Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

A  Wien DOZA, Abt. Preußen 410/2, fol. 205r–211r; AS fol. 205r: Supplicatio ahn die röm. ksl. Mt., vom H. Walthern hoch- und teutschmaistern aufm reichstag zu Regenspurg ubergeben, den a 4. Juny–a anno 1541.

B  koll. Berlin GStAPK, XX. HA, StA Königsberg, HBA H (Kasten 775), unfol. (Kop.); DV: Erste supplication des teuzschenmeisters pro executione der preuschen acht uff dem reichstag zu Regensburgk im 1541. fur sich selbst ubergeben1.

C  Berlin GStAPK, XX. HA, StA Königsberg, HBA H (Kasten 775), unfol. (Kop., lat. Fassung von B); DV v. a. Hd.: Nota: Mit dem herrn cantzlern zu reden.

Euer röm. ksl. Mt. tregt unzweifelich noch in guter gedechtnus, wie ich jungstverschienens reichstags zu Augspurg euerer röm. ksl. und auch der kgl. Mt., Kff., Ff. und stenden des hl. reichs mit geburlicher reverentz hab furbracht, wie Mgf. Albrecht von Brandenburg uff weylund Ks. Maximilians allerhochloblichster gedechtnus und anderer seiner freundtschaft begern und bitt in meinen orden mit geburlicher eydtsverpflichtung entpfangen und hernachmals zu hochmeis ter erkhorn und abermals mit vorgeenden pflichten und eyden, auch neben verbundnus und verschreibung weilund Mgf. Friderichs und Mgf. Casimirs, seins vatters und bruders seligen, wie dann das von des orts seinen vorfaren loblich uff ine khomen, meinen orden, desselben verwanten, underthanen und lande bey iren freyheyten, rechten und gerechtigkeyt[en] bleiben zu lassen, zu schutzen, zu schirmen und zu handthaben, alles Got zu seinem lob und preiß, auch der röm. ksl. Mt. und seiner freundtschaft zu gehorsam, ehren, gefallen und gutem und umb erhaltung willen mer fridens zwischen der cron Poln und meinem orden b zu hochmaister erkorn und uffgenommen worden sey–b, wie auch, mein an dem teutschmeisterthumb und des meisters zu Liffland beide jungste vorfarn seligen hindangesetzt, das gedachter Mgf. Albrecht des verschienen 1520. jars nit allein, wie ime dann geburt, one rath, wissen und willen jetz gemelter beider unser vorfaren, sonder, unangesehen ernstlichs beschehens ersuchens und ermanens mit anzeyg allerlei hochen beschwerden, so darauß erfliessen mochten, fur sich selbs ein zweifeligen krieg wider die cron Poln furgenomen, zu mehrer beschutzung meins ordens und desselben landt und leuth in Preussen, auch minder nit euerer ksl. und auch der kgl. Mt. und dem hl. reich, auch hohem und nidern adel und ritterschaft teutscher nation dann meinem orden zu gutem ime ein merckliche hilfc gethan, aber das er des alles unbeherzigt und darzu, das er euerer ksl. Mt. und dem hl. reich von Gots und natur, auch sonderlicher verpflichtung wegen als ein geborner furst des reichs und hochmeister meins ordens euer ksl. Mt. zugehorig und underworfen und uber geburlich warnung wider willen und verhengnus berurter meins ordens meister, gebietiger und anderer gehorsamen seiner religion und ordenspflicht, glubt, eyd und verwantnus zu schmach, abbruch und verletzung mercklichs gotsdiensts, auch euerer ksl. und der kgl. Mt., dem hl. reich und benantem adel under dem deckel und schein des fridens und heyligen evangeliumbs demselben zuentgegen, seiner seelen zu beschwerden und eygennutzigem vortheyl, mein orden und desselben habit, sovil an ime gewesen, von sich gelegt und desselben land Preussen mit seinen zu- und eingehorden in weltlicheyt und als ein furstenthumb des hl. reichs, dannocht, uber das er hiebevor euerer ksl. Mt. stathalter und regiment uff dem gehalten reichstag zu Nurmbergd uff sein emsig bitt zu einem fursten des reichs uffgenomen, bei den reichsstenden zu geburlicher session im reichsrath gelassen, der er sich gebrauchte und furstlich zugesagt, euerer Mt. und dem reich getreu und hold zu sein, entfrembdt und Poln, one das er einich herrschaft, recht noch gerechtigkeyt daran nit gehabt oder auch noch hette, vermeinlich und nichtiglich uffgetragen, zu einem herzogthumb gemacht, dergestalt, das der Kg. von Poln ime und seinem bruder Mgf. Georgen und weilund Casimirn und Johansen und derselben leibslehenserben solchs zu lehen leyhen und, so die alle one leibslehenserben abgiengen, alßdann und nit ehe sollt solch land an die cron Poln gelangen und fallen, mit angehefter underthenigster bitt, solchs alles zu cassirn und mir meins ordens landt Preussen mit sein zugehorden zu verleihen und darzu zu verhelfen, wie dann von euerer ksl. Mt. angeregte cassationf und belehenung geschehen und mir iren keyserlichen gebotsbrief an gedachten Mgf. Albrechten bey peen euerer Mt. und des reichs acht mitgetheylt, mir gerurter land gentzlich abzutreten und mit ledigzelung aller verpflichtung der verwanten einzuantworten und zuzustellen, mit anhangender ladung, wo er des nit schuldig zu sein vermeint, uff ein benanten tag am keyserlichen camergericht zu erscheinen und das in recht furzuwenden, und demnach zusampt Kff., Ff. und stenden des reichs, im fall gedachter abgefallener hochmeister vorgemeltem euerer ksl. Mt. [gebot] nit gehorsam sein wurde, dahin zu recht gewisen, dem allem ich gehorsamlich nachgevolgt.

