Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 10. Der Reichstag zu Worms 1509 bearbeitet von Dietmar Heil

Anmerkungen

1
 Die Zeitung meldete den Verlust des venezianischen Festlandbesitzes nach der Übergabe Vicenzas, Veronas, Paduas, Trevisos (Terfis), Coneglianos (Kunichlen)und Serravalles (Speruvall)sowie ganz Friauls an Vertreter des Ks. Dieser war nach Trient gekommen, wo auch ein Treffen mit dem Kardinal von Rouen [George d’Amboise] geplant war, um eine persönliche Zusammenkunft des Ks. mit dem frz. Kg. vorzubereiten. Venedig hatte dem Ks. Geld und seine Unterwerfung unter das Reich angeboten, was dieser allerdings ablehnte. Nach dem Dafürhalten des Korrespondenten stand eine harte Bestrafung der Lagunenstadt bevor (Kop., StA Würzburg, Hoheitssachen 1398, fol. 3). Vgl. zum Treffen zwischen Ks. Maximilian und Amboise Zurita, Historia IV, S. 398f.; Doussinague, Política, S. 245–249; Schirrmacher, Geschichte VII, S. 568f.; Wiesflecker, Maximilian IV, S. 52f.). Das Treffen des Ks. mit Kg. Ludwig sollte in Riva stattfinden. Maximilian wartete aber dessen Ankunft nicht ab, sondern reiste am 20.6. nach Trient zurück (Ulmann, Kaiser II, S. 382f.; Schirrmacher, ebd., S. 569f.; Wiesflecker, ebd., S. 53f.).
1
 Ein entsprechendes Mandat ging auch Ebf. Jakob von Trier zu. Der Ebf. verzichtete daraufhin auf den ihm als ehemaligem Kammerrichter [i. J. 1499] noch zustehenden Sold in Höhe von 800 fl. (Kop. Koblenz, dinstage nach sandt Dionisien tag[16.10.]1509; LHA Koblenz, 1 C, Nr. 21, pag. 558–559. Druck: Hontheim, Historia II, Nr. DCCCCXVI, S. 584). Gf. Adolf von Nassau und die beiden mit der Einsammlung des Kammerzielers beauftragten Assessoren erließen ihm im Gegenzug die gemäß Augsburger Anschlag noch ausstehenden 120 fl. (Kop. Worms, 18.11.1509; ebd., pag. 595–596). Gf. Johann Ludwig von Nassau-Saarbrücken bezahlte nach Eingang des Mandats seinen Beitrag (Quittung der Stadt Frankfurt vom 25.11.1509 über die Zahlung von 24 fl.; Kop., sontag sant Katherinentag; HStA Wiesbaden, Abt. 1, Nr. 2259, unfol. Quittung Gf. Adolfs von Nassau und der deputierten Beisitzer, undat. Or. m. S.; zeitgenössischer Datumvermerk: 1509; HStA Wiesbaden, Abt. 1, Nr. 2260, unfol.). Ein weiteres Mandat ging Abt Volpert von Hersfeld zu (koll. Kop. mit imit. Verm. amdip. und Gegenz. U. Varnbüler; StA Marburg, Best. 255, F 108, unfol.). Gegen ihn erhob der ksl. Reichsfiskal Christoph Moeller im Oktober Klage wegen fortgesetzter Steuerverweigerung (Gerichtsprotokoll, Okt.-Dez. 1509; ebd., unfol.)
2
 Vgl. Nr. 303, S. 503, Anm. 25.
a
 54] In B: 24.
b
 6] In B: 4.
c
 drei] In B: vier.
d
 21] In B: 30.
1
 Emershofen hatte am 27. oder 28.12.1507 seine Assessorenstelle am RKG angetreten und war am 16.6.1509 wieder ausgeschieden (Verzeichnis über ausstehende Soldzahlungen an das RKG-Personal, undat. Kop., jedoch act. Worms, Juli 1510; HStA Wiesbaden, 1/2304, unfol. Abrechnung vom 16.10.1514; HHStA Wien, RK RKG-Visitationsakten 315, Fasz. [1], fol. 1–51’, hier fol. 37’; Heil, RTA-MR IX/2, Nr. 944, S. 1325, Pkt. 2).
2
 Dr. Johann Blankenfeld übernahm am 28.9. für Kurbrandenburg den Assessorendienst (Ludolf, Commentatio, Appendix X, S. 348; Harpprecht, Staats-Archiv III, S. 466; Schnöring, Blankenfeld, S. 13). Vgl. zum weiteren Streit zwischen Kf. Joachim und dem RKG über seine kfl. Gerichtsfreiheit Smend, Brandenburg-Preußen, S. 164f.
1
 Konstanzer Reichsanschlag, vor dem 26.7.1507 (Druck: Heil, RTA-MR IX/1, Nr. 272, S. 565–575).
2
 Konstanzer RAb vom 26.7.1507, § 23 (Druck: ebd., Nr. 268, S. 533f.).
3
 Visitationsabschied vom 30.8.1508 (Druck: ebd., Bd. 2, Nr. 949, S. 1336, Pkt. 6).
