Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Köln, August 1512

Köln, Historisches A., Köln und das Reich Nr. 41, fol. 20a-22a, Kop. (Vermerk fol. 19a: Clagte Peter Quettincks contra consulatum et civitas praesentes Ao. etc. XII in Augusto ze Coeln im richstag oevergeven).

Klagt darüber, daß er im ksl. Geleit, Schutz und Schirm durch Bm. und Rat von Köln gewaltsam überfallen, seines Besitzes beraubt worden und dadurch zu großem Schaden gekommen ist. Seit nunmehr über acht Jahren muß er sich mit seiner Ehefrau außerhalb der Stadt aufhalten. Bittet demzufolge den Ks. als eynen bronnen aller gerechticheit, auch als eynen beschyrmer [derjenigen], die ober recht genotigt werden, den Kölnern zu gebieten, ihm seinen entzogenen Besitz zurückzuerstatten und rechtliches Gehör zu geben. Zudem möge der Ks. dafür sorgen, daß er in dessen Geleit, Schutz und Schirm gehandhabt wird und die ihm entstandenen Kosten und Schäden ersetzt bekommt. Schildert im Folgenden den Verlauf und die Hintergründe seines seit dem Jahr 1500 andauernden Konflikts mit Bm. und Rat von Köln, in dessen Verlauf er den Ks. bereits auf dem Konstanzer Reichstag 1507 um Hilfe gebeten hatte. 1

Anmerkungen

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 Zur Behandlung des Falls Quettinck auf den Reichstagen in Köln 1505 und Konstanz 1507 vgl. Heil, Reichstagsakten 8, Nr. 626 und Ders., Reichstagsakten 9, Nr. 470. – Köln gab zu der Supplikation folgende Stellungnahme ab: Bestreitet die Vorwürfe Quettincks, insbesondere die Behauptung, die Stadt habe gegen ihn und seine Ehefrau unter Verletzung des ksl. Schutzes, Schirms und Geleits Gewalt ausgeübt. Bittet den Ks., ihnen keinen Glauben zu schenken, vielmehr Quettinck wegen seiner Verunglimpfungen gegen Köln zu bestrafen. Köln, Historisches A., Köln und das Reich Nr. 41, fol. 24a-28a, Kop. (Vermerk fol. 23a: Antwort eyns ersamen rat contra Peter Quettinck, im richstage zo Collen Ao. etc. XIIo in Augusto oevergeven).