinstags nach Quasimodogeniti [1541 April 26] morgens umb ach [sic!] ur uff der trinckstuben alhie beysamen erscheinen und dem handel in namen Gottes einen anfang machen. Nachdem das gesprech angefangen und den articul der justification für die hand genomen, haben sie sich desselben verglichen, wie derhalben die vertzeichnus außweiset, welche allen stenden furgelesen und Sambstags darnach [1541 April 30] den botschaften abschrift zugelassen worden.

Sambstags nach Crucis [1541 Mai 7] seind alle predicanten fur die fursten, graffen, stend und stet beschickt worden, die antzeigung gethon, was nach vergleichung des articuls der justification zwischen den verordenten gehandelt worden und furnemlichen von der gewalt der kirchen und conciliis, das dieselbigen nit mogen irren. Disen articul haben die unsern nit wellen zugeben, darumben dann derselbig angestelt und zu dem articul von der gewalt der bischoff gehandelt worden. Also haben die unsern nachgeben, sofer die bischoff gereformiert und ir ampt recht brauchen, das man inen zulasse den gewalt, priester zu ordnen und khender in irem rechten glauben zu bestettigen. De sacramento eucaristie [sic!] helt der widertheil, das brot in den wesenlichen leib und wein in das blut verwandelt werde, also das nit meher brot und wein wesenlich alda, besonder der leib und blut Cristi transsubstantialiter alda seie. Item, das drauß schliesse und unleugbar volge, das man das sacrament einschliessen, biß das drauß geprauch, hinder sich stellen, auch umbtragen solle, und dann zum dritten, das man auch das sacrament soll erhen und anpetten. Dise drei articul haben die unsern nit wissen und sollen zulassen, derwegen dann bedacht, das alle theologen Sontags Jubilate [1541 Mai 8] morgens vor essens solten fur gemeine stend khomen und ein jeder in sonderheit sich seins gemiets in disem vernemen lassen und in demselbigen allein uff die eher Gottes, sein heilig wort sehen und auf erden sich nichts bewegen lassen, wie dann beschehen.

Und hat Philippus Melanchton sein gemiet in schriften verfast gelesen, das khann nit willigen in die transubstantiation, auch die reposicion, circumferation und auch adoration, cum sit mera idolatria etc. Martinus Bucerus bringt vil einreden fur, wolte propter concordiam gern etwas weichen, schleust aber auch, dweil es die evangelisten und Paulus brot und kelch nennen, das er nit wisse zu willigen in transsubstantiationem, repositionem, circumferention et adorationem. Johannes Pistorius, landgrafen, gleichergestalt mit Philippo. Dr. Balthasar bleipt bei dem einfeltigen bustaben [sic!] der evangelisten und Pauli etc., do es der leib Cristi, das blut Cristi und auch brot und wein genempt wirdet, das man auch dasselbig nit umbtragen, einschliessen noch angebettet werden solte. Dr. Johan Draco, Marpurgensis ordinarius, helt es einfeltig mit dem heiligen geist, wie es genempt wirt brot und wein etc., seie kheine transubstantiation alda, soll es auch nit einschliessen, umbtragen noch anbetten. Caspar Crucifer7, doctor: Cum Philippo sentit, und das dem gegentheil umb der warheit willen mitnichten zu weichen seie. Meister Erhart Schnepff, das man in disem fal bleibe bei der einfalt der evangelisten und Paulj. Johann Zellarius zeucht an Origenem super Levitico in s[ua] homelia [sic!], das zu seiner zeit der geprauch nit gewesen umbzutragen oder einzusetzen etc. Dionisius Melander bleipt bey der schrift und helt nichts von der transubstantiation, hinderstellung, umbtragens oder anbetten, dan drauß nichts guts mag volgen. Antonius Corvinus helt es mit Philippo Melanchone [sic!], Brandenburgensis Symon Schnyeweiß, Johann Rierer, helt kheine transubstantiation, seie ein wort, das in der heiligen schrift an kheinem ort gepraucht und neu erfunden, sol es nit hinderstellen, umbtragen oder anbetten.

