Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth
[1.] Seine Entschlossenheit zur Bestrafung des Odenwälder Adels wegen dessen Unterstützung für Franz von Sickingen; [2.] Ersuchen um Bereitstellung von Geschützen und Kriegsmaterial für das geplante Unternehmen.
Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Ratskanzlei, A-Laden, Akten, A 133 Nr. 14, Prod. ad 3, Kop. (p.r.p.; Gegenzeichnung: [Hans] Finsterwalder).
[1.] Die Gesandten sollen nach Übermittlung seiner guten Wünsche darlegen, nachdem der adel im Ottenwald gemainiglich bishere Franciscus, der sich Sickinger nennt, als unserm und des Reichs ächter und aberechter anhengig gewest ist und im uber unser ausgangen ernstlich gebot hilf und beystand, auch rat und tat getan und bewysen, dardurch dann des hl. Reichs strassen allenthalben unsicher gemacht, das wir uns deshalb genzlich entschlossen haben, dieselben vom adel, dieweyl die etwas schlechte heuser und schlosser haben, darumb zu strafen und die strassen sicher zu machen, damit man auf den reichstag, so ytzo zu Menz gehalten werden soll, sicher zu- und abziehen muge.
[2.] Und nachdem wir aber alles das geschütz, so wir wider den obgemelten unsern und des Reichs ächter und aberechter Franciscen, der sich nennt Sickinger, zu prauchen willens und furnemens sein, unden und oben am Rein aufrichten lassen, das uns dann an obgemelte ort zu fürn ungelegen were,sollen die beiden Abgesandten Bm. und Rat von Nürnberg ersuchen, ihm für sein Unternehmen gegen die Adligen sechs Kartaunen und sechs Schlangenbüchsen sowie für jedes dieser Geschütze hundert Kugeln und eine entsprechende Menge Pulver zur Verfügung zu stellen, außerdem sechs Kartaunen- und vier Schlangenbüchsenschützen, die er aber nur kurze Zeit verwenden und selbst bezahlen will. Alle Geschütze werden ausschließlich gegen den Adel im Odenwald verwendet, etwaige Schäden daran ersetzt, verbrauchte Kugeln und verschossenes Pulver von ihm bezahlt, übriggebliebene Kugeln nach Ende des Unternehmens nach Nürnberg zurücktransportiert. Die Nürnberger sollen zudem einen Zeugwart oder eine andere Person ihrer Wahl für die Kontrolle des gelieferten Kriegsmaterials stellen. Ersucht darum, seinen Wunsch keinesfalls abzuschlagen.1