Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Nr. 673 Ks. Maximilian an Mgf. Kasimir von Ansbach-Kulmbach – Hagenau, 23. Dezember 1516

Nr. 674 Bm. und Rat von Nürnberg an Bm. und Rat von Rothenburg ob der Tauber – Nürnberg, 9. März 1517 (montag nach reminiscere)

Nr. 675 Bm. und Rat von Nürnberg an Bm. und Rat von Windsheim – Nürnberg, 9. März 1517 (montag nach reminiscere)

Nr. 676 Thomas Fuchs (Fränkischer Kreishauptmann und Reichshauptmann in Regensburg) an Bf. Gabriel von Eichstätt – ohne Ort, 10. März 1517

Nr. 677 Bm. und Rat von Heilbronn an Bm. und Rat von Rothenburg o. d. Tauber – Heilbronn, 10. März 1510 (dinstags nach reminiscere)

Nr. 678 Bf. Gabriel von Eichstätt an Bf. Lorenz von Würzburg – Eichstätt, 15. März 1517 (sontag oculi)

Nr. 679 Bf. Lorenz von Würzburg an Bf. Gabriel von Eichstätt – ohne Ort, 16. März 1517 (montag nach oculi)

Nr. 680 Ks. Maximilian an Fh. Hans Jakob von Mörsberg, Landvogt im Unterelsass – Aalst in Flandern, 17. März 1517

Nr. 680a Ks. Maximilian an Meister und Rat von Straßburg – Tholen in Seeland, 5. Mai 1517

Nr. 681 Hofmeister, Statthalter und Räte zu Ansbach an Bf. Georg von Bamberg – [Ansbach], 16. Mai 1517 (sambstags nach cantate)

Nr. 682 Ks. Maximilian an die Hauptleute und reichsständischen Kontingente für den Kriegszug gegen Franz von Sickingen – ohne Ort, [Anfang Juni 1517]

Nr. 683 Ks. Maximilian an Philipp Schenk von Limpurg (Obersächsischer Kreishauptmann) – Maastricht, 1. Juni 1517

Nr. 684 Kf. Ludwig V. von der Pfalz an Bf. Lorenz von Würzburg – Heidelberg, 2. Juni 1517 (pfingstdinstag)

Nr. 685 Ks. Maximilian an EB Albrecht von Mainz – Lechenich, 3. Juni 1517

Nr. 686 Weisung Ks. Maximilians an Gf. Karl Wolfgang von Oettingen (Bayerischer Kreishauptmann) – Köln, 4. Juni 1517

Nr. 687 Ks. Maximilian an Bm. und Rat von Augsburg – Köln, 4. Juni 1517

Nr. 688 Der Rat von Wetzlar an Bm. und Rat von Frankfurt a. M. – Wetzlar, 8. Juni 1517 (montag nach trinitatis)

Nr. 689 Bf. Lorenz von Würzburg an Bf. (Gabriel) von Eichstätt – ohne Ort, 9. Juni 1517 (dinstags nach trinitatis)

Nr. 690 Instruktion Ks. Maximilians für seine Diener Ulrich Leysser (Verweser des ksl. Zeugmeisteramts) und Johann Begen zu einer Werbung bei Landgf.in Anna d. J. von Hessen – Frankfurt a. M., 15. Juni 1517

Nr. 691 Bm. und Rat von Köln an Niklas Ziegler (ksl. Sekretär) – Köln, 15. Juni 1517

Nr. 692 Bf. Gabriel von Eichstätt an Bf. Lorenz von Würzburg – Eichstätt, 17. Juni 1517 (mitwochen nach Viti)

Nr. 693 Gf. Reinhard von Rieneck an Gf. Wilhelm IV. von Henneberg-Schleusingen – ohne Ort, 18. Juni 1517 (donnerstag nach Viti)

Nr. 694 Ks. Maximilian an den Westfälischen Kreishauptmann Hermann von Goer – Frankfurt a. M., 19. Juni 1517

Nr. 695 Quittung Ks. Maximilians für Kf. Friedrich III. und Hg. Johann von Sachsen – Frankfurt a. M., 19. Juni 1517

Nr. 696 Ks. Maximilian an die Truppenkontingente Straßburgs und anderer Reichsstände – Frankfurt a. M., 20. Juni 1517