Und wiewol gemelter Mgf. Albrecht ungehorsamlich aussenblieben, vilgemelt euerer ksl. Mt. camergericht ine nunmehr vor neun und die landschaft zu Preussen vor funf jarn mit urtheyl und recht in euerer ksl. Mt. und des hl. reichs acht erkhannt und ercklert und executorial daruber außgeen und ich die in den landen zu Preussen und sonst hin und wider im hl. reich und furnemlich in den stetten und landen daran stossendt hab lassen offentlich verkhunden, so hat doch sollichs alles bisher nit one schmach und verachtung euerer ksl. Mt. und des reichs hocheyt, geringen [sic!] nachteyl meins ordens und des adels teutscher nation wenig verfangen.

Und ich nun in betrachtung, das gerurt erkhantnus gantz schlecht furtreglich, so dieselbig nit volnstreckt werden sollt, euere ksl. Mt. uff jungst gehaltem reichstag alhie, darnach in Hispanien und kurzlich zum andern mal in dero nidern erblanden darumb hab gantz demutiglich und vleissiglich ersuchen und bitten lassen und fur mich und den meister von Leiffland und unser verwanten erbotten, all unser vermugen darbei zu setzen, mich auch euere ksl. Mt. deswegen hievor uff gehaltem tag zu Hagenaw und jetzt alheer zu diesem reichstag gewiesen, so ist nochmals mein underthenigst bitt, dieselben wolle aus obangezeygten und andern billich bewegenden ursachen irer selbs hocheyt und reputation nach und auch zu widerbringung des hl. reichs und meins ordens rechten und gerechtigkeyten mir und demselben meinem orden mit ferrer, gnediger, wircklicher execution und hilf erscheinen, darbei sampt dem meister zu Leifflandt all unser vermogen zu setzen, uns nochmals, wie vor mehrmals geschehen, erbietendtg, fur eins2.

