Innsbruck, TLA, Maximiliana XIII/256/VIII 2.Teil, fol. 77a–78b, Kop.
/77a/ Ist am 26. November (gestern) von Stuttgart hierher (nach Esslingen) gekommen, hat den (württembergischen) Kanzler Dr. (Gregor) Lamparter zu sich gerufen und allerlei mit ihm besprochen. Der Ks. hat diesen schriftlich aufgefordert, sich in den Angelegenheiten zwischen Bf. (Reinhard) von Worms und der Stadt Worms sowie zwischen Bf. (Philipp) von Speyer und der Stadt Landau unverzüglich nach Worms zu begeben, vorher aber zu ihm nach Landau zu kommen. Außerdem ist er sowohl vom Ks. als auch von den Reichsständen ersucht worden, am 19. November (St. Elspetentag) in Worms in Sachen Reichskammergericht tätig zu werden. Hierzu hat Dr. Lamparter erklärt, er wolle dem Ks. zwar gehorchen, doch könne er aus gesundheitlichen Gründen sowie wegen wichtiger Geschäfte seines Herrn (Hg. Ulrich von Württemberg) weder zum Ks. noch nach Worms kommen. Er bitte, ihn deswegen beim Ks. zu entschuldigen. Trotz vieler Gespräche ist es ihm (Serntein) nicht gelungen, Dr. Lamparter doch noch zu der Reise zu bewegen. Nu versicht sich die ksl. Mt. villeicht seiner zuekunft, sonderlichen in der sachen Wormbs und Wormbs, und handlt villeicht sein Mt. dest langsamer, bis er kombt. Darumb so wollet ksl. Mt. solhes anzaigen, damit ir Mt. in solher sachen dest pas wiß zu handlen, dann auf des canzlers zuekunft ist sich nicht zu verlassen. Hat auch Gf. Sigmund zum Haag informiert, dass Dr. Lamparter nicht kommen wird1, damit man sich in Sachen Reichskammergericht nicht auf diesen verlässt, sondern anderweitig handelt. (…)