Nr. 697 Instruktion Ks. Maximilians für Johann Lucas, Einnehmer des ksl. Generalschatzmeisteramts, und Ulrich Leysser, Verweser des ksl. Zeugmeisteramts, zu einer Werbung bei Bm. und Rat von Nürnberg – Miltenberg, 23. Juni 1517

Nr. 698 Ein ungenannter Wormser Verfasser an einen ungenannten Empfänger – [Worms, 25. Juni 1517]

Nr. 699 Meister und Rat von Hagenau an Meister und Rat von Straßburg – Hagenau, 27. Juni 1517 (samstags noch Johannis baptiste)

Nr. 700 Ks. Maximilian an EB Albrecht von Mainz – Augsburg, 7. Juli 1517

Nr. 701 Ks. Maximilian an EB (Richard) von Trier – Augsburg, 7. Juli 1517

Nr. 702 Ks. Maximilian an EB (Hermann) von Köln – Augsburg, 8. Juli 1517

Nr. 703 Bm. und Rat von Köln an Bm. und Rat von Oberwesel – Köln, 8. Juli 1517 (octava Julii)

Nr. 704 Weisung Ks. Maximilians für seinen Zahlschreiber Leonhard Strauß – Augsburg, 12. Juli 1517

Nr. 705 Dr. Konrad von Schwapach (Prokurator am Reichskammergericht) an Bm. und Rat von Frankfurt a. M. – Worms, 17. Juli 1517

Nr. 706 Bm. und Rat von Köln an ihre Hauptleute Heinrich Schinker und Peter Streicher – Köln, 20. Juli 1517

Nr. 707 Ks. Maximilian an Bm. und Rat von Frankfurt a. M. – Augsburg, 31. Juli 1517

Nr. 708 Mandat Ks. Maximilians an die reichsständischen Truppenkontingente – Augsburg, 1. August 1517

Nr. 709 Ks. Maximilian an Bm. und Rat von Nürnberg – Augsburg, 1. August 1517

Nr. 710 Glad Böcklin von Böcklinsau, Hauptmann des Straßburger Truppenkontingents, an Meister und Rat von Straßburg – Worms, 5. August 1513 (mitwoch noch vincula Petry)

Nr. 711 Die ksl. Reichstagskommissare (Leonhard Rauber und Abt Hartmann von Fulda) an Landgf.in Anna d. J. von Hessen und ihre zugeordneten Räte – Mainz, 12. August 1517 (mitwoch nach Laurentii)

Nr. 712 Der ksl. Hofmarschall (und ksl. Reichstagskommissar) Leonhard Rauber an den Westfälischen Kreishauptmann Hermann von Goer und den Kölner Hauptmann N. (= Heinrich Schinker) – Mainz, 15. August 1517

Nr. 713 Bm. und Rat von Ulm an Meister und Rat von Straßburg – Ulm, 17. August 1517 (mointags nach assumpßionis Marie)

Nr. 714 Die Kölner Hauptleute Heinrich Schinker und Peter Streicher an Bm. und Rat von Köln – Oberwesel, 18. August 1517 (dinstags nach assumptionis Marie)

Nr. 715 Glad Böcklin von Böcklinsau, Hauptmann der Straßburger Kontingents, an Meister und Rat von Straßburg – Worms, 19. August 1517 (mitwoch noch assumpcyonis Marie)

Nr. 716 Glad Böcklin an Meister und Rat von Straßburg – Worms, 21. August 1517 (fritag noch assumptionis Marie)

Nr. 717 Der ksl. Hofmarschall Leonhard Rauber an Bm. und Rat von Köln – Mainz, 23. August 1517

Nr. 718 Ein Ungenannter an Johann Renner – Augsburg, 25. August 1517

Nr. 719 Bm. und Rat von Köln an ihre Hauptleute Heinrich Schinker und Peter Streicher – Köln, 2. September 1517