Zum andern, wie ich euerer ksl. Mt. in Hispanien und auch in dero erblanden schriftlich und durch werbend bottschaft vergangener zeit meins herrns des Kf. zu Sachssen gwaltigen eingriffs, abnemung und verstossung meins ordens heuser mit iren zu- und eingehorden mit namen zu Aldenburg, Plawen, Schletz, Reichenbach, Adorff, Weimar, Danutsch und Danzdorff und, das mir von ime uber mein mehrmals erfordern zu recht, als sich vermog des hl. reichs ordnung geburt, das geweigert und anders und weiters dann er sich erbotten, mit mir deßwegen fur fursten seiner religion furzukhomen, auch an euerer ksl. Mt. camergericht nit wollen antworten, mit furderlicher anzeyg: Als Mittwuchen nach Conceptionis Marie anno 37 [1537 Dezember 12] gemelter churfurst meins ordens haus zu Aldenburgk, so von weiland euerer Mt. vorfarn am reich Ks. Heinrichen dem sechsten loblicher gedechtnus demselben gegeben, durch seine verordenten eingenomen und da die brief daruber besagendt nit daselbst befunden, wiewol er den dazumal comenthur H. Anthonien von Harstall darinnen gelassen, so hab er ine doch thon verstricken, das er dem von Wallenfells anstatt des churfursten mit handgebenden treuen angloben und zusagen mussen, seinen besten und hochsten vleiß anzukern und furzuwenden, auf das alle privilegien und briefliche urkhundt der fundation und donation, auch kauf, widerkhauf, zinß- und erbebrief und register, dem haus Aldenburgk gehorig, bynnen monatsfrist dahin verschafft wurden, auch nichts zu verschicken noch zu vereußern und von sich niemandts nichts zu reychen oder zu geben biß uff verrern bescheid, das hernach im 39. jar von genantem H. Anthonien auß bewegnus gerurter verschickung und zu erhaltung gnedigs willens dem churfursten 3.000 fl., die zu verpensionirn, zugestellt, welche er inhalt seiner bekhantnus [zu verwarnus] lassen annemen, des anhangs, nachdem er, comenthur, sein erbieten noch mehr geldts zu antworten willens, sobald dis geschehe, solt ime uber die ganz summam ein verschreibung under seinem anhangenden insigel zugestellt werden, das aber uber vilfeltig ansuchen bisalheer verblieben, ime auch, das uberig gelt einzubringen, nit verholfen, sonder ine Dinstags nach Lucie obgemelts 39. jars [1539 Dezember 16] gar ausstossen und ime, was seiner person als cleider und anders, bißalheer verhalten lassen und hieruber Ludwig Klupeln von Elcherhausen, so commenthur meins ordens zu Tanutsch gewesen und sich vermeinlich verehelicht, ein theyl desselben haus, rechten und einkhomens (wie ich bericht werde) zu lehen verliehen.

Zum dritten, das ich euer ksl. Mt. obberurter zeit und enden auch in aller underthenigkeyt anzeygt, nachdem weilund Hg. Georg von Sachssen seliger gedechtnus mit todt verschieden und sein verlassen landschaft an mein herrn Hg. Heinrichen von Sachssen khomen, were ich allgereydt verstendigt, das er hett gebotten, das man furbashin niemandts das heylig, hochwirdig sacrament des althars anderst dann in beiderlei gestalt wolt geben, des alles halben ich hochlich besorgt und darab neme, das dem ander beschwerlich weiterung nachvolgen wurde und das gegen meins ordens heusern, in seinem land gelegen, mit namen Griffsteet, [Zchwezen?], Zischillen, Liebstat, Liesten und andere sampt iren rechten, zu- und eingehorden auch unleidlichs mocht furgenomen werden und hierumb umb fursehung in aller underthenigkeyt gebetten, darauf euere ksl. Mt. demselben geschriben und mit ernst bevolhen, mich, meins ordens underthanen und verwanten an obgedachten unsern heusern, rechten und gerechtigkeyten mit neuerungen oder in andere weg nit beschwern, darwider gemelter Hg. Heinrich euerer Mt. under anderm geantwort, das er ein cristliche reformation und ordnung furgenomen und in dem nichts anders gethan, dann sovil cristlich, gotlich und ehrlich und sich seins gewissens halben schuldig hett erkhent und gegen Got, auch einem gotlichen[...?] euerer ksl. Mt. und meniglichem verhoffte zu verantworten und das er meins ordens heuser noch auch kein geistlich guter sonst zu sich ge[zogen].

