Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth
Seine wachsende Unzufriedenheit über die verweigerte Belehnung mit Jülich und Berg, Plan einer geheimen Kontaktaufnahme mit dem Kg. von Frankreich zwecks Unterstützung des Belehnungswunsches, Ersuchen an die Gesandten um ihre Meinung hierzu.
Düsseldorf, 21. April 1512
Orig. Pap. m. S.: Duisburg, LandesA, Jülich-Berg II Nr. 2371, fol. 41 (Vermerk von der Hand des Jülicher Kanzlers Wilhelm Lüninck: Schriften von meynem gn. H. an di rede zu Trier, damit Schraede zu Trier komen ist uf sondach misericordia domini Ao. etc. 1512 [25.4.12]).
Konz.: Ebd., Jülich-Berg I Nr. 204, fol. 31a u. b.
Lb. rede ind getruwen, wy besweren uns ser ind niet unbillich in der wederhaldung der belenunge in des, uch der sassenschen Ff. halven aldair begegent. So uch dan gestalt ind gelegenheyt unser und unser lande so wael ind bether dan uns bewüst ind gy dan die saichen aldair im hove alsoe befonden und aensegen, wy tot ter belenunge inhalt brieve ind sigele unverhindert niet komen müchten ind der oirsaiken gesien were, wy ind unse lande in unwille, uprur ind aller swairheyt solden moten verloepen, hedn wy bedacht myt unsen reden, ytzont alher by ons wesende, up uwer waelgefallen ind behaegen ind niet anders, dat man int heymelich durch etligen bequemen ind unvermerkten personen, by die kgl. wird van Frankryck hergeschickt, sus etlige underredung na noetturft ind gelegenheit int geheyme to bekallen [= besprechen] etc., so uns ind unsen landen na gestalden dingen ind weygerung der belenonge ind des vorder dairuys ontstain, hoich ind ganz van noiden syn wolde, eyne beschüdde ind toeflucht to hebn. Dairumb wy oick tot volbringung desselven, in maten wir vurscreven, vorder voir guet hedn aengesien, allet up uwen gefallen, dat men durch H. Wilhemen van den Horst ader H. Johan van Wylich, ritter, id were dan van wegen ind in naemen unsers fruntlichen, lb. H. ind vaeders, Hg. van Cleve etc., ader unser an unsen neven, H. Philips [von Kleve], H. tot Raevensteyn etc., als unsen blotzverwanten in disn saichen heymlich hed gesucht, syne gemoet, guetdüncken ind getrouwen raet to vernemen, ind voirt, of man derhalben by die kgl. wird in Frankryck schicken würde, hy uns dairtoe eynen bequemen, dem man sulchs vertrouwen müchte ind der des hoves van Frankryck kontschap hed, werven ind upbringen, dairdurch sulchs int geheym an die kgl. wird gelangt werden müchte. Ind so uch dise meynung alsoe nutt ind guet bedüchte, solden sich etlige van unsen treflichen reden, ytzont alhier wesende, to gelegener, unvermerkter stede by genanten H. Wilhem ind H. Johan hebn gefuegt, hieraf myt sy oich to raetslaegen, ir guetdunken ind gemoet to vernemen. Uns hieraf, sobalde moigelichen, uwer meynung wider to schriven ind dise schrift boven alt by uch heymelich to verwaeren, so gy vermerken, na gelegenheit van noeden to syn. Gegeven tot Duysseldorp up ten neisten guedesdach na dem sonnendach quasimodogeniti Ao. etc. 12.