Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth
[1.] Zwei Möglichkeiten für das weitere Vorgehen (in der Ordenssache); [1a.] Weiteres Warten auf eine Initiative des Ks.; [1b.] Beschickung des geplanten Augsburger Reichstags; vorheriges persönliches Treffen Hochmeister Albrechts mit den Kff. Albrecht von Mainz, Joachim von Brandenburg und Friedrich von Sachsen zur Erörterung der Ordensproblematik.
Druck: Joachim, Politik, Nr. 91.
[1.] Ich hab euer sachen warlich mit vleis nachgedacht und wolt meinem ohemen gerne raten und habe auf zwene wege gedacht:
[1a.] Eyner, das euer ftl. Gn. ksl. Mt. aus der sachen nach nicht lißen und demnach seyn antwort geben, das sein Mt. in der sachen zu seyner gelegenheit handelen wolten. Solten euer ftl. Gn. in andere wege euch vertragen, so wolt iderman sagen, euer ftl. Gn. hetten nicht wollen erwarten und volgen.
[1b.] Item der ander weg: Sein ftl. Gn. wissen, das itzt auf den wynter zu Augspurg ein reichstag gehalten solt werden. Segen sein ftl. Gn. fur gut an, das euer ftl. Gn. euer botschaft auch dahin schickten, doch alzo, das euer ftl. Gn. zuvor meyn gnst. und gn. Hh. [EB Albrecht von] Mentzs, [Kf. Joachim von] Brandenburg, [Kf. Friedrich von] Sachsen geschrieben, in ein malstat anzuzeigen und zuvor iren Gn. schriftlichen angezeigt wurde, was wege euer ftl. Gn. am leidlichsten, ksl. Mt. zu vervolgen ader diese sach bequemlich von seyner Mt. abzuwenden. Des raten sein ftl. Gn. dorumbe, das man erst schreybe, das die geschickten nicht ein hindergang dorften nemen und die Ff. zuvor davon ratschlagen, was das best euer ftl. Gn. sein solt, darnach zoge dieselb botschaft zum Ks. Es were, in welchem wege das euer ftl. Gn. leidlich, so liße sich sein ftl. Gn. gfallen, das das dem letzten wege euer ftl. Gn. verfolget. Das er in euer ftl. Gn. gefallen will gestalt haben, mit erbitung, wo er euer ftl. Gn. gedynen mocht.