Johann Brentzius helt kheine transubstantiation, auch kheine reposition, circumferention noch anbettung, dann es seie ein frefel und sind, dann, dweil man leer, das substantia oder materi sol bleiben, so khenn auch brot nit verendert werden und, wie Augustinus sagt, accedit verbum ad elementum etc., so schlagen sie sich in backen selbs die widertheil, wan das verbum nit dabei ist, das auch khein sacrament aldo seie, als si demes verbum non esse sacramentum etc.8 Quod non seponitur vel circumferatur. Bringt nichts guts, alß wan ein biderman hette 3 dochtern, wurde die zwo berufft zum tantz und also verfelt. Wolten darnach soliche buben die dritte auch haben. Der vatter wolts nit gestatten, ehe sein leib darob lassen. Also auch in disem fall, dweil tantzen nit untzimlich, noch dannoch, dweil drauß das ubel gevolgt etc., soll die drit docher [sic!] nit hingelassen werden. Die adoration ist auch nit zutzelassen, sonsten mieste auch volgen, Cristus ist im himel, item, in dem, so das nachmal empfangen, ergo himel und mensch seind anzubetten. Item, schreib die wort testamenti an die wand, durch welche sacrament gemacht, ergo man soll die wort anbetten, non valet.

Wolffgangus Musculus Augustanius, soll nit halten transubstantiationem, dweil es brot und wein genant und bleipt wesenlich unverwandelt, wie auch der gegentheil gesungen ‚mille rei [...?] signi [...?] fractura‘ etc. und Augustinus sagt: ‚fide honora sacramentum eucaristie‘ [sic!]. Frechtus gleichergestalt mit antziehung der concordi Wittenberge und, was zu Schmalkalden verabschidt. Johannes Caluinus Argentinensis asserit transubstantiationem ex diametro pugnare contra veritatem evangelii et quod non sit rationis. Sepositionem, circumferentiam simul et adorationem non admittit, nam homines erigunt mentes in signum, non supra signum et sit vera idolatria. Dominus Vitus Teodorus Norim[berg]us, es bleibe wol brot und wein, wie die evangelisten und Paulus einfeltig davon schreiben. So seie auch alda leib und blut, aber nit transubstantialiter. Die reposition und circumferierung lasse er nit zu, dan sie in heiliger schrift nit gegrunt, zudem wurden sie das sacrament theilen und unß die aine speciem sanguinis nemen und allein panem seponiern. Amßderdam helt es mit Philippo Melanchthoni und Brentzio und sonderlich quod solus deus sit adorandus. Magister Custennus [= Christianus?], Hg. Heinrichs zu Sachßen predicant, helt es mit Philippo etc. Johann Rierer, Mgf. Jergen zu Brandenburg, helt es wie die schriften ubergeben. Quod non sit transubstantiatio, non reponatur vel circumferatur etc. Johann Eiseleben, Brandenburg churfurst. Drauf alle stende neben den predicanten nach essens umb zwey ur uff das hauß beschiden.

Sambstag, den 17. Julij anno 419 nach essens ist den protestierenden stenden angesagt und von begerter eylenden hilf wider den Tircken gehandelt und dieselbige, inmassen beyligende schrift mit A signiert außweist, bewilligt worden.

Sontags darnach [1541 Juli 17] morgens haben die ainigungsverwante stett mich in meinem anbringen gehort, auch die suplication an die ksl. Mt. verlesen und drauf bedacht, das ich alsbald von hinnen auß Dr. Helen solte zuschreiben, was inen, den gesanten, fur antwort bey Hg. Ulrichen gefallen10, wie dann beschehen.

Montag darnach [1541 Juli 18] hat man gereth von der goßlarischen sachen und ist auf die stimen khomen. Montags morgens hab ich ein suplication gestelt an die ainigungsverwante stend vermog habender copei und erhalten, das Mitwoch morgens [1541 Juli 20] den ainigungsverwanten stenden zusamengesagt ausserhalb Wirtemberg und Esselingen und soliche suplication inen durch die ulmischen gesanten ubergeben. Montags nach mittag hab ich bey Dr. Hartman soliche meiner hern beschwerden auch angepracht, der sich mit etwas getreiem mitleiden aller gutwilligkheit erpotten und gute getrostung thon, solich gepetten mandat werde erkhent. Dinstags morgens [1541 Juli 19] und nachmittag ist abermals von begerter tirckenhilf gehandelt worden, dieselbige bewilligt, nemlichen 10.000 zu fuß und 2.000 zu roß vier monat lang, und soll das gelt von einem jeden stand in monatsfrist erlegt werden. Und ist oberster Gf. Friderich von Furstenberg, welchem vier kriegsrethe zugeben mit namen H. Conrat von Bemelberg, der jung H. von [Bem?], der H. von Gerolzeck und Sebastian Schertlin.

