Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Duisburg, LandesA, Jülich-Berg 1 Nr. 208, fol. 6a–8a, Orig. Pap. (Unterschrift: Adrian von Brembdt etc., per m [anum] propriam).

Er (Adrian von Brembdt) erschien auf dem durch Hg. Johann III. von Jülich-Kleve für den 2. Oktober 1516 nach Düsseldorf einberufenen Landtag mit Kredenz und Instruktion Ks. Maximilians und Kg. Karls von Spanien. Dort erklärten Hg. Johann und die Landstände, sie könnten die 50000 fl. Heiratsgeld für Hg.in (Anna) nicht aufbringen, da ihre Lande hart bekriegt ind verderbt sein umb des huys will von Burgondi. Um jedoch ihre Gehorsamsbereitschaft zu beweisen, hätten sie den Plan einer Verheiratung der Hg.in mit (Hg. Karl von) Geldern aufgegeben und seien bereit, sie gemäß dem ksl. Wunsch Kg. Karls Schwester Eleonora zu überstellen. Wenn Ks. und Kg. sie mit Wissen Hg. Johanns verheiraten wollten, würden sie ihr das einer klevischen Hg.in gebührende Heiratsgut geben. Allerdings bäten sie, was auch der persönliche Wunsch der Hg.in sei, sie nicht mit Hg. (Otto/Ernst) von Braunschweig(-Lüneburg) zu vermählen. Außerdem äußerten sie Bedenken gegen ein Bündnis (mit dem Haus Burgund), das sich gegen jedermann richte. Am 5. Oktober erklärten sie schließlich, sie wollten in dieser Sache eine Gesandtschaft zum Ks. und zu Kg. Karl schicken.

Er (Brembdt) legte daraufhin bei einer Unterredung mit verschiedenen geheimen Räten dar, er erachte eine derart kurz gehaltene Antwort für nicht gut, glaube zudem, dass Ks. und Kg. eine Hilfe nicht gegen weit entfernte Gegner, sondern ausschließlich gegen (Hg. Karl von) Geldern einsetzen wollten. Der Ks. gehe davon aus, wan de lande verpunden weren mit dem hus von Burgondi, so were de schinderey ind rauberie auf den strassen vast abgestelt, damit de kaufleut ind andere deste fryer mochten wandelen und handelen. Demgemäß sollte zwischen dem Haus Burgund und den vier Landen (Jülich, Berg, Kleve und Mark) eine Vereinbarung über gegenseitige Unterstützung im Fall einer Attacke von Seiten Gelderns getroffen werden, jedoch so schnell wie möglich. Er musste allerdings auch feststellen, dass es auf Jülicher Seite etliche Skeptiker gibt. Hingegen wurde der Annahme des Goldenen Vließes durch Hg. Johann zugestimmt.