Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld
A Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 391 Nr. 148 Bd. 1, fol. 112r–115r (Ausf.); DV v. a. Hd. fol. 113v: Der von Goßlar und Braunschweig beschwerung, item, die irrungen zwüschen Wirtemberg und Eßlingen belangendt. Regenspurg einkomen Sonnabendt nach Letare [1541 April 2], den andern tag Marcij [sic!] 1541.
B koll. Weimar HStA, EGA, Reg. E 136, fol. 103r–104v und 105r–105v (Reinkonz.); ÜS fol. 105r: Zeddel an di rethe.
Was wir euerer L. und euch nun etzliche mal der von Braunschweig und Goßlar beschwerung halben geschriben haben, auch itzo hierbey ferrer schreiben thun, solchs werdet ir doraus vornomen haben und vornemen. Als wir [sic!] euerer L. und euch nit zu bergen, das uns gedachte von Braunschweig und Goßlar uf unser schreiben, so wir unlangst an sie gethan, itzo antwurt gegeben und die von Goßlar darneben ain instrument, auch copey von ainem instrument, so sie machen lassen, zugeschickt haben, welchs alles wir euch hiemit ubersenden. Dieweil dan euere L. und ir doraus vorstehen werden, das Hg. Hainrich von Braunschweig und die seinen das kayserliche friedegebott und die suspension bishere nit gehalten, sundern demselben zuwidder die von Braunschweig und Goßlar fur und fur bedranget und beschwert, inmassen auch noch kain aufhoren sein will1, so ist unser freuntlich bitt und begern, euere L. und ir wolle unserm vedtern und brudern dem landgraven hiervon allenthalben furderliche bericht und antzaigung thun und bey seiner L. anhalten, auch neben derselben und den andern vorwandten stenden, rethen und potschaften ainmhal und entlich doran sein, das doch von ksl. Mt. ernstlich geschafft werde, domit der von Braunschweig und seine leute irer Mt. fridegebott und suspension ane lenger vortziehen wircklich nachkommen und das sich ksl. Mt. mit des von Braunschweigs bloßen und unwarhaftigen gegenbericht, dieweil das widderspiel so offentlichen am tage ist, davon nit wendig machen lasse, domit es nit darfur durft geachtet werden, das der von Braunschweig und die seinen ksl. Mt. schaffen und bevhelen liessen, was sie wolte, aber sie theten, was inen gefellig, welchs aber den baiden stedten die lenge beschwerlichen where, so sie uber ksl. Mt. friedegebott und suspension solcher bedrangnus und beschwerung unaufhorlich solten gewarten, do doch Hg. Hainrich sich und die seinen bey ksl. Mt. weis prennen theten, das sie solchem allen gehorsameten.
Dorumb wollen euere L. und ir je embsig und vleissig helfen sollicitiren, domit doch die baide stedte der last und beschwerunge Hg. Heinrichs und der seinen halben wircklichen entbunden werden und ksl. Mt. friedegebots und suspension geniessen mugen2. Dieweil auch die von Braunschweig und Goßlar die iren, wie wir vormercken, gein Regensburg schicken werden, so werden euere L., ir, der landgrave und die andern stende sie zu irer ankunft in den handlungen zu euch zu tziehen und in iren sachen notturftigen bericht zu nemen wissen, domit, wo die sache zu verhor und handlung wurde gelangen, Hg. Hainrichen stadlich, auch dermassen mocht begegent, uf das ksl. Mt. sein unfuglich, ungeburlich, thetlich und unrechtmessig furnemen und beginnen so vil dest mher mocht bericht werden3. [...]. Datum Torgau, Montags nach Letare 1541.
[Zettel:] Ihm sind vom Landgrafen einige Schriften zum Konflikt zwischen Hg. Ulrich von Württemberg und der Stadt Esslingen laut der beiliegenden Kopien zugegangen. Hat wegen mangelnder Kenntnis der Hintergründe Bedenken gehabt, sich an Hg. Ulrich zu wenden. Hat dies auch dem Landgrafen mitgeteilt. Wenn der Konflikt nicht bald beigelegt wird, kann daraus Verbitterung folgen. Wenn der Landgraf und die anderen Verbündeten bei Hg. Ulrich Fürsprache für Esslingen einlegen wollen, sollen sie dies unterstützen, damit die Kontrahenten bald ausgesöhnt werden.