Weisung zum Verbleib auf dem Reichstag.
Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Briefbücher des Inneren Rates Nr. 70, fol. 113b–114a, Kop.
/113b/ Lb. Nutzel, uf schriftlich ansuchen [liegt nicht vor], so wir hievor an den brobst Sebaldi [Melchior Pfinzing], auch Jacoben Focker zu Augspurg, dich von Worms abzuvordern, getan, haben wir ytzo von gedachtem brobst widerumb antwurt empfangen, das er von ksl. Mt. erlangt, dich, auch der von Augspurg und Ulm gesandten [Ulrich Artzt, Dr. Matthäus Neithart] zu irer Mt. zu ervordern, doch das dieselben drey stet furderlich andere an der gevorderten stat hinabfertigen sollen. Darauf er auch vorhab, die ksl. briefe und bevelh deshalb furderlich an euch zu senden. Dweyl wir aber daneben bericht sein, das die pundischen sampt H. Paulsen vom Lichtenstain in der handlung, bey der wir dich gern gehabt und deshalben an den brobst, dich zu ervordern, geschriben haben, durch ksl. Mt. gehort und gn. antwurt erlangt, zudem, das auch ksl. Mt. die stende des Reichs durch ir ytzo ausgangne mandata [Nr. 34], uf den reichstag gein Wormbs furderlich zu komen, von neuem ervordert hat, achten wir fur unnotdurftig, dich von Worms an den ksl. hof zu erheben in be /114a/dacht der sorgfeltigen leufe, derhalben uber land hin und wider zu bebern [= reisen] gar beschwerlich. Ist demnach unser meynung und gutbedunken, zu Worms noch der zeyt zu verharren und nit zu verrucken, sonder daselbst des reichstags, darumb [du] von hynnen gefertigt bist, zu erwarten. So wollen wir dem brobst zu stund solch unser enderung auch verkünden, mit bit, die ksl. briefe deshalb zu verhalten oder, ob die ausgangen wern, dich deshalb bey ksl. Mt. zu entschuldigen. Haben wir dir in eyl nit verhalten wollen. Datum donerstag nach ostern zwo stund nach mittage.