h Darauf wolle euere ksl. Mt. in allen gnaden vermercken, das mich kurzlich hernach angelangt, das er gerurter visitation und reformation nach visitatores verordent mit bevelch, fursehung zu thun, das die pfarrer und ander kirchendiener mit geburlicher underhaltung bedacht, und an meins ordens comenthur [benanter?] heuser begert, verschienens Vincula Petri [1540 August 1] zu Dreßden zu erscheinen und ime alles meins ordens einkhomens, es sey an gutern, zinsen und andern nutzungen in schrieften zu uberantworten und, wiewol ich seiner L. dargegen schriftlich gnugsam ursach anzeygt, warumb solchs nit sein sollt, und gebetten, darumb mein orden mit bemelter neuerung aller ding unbeschwerdt zu lassen, auch zudem ein [keyserliches mandat?] bei euerer ksl. Mt. camergericht mit urtheyl und recht erhalten, in dem ime bei vermeydung der peen, in euerer Mt. und des reichs landfrieden begriffen, ernstlich geboten, durch sich selbs oder andere gegen den landcomenthur, stathalter und auch comenthur der heuser Zeschillen, Czwetzken, Liebstat, Noylstatt und Griffsteeht sampt iren zugehorigen underthanen und verwandten, auch dero zu- und eingehorige guter wider gemeine und sondere recht, ordnungen, sazungen, landfriden und abschieden und sonderlich vorgemelte meins ordens erlangte und bestettigte–h freyheiten, exemption, begnadungen, schutz, schi[rm] und heerbringen mit solchen oder dergleichen neuerungen und eingriffen, auch darauß besorgten, gwaltigen handlungen gentzlich unangesehen und unbeschwerdt, sonder umb alle angemaßte spruch, forderung und gerechtigkeyt, des ich mich meniglichem [...?] erboten, bleiben zu lassen.

Das aber, solchs alles unangesehen, die angerurten vermeinten visitatores in meins ordens heusern mit 18 pferden einkhomen seind und alle [ding?] gemelter vermeinter ordnung und reformation nach in desselben kirchen irs [willens?] und gefallens angestellt und geschafft, darzu mein comenthur zu Zeschillen uff obgemeltem tag, so von Dreßden gegn Leyptzig verruckt, dermaß geenstigt, das er seins hauß rechnung von sich geben, und wurdt noch gegen andern meins ordens comenthurn darauf bestanden, daraus fleußt, das sich etlich priester meins ordens bewerben und wollen nunmehr anderst versehen und gehalten sein dan mit alter heerkhomen. Es haben auch benante visitatores von meins ordens gutern, so zu den pfarren oder pfrunden nie gehort, den pfarrern, predicanten und kirchendienern beschwerlich competenz geschopft und furnemlich von meins ordens haus Griffsteht einen treffenlichen theyl darzu uber allen guten bericht thetlich eingenomen, also wo es darbey besteen und das einkhomen dermaß schwinden und das außgeben teglich zunemen, der schutz auch so gering, wie er dann vor augen ist, bleiben sollt, das es ein entlich außreytung meins ordens der ende wurd gebern.

Zum vierdten, das am 18. May des verschienen 39. jars mein heer Lgf. Philips von Hessen die heyligen, loblichen, canonisirten furstin und von Hungern gebornen konigin (welche uber die 300 jar lang in meins ordens kirchen zu Marpurg loblich und zierlich in einem schönen sarch gelegen) leib und heylthum (auß dem schein, wie furgeben, abgotterey darmit zu verhuten) von dannen und zu seinen handen uber und wider vilfeltig handlung und bitten des landcomenthurs meins ordens doselbst mit der that genomen und das er sich auch darzu fur und fur underfieng, bemelten landcomenthur und meins ordens heuser zu Marpburg und anderswo in seinem land gelegen mit allerley neuerungen und beschwerden zu belasten3, das alles dann mich als das haupt meins ordens auß schuldigkeyt billich bewegt, solchs euer ksl. Mt. und nach Got in dieser sachen mein zuflucht, auch meins ordens ersten stifter, obersten vogt, schutzer, schirmer und versprecher in aller underthenigkeyt cleglich anzuzeygen und demutiglich zu bitten, solch mein clag zu keyserlichem gemuth zu furen und, darmit ich und mein orden an gemelten abgenomen heusern mit iren zu- und eingehorden von dem Kf. von Sachssen restituirt, deßgleichen das durch Lgf. Philipsen von Hessen Sant Elisabethen leib oder heylthumb in iren sarch widerumb erlegt oder je euerer ksl. Mt. oder mir zugestellt wurde und das er und Hg. Heinrich von Sachssen mich und mein orden und desselben personen, underthanen und verwanten bei alter, cristlicher religion und meins ordens heusern mit iren rechten, zu- und eingehorten, in iren landen gelegen, furbaß aller ding geruwiglich und mit neuerung unbeschwerdt liessen bleiben, keyserlich einsehens zu haben und ernstlich zu verschaffen, ebenmessig, wie oben hieheer gewisen worden, so hab ich sollichs alles auß betranglicher, hoher not.

