Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Einberufung von Adelsversammlungen nach Friedberg, Gelnhausen, Windsheim und Bingen; [2.] Zahlreiche Landfriedensbrüche Franz von Sickingens; seine Unterstützung durch Adel und Ganerben; mangelhafte Beteiligung an den bisher vom Ks. einberufenen Adelsversammlungen; nochmalige Anberaumung entsprechender Zusammenkünfte; [3.] Hoffnung auf Zustimmung der Adeligen zu den nachfolgenden Artikeln; [4.] Eidliche Zusicherung, keine Friedbrecher zu unterstützen; künftige Eidleistung durch alle Achtzehnjährigen; [5.] Bereitschaft des Ks. zur Aufrichtung eines neuen Ritterrechts für sechs Jahre; [6.] Dessen Inhalt; [7.] Verlängerung bzw. Modifizierung des Ritterrechts nach Ablauf der sechs Jahre; [8.] Übergabe aller Burgfriedensurkunden durch die Ganerben an den Ks.; Forderung nach Akzeptanz eventueller Änderungen; [9.] Einberufung aller alten Turniergesellschaften zum 17. Februar 1518; angestrebte sittliche Erneuerung des Adels; [10.] Ankündigung von Strafen bei Widersetzlichkeit.

Kop.: A) München, HStA, KÄA 2019, fol. 481a–487b; B) Ebd., Kasten blau 103/2c/1, fol. 93a–95b (Überschrift: Das ritterrecht des fryen adels betreffend; nur [5.] – [7.]); C) Bamberg, StA, Hst. Bamberg, Geheime Kanzlei Nr. 9, fol. 99a–102a (nur [5.] – [7.]; auf dem Deckblatt fol. 98b: Furtrag der comissarien das riterrecht berürend, den freien adel, wie nachvolgt); D) Ebd., fol. 118b–119b (nur [5.] – [6.]); Berlin, GStAPrK, I. HA, Repos. 10, Nr. 2 Q, fol. 27a–28b (nur [5.] – [7.]; Überschrift: Sambstags nach Sixti [8.8.17]); Köln, Historisches A., Best. 50A 45, fol. 107a–110b (Überschrift von anderer Hand: Von ordenung der edeln rechtfertigung, wie eyner den andern mit recht furnemen solt); Nordhausen, StadtA, R Ac 01, fol. 148b–150b (nur [5.] – [7.]; Überschrift: Artikel aufrichtung eins rittersrechten des fryen adels und der ganerben betreffen, den stenden uberantwurt.).

Teildruck: Harpprecht, Staatsarchiv, Nr. 238 (nur [5.] – [7.]).

[1.] /481a/ Vermerkt, was der röm. ksl. Mt. verordnet comissari mit denen vom adl und den ganerben, allenthalben auf baiden seiten des Rheins, auch in Westerreich, auf dem Hundsrugk, im Wasgeu, an der Lan, auch in der Wederau, am Otenwald und am obern Ma[i]n und allenthalben derselben art umb gesessen, die dann von irer ksl. Mt. fur dieselben irer Mt. comissarien auf vier malsteet, namlich gen Fridperg, Galenhausen, Windshaim und Pingen, beschriben sein, von irer Mt. wegen, nämlich auf drei articel, handlen sollen.

[2.] Anfänglichen sollen dieselben ksl. commissarien denselben vom adl und ganerben2 an den bemelten vier malstetten auf ksl. Mt. credenz erzelen, nachdem Franciscus, der sich nennt von Sickingen, ain gute zeit her nit allain wider irer Mt. und des hl. Reichs stat Wormbs, sonder auch wider ir ksl. Mt., derselben diener und ander ir Mt. und des hl. Reichs stend, verwandten und undertanen unerfordert und unerlangt ainichs rechtens, on all redlich, gegründt ursachen und allain aus aignem, mutwilligem furnemen mit der tat und namb gröblichen misshandlt hat und dardurch in irer Mt. und des Reichs acht und aberacht und ander peenen des /481b/ rechtens gefallen und von irer Mt., wie ainem röm. Ks. gepürt, offenlich darein denuntiert und erclärt ist, desselben Sickingers furnemen aber vil und der mertail der obangezaigten vom adel und ganerben, als ir Mt. glaublich bericht ist, in manigveltig weis hilf beystand, underschlaif und furschub mit iren aignen personen und darstreckung irs guts getan und bewisen, auch etlich daneben ander unerlich handlungen durch strassrauberei und ander ungepürlich taten getriben und sich dardurch der obgemelten acht, aberacht und strafe tailhaftig gemacht haben. Und wiewol di ksl. Mt. dieselben und ander vom adel und ganerben vor kurzverschiner zeit hievor inen allen zu gnaden auf drey malstet fur ir Mt. verordnet commissari erfordert und beschriben, so sein doch derselben wienig darauf erschinen und die, so darauf erschinen sein, haben auf derselben irer Mt. commissarien furtrag gar wienig entlich und beschließlich antwurt gegeben. Darumben dann die ksl. Mt. bisher wol ursach gehabt het, gegen dem merern tail derselben vom adl und ganerben auch mit schwärer straf und ungnad furzunemen und zu handlen. Das aber ir ksl. Mt. aus ksl. /482a/ miltigkait und damit ir Mt. mit warhait nyemands zumessen mug, das ir Mt. zu verdruckung des adls (als ir ksl. Mt. von etlichen unbillicherweis beschuldigt wirdet) genaigt sey, bisher underlassen hat und noch furter dem erbern adl zu eren und gut geren umbgeen wolt. Darauf dann ir ksl. Mt. die gemelten vom adl und ganerben auf di obgenannten malstet zu ainem uberflus abermals erfordert.