4
 Kammergerichtliches Mandat vom 7.12.1508 (ebd., Nr. 949, S. 1336 Anm. 2).
5
 Ebenfalls im August 1509 gingen Strafmandate an diejenigen Stände aus, die ungeachtet wiederholter Aufforderungen den ersten, 1507 in Konstanz beschlossenen Kammerzieler noch immer nicht bezahlt hatten [vgl. ebd., Nr. 947, S. 1332], so bspw. an Hg. Heinrich d. M. von Braunschweig-Lüneburg (Or. m. Siegelresten, Worms, 6.8.1509, Verm. amdip., Unterz. Protonotar A. Dietrich; HStA Hannover, Celle Br. 15, Nr. 46, fol. 14–14’). Gf. Adolf von Nassau und die beiden mit der Entgegennahme des Kammerzielers betrauten Assessoren erneuerten ihre Forderung gegenüber Kf. Joachim am 11.10. (Or. Worms; GStA Berlin, I. HA, Repos. 18, Nr. 30a, Fasz. 1, fol. 42–42’). Der Kf. sagte am 19.11. für das kommende Jahr die Begleichung der Forderung zu. Und ist keins furnehmens noch procedirns derhalben gegen uns, als wyr uns auch zu gescheen nicht versehen, vonnoten(Mundum mit Korrekturen, Cölln/Spree, am tag Elisabeth; ebd., fol. 39).
1
 Liegt nicht vor.
2
 Wohl Schreibfehler, statt: uns.
1
 Liegt nicht vor. Laut Quittung des RKG hatte der Augsburger Anwalt Dr. Johann Rehlinger die zweite Tranche des Kammerzielers nur unter Protest eingezahlt und sich dabei auf einen Beschluss des Konstanzer RT bezüglich einer von Augsburg geltend gemachten Schuld in Höhe von 1000 fl. berufen (Kop. Regensburg, 22.11.1508; StdA Augsburg, Lit. 1508, Fasz. Stadt, Jan.-Dez., unfol.). Zu diesem Beschluss findet sich in Heil, RTA-MR IX, kein Hinweis.
2
 Mit Schreiben vom gleichen Tag informierte Ebf. Uriel die Stadt Augsburg darüber, dass er sich aufgrund ihres Schreibens wunschgemäß an das RKG gewandt habe, und bekundete seine Zuversicht, dass ihrem Antrag stattgegeben würde (Or. m. S., St. Martinsburg/Mainz, freytags nach Severi; StdA Augsburg, Lit. 1509, Fasz. Januar, unfol. Das bei Böhm, Reichsstadt, S. 60 Anm. 209, zitierte Schreiben ist dort irrtümlich auf den 8.2. datiert und in einen falschen inhaltlichen Zusammenhang gebracht.). Laut einer auf dem Augsburger RT von 1518 vorgelegten Abrechnung über die Einzahlungen der vergangenen elf Jahre hatte das RKG in die Verrechnung des Augsburger Anteils am Kammerzieler mit dieser Schuld eingewilligt (Kop.; HHStA Wien, RK RKG-Visitationsakten 315, Fasz. 2, fol. 2–26, hier 23).
1
 Die Jahresangabe fehlt. Es muss sich allerdings um 1509 handeln. Die unter Beteiligung Sachsens schließlich durchgeführte Visitation des Jahres 1510 fand bereits im Juni statt (Abschied vom 24.6.; Druck: Seyboth, RTA-MR XI/1, Nr. 689). Offenkundig hatte der Kammerrichter, nachdem die ordentliche Visitation des Jahres 1509 noch nicht durchgeführt worden war, für den 2.11. einen erneuten Termin anberaumt [vgl. Nr. 154]. Doch fiel auch dieser Visitationstag aus, wie im Augsburger RAb von 1510 festgestellt wurde (Seyboth, RTA-MR XI/1, Nr. 125, § 17; Schmauss/Senckenberg, Sammlung II, S. 134, § 15; Mencke, Visitationen, S. 15).
2
 Konstanzer RAb vom 26.7.1507, § 23 (Druck: Heil, RTA-MR IX/1, Nr. 268, S. 533f.).
a
–aDies ... Ordnung] Einfügung am Rand.
3
 Wormser RKGO vom 7.8.1495, § 16 (Druck: Angermeier, RTA-MR V/1, Nr. 342/IV, S. 400f.; Schmauss-Senckenberg, Sammlung II, S. 8. Regest: Wiesflecker, Regesten I/1, Nr. 2252, S. 270).
4
 Offenbar gelangte die Summe zur Auszahlung. In der Abrechnung von 1518 ist für den Anteil Hg. Georgs am Kammerzieler in Höhe von 75 fl. nur ein Ausstand von 5 fl. verzeichnet [Nachweis wie Nr. 508, S. 746, Anm. 2, hier fol. 6].
