Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld
A Weimar HStA, EGA, Reg. E 137, fol. 140r–141v (Kop.); AV fol. 141v: Furtrag, supplication, bit und erbiettung, so der durchleuchtig, hochgeborne furst und herr, H. Heinrich der junger Hg. zu Braunschwig und Luneburg etc. vor der röm. ksl. Mt. in beisein vieler Kff., Ff. und stende des hl. reichs zu Regennspurg uff gehaltem reichstag am zehenden tag Junij anno etc. 41 wider beider chur- und fursten Sachssenn und Hessen gethann und ubergeben hat. Copei der schrift, damit Hg. Heinrich von Braunschwig an ksl. Mt. gelangt, wider Sachsen und Hessen, 1541.
B koll. Stuttgart HStA, A 262 Bü. 12, fol. 166r–168v (Kop.); AS fol. 166r: Furtrag, suplication, bit und erbiettung, so Hg. Hainrich von Braunsweig vor der röm. ksl. Mt. und etlichen stendn des reichs wider beede chur- und furstn Sachssen und Hessen gethon und ubergeben hat; AV v. a. Hd. fol. 166r: Ligt auch ein abschrift bey Braunschweig lit. A.
C koll. Konstanz StadtA, G 19 (Reformationsakten), fol. 580r–581v (Kop.); AV fol. 581v gleichlautend wie in A, mit dem Zusatz: Am vierdten tag darnach ist der landtgraf vom reichstage hinweggetzogen und hat kein antwort hierauf gethan.
D koll. Straßburg AM, AA 496a, fol. 181r–183v (Kop.); DV fol. 183v gleichlautend wie AV in C einschl. des unter C angeführten Zusatzes; außerdem ebd. AV v. a. Hd.: Suplication und furtrag, Hg. Heinrichen von Brunßweig ubergeben und gethan zu Regenspurg.
Druck: Hortleder, Der Römischen Kaiser- und Königlichen Majesteten, [...] Handlungen und Außschreiben von Rechtmässigkeit, Anfang, Fort- und endlichen Außgang deß Teutschen Kriegs [...] vom Jahr 1546 biß auf das Jahr 1558, [...] Gotha 1645, 4. Buch, Nr. XXXII, S. 1632–1633.
Eur ksl. Mt. haben auß meinem mermals an eur ksl. Mt. beschehen muntlichen und schriftlichen, underthenigsten anbringen gnediglich vernohmen, wie gar an [= ohne] allen grundt und wider die warheit mich der Kf. zu Sachssen und Lgf. zu Hessenn in vil wege zu schmehen understanden und manichfaltiglich an meinen ehren antasten, auch mich dohin verursacht und gedrungen, daß ich nicht umbgeen mugen, zu meiner warhaftigen entschuldigung etliche schrift in druck außgeen zu lassen, daß ich, wann ich nicht so gar uberflussig darzu benottigt, dem furstlichen nhamen zu ehren vil lieber umbgangen haben wolt. Und wiewol ich mich auf eur ksl. Mt. gnedigst an mich beschehen gesynnen alhie alles gegen- und widerwertigen schreibens enthalten, so wirdet doch von gemelten meinen widerwertigen, ungeacht, das sie in euerer ksl. Mt. glayt alhie seint, nichts underlassen, sonder understeen sich unaufhorlich, mich bei eur ksl. Mt. und offentlich mit aller unwarheit noch hocher zu schmehen und unehrliche sachen aufzulegen, die sie sich auch wider mich zu erweisen und briff und sigel derhalben furtzulegen vilfeltiglich, wiewol ane grundt, berhumen und vernehmen lassen, das irem habenden glait, auch euerer ksl. Mt. verordnung und bevelch großlichen zuwider und mir zum hochsten beschwerlich, mit stilschweigen zu gedulden. Kan auch meiner ehren notturft nach nicht underlassen bei euerer ksl. Mt. mich des in aller underthenigkeit zu beclagen. Und dieweil ich verhoff, euere ksl. Mt., auch alle Kff., Ff. und stende des hl. reichs haben mich in den ehren erkannth und in meinem ausschreiben befunden, daß mir die schmelichen zulage durch gedachte meine widersacher wider Got, ehr und recht mit geschepftem neid, hessigem gemut und aller unwarheit, auch mer dan gantz unrecht beschehen, will ich dieselben hiemit wider erholen, euere ksl. Mt. in aller underthenigkeit bittend, sie wollen sich zu keinen ungnaden gegen mir bewegen lassen, der widdersacher ausschreiben und anbringen, sovil zu verletzung meiner ehren und guten geruchts verstanden werden mag, keinen glauben geben, sonder fur ein falsch gedicht und die lauter unwarheit, wie es an im selbst ist, halten und an dem, so ich hievor dargegen geschrieben, auch ob itziger meiner entschuldigung keinen zweivel tragen und haben. Dann ich wil mit hulf des almechtigen, daß alles, alß einem ehrlichen, fromen fursten zusteet, vor eur ksl. Mt., auch Kff., Ff. und stenden des reichs verantworten, vertheidigen und mit ehren erhalten.
Damit aber eur ksl. Mt. noch imandes anders nicht gedechten, das ich der handlung scheuch truge oder willens were, die in vertzug oder lengere disputation zu bringen, so bin ich urbuttig (wann euere ksl. Mt. mergedachte meine widersacher vermugen, daß die euerer ksl. Mt. itzt habent glait von sich thun und desselben begeben, auch wie ich frei ane gleit steen, zu solcher notturft ich mich eur ksl. Mt. vorbeschieds, der gulden bulla und aller guthat, die mir sonst geburn mochten, wilh begeben haben), auf itzigem reichstag ane einichen vertzug inena zur antwort zu steen, alle rechtliche und gutliche verhör, handlung, erkenntnus und derselben execution zu gedulden oder mit meiner handt, wie sich geburt, außzutragen, wie ich mich dan versehe, euere ksl. Mt. dieselbig meine widersacher und, daß sie ire vermeinte beclagung thun, auch die angetzogen briff und sigel furlegen und wie recht gegen mir alles irem berhuemen nach volfharn, vermogen wolten. Und bin gantz trostlicher, underthenigster hoffnung, euere ksl. Mt. noch imandes anders werden uber diß mein ehrlich, rechtmessig und uberflussig erbieten meinen widersachern mit irem unwarhaftigem schmehen und schenden weiter kein gehor geben, sonder solchen iren unverschempten mutwillen abstellen und die handlung wie vorgemelt erledigen und zum außtrag komen lassen. Daß umb euere ksl. Mt. in aller underthenigkeit zu verdiennen, will ich ungespart meines leibs und vermugens alle tzeit willig sein, euerer ksl. Mt. mich darauf underthenigst bevelhendt.