[3.] Und hat darauf ir ksl. Mt. mit zeitigem rat etliche mittel und weg nach ausweisung der nachgemelten dreier artikl, dardurch di obberuerten verhandlungen [über] unadenlich und unleidenlich sachen yetzt und in künftig zeit abgestellt werden und vermiten bleiben, bedacht und furgenomen, dieselben den obgemelten vom adl zu ainer versichrung dergleichen künftiger misshandlungen und zu ainer straf vergangen übls durch dieselben commissarien anzuzaigen und furzehalten. Und versicht sich auch ir ksl. Mt., dieweil dannocht ain guter tail von denselben vom adl und ganerben zu adenlichen und erbern tugenden und werken, darauf dann der adel gestift und von iren voreltern auf sy komen ist, genaigt und allem dem, so sy daran verletzen mag, feind und widerwärtig und selbs begirig sein, all misstaten zu wenden, sy /482b/ des merern tails werden ir Mt. obangezaigte mittel und weg nit allain loben und annemen, sonder auch die andern ire mitverwandten vom adl mit lieb und laid daran weisen und darzu halten, das dieselben die gleicherweis annemen und volziehen und darin bedenken, wie gnädiglich und miltiglich sich ir ksl. Mt. bisher gegen dem adl als ursprung und haubt desselben gehalten habe und das ir Mt., sofere sy sich in solichem gehorsamlich und gutwillig erzaigen, inen all ir verwürkung verzeihen, irer Mt. ungnad gegen inen abstellen und sy widerumb in huld und gnad nehmen, damit ir Mt., derselben nachkommen und dem hl. Reich hinfur solich schmach, uneer und schaden nit mer beschech, als auch, ob Got will, nimermer geschehen soll. Dann ir Mt., dasselb zu wenden, yetzo genzlich der maynung und darzu gericht ist.

[4.] Und ist dits der erst artikel der obberuerten mittel und weg: Nämlich, das alle die vom adel und ganerben, so also auf der obgemelten vier malstet ainer erscheinen werden, sich jetzo mit iren namen und aigen insigln verschreiben, zusagen, geloben und schweren, das sy hinfuran kainen offenbaren ächter wider das hl. /483a/ Reich noch desselben gehorsamen stenden und undertanen, auch kainem landfridbrecher, strassrauber und hegkenreuter kainerlai hilf, rat, tat, furschub oder underschlaif tun noch geben, und das sy alle die, so von der ksl. Mt. als röm. Ks. und derselben nachkommen am Reich durch irer Mt. offenbar brief und sigel in acht und aberacht erclärt und verkündt werden, für ächter und aberächter halten und denselben veind und widerwärtig sein wollen und darin irer Mt. und derselben nachkomen am Reich macht und obrigkait nit anfechten noch disputieren, wie dann sonst aus billichait und dem rechten mäniglichen verpoten ist. Desgleichen auch, das hinfuran in ewig zeit alle die vom adl, so 18 jar ihres alters erraicht haben, den obangezaigten aid auch schweren und weliche den nit tun wollten oder sich verhalten oder den getanen aid verprechen würden, desgleichen diejenen, so denselben darüber ainiche hilf, furschub und enthalt teten, dieselben all sollen darumb, wie sich gepürt, schwärlich gestraft werden. Die gedachten vom adl und ganerben sollen sich auch in solichem billichen nit irren noch verhindern lassen, das sy bisher röm. Kgg. und Kss. dergleichen aid nit getan haben, dann dasselb ist aus /483b/ hinlässigkait underlassen beliben umb dess willen, das sich ire vordern hievor allzeit erberlich gehalten, das nyemant gemaynt noch sich versehen het, das das hl. Reich durch obberuert jetzig unschicklichait des adels in dergleichen unfal komen sollt, daraus dann aller mutwill wider Got, Babst, Ks. und das hl. Reich gebraucht und geübt würdet.