Anmerkungen

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 In einem weiteren Schreiben aus Trier vom 6. Januar 1517 dankte der Ks. dem Mgf. für die (nicht vorliegende) Mitteilung, dass dieser zu ihm kommen wolle. Da er sich selbst demnächst zu seinem Enkel (Kg. Karl von Spanien) begeben werde, ersuche er Mgf. Kasimir, baldmöglichst in Brüssel zu erscheinen. Dieser solle über Kurmainzer Gebiet und rechtsseitig des Rheins durch Hessen reisen und sich anschließend durch Hg. (Johann III.) von Jülich-Kleve geleiten lassen, um sicher ans Ziel zu gelangen. Nürnberg, StA, Ft. Ansbach, Kriegsakten Nr.3, fol. 3, Orig. Pap. m. S. (p.r.p.; a.m.d.i.p.; Gegenzeichnung: [Johann] Renner). – In einem weiteren Schreiben aus Düren vom 18. Januar 1517 teilte der Ks. dem Mgf. mit, er akzeptiere dessen (nicht vorliegende) Entschuldigung, dass er mit seiner Abreise auf Hg. Wilhelm von Bayern warten möchte. Ersucht ihn, nunmehr zusammen mit dem Hg. aufzubrechen und über Miltenberg, Aschaffenburg, Frankfurt a. M. und Idstein nach Koblenz zu reisen. Von dort aus gebe es zwei sichere Wege, entweder über Düren, Aachen und Maastricht oder, was wohl kürzer wäre, über Luxemburg und Namur nach Brabant. Hat auch die EBB (Albrecht) von Mainz und (Hermann) von Köln um ihr Erscheinen ersucht. Ob sie kommen werden, wird Mgf. Kasimir in Aschaffenburg bzw. Köln erfahren. Sie könnten dann aus Sicherheitsgründen gemeinsam reisen. Berlin, GStAPrK, BPH, Repos. 41 II S Nr.4, fol. 17, Orig. Pap. m. S. (p.r.p.; a.m.d.i.p.; Gegenzeichnung: N. Ziegler). – Am 10. Februar 1517 (dinxtag nach Apollonie) schrieb Hg. Wilhelm von Bayern aus Aschaffenburg an Hg. Johann III. von Jülich-Kleve, seine Reise zum Ks. nach Brüssel werde über Köln führen. Er bittet Hg. Johann, seine Reiter zum 17. Februar (dinstag nach St. Valentinstag schirst) dorthin zu schicken, um ihn sicher durch die hgl. Lande zu geleiten. Beiliegender Zettel mit der Unterschrift Mgf. Kasimirs: Bittet um Entschuldigung, dass er dieses Mal Hg. Johann nicht besuchen kann, da er eilig weiterreiten muss. Duisburg, LandesA, Jülich-Berg II Nr. 2455. fol. 45a, Kop.
1
 Offensichtlich erhielten auch Bm. und Rat von Nürnberg ein entsprechendes Schreiben, denn am 14. März 1517 (samstag nach Gregorii) teilten sie Thomas Fuchs mit, sie seien einerseits durch ein ksl. Mandat aufgefordert worden, die ihnen auf dem Schweinfurter Kreistag auferlegte Truppenanzahl vollständig zu schicken. Durch ein weiteres Mandat hätten sie die Anweisung erhalten, ihm von dieser Hilfe 100 fl., zwölf gerüstete Pferde, einen Kriegswagen mit drei Pferden und zwei Trabanten zur Verfügung zu stellen. Da sich die beiden Forderungen widersprächen, in Schweinfurt keine Geldzahlung, sondern die Stellung von Berittenen und Fußsoldaten beschlossen worden sei und sie ihre Truppenanzahl schon bereitgestellt hätten, könnten sie die verlangten Leistungen für ihn leider nicht erbringen. Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Briefbücher des Inneren Rates Nr. 76, fol. 163b–164a, Kop.
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 Das Archivale dieses Schreibens im StadtA Heilbronn ist im Zweiten Weltkrieg verbrannt.
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 Dass das Schreiben auch an Bm. und Rat von Nürnberg erging, geht aus deren Antwort vom 19. März 1517 (pfintztag nach dem sontag oculi) hervor, in der sie sich bei Bf. Lorenz für die übermittelte Information bedankten. Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Briefbücher des Inneren Rates Nr. 76, fol. 170b, Kop.
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 Im Archivale Altz.
