Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

Weimar HStA, EGA, Reg. E 136, fol. 474r–478v (Ausf.); DV v. a. Hd. fol. 478v: Das von den furgelegten artickel, so im buch durch die theologen zu ende bracht, ksl. Mt. bericht geschehen sol etc. und ir kfl. Gn. ein verzaichnus der beschwerung wieder das camergericht und der mißbreuch in der kirchen machen lassen wolle, damit sie ksl. Mt. ubergeben werden etc.

Ausz.: Corp. Reform. IV, Nr. 2249 , S. 338–339.

Euer L., kfl. und fstl. Gn. wöllen freuntlicher und undertheniger meinung wir nicht bergen, daß die artickel, so in dem furgelegten buch, davon wir eueren L., kfl. und fstl. Gn. hievor geschrieben, verleipt, durch die sechs verordenten theologen gestern vor datum zu ende bracht und fertig worden, also das es nuemer darauf steet, das der ksl. Mt. davon bericht geschehen solle. Nun haben euere L., kfl. und fstl. Gn. auß zweien unsern nechsten schreiben und uberschickten vertzaichnussen vermarckt, wie es mit der handlung auf die artickel berurts buchs gelegen. Und wiewol wir freuntlich und underthenigst geneigt und willig, eueren L., kfl. und fstl. Gn. abschrift von dem buch zutzuschicken, damit euere L., kfl. und fstl. Gn. darauß hetten sehen mugen, wie es damit ein gelegenheit hat, so haben wir doch dartzu nicht kommen konnen, dann der H. von Granuelh, wie Mag. Phillipus und der cantzler berichten, hat dasselbig gemeniglich zu sich genohmen und allein in der handlung furgelegt. Und thun demnach eueren L., kfl. und fstl. Gn. weiter ein vertzaichnus, wie die handlung sieder berurtem unserm nechsten schreiben sich zugetragen, zuschicken und, sobald wir von gemeltem buch abschrift erlangen mugen, wie sonder zweivel nicht verbleyben wirdet, wann den stenden der bericht geschehen soll, so wollen eueren L., kfl. und fstl. Gn. wir desselbigen copeien und notturftigen bericht der handlung forderlich ubersenden und euerer L., kfl. und fstl. Gn. ferners beschaids und bevelchs erwarten, uns auch desselbigen freuntlichs und underthenigs vleiß halten.

Wie neulich angekündigt, schicken sie in der Anlage Kopien der Supplikationen Hg. Wilhelms von Braunschweig [Nr. 264] und derer von Trott [Nr. 261] samt des Vertrages zwischen Hg. Wilhelm und Hg. Heinrich von Braunschweig. [...]. Datum Regenspurg, Dornnstag Ascensionis domini anno etc. 41.

[1. Zettel:] Als auch euere L. bei uns, F. Wolffenn, derselben baumeisters halben erinnerung gethan, haben wir eueren L. hievor in einem zedel zugeschrieben, warauf es seinethalben bei dem Bf. von Meintz durch des marggraven churfursten bith gericht und das der bischoff umb erkundung schreiben und sich alßdan vernehmen lassen wolle, darbei es noch ruehet. Wollen aber bei dem marggraffen churfursten anhalten, bei dem bischoff seinethalben ferner erinnerung zu thun, und eueren L. solchs vermelden, auch nichts an unserm vleiß erwinden lassen. Datum ut supra.

[2. Zettel:] Das ihnen heute zugegangene Schreiben des Kurfürsten vom 22. Mai 1541 werden sie mit nächster Post beantworten. a Und nachdeme Mag. Phillipus mit stellung der artickel de satisfactionibus, de privata missa, celibatu etc. eben itzt auch fertig worden, hetten wir dieselben gerne verdeutschen lassen, dieweil es aber die post hett aufhalten mugen und damit euere L., kfl. und fstl. Gn. derhalben auch bericht entpfahen, so thun eueren L., kfl. und fstl. Gn. wir dieselben latheinisch uberschicken und euere L., kfl. und fstl. Gn. hieneben befinden werden. Datum ut supra–a.

[3. Zettel:] Euer L., kfl. und fstl. Gn. wollen wir freuntlicher und undertheniger meinung nicht bergen, daß die stende der cristlichen ainungsverwan ten bedacht und fur gut angesehen, daß man alle und ide beschwerungen, die den verwanten stenden in religion- und prophansachen vom keyserlichen chamergericht begegenet, zusamenziehen und in ein ordentlich vertzeichnus bringen solte, damit man dasselbig, wann berurts chammergerichts halben alhie gehandelt, bei der handt haben und ksl. Mt. im falh der notturft davon bericht geschehen mocht etc. Wiewol wir uns etzlicher beschwerungen, die eueren L., kfl. und fstl. Gn. von bemeltem camergericht begegen, zu erinnern wissen, aber, damit in deme nichts versehen, so ist unser freuntliche und underthenigste bith, euere L., kfl. und fstl. Gn. wollen solche ire beschwerungen in ein vertzaichnus bringen lassen und uns dasselb forderlich, zu derselben notturft zu gebrauchen, zuschicken etc.

b Es ist auch durch den H. von Granuelh von den drei theologen diß teils begert, der ksl. Mt. bericht der mißbreuch, so ires bedenckens in der kirchen eingerissen, zutzustellen und, wiewolh di herrn theologen, derselben etzliche und, sovil sie sich erinnern konnen, zusamenzutziehen, sich erbotten, weil wir es aber darfur achten, euere L., kfl. und fstl. Gn. werden hiezuvorn, do diese sachen auch furgewesen, allerlei zeichnus der mißbreuch zusamen haben bringen lassen, stellen wir zu eueren L., kfl. und fstl. Gn. bedencken, ob sie unß solche vertzaichnus anher schicken wolten, dieselben den theologen zu undergeben und, was dinstlich, darauß ziehen zu lassen–b. Datum ut supra.

Anmerkungen

a
–a Angestr.
b
–b Angestr.