Mitwochen [1541 Juli 20] seind die erbern stett zusamenkhomen und der stat Straßburg und Ulm beschwerden angehort und im außschutz davon gereth Mitwochen und Donstags. Mitwochen hab ich gepetten, den ainigungsverwanten stenden zusamensagen lassen ausserhalb Wirtemberg, und meiner hern beschwerden vermog schriftlicher vertzeichnus furgehalten, welche die sach gantz beschwerlich erwogen und mir antzeigt, mit ubergebung der suplication an die ksl. Mt. noch 2 tag zu verziehen, ob villeicht die botschaft ankhomen und relation thon werde. Daneben hab ich mich mit meiner suplication11 gefast gemacht und die in den kayserlichen rath ubergeben und vertrostung empfangen, das gepetten mandat solte erkhent werden. Freitags [1541 Juli 22] morgens hat man khein rath gehalten und bin vertrost, man welle die sachen der notturft nach furdern.

Sovil dysen reichstag belangen, ist der abschid Freitags morgens nach Jacobi [1541 Juli 29] verlesen worden [Nr. 941]. Der beruwet uff disem: Primo narrat caesar causas conventus. Secundo, das die protestierenden bey den verglichen articuln sollen bleiben, die geistlichen ferner nit entsetzen. Tertio niemants zu sich dringen. Quarto nurnbergisch fridstand biß auf concilium oder reichsversamblung. Camergericht reformiert werden, prima Augusti die betzalung angeen und reformatio 12. Januarij anno 42. Item, die eilend tirckenhilf bewilligt, 3 monat und im fall den 4. monat. Soll ein monat in an- und abzug gerechnet werden, nemlichen den halben romzug, thut 10.000 zu fuß und 2.000 zu pfert. Ist der vierde theil der eylenden bewilligten hilf anno 32 alhie und soll der schwebisch kreiß sein gepurend theil in 6 wochen gen Augspurg, nemlich 2 monat, erlegen und mit dem dritten und, wo vonnothen, dem vierden monat in einem monat darnach nachvolgen. Volgents von ainer beharlichen hilf, die zu Augspurg angeschlagen als uff 20.000 zu fuß und 4.000 zu roß 3 jar lang und soll kgl. Mt. 30.000 ringer pfert halten und alle munition geben. Item, ksl. Mt. sich auch erclern. Und sol von solicher hilf, wie die auf alle stend leiderlich gelegt, 12. Januarij zu Speir gehandelt werden. Item, von ringerung der anschleg, muntz, pollicei und reformation des camergerichts. Sollen die stend 3 jar lang underhalten, volgents uff weg trachten, wie es one der stend beschwernuß underhalten. Item, die ainigungsverwanten stende haben ein sondern abschid [Nr. 961]. Item, die der augspurgischen confession auch ein abschid [Nr. 960] sampt ksl. Mt. declaration [Nr. 949]. Item, der stett abschid [Nr. 959], darinnen vermeldet meiner hern beschwerden. Item, die ainigungsverwanten stende haben mich abermals Sontag und Montags ultimo und prima Augusti gehert und fur gut angesehen, noch ein statliche botschaft zu Hg. Ulrichen zu senden als H. Hanß Dolzke, Alexander von der Thann, Dr. Hell, H. Jacob Sturm12. Die seind 1. or 2. Augusti von hinnen verriten. Soll ich mitlerzeit mit dem mandat stilsteen, hab aber den herolt beschiden Sontag nach L[au]renti [1541 Aug. 14] gen Esselingen.

