Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

München, Geheimes HausA, Korrespondenzakten 583, o. Fol., Konz.

Ist über Hg. Ludwigs (nicht vorliegende) Zusage, die ihm übersandte (nicht vorliegende) Instruktion dem Ks. vorzutragen, erfreut und überzeugt, dass dieser wunschgemäß tätig werden wird, weil er dies nicht nur bei früherer Gelegenheit bereits angeboten hat, sondern dem Haus Bayern aufgrund naher Verwandtschaft auch schuldig ist. Hg. Ludwig möge deshalb in seinen Bemühungen beim Ks. nicht nachlassen, bis das angestrebte Ziel erreicht ist.

Hg. Ludwig hat erklärt, dass die 1000 fl., die er ihm jüngst geschickt hat, nicht ausreichen. Hat ihm jedoch bereits früher die enorme Verschuldung vor Augen geführt, in die das Hgt. Bayern durch die Kriegshandlungen ihres Vaters Hg. Albrecht geraten ist. Wird deswegen fortwährend von Gläubigern um Geldzahlungen angegangen. Hinzu kommen die geforderten Hilfen für den Ks. und den Schwäbischen Bund, eine am 29. September (Michaelis) fällige Zahlung von 12000 fl. an Mgf. Friedrich d. Ä. von Ansbach-Kulmbach sowie die laufenden Aufwendungen für die ftl. Regierung und den Unterhalt des Landes. Er selbst kann nicht noch mehr Geld aufbringen als die eilig zusammengetragenen 1000 fl., wenn nicht ruchbar werden soll, dass bereits der größte Teil aller Ämter, Renten und Gülten verpfändet ist. Wiederholt deshalb sein Ersuchen an Hg. Ludwig, schnellstmöglich zu ihm zu kommen, um Einzelheiten der bestehenden schwierigen Finanzlage zu besprechen. Hier wird er auch ihre Mutter (Ehg.in Kunigunde), Hg. Wolfgang sowie die bayerischen Landstände antreffen. Eventuell gibt der Ks. noch einige Räte hinzu. Sie alle werden gute Vermittler sein. Er selbst wird sich bei Verhandlungen über einen brüderlichen Vertrag, die unter keinen Umständen schriftlich über Land geführt werden können, freundschaftlich verhalten. Jedenfalls sollten ihre Differenzen schnellstmöglich beigelegt werden, da sie ihnen sonst zu noch größerem Schaden und Spott gereichten.