Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Entsendung Konrad Imhofs als neuer Nürnberger Reichstagsgesandter; [2.] Mögliche Bestrafung Hans Georgs und Hans Thomas’ von Absberg durch den Schwäbischen Bund; [3.] Zustimmung Nürnbergs zu einer Rehabilitierung der Beteiligten am Überfall bei Forchheim; [4.] Wunsch Nürnbergs nach einem Beitritt von Bf. Lorenz zum Schwäbischen Bund; [5.] Reise Mgf. Friedrichs d. Ä. von Ansbach-Kulmbach zur Augsburger Bundesversammlung; [6.] Auftrag zu erneuter Kontaktaufnahme mit Zyprian von Serntein; [7.] Heimkehr Degenhard Pfeffingers (von seiner Reise zum Ks.).

Würzburg, StA, Würzburger RTA 4, fol. 124, Orig. Pap. m. S. (Vermerk: [Zu]eigener hand).

[1.] /124a/ Gruß. Wirdiger, lb. andechtiger, als wir gestern [14.4.13] unsern boten Aschenburger zu euch gefertigt, ist gegen den abend Conrat Imhof von Nurnberg herkommen und hat uns angesagt, das er willens sei, auf heut [15.4.13] nach Wormbs zu zyehen, und geordent, zu Wormbs an des [Kaspar] Nützels stat zu bleiben.

[2.] Item er hat uns zu erkennen gegeben, das der bundstag zu Augspurg auf nehst sonntag [17.4.13] angehe. Verstehn wol sovil von ime, wo ksl. Mt. gescheft nit verhinderung teten, so mocht villeicht bei dem [Schwäbischen]bund erlangt werden, das die bundischen die Absberger [= Hans Georg und Hans Thomas von Absberg] und ander mehr strafen wurden.

[3.] Aucha so vermerken wir, das die von Nurmberg nit ungneigt weren, das unser leut und Gotz von Perlingen vertragen wurden, und ob nit vil den iren widergegeben wurd, mochten sie gedult tragen, doch das sie sich versehen mochten, das künftiglich so schwindlich nit gegen inen gehandelt würd.

[4.] Auch hat er des bunds halben vil mit uns geredt, sie sehn noch gerne, das wir auch dareinkemen. /124b/ Darumb wollet furderlich bei den beden Pfalzgff. [Ludwig und Friedrich] anregen, das dieselben handlung nit lang verzogen wird, damit wir wissen, woran wir sein.

[5.] Mgf. Fridrich [von Ansbach-Kulmbach] ist am nehstverganen sonntag [10.4.13] zu Nurmberg ausgeritten nach Augspurg, auch auf den pundstag1, hat nit ghein Anspach gewolt, sich besorgt, die rete mochten ime daselbst an seinem zyhen verhinderung tun.2 So ist Mgf. Casimir vor daselbs.

[6.] Wollet auch dan [Zyprian] Sernteiner so oft schreiben, das ir einmal ein antwort von ime habt.

[7.] Item wir horen sagen, der [Degenhard] Pfeffinger sey wider anheim. Was er ausgericht hab, konnen wir nit wissen [vgl. Nr.235 [6.]].[…] Damit habt ir uns zu besondern gnaden. Geben in unser stat Würzburg am freitag nach dem sontag misericordia domini Ao. etc. XIII.

Anmerkungen

a
 Am Rand neben diesem Absatz: Glaitsbruch.
1
 Am 17. April. Vgl. Abschnitt I.10.4.
2
 Hier deutet sich der im Laufe des Jahres 1513 immer stärker werdende Widerstand der mgfl. Räte und Landstände gegen die Regierungsführung Mgf. Friedrichs d. Ä. an. Er entzündete sich nicht zuletzt an der Forderung des Mgf., die vom Schwäbischen Bund beschlossene Hilfe für den Krieg des Ks. gegen Venedig zu leisten. Vgl. Seyboth, Markgraftümer, S. 420f.