Anmerkungen

1
 Vgl. den Abschied der oberdeutschen Städte des Schmalkaldischen Bundes, [Esslingen, 1541 Februar 22], Frankfurt ISG, Reichssachen II Nr. 909, fol. 16r–19v (Kop.): [...]. Und als neben disen baiden abgehandelten puncten wir die gesante, rethe und bottschaften von unsern lieben hern und freinden der stat Ulm und außer derselbigen schreiben, so irn gesanten ratßfreunden alher zugesant, vermerckt, welchermassen der durchleuchtig, hochgeporn furst und her, H. Ulrich Hg. zu Wierttenberg und Teck, Gf. zu Mumpelgartt etc., unser gnediger her, in etwas ungnedigen widerwillen gegen unsern lieben und guetten freinden, einem ersamen rath der stat Eßlingen, gestanden, wie wir dann die ursachen sollicher beschwerden von irn verordenten gnugsamlichen und muntlichen haben hern erzeln, welche wir mitleidenlichen und mit beschwerden vernomen, haben wier zu abstellung ferner beschwerlich weitterung und unraths, so hierauß mechten volgen, für nutz und nottwendig bedacht, das derhalben an hochermelten unsern gnedigen hern zu schicken sein solte und derwegen vörordent die gesante rethe der erbern stett Straßburg, Augsburg, Franckfurt und Ulm, welche nach vermog ierer habenden schriftlichen instruction diße beschwerden in besserung zu wenden und, sovil muglichen, in ruwe und fridlichen stillstand zu bringen, guettwilligklichen uff sich genomen, ungezweyffelt, unser allerseits hern und obern werden inen ain sollichs als beden theiln zugutt bedacht nit mißfallen laßen, und was sie also außrichten und für gnedige abvertigung erlangen, das werden sie die von Esselingen und andere, sovil vonnothen, wol zu berichten wissen. [...]. Actum Dinstags Vincula Petri. In der Datierung liegt offenkundig eine Verwechslung mit Cathedra Petri vor. Zum Konflikt zwischen Hg. Ulrich von Württemberg und der Stadt Esslingen vgl. die Supplikation Esslingens an [reichsstädtische Gesandte], o. Datum, Memmingen StadtA, A Bd. 317, unfol.; Schmidt, Georg: Reichsstadt und Territorialstaat. Esslingen, Württemberg und das Städtecorpus um die Mitte des 16. Jahrhunderts, in: Esslinger Studien 21 (1982), S. 71–104 und Naujoks, Eberhard: Reichsfreiheit und Wirtschaftsrivalität. Eine Studie zur Auseinandersetzung Esslingens mit Württemberg im 16. Jahrhundert, in: Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte 16 (1957) S. 279–302.
2
 Vgl. Georg Kron an Bgm. und Rat von Esslingen, Regensburg, 1541 März 28, Esslingen StadtA, RTA 5 (1539–1545), unfol. (Ausf., eighd.): Sie haben Lic. Johann Machtolf und ihn zum Reichstag abgefertigt. Da sich die Verhandlungen verzögern, können sie sich denken, welche Unkosten durch ihren Aufenthalt in Regensburg entstehen. Die Reichsstädte versuchen, Kosten zu sparen, indem sie wenige Gesandte zum Reichstag senden. Bürgermeister und Rat kennen auch seine hußhaltung. Bittet deshalb, ihm zu erlauben, nach Ende des Städtetages heimzureisen. Wie er die Dinge verstanden hat, kann die Stadt die Kosten wohl sparen. In dem, was Bürgermeister und Rat für gut ansehen, wird er es an nichts fehlen lassen. Datum, den 28. Marci anno 41 zu Regenspurg.
3
 Vgl. die Dreizehn von Straßburg an Lgf. Philipp von Hessen, 1541 März 11, Winckelmann, Pol. Corr. Straßb., Bd. III, Nr. 179, S. 170.
4
 Die Supplikation der schmalkaldischen Verbündeten wurde am 2. April abschließend beraten und beschlossen [vgl. Nr. 63] und dem Kaiser am 3. April nachmittags in lat. und dt. Sprache übergeben [vgl. Nr. 546].
5
 Vgl. Bernhard Göler und Dr. Philipp Lang an Hg. Ulrich von Württemberg, Regensburg, 1541 April 6, Stuttgart HStA, A 262 Bü. 11, unfol. ( Ausf.): [...]. Gnediger furst und herr, als wir auch verschines tags neben andern euren fstl. Gn. ainigungsverwandten stenden im rath gewesen, haben sie uns, auch deren von Eßlingen gesandten haissen außtretten, und, wie uns anlangt, so sollen sie willens sein, eure fstl. Gn. von wegen deren von Esslingen frundtlich und underthenigklichen anzusuchen, auch darumb uns zu beederseits außtretten haissen, darmit sie davon reden und ratschlagen könndten. [...]. Datum Regennspurg, den 6. tag Apprillis anno 41.
6
 Instruktion der Schmalkaldener für Eberhard von der Thann, Dietrich von Plesse und Batt von Duntzenheim zu Verhandlungen mit Hg. Ulrich von Württemberg, Regensburg, 1541 April 6, Marburg StA, PA 581, fol. 17r–19v; Kredenz der Schmalkaldener für die drei Gesandten, Regensburg, 1541 April 9, ebd., fol. 20r–20v (Kop.); Antwort Hg. Ulrichs von Württemberg auf die Werbung der Gesandten der Schmalkaldener, Böblingen, 1541 April 21, Augsburg StadtA, Lit. 1541, unfol. und Bericht Hg. Ulrichs von Württemberg über seinen Konflikt mit der Stadt Esslingen wegen des Wildbanns und des Forsts, Böblingen, 1541 April 21, Augsburg StadtA, Lit. 1541, unfol.
7
 Irrtümlich für: Cruciger.
8
 Dazu marg. Notiz: Nurnberg Vitus Teodorus, Bremen Amsderdamus, Hg. Heinrich m[agister] Custennus [= Christian/Christianus Pistorius?], Johann Eisseleben Kf. Brandenburg.
9
 Der fragliche Samstag war der 16. Juli 1541.
10
 Vgl. zu dieser Gesandtschaft die Instruktion der schmalkaldischen Verbündeten für Hans von Dolzig, Dr. Philipp Jakob [Öseler?] und Dr. Konrad Hel zur Werbung bei Hg. Ulrich von Württemberg wegen seines Konfliktes mit der Stadt Esslingen, Regensburg, 1541 Juli 2, Marburg StA, PA 3076, fol. 22r–27v (Kop.); fol. 27v DV: Andre werbung durch die christenlichen religionsverwanten gesandten Esslingen halber an Wirtemberg etc., beschehen den 12. Julij anno 41 und die Antwort Hg. Ulrichs, Nürtingen, 1541 Juli 14, ebd. fol. 28r–35v.
11
 Nicht aufgefunden.
12
 Vgl. die Instruktion der schmalkaldischen Verbündeten für Hans von Dolzig, Alexander von der Thann, Jakob Sturm und Dr. Konrad Hel zur Werbung bei Hg. Ulrich von Württemberg, Regensburg, 1541 August 1, Marburg StA, PA 3076, fol. 53r–56r (Kop.); die Antwort Hg. Ulrichs auf diese Werbung, Urach, 1541 August 10, ebd. fol. 57r–60v (Kop.); die vier Gesandten an Hg. Ulrich von Württemberg, Esslingen, 1541 August 12, ebd. fol. 61r–62v (Kop.); Hg. Ulrich von Württemberg an die vier Gesandten, Urach, 1541 August 13, ebd. fol. 63r–64v (Kop.); Alexander von der Thann an Lgf. Philipp von Hessen, Darmstadt, 1541 August 26, ebd. fol. 50r–52v und 65v (Ausf.); Lgf. Philipp von Hessen an Hg. Ulrich von Württemberg, Rotenburg, 1541 September 9, ebd. fol. 67r–71v (Konz.); Hg. Ulrich von Württemberg an Lgf. Philipp von Hessen, Urach, 1541 September 24, ebd. fol. 82r -86r (Ausf.) und das ksl. Mandat an Hg. Ulrich von Württemberg, Regensburg, 1541 Juli 23, ebd. fol. 87r–89v (Kop.). Vgl. auch Jakob Sturm an den Rat von Straßburg, Esslingen, 1541 August 13, Winckelmann, Pol. Corr. Straßb., Bd. III, Nr. 204, S. 205. Vgl. außerdem die Akten zur Vermittlung Kursachsens und Hessen bzw. des Bf. von Augsburg als ksl. Kommissars im Konflikt zwischen Hg. Ulrich von Württemberg und der Stadt Esslingen im Spätjahr 1541 in Marburg StA, PA 3077. Vgl. auch Kf. Johann Friedrich von Sachsen an seine Gesandten in Regensburg, Torgau, 1541 April 2, Weimar HStA, EGA, Reg. E 140, fol. 262r–264v (Reinkonz.): Zeddel an die rethe: Hat zur Kenntnis genommen, aus welchen Gründen Hans von Dolzig zu Hg. Ulrich von Württemberg wegen dessen Konflikt mit Esslingen geschickt wurde, dieweil die handelung dorinnen zu Regenßburg entstanden. [...]. Und wiewol du, Hans Pogk, und canzler, nachdem der von Anhalt und Dr. Bleickhort nuhmer werden abgereißet, zu Regenßburg allein seit, so ist uns doch, das gedachter von Dolzk zu dem von Wirtenberg mitgeschickt, zu keinen ungefallen gescheen, vorsehen uns auch, er sol etwas fruchtbarß bei seiner L. außrichten. Datum ut supra. Der Zettel ist dem Schreiben vom 2. April irrtümlich zugeordnet.