Nr. 663 Ks.Maximilian an Kf.Joachim I. von Brandenburg – Antwerpen, 6. Februar 1517

Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

Berlin, GStAPrK, I. HA, Repos. 50, Nr. 62 Fasz. 1, o. Fol., Kop. (p.r.p.; a.m.d.i.p.; Gegenzeichnung: N. Ziegler).

Hat heute von seinen beiden nach Leipzig entsandten Räten1die Nachricht erhalten, dass sie krankheitsbedingt und aus anderen Gründen nicht am dortigen (Kreis-)Tag, auf dem über eine Hilfe gegen Franz, der sich von Sickingen nennt, verhandelt werden soll, teilnehmen können. Da die Zusammenkunft höchstwahrscheinlich noch andauert und Kf. Joachim sicherlich zur Hilfeleistung bereit ist, übersendet er ihm alle in dieser Sache ergangenen Schreiben sowie die Instruktion für die ksl. Gesandten (Nr. 659), mit dem Ersuchen, hierüber mit den anderen Versammlungsteilnehmern zu beraten, damit die mutwillige Handlung des Sickingers bestraft und noch größerer Aufruhr im Reich verhindert wird. Anschließend soll jeder schriftlich mitteilen, wozu er sich entschlossen hat oder noch entschließen wird.

[Nachschrift:] Und eyn yder stand, so in diesem gezirk begriffen ist, soll underwegen diesen brief verlesen, sich wissen darnach zu richten.2

Anmerkungen

Laut Instruktion (Nr. 659) waren als ksl. Gesandte zum Leipziger Kreistag Friedrich Schenk von Limpurg, Sixt Ölhafen und Willibald Pirckheimer vorgesehen. Wer von ihnen letztlich nicht an der Delegation beteiligt war, ist nicht zu entscheiden.

Mit Schreiben aus Cölln an der Spree vom 26. Februar 1517 (dornstags nach der aschermitwoch) antwortete Kf. Joachim, dass er am 18. März (mitwochs nach dem suntag oculi schirst) zum Ks. in die Niederlande aufbrechen und diesem dann seine eigene Haltung zur Hilfe gegen Franz von Sickingen und auch diejenige anderer Stände, soweit sie ihm bekannt sei, mitteilen werde. Zettel: In seinem Schreiben (vom 6. Februar) hat der Ks. nicht angegeben, an welchem Ort in den Niederlanden er anzutreffen ist. Bittet um entsprechende Mitteilung und ob euer ksl. Mt. gescheft oder die raiß in anderung gewandt wurden. Berlin, GStAPrK, I. HA, Repos. 50, Nr. 62 Fasz. 1, o. Fol., Konz.