Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Wien, HHStA, RK, Maximiliana 34 (alt 28) Jan. 1516 Mappe 2, fol. 148a u. b, Konz.

Hat die Werbung des ebfl. Rats Johann Lang wegen eines Zolls gehört und wäre bereit, dem Wunsch EB (Christophs) zu entsprechen, lässt jedoch die Angelegenheit bis zu dem für 24. Februar (suntag oculi) nach Augsburg anberaumten Reichstag, auf den er alle Reichsstände geladen hat (Nr.536), ruhen. Da er die Versammlung aus merklichen, treffenlichen ursachen und beswerungen, so uns und dem hl. Reich und teutscher nation obligen, angesetzt und deiner person sunderlichen darzu notdürftig werden, fordert er den EB nachdrücklich auf, persönlich daran teilzunehmen und sich durch nichts und niemanden daran hindern zu lassen, damit wir in denselben obligen dest statlicher handln und die geferlichait, so uns, dem hl. Reich und teutscher nation vorsteen, furkumen mugen.1

Anmerkungen

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 Mit Schreiben vom 16. Februar 1516 (sonabents nach invocavit) antwortete EB Christoph, er habe das ksl. Ladungsschreiben zum Reichstag in Augsburg am 4. Februar (montag nach esto michi) [recte: 24. Februar] erhalten. Nun were ich von herzen begierig und wol geneigt, euer ksl. Mt. auf solich ir begern als der untertenig und gehorsam willig zu erscheinen, wüsste auch auf erden niemand, darbey ich williglicher und lieber sein und alle mogliche dinste erzeigen wellte dann euer ksl. Mt. als meinem allergnst. H. Aber es begybt sich in der warheit, das ich itzundes meiner eigen land und leute, auch ander obligenden sachen halben mit schwern gescheften beladen bin, daraus mir, mein landen und leuten gedeyge oder eewig verderbe erwachsen mochte. Dann als ich am jüngsten in euer ksl. Mt. dinste, wiewol williglich und gern, was, hat mir der Gf. [Edzard] von Friesland nicht wenig irtomb und aufruer in meinem styfte Bremen zugerycht. Zudem ist dem Ks. sicherlich noch sein Hinweis in Erinnerung, das in meinem vermogen nicht sey, euer ksl. Mt. oder dem hl. Reich auf mein costen, als ich doch gern tete, ersprießlich ze dienen. Kann aus diesen Gründen nicht zum Ks. kommen. Bittet darum, seine Entschuldigung als wahrheitsgemäß zu akzeptieren und ihm gewogen zu bleiben, bis er die Konflikte in seinem Erzstift beigelegt hat. Wien, HHStA, RK, Maximiliana 35 (alt 28) Feb. 1516, fol. 46a u. b, Kop.