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 Mit Schreiben aus Hagenau vom 24. März 1517 (zinstags nach letare) an verschiedene Reichsstände teilte Fh. Hans Jakob von Mörsberg mit, der Ks. sei zufrieden, dass der Adressat sich im Rahmen der jüngsten Verhandlungen mit den Ständen des Oberrheinischen Kreises (in Hagenau, vgl. Abschnitt VII.2.4) gehorsam gezeigt habe. Da allerdings der für den 12. März (Gregorii) geplante Feldzug daran gescheitert sei, dass etliche Stände ihre Hilfe noch nicht zugesagt hätten, der Ks. jedoch entschlossen sei, ihn baldmöglichst durchzuführen, lasse er den Adressaten anweisen, gemäß dem Kölner Reichsabschied entweder seine Truppenhilfe in festgelegter Höhe bereit zu machen und abzuwarten, bis er vom Ks. zum Zuzug aufgefordert werde oder seinen Anschlag in Geld an den angegebenen Ort zu schicken. Orig. Pap. m. S.: Straßburg, AM, AA 370, fol. 26 (an Meister und Rat von Straßburg). Kop.: Marburg, StA, Bestand 2 Nr. 110, o. Fol. (an Landgf. Philipp von Hessen); Frankfurt a. M., IfStG, Reichssachen II Nr. 419, o. Fol. (an Bm. und Rat von Wetzlar). Regest: Virck, Politische Correspondenz, Nr.9(an Meister und Rat von Straßburg). – In einem weiteren ganz ähnlichen Schreiben aus Hagenau vom 31. März 1517 (zinstag nach judica) teilte Mörsberg Pfalzgf. Johann II. von Pfalz-Simmern mit, er habe dessen Stellungnahme zu dem auf den Kreistag in Hagenau vorgebrachten ksl. Hilfeersuchen dem Ks. vorgetragen, der damit zufrieden sei. Im Hinblick auf die baldige Durchführung des geplanten Feldzuges möge der Pfalzgf. sein Truppenkontingent bereithalten. München, HStA, Kasten blau 103/2c/3, fol. 158, Orig. Pap. m. S. (Präs.vermerk: Praesentatum uf palmtag Ao. etc. 17 [5.4.17]).
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 Die Armagnaken waren eine während des Hundertjährigen Krieges entstandene berüchtigte Söldnerbande, die plündernd und mordend durch das Elsass und andere Regionen zog.
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 Unsichere Datierung. Offen bleiben muss auch, ob das Schreiben ausgefertigt und verschickt wurde.
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 Im Archivale Lechut. Die Identifizierung des Ausstellungsortes nach Kraus, Itinerarium, S. 315.
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 Ein wortgleiches ksl. Schreiben mit der Aufforderung, 100 gerüstete Pferde in Marburg zu versammeln, erging am selben Tag an Landgf.in (Anna d. J.) von Hessen. Innsbruck, TLA, Maximiliana XIII/474, fol. 292a, Konz.
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 Mit Schreiben aus Harburg vom 13. Juni 1517 übersandte Gf. Karl Wolfgang diesen Befehl an Kammerer und Rat von Regensburg mit der Aufforderung, ihr Hilfskontingent schnellstmöglich nach Rothenburg ob der Tauber zu entsenden und mitzuteilen, an welchem Tag es dort eintreffen wird. München, HStA, Rst. Regensburg, Urkunden 1517 VI 13, Orig. Pap. m. S.
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 Mit Schreiben vom 9. Juni 1517 (dinstags nach dem sontag trinitatis) antworteten Bm. und Rat von Frankfurt a. M., sie seien bereit, die beiden Fußknechte für Wetzlar aufzunehmen und zusammen mit ihrem eigenen Kontingent in Marsch zu setzen. Frankfurt a. M., IfStG, Reichssachen II Nr. 419, o. Fol., Konz.
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 Mit Schreiben aus Eichstätt vom 12. Juni 1517 (freitag nach corporis Christi) antwortete Bf. Gabriel, er wolle schnellstmöglich Berittene, aber keine Fußsoldaten nach Worms schicken. Wenn seine Reiter gemeinsam mit den Würzburgern ziehen könnten, wäre es ihm sehr recht, doch solle Bf. Lorenz deswegen seine Leute keinesfalls eigens zurückhalten. Er selbst habe erfahren, dass die Kontingente Augsburgs, Nürnbergs und anderer Städte im Schwäbischen Bund am 16. Juni (erichtag nechst) in Rothenburg ob der Tauber zusammentreffen und weiter nach Worms ziehen sollen, auch, das ksl. Mt. numals herauf bis gen Meinz sey, daselbst ein reichstag zu halten. Wenn er Weiteres erfahre, werde er es mitteilen. Würzburg, StA, Würzburger Kreistagsakten 1, fol. 19, Orig. Pap. m. S.
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 Mit Schreiben aus Frankfurt a. M. vom selben Tag teilte der Ks. Landgf.in Anna d. J. die Entsendung Leyssers und Begens mit, die mit ihr über die 100 gerüsteten Pferde, die Hilfe gegen den Sickinger und die Überfahrt über den Rhein sprechen sollen. Sie möge den Abgesandten Glauben schenken und sich gutwillig zeigen. Marburg, StA, Bestand 2 Nr. 85, o. Fol., Orig. Pap. m. S. (p.r.p.; a.m.d.i.p.; Gegenzeichnung: N. Ziegler). Am 23. Juni 1517 antwortete der Ks. aus Steinheim auf Begens Mitteilung, wonach die 100 hessischen Pferde erst am Tag seines Schreibens nach Marburg kämen, er solle ihnen den Heimzug gestatten, da er selbst bereits weitergereist sei. Marburg, StA, Bestand 2 Nr. 110, o. Fol., Orig. Pap. m. S. (p.r.p.; c.d.i.p.; Gegenzeichnung: [Hans] Finsterwalder).
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 Mit Schreiben aus Suhl vom 24. Juni 1517 (Johannis baptiste) antwortete Gf. Wilhelm, das wir die unsern, die dann hinab gen Menz, wue wir anders selbst nit reiten wurden, auf sontag nach visitationis [5.7.17] schirst zu Lore [= Lohr] einkomen sollen. Von denen sollen euer lieb bericht empfahen, was wir uns des gelts halben gedenken zu halten. Meiningen, StA, GHA, Sektion I Nr. 2722, fol. 2a, Konz.
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 Mit Schreiben aus Frankfurt a. M. vom selben Tag wies der Ks. Rauber an, unverzüglich von Worms aufzubrechen, seine Rüstung dort zu lasssen, sich nach Möglichkeit zu verkleiden, auf möglichst sicheren Wegen nach Hagenau zu reiten, dort die reichsständischen Truppenkontingente zu suchen, ihnen den an sie gerichteten ksl. Brief zu übergeben und sie schnellstmöglich nach Worms zu führen, wo sie sich dem Befehl des Reichshauptmanns Philipp von Esch unterstellen sollen.Straßburg, AM, AA 370, fol. 16, Orig. Pap. m. S. (p.r.p.; a.m.c.m.p.; Gegenzeichnung: G. Vogt). Am 24. Juni 1517 teilte Rauber Meister und Rat von Straßburg mit, er habe heute vom Ks. einen anderen Befehl erhalten, weshalb er die Reise nach Hagenau nicht durchführen könne. Sie sollten deshalb selbst dafür sorgen, dass das Straßburger Kontingent sowie die Truppen der anderen Städte und Stände schnellstmöglich nach Worms gelangten. Ebd., fol. 18, Orig. Pap. m. S. (eigenhändig).
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 Mit Schreiben aus Aschaffenburg vom 22. Juni 1517 teilte der Ks. Bm. und Rat von Nürnberg die Entsendung Lucas’ und Leyssers mit. Man möge ihnen Glauben schenken und sich gutwillig und gehorsam zeigen. Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Ratskanzlei, A-Laden, Akten, A 133 Nr.14, Prod. 3, Orig. Pap. m. S. (p.r.p.; a.m.d.i.p.; Gegenzeichnung: [Hans] Finsterwalder). Ein weiteres Exemplar dieses Kredenzschreibens, ausgestellt in (Tauber-)Bischofsheim am 24. Juni 1517, ebd., Prod. 4, Orig. Pap. m. S. (p.r.p.; a.m.c.m.p.; Gegenzeichnung: [Hans] Finsterwalder). – Als Reaktion auf das ksl. Ersuchen beauftragten Bm. und Rat von Nürnberg ihre beiden Vertreter auf der Ende Juni/Anfang Juli in Augsburg stattfindenden Versammlung des Schwäbischen Bundes, Lienhard Groland und Christoph Fürer, gegenüber dem dort ebenfalls anwesenden Ks. darauf hinzuweisen, dass der Odenwälder Adel bisher bereits mehrfach Gewaltakte gegenüber der Rst. Nürnberg verübt habe. Sollten sie nun die geforderten Geschütze und Personen zur Verfügung stellen, müssten sie mit Racheakten rechnen, die sie als Handelsstadt schwer beeinträchtigen würden. Zudem soll der Adel sehr verärgert sein über das Gerücht, dass Nürnberg Geschütze gegen Franz von Sickingen zur Verfügung stelle, der maynung, als ob Nurmberg fur ander reich[s]stende genaigt und lustig wern, den adel zu vertreiben. Aus diesen Gründen möge der Ks. auf seine Forderung verzichten, zumal er wohl die benötigten Geschütze bei anderen Reichsständen, die näher am Odenwald liegen, viel leichter bekommen könne. Falls der Ks. diese Bitte ablehnt, soll er gebeten werden, nicht Nürnberg allein, sondern auch andere Stände des Reiches und des Schwäbischen Bundes zu belasten. Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Ratskanzlei, A-Laden, Akten, A 133 Nr.14, Prod. ad 5, Kop. – Mit Schreiben vom 28. Juni 1517 (sontag nach Johannis baptiste) teilten Bm. und Rat von Nürnberg Kaspar Nützel mit, sie hätten vorgehabt, dem Ks. in Rothenburg ob der Tauber durch Lienhard Groland und Christoph Fürer auf sein Ersuchen zu antworten und ihn mit Unterstützung des Propsts von St. Sebald (Melchior Pfinzing) zum Verzicht auf das geforderte Kriegsmaterial zu bewegen. Haben dann aber die Gesandten nicht losgeschickt, nachdem sie erfahren haben, dass der Ks. den kopf uf Dinkelspuhel, Nordling und Augspurg gewendet hat, vielleicht der maynung, bey dem bund umb hilf wider den adel oder andere anzusuchen. Dennoch soll der Propst sein Bestes versuchen, denn die Stellung des Kriegsmaterials wäre für Nürnberg mit hohen Kosten verbunden, die es niemals wieder erstattet bekäme. Schicken Nützel die für die beiden Gesandten vorgesehene Instruktion mit der Weisung, falls der Ks. nach Augsburg kommt, in dieser Sache ebenfalls das Bestmögliche zu versuchen. Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Briefbücher des Inneren Rates Nr. 77, fol. 14a u. b, Kop.
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 Die Datierung ergibt sich aus der Aussage im Text, dass Franz von Sickingen für den Folgetag zur Anhörung durch die Kff. von Mainz und Brandenburg geladen worden sei. Diese begann laut Nr.790 und 791 am 26. Juni 1517.
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 Der gesamte Text des Schreibens ist von anderer Hand unter die ursprüngliche Textfassung geschrieben. Diese ist datiert Augsburg, 6. Juli 1517 und war, wie die äußere Form zeigt, als Ausfertigung geplant.
a
–a Ursprünglicher Text: befinden wir, daz die notturft erfordert, zu solcher behaurung mer volks, dann bisher von des Reichs hilf ankumen ist, *–ze haben–* (* –*Von anderer Hand korrigiert aus: zu bestellen. Daz wir auch getan haben, wir dann mit unserm kriegsfolk, so zu Wormbs ligt, yetz in kurzen tagen, sich nahend, umb Eberenberg [= Ebernburg]legern werden). Demnach begern wir an dein lieb mit besonderm fleyß, du wellest dein aufgelegte hilf unserm und des Reichs F., dem abt [Hartmann] zu Fuld, und Leonharten Rauber, unserm oberisten hofmarschalk, in gelt bezalen und dagegen unser quittung empfahen, damit wir unser neu bestellt kriegsfolk fur dein anzal und erhalten mugen.
a
–a Von anderer Hand korrigiert aus: derselben Sickinger eingetan und behaurt sey, dieweyl wir dann solhe behaurung yetz verordent und die noturft erfordert, noch mer volks darzue ze haben.
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 Am 11. Juni 1517 hatten Bm. und Rat von Köln 30 Reisige für vier Monate verpflichtet. Zu ihrem Hauptmann war Heinrich Schinker ernannt worden. Regest: Kuphal, Urkundenarchiv, S. 68, Nr. 15939.
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 Am 18. Juli 1517 (sambstags nach divisionis apostolorum) antworteten Bm. und Rat von Frankfurt a. M., sie hätten dem Ks. bei seinem jüngsten hiesigen Aufenthalt die Entsendung ihrer Reisigen und Fußsoldaten angekündigt und auf ihre Frage, bei wem sich diese melden sollten, vom ksl. Hofmeister (Wilhelm von Rappoltstein) die Antwort erhalten, sie sollten bis auf weiteren Bescheid gerüstet bleiben. (Nachschrift:) Bitten um Mitteilung, welche reichsstädtischen und sonstigen Truppenkontingente in Worms eingetroffen sind. Frankfurt a. M., IfStG, Reichssachen II Nr. 419, o. Fol., Konz.
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 In ihrem Antwortschreiben vom 20. August 1517 erklärten Bm. und Rat von Nürnberg, sie seien bereit, die gezahlten Gelder der bewilligten Hilfe gegen Übergabe der Quittung entgegenzunehmen, doch hätten Schwäbisch Hall, Dinkelsbühl, Windsheim, Rothenburg ob der Tauber, Schweinfurt und Weißenburg in Franken ihre Truppenkontingente erst vor Kurzem geschickt. Diese lägen derzeit zusammen mit den Nürnberger Reitern bei Ehingen. Der Ks. möge deshalb die vier (fränkischen) Rstt. nicht weiter ersuchen. Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Briefbücher des Inneren Rates Nr. 77, fol. 56a u. b, Kop.
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 Mit Schreiben vom 19. August 1517 antworteten Bm. und Rat von Köln, die an beide Hauptleute ergangene Aufforderung, mit ihren Berittenen und Fußknechten von Oberwesel nach Mainz zu ziehen, missfalle ihnen außerordentlich, weshalb sie sich an den ksl. Hofmarschall Leonhard Rauber gewandt hätten. Die Hauptleute sollten daher mit ihrem Kontingent bis auf weiteren Bescheid in Oberwesel bleiben. Köln, Historisches A., Best. 20A A 49, fol. 116a u. b, Kop. – Mit Schreiben vom selben Tag teilten Bm. und Rat von Köln Rauber mit, die Umsetzung des ksl. Ersuchens sei für Köln mit großen Schwierigkeiten verbunden. Rauber möge deshalb nicht auf die Ausführung der Weisung drängen, sondern sie auf sich beruhen lassen. Ebd. fol. 116b–117a, Kop. – Am 22. August 1517 schrieb Rauber an Schinker, nachdem alle anderen reichsständischen Kontingente dem ksl. Mandat Folge geleistet hätten, hätte er nicht erwartet, dass der Hauptmann mit seinen Truppen den Gehorsam verweigere. Da er dies für ausgesprochen falsch halte, erteile er ihm im Namen des Ks. den Befehl, mit der Kölner Hilfe unverzüglich hierher (nach Mainz) zu den anderen Kontingenten zu kommen und sich am Geleit für die Reichsstände zu beteiligen. Falls er dies erneut nicht tue und den Reichsständen etwas zustoße, werde er sich gegenüber dem Ks. verantworten müssen. Im Übrigen sei mittlerweile der Anstand mit Franz, der sich nennt von Sickingen (vgl. Nr.806809), von Ks. und Reich angenommen worden, sodass der Zug der Kölner Truppen nach Mainz gesichert vonstatten gehen könne. Ebd., Best. 50A 44/8, fol. 15, Orig. Pap. m. S.
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 Zu der vom Ks. geforderten Abreise der Wetzlarer Gesandtschaft aus Mainz vgl. den Eintrag im Frankfurter Bürgermeisterbuch unter dem Datum 25. August 1517 (feria tercia post Bartholomei): Als Bm. und Rat zu Wetzflar schreiben, wie die ksl. Mt. sie von Menz gen Augspurg erfordert, mit bytt, wo wir schicken würden, sye zu verteidingen, lut der schrift zu bewilligen und sie verteidingen, auch inen diß messegeleit zuschreiben. Frankfurt a. M., IfStG, Bürgermeisterbücher 1517, fol. 53b.