Und auß schuldiger pflicht kan ich ferrer euerer ksl. Mt. nit unangezeygt lassen, das die statt Bern meinem orden und desselben balley Ellsass zwey stattliche heuser mit namen Camtz und Sonißwald vergangner jaren gewaltiglich hat abgenomen und4 uber vilfeltig gepflegen ersuchen dero widerzustellung, erstattung oder gutlich oder rechtlich handlung und außtrag mogen erlangen.

Deßgleichen halten die von Lucern mir und gedachtem landcomenthur und orden auch ein haus innen und wer genant Altishofen und dann die sieben orth in Schweiz der altden religion ingmein, auch das haus [Hitzkilch?], der letsten zweier halben gedachter landtcomenthur verschienens Johannes Baptiste [1540 Juni 24] gegn Baden im Ergaw vertagt, mir aber noch unwissendt, was ime fur antwort und abschid gefallen wurdet.

Dem allem nach ist wider wie vormals mein allerunderthenigst, hochvleissig bitt, euere ksl. Mt. wolle bei hochgedachtem churfursten und auch Hg. Heinrichen von Sachssen, Lgf. Philipssen von Hessen, der statt Bern und den bemelten sieben orten und auch sonderlich denen von Lucern, so sie, gemelter heuser abzutreten, verschienes tags nit gewilligt haben werden, wie ichs dann euerer Mt. ferrer furderlich anzeygen will, mir und meinem orden die obangeregten abgenomen heuser mit iren zu- und eingehorden sampt allem interesse und costen und scheden wider zuzestellen und abzulegen, bei Lgf. Philipsen den leib und heylthumb St. Elisabeth in iren sarch wider zu antworten oder je mir das von ordens wegen zu ubergeben und das jetz gedachter landgraff und auch Hg. Heinrich von Sachssen ir furgefaßte neuerung und beschwerden uffheben und mich und mein orden und desselben personen damit weiter nit beladen und in argem und ungutem nichts furnemen nach gewarten, sondern bey alter, christlicher religion und meins ordens freyheyten, rechten und gerechtigkeyten, wie dann euere Mt. hie allen stenden des reichs zu thun gebotten, geruwiglich bleiben zu lassen und darbei zu schutzen, schirmen und handtfesten auß craft euerer Mt. keyserlichen oberkeyt, hocheyt und ampts wegen in betrachtung gotlicher, naturlicher und gesatzter rechten, aller erbar- und billichkeyt keyserlich einsehens zu haben, ernstlich verschaffen und verhelfen und sich hierinnen Got zu seinem lob und preiß, euerer ksl. Mt. zu ehrn und rhom und mir und meinem orden, auch dem hohen und nidern adel teutscher nation zu erhaltung gnaden, gutem und wolfart allergnedigst keyserlich beweysen, das begere umb dieselben euere ksl. Mt. ich sampt den glidern meins ordens mit unsern schuldigen diensten allzeit alles vermugens in [allerunderthenigster] gehorsam ungesparts vleiß zu verdienen und des euerer ksl. Mt. drostlich antwort in aller underthenigkeyt bittendt.

Anmerkungen

a
–a In A korr. aus: 9. July. In D ebenfalls marg. Notiz: ubergeben 9. July 1541. In D auf dem zugehörigen Deckblatt fol. 350r Notiz v. a. Hd.: Supplication an die röm. ksl. Mt. Preussens halben, ubergeben Sambstags nach Udalricj, den 9. Julij anno etc. 41. Bei dieser suplication sind auch [...?] beider chur- und fursten Sachssen der balleien Sachsen und Dhuringen halben ubergeben und Hessen wegen [...?] am 11. Junij.
1
 B bietet nur die einleitende Passage von A zur Acht gegen Hg. Albrecht von Preußen und wurde offenbar als eigene Eingabe getrennt eingereicht.
b
–b In D korr. aus: angenomen.
c
 In B danach: daruff damals allein dem teutzschenmeisterthumb ein guts uber zweymal 100.000 fl., geschwiegen des meisters von Leifflanths, gelauffen. In D teilw. v. a. Hd. marg. nachgetr.
d
 In B danach: anno etc. 24. In D marg. nachgetr.: anno etc. 24.
e
 In D danach marg. nachgetr.: und solchen abschid besigelt.
f
 In B danach: vermog beiligends abtrucks. In D marg. nachgetr.: vermog beyligends abtrucks.
g
 In D danach: und euere ksl. Mt. sich hierinnen Gott zu seynem lob und preiß, euerer ksl. Mt. zu ehrn und rhom und mir und meynem orden, auch dem hohen und nidern adel gantzer teutscher nation, darinnen vor jaren allein in Preussen umb die 2.000 sein erhalten worden, zu erhaltung und widerbringung angeregter land, auch zu widerstand der der enden beschwerlichen anstosser allergnedigst kaiserlich beweisen, daß beger umb dieselben euere ksl. Mt. Ich sambt den glidern meins ordens mit unsern schuldigen dinsten altzeit alles vermugens in allerunderthenigster gehorsam ungesparts vleiß zu verdienen und, das euer ksl. Mt. trostliche antwort, in aller underthenigkeit bittend. Ebenso in B.
2
 Zur Politik Hg. Albrechts in Preußen und seinen Bemühungen um Revision der gegen ihn verhängten Acht auf dem Regensburger Reichstag 1541 vgl. Graßmann, Preußen und Habsburg, S. 100–109 und S. 204–209, außerdem Herrmann, Der Deutsche Orden, S. 126–129. Zu seinen Beziehungen zu Polen, Kaiser und Reich vgl. Hubatsch, Albrecht von Brandenburg-Ansbach, S. 218–262.
h
–h In A marg. nachgetr.
3
 Vgl. die Eingabe des Deutschmeisters Walther von Cronberg an den Kaiser, Regensburg, 1541 Juni 11, Wien HHStA, RK Kleinere Reichsstände 393 Deutscher Orden, fol. 33r–34v (Kop.); AV fol. 34v: Dieweil der lantgrave verriten, kan man itzt nichts handlen. Actum in consilio imperiali 15. Junij anno 41: Euere ksl. Mt. tregt untzweifenlich in gutter gedechtnus, wie ich denselben des verschienen 39. jars in Hispanien geschrieben und in aller underthenigkait under anderm zu erkhennen geben, wie der hochgeborn furst H. Philips Lgf. zu Hessen etc. die hailge canonisierte furstin und von Ungern geborne konigin, so uber 300 jar zu Marpurg in meins ordens kirchen gelegen, aus irem sarg und zuhanden genommen, und euere ksl. Mt. am 14. Octobris demselben aus Madrit geschrieben, das ich auch euere ksl. Mt. durch mein botschaft zu irer ankhunft in dero nidern erblanden hab lassen eroffnen, das ich solch euerer ksl. Mt. schreiben aus ratt und gutbedunckhen der röm. kgl. Mt., meins allergnedigsten herrn, bis der zeit hett verhalten und dieselben umb verrern beschaidt thun bitten und das ich damals dero und ander meins ordens obliegenden sachen halben auf jungst gehalten reichsversamblungtag zu Hagenaw gewießen, welcher von mir gehorsamblich besucht, und, als der endt die sach nit geortert, das ich den nechsten widermals zu euerer ksl. Mt. mein potschaft abgefertigt und hieher beschaiden und ich nun bißanheer uff erorterung der religion gewartet, auch verhofft, das alle churfursten und fursten solten bis zu ende alhie verplieben sein, so langt mich doch mee dann in ein weg an, das gedachter herr landgraff sich in wenig tagen werd erheben und hinwegziehen. Dieweil ich dann acht, solche sach welle mit seyner L. person gehandelt sein, damit ich nun seumsal und unfleis zu meines ordens beschwerd und nachtail nit beschuldigt werde, so habe euerer ksl. Mt. in aller underthenigster demutigkait ich alles obangetzogen nit unerinnert und unangemanet zu lassen gewist und bittent, solchs mit allen gnaden antzunemen und mich und mein orden zum besten bevolhen zu haben. Datum Regensburg am ailften Junij anno 41.
4
 Danach fehlt in der Vorlage die Negation.