1
 Gf. Ludwig ignorierte auch die verlängerte Frist. Mit Schreiben vom 29.12. forderte Moeller – nach eigenem Bekunden inzwischen beauftragt, wegen der ausstehenden Summe und der fällig gewordenen Strafe gegen den Gf. zu prozessieren – diesen erneut zur Begleichung der Forderung binnen vierzehn Tagen entweder in Worms oder in Frankfurt auf (Or. m. S. Worms; sambstag nach dem heyligen cristtag; HStA Wiesbaden, Abt. 150, Akten, Nr. 1795, Stück-Nr. 4). Ein entsprechendes Mandat ging Gf. Reinhard von Hanau zu. Er sollte den noch offenen Beitrag zum Regensburger Anschlag von 1508 bis zum 13.1.1510 (dem achten der heyligen drey konig tag)begleichen (Or. Worms, sampstag nach dem heyligen cristag[29.12.]1509; StA Marburg, Best. 81, A/230/2, fol. 27–27’).
1
 Das an die Ff. Ernst und Rudolf von Anhalt adressierte Exemplar mit der Aufforderung zur Zahlung von 24 fl.rh. (LHA Sachsen-Anhalt, Dessau, Z 4 I [Anhaltisches Gesamtarchiv, Alte Ordnung, Beziehungen zu Ks. und Reich], 113b, Nr. 4/1) ist verloren gegangen. Auch Pfgf. Johann von Sponheim ging dieses Mandat zu. Laut Schreiben seines Anwalts am RKG, Dr. Peter Kirsser, vom 21.10.1510 hatte der ksl. Fiskal gegenüber dem Pfgf. wegen der unterbliebenen Zahlung der 1508 in Regensburg und 1509 in Worms bewilligten Kammerzieler die Fälligkeit der angedrohten Strafen festgestellt und einen Achtprozess anhängig gemacht (Or. m. S. Worms; HStA München, K.blau 103/2c/3, fol. 96–96’). Auf Nachfrage informierte Kammerrichter Gf. Adolf von Nassau Kirsser über die Höhe des Sponheimer Beitrags. Demnach machte der Regensburger Anschlag für den Pfgf. 24 fl., der Wormser Anschlag hingegen 32 fl. aus (Kirsser an Pfgf. Johann, Or. Worms, mittwochs nach conceptionis Marie[8.12.]1510; ebd., fol. 99–99’). Am 21.12. quittierten der Kammerrichter und die ihm zugeordneten Einnehmer Gf. Johann über den Empfang der gesamten Summe (Kop. Worms; ebd., fol. 104). Benzing(Köbel, S. 17, Nr. 13) weist ein Mandat an die Frhh. von Zimmern nach. Den Gff. von Oldenburg wurde durch kammergerichtliches Mandat vom 9.4.1511 unter Androhung der Reichsacht die Bezahlung des Kammerzielers binnen vier Wochen befohlen. Sie waren die ihnen in Augsburg (1500), Konstanz (1507), Regensburg (1508) und Worms (1509) auferlegten Beiträge von jeweils 12 fl. schuldig geblieben (Regest: Rüthning, Urkundenbuch, Nr. 207, S. 138). Der Stadt Esslingen befahlen Kammerrichter Gf. Adolf von Nassau und die beiden Einnehmer am 22.2.1510 erneut, ihren Beitrag zu dem in Worms bewilligten Kammerzieler in Höhe von 65 fl. entweder innerhalb von vierzehn Tagen durch einen Wechsel nach Frankfurt anzuweisen oder das Geld gleich an den Überbringer des Schreibens auszuhändigen (Or. m. Siegelspuren, Worms, fritags cathedra Petri; StdA Esslingen, F 288, Nr. 4, unfol.).
2
 Konstanzer RAb vom 26.7.1507, § 23 (Druck: Heil, RTA-MR IX/1, Nr. 268, S. 533f.).
3
 Visitationsabschied vom 30.8.1508 (Druck: ebd., Nr. 949, S. 1336, Pkt. 6).
4
 Kammergerichtliches Mandat vom 7.12.1508 (ebd., S. 1336 Anm. 2).
a
 120 fl.] In B: 40 fl. C wie A. In D: 24 fl.
b
 10 Mark] In B/D: 4 Mark. C wie A.
c
 drei] In B/D: zwei. C wie A.
d
 Ulm] In B/D: Frankfurt. C wie A.
e
 einundzwanzig] In B: achtzehn. C wie A. D: dreißig.
5
 Laut der auf dem Visitationstag von 1510 vorgelegten Abrechnung waren bis zum 16.6. folgende Zahlungen für den Unterhalt des RKG geleistet worden: Ausstände von 1507: 540 fl.; Ausstände von 1508: 2030 fl.; Wormser Anschlag von 1509 (nominal wie 1507 und 1508 11 556 fl.): 3747 fl. (Seyboth, RTA-MR XI/1, Nr. 689, Pkt. 1; Visitationsakten von 1514; HHStA Wien, RK RKG-Visitationsakten, Kart. 315, Fasz. [1], hier fol. 2’–3). Insgesamt erbrachte der Wormser Anschlag bis Oktober 1514 6150 fl. (ebd., fol. 10–10’).