Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Ksl. Aufforderung zum Erscheinen der Reichsstände in Koblenz; [2.] Gründe gegen den Ortswechsel; [3.] Bitte um Verständnis des Ks. für die Ablehnung des Ersuchens.

Kop.: A) Karlsruhe, GLA, Abt. 50 Nr. 11, o. Fol. (als Überschrift: Sambstags nach Margarethe [16.7.13] ist den ksl. reten von stenden nachvolgend antwurt gefallen); B) Berlin, GStAPrK, I. HA, Repos. 10, Nr. 2 P, fol. 5b–6b (Überschrift: Actum sunabents nach Margarethe Ao. etc. tredecimo); C) Nürnberg, StA, Ft. Ansbach, RTA Nr. 9, fol. 285a u. b; Würzburg, StA, Würzburger RTA 4, fol. 181a–182a (Überschrift: Antwort der stende uf röm. ksl. Mt. rete begeren, gein Coblenz zu verrücken, sambstag nach Margarethe Ao. etc. XIII; Beilage zu Nr.260); Augsburg, StA, Rst. Nördlingen, MüB 31, Prod. 13, o. Fol. (Überschrift fast genauso wie im Würzburger Exemplar); Straßburg, AM, AA 340, fol. 25a–26a (Überschrift: Samstags nach divisionem apostolorum [16.7.13]; Vermerk fol. 26b: Abscheid des richstag zu Worms Ao. XIII, hat H. Gotfrit von Homburg broht); Ebd., fol. 30b–31a (Überschrift: Sambstags nach divisionem apostolorum, den sechzehenden tag Julii); Köln, Historisches A., Best. 50A 43, fol. 8b–9b (Überschrift wie im Straßburger Exemplar, fol. 25a–26a).

[1.] Als die röm. ksl. Mt., unser allergnst. H., uf donerstag nach Margarethe nechstverschynen [14.7.13] durch seiner Mt. hofmaister, H. Wilhelmen, H. zu Rapoltstein, und andere seiner ksl. Mt. rete uf ein credenz an Kff., Ff. und botschaften, so nochmals hie zu Worms in geringer zal sind, hat tragen und werben lassen [Nr.197 [4.]], sich von Worms zu seiner Mt. gein Covelenz zu erheben und zu verrücken etc., solchs haben gemelte Kff., Ff., derselben und ander botschaften mitsampt dem gn. grus und willen unterteniglich gehört und vermerkt.

[2.] Und sagen anfangs seinera ksl. Mt. des zuembotnen gn. willens und grus uf das höchst undertenigen und fleissigen dank, geben auch uf verrer begern und werbung nachvolgend antwurt: Wiewol Kff., Ff., derselben und anderer stende botschaft seiner ksl. Mt. nach allem irem vermogen underteniglich gern willfaren wolten, zwyfeln sie doch nit, sein ksl. Mt. hab noch in gn. und reyferb gedechtnus, welchermaß hievor sein Mt. begert hat, von Worms gein Augspurg zu verrucken, aber gegründt und beweglich ursachen doruf vernomen, warumb inen, angezeigt verruckung zu bewilligen, derselben zyt nicht gezymbt oder gepurt hat. Welche ursachen nochc zum hochstend vor augen sein, und nemlich, das der Kff., Ff. und anderen stende botschaft gewalt und bevelh nit anders steet dann lut des // jüngsten abschyds zu Coln der malstat halben zu Worms zu erschynen und zu handeln1, das sie auch von iren gnst. und gn. Hh. und oberkeit, anderschwohin zu verrucken, kein bewilligung haben, zudem, das dieselben vilmals vertröst sein worden, das von Kff., Ff. und andern stenden mitler zeit in merer zal solten ankomen sein, aber bishere nit bescheen, auch das nit verhoflich were, wo die botschaften zu verrucken macht hetten, als sie nit haben, das in so geringer anzal der stend des Reichs seiner ksl. Mt. und dem hl. Reich nichts fruchtpars mocht furgenomen oder gehandelt werden.

[3.] Daruf an die ksl. Mt. der Kff., Ff., derselben und anderer botschaften untertenigst bitten ist, das ir ksl. Mt. kein ungnad oder misfallen, das sy us obangezeigten ursachen seiner ksl. Mt. nit haben mogen willfaren, vermerken oder empfahen wolle. So sind sie, die botschaften, urbutig, solchs ksl. Mt. begern iren gnst. und gn. Hh. Kff., Ff. und ander ir oberkeit in aller undertenigkeit und zum furderlichsten das gesine mag mit fleiss anzupringen, der ungezwifelten hoffnung, dieselben ir gnst. und Hh. werden in betrachtung irer ksl. Mt. gelegenheit und derselben begere sich in underteniger gehorsam gegen ir ksl. Mt. als iren allergnst. H. dienstlich bewysen und erzeigen. Bevelhen sich hieuf obgemelte Kff., Ff., derselben und ander potschaften irer ksl. Mt. als irem allergnst. H.

Anmerkungen

a
 C der.
b
 B frischer.
c
 C auch.
d
 B folgt: teyl.
1
 Reichsordnung, Köln, 26. August 1512. Seyboth, Reichstagsakten 11, Nr.1011, S. 1364.
e
 C gescheen.