Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 11. Die Reichstage zu Augsburg 1510 und Trier/Köln 1512 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Köln, 24. August 1512

Regest: Dieter/Pietsch, Urkunden, Nr. 209.

Ks. Maximilian verhängt über Christoph Hauser und seine Helfer wegen ihrer Fehde gegen die Rst. Kaufbeuren und der Gefangennahme etlicher ihrer Bürger die Reichsacht.1

Anmerkungen

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 Zu den Ursachen dieser Fehde und dem daraus resultierenden Zug gegen das Raubschloß Hohenkrähen, den der Schwäbische Bund auf Ersuchen Kaufbeurens am 9. November 1512 begann, vgl. Liliencron, Volkslieder, S. 67; Carl, Schwäbischer Bund, S. 469f. – Vermutlich im Frühjahr 1513 erschien ein bei Matthias Hüpfuff in Straßburg gedrucktes Lied mit dem Titel Disz ist ein meinun[g] desz loblichen tag zu Kölen, Ouch die belegerung hohe[n] Kreen, wie man das erobert, gewunnen, vn[d] zerstört hat. Druck: Liliencron, Volkslieder, Nr. 267. Es nimmt eingangs Bezug auf den Kölner Reichstag 1512 und rühmt, daß daran viele hochgestellte Besucher teilgenommen hätten. Die hand zamen thun schweren zu beschützen das römisch rych. Ihrem Willen zur Einigkeit sei es zu verdanken gewesen, daß auf dem loblichen tage Deutschland ist worden ei[n]s. Darüber hinaus habe man sich sehr um die Sicherung des Landfriedens im Reich bemüht, was sich vor allem am energischen Vorgehen gegen verschiedene Raubritterburgen zeige. Als konkretes Beispiel dafür wird im Folgenden die Zerstörung von Hohenkrähen ausführlich beschrieben. Die verdienstvolle Rolle, die Ks. Maximilian bei dieser Aktion spielte, wird ebenfalls eingehend gewürdigt. Das Lied steht deshalb nach Duntze, Verleger, S. 240 „in der Tradition der kaiserlichen Propagandadichtung, da die Ereignisse als direkte Folge der maximilaneischen Innenpolitik interpretiert werden“.