[5.] Dargegen will di ksl. Mt. mit zuegeben der Kff., Ff. und stend des hl. Reichs den beruerten vom adl, so kainem landsfürsten oder landherren underworfen sein, ain neu, austrägenlich, unverzogen [= ohne Verzug] rieterrecht, auf sechs jar lang werende, aufrichten und verordnen, also das diselben vom adl (nachdem sy sich des gegenwürtigen gemainen landfridens und rechtens, das sy dann für verzugig, lankwirig und unausträgenlich achtena,b beschwärn), hinfuro die beruert anzal jar aus gegen allen stenden und verwandten des Reichs und inen selbs, desgleichen all ander stend des Reichs gleicherweis gegen inen, den obberuerten vom adl, ain schleynigs, unverzogenlichs, austräglichs recht haben sollen, nämlich dergestalt:

[6.] Der obberuert frey adelc soll mit dksl. Mt.–d wissen und willen aus den Ff.,/484a/ Gff. oder edlen des Reichs vier gezirkhauptleut oder ritersrichter erkiesen und eir Mt.–e dieselben versolden, nämlich herdishalb und enhalbf des Reins auf jeder seiten ainen, in dem land zu Schwaben ainen und in dem land zu Franken ainen und ain yeder derselben gezürkshauptleut oder rittersrichter soll all quatember recht und gericht halten und unparteisch geschworn edlleut, so zu derselben zeit erscheinen, nidersetzen, und diselben samentlich sollen ain jede sach, sy beruer, was sy woll, so von ainem oder mer desselben freien adls gegen ainem andern oder mer, auch desselben freyen oder sonst anders adels, ing demselben gezirgk gesessen, clagsweis fur sy gepracht würdet, nottürftiglich verhören und allen müglichen vleis ankeren, di sachen guetlich zu vertragen, wo aber di guetigkait nit statt haben mocht, alsdann summarie et de plano sine strepitu et figura judicii durch drei schriften, darüber dann kainer partei mer zugelassen werden soll, rechtlichen erkennen und procedieren. Doch soll der adel, so under den Kff., Ff. oder andern Hh. gesessen, wann derselb antwurter ist, uber seinen guten willen zu disem rechtlichen austrag nit gedrungen werden, sonder woh er vor solichem rechten /484b/ nit steheni will, so soll er vor seinem landsfürsten oder landherren oder seinem ordenlichen gericht, wie hernachvolgt, furgenomen werden.

Desgleichen, wo yemants von Kff., Ff., prelaten, Gff., freyen Hh., der Ff. adel oder stetten oder sonst, wer die wären, zu der obgemelten freien vom adel, ainem oder mer, umb was sachen das wäre, zu sprechen hetten, dieselben sachen sollen gleicherweis durch di obberuerten hauptleut, ritterrichter und beysitzer guetlich oder rechtlich entschiden und darin auch sumarie und allain durch drei schriften, alles, wie obsteet, procediert werden.

Aber weliche von den mergedachten vom adl zu ainem oder mer von den Kff., Ff., prelaten, Gf., freyen Hh.,[der] Ff. adel und von stetten zu sprechen hetten, auch was sach das beruert, alsdann soll der clager dem antwurter nachvolgen und den antwurter vor seinem ordenlichen gericht, wie das dann sonst bisher der geprauch und in dem landfriden begriffen ist, furnemen und sich des rechtens daselbs benuegen lassen, doch soll durch dasselb ordenlich gericht /485a/ auch summarie und allain durch drei schriften in aller mass, wie obbegriffen ist, verfaren und procediert werden.

Doch so soll ainer ieden partei, die sich durch der obberuerten hauptleut, richter und gerichtszwangs, kainen ausgenomen, gesprochen urtail beschwärt zu sein vermainte, apelacion an unser und des Reichs camergericht, wie sich gepurt und herkomen ist, zu tun vorbehalten sein,j und auch also, das durch den camerrichter und beisitzer des gemelten camergerichts in solichen apellationsachen auch nit anderst dann summarie et de plano und durch drei schriften, alles wie obsteet, procediert und dardurch allen parteien schleynigs, unverzogenlichs und furderlich recht gesprochen und die urtailen allzeit gestracks volzogen werden.

Aber nachdem zu zeiten von klainen sachen, da die haubtsumma nit uber 15 oder 20 fl. und noch minder wert sein, geapelliert wirdet, dardurch die parteien in verderben oder unnotdürftigen costen gefuert werden, kdemnach will die ksl. Mt.–k ain sonder freihait darüber gebenl also, das kainer von solichem gericht, so /485b/ hinfur ain ordenlich gericht genennt werden soll, da die hauptsumma uber 100 fl. nit wert ist, weder an mdi ksl. Mt. noch das–m ksl. cammergericht nit apