Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Seine bevorstehende Heimreise; [2.] Mögliches Eintreffen des Ks. in Worms; [3.] Unsicherheit über die Unterbringung der ksl. Kommissare auf ihrer Reise nach Marburg; [4.] Mutmaßlich kurzer Aufenthalt des Ks. in Worms; geringe Anzahl anwesender Ff.; [5.] Ankündigung weiterer Berichterstattung; [6.] Gruß an Boyneburgs Ehefrau; [7.] Bitte um Weisungen zur Unterbringung der ksl. Kommissare.

Weimar, HStA, EGA, Reg. A Nr. 201, fol. 5a u. b, Kop.

[1.] /5a/ Gruß. H. lanthofmeister, guder frund, ich hab bis[her] noch zu Worms mussen verharn, dan das gelt ist mir spat ankumen und etlichs erst gestern [17.6.13] und hut [18.6.13]. Dardurch bin ich verhindert, daz ich nit hab mögen hinuskumen, dan ich meint, ich wolt 5 [00] oder 600 fl. an geld behalten haben, wo mir munz1 kumen wer, es hat sich aber nit wollen schigken, und will mich mit der hilf Gots morgen, suntag [19.6.13], gegen den abend erheben und nach Marpurg reiten.

[2.] Dr. [Johann] Lupfdich ist gestern, fritag, her gen Worms kumen. Der schribt uch hieby auch [Schreiben liegt nicht vor]. So wirt uch Gniping sagen alles, das ich uch vom Ks. zu schreiben weiß, doch so ist disen morgen der [ksl.] forerer [= Furier] kumen, und ist die sag, der Ks. sol disen nacht hie sein. Weiß doch kein warheit darvon.

[3.] Die kumesarien, nemlich der [Gf. Johann Ludwig] von Nassau zu Sarbrugk und der landvogt zu Hagenau [Hans Kaspar von Mörsberg], sollen uf nest montag [20.6.13] hie us nach Marpurg reiten. Da ist meines gn. H. [Bf. Wilhelm] von Straußburg meinung, ich sol dieselbigen hie annemen und verlegen bis gen Marpurg oder in meines gn. H. [Landgf. Philipp] flegken usrichtung laussen ton. Da bin ich etwas irr in, doch verseh ich mich, ich muß es uf meines gn. H. von Straußburg befelh ton, dan er sagt, der sproch [Nr.156 [4.]] vermögs. Werden sie aber lenger verziechen, so will ich ir nit warten.

[4.] /5b/ Mit der herberg wer gut, daz ir dem zolschriber zu erkennen gebt, was uwer meinung sein wolt, dan die wirtin wirt bald kinds geligen [= wird bald ein Kind gebären], ob man uch ein ander nemen solt oder by dieser laussen, und achten vil lut, der Ks. wird nit lang hie sein. Es ist kein F. hie dan [EB Uriel von] Menz und Straußburg. Damit habt mir zu gebieten. Datum sunabend nach Viti Ao. XIII.

[5.] Was mir glauplichs vor minem hinusreiten begegent, das will ich uch forderlich wissen laussen. […]

[6.] [Nachschrift:] Sag uwer husfrauen minen dienst.

[7.] Wag ein vergeben boten und schreibt mir, wie ich es mit dem kumesarien, die hininreiten werden, halten sol, den es kann kumen, daz sie noch ein tag oder drey hie verharn uber des Ks. kumen, und laust den boten uf Darmstat laufen oder reiten.

Anmerkungen

1
 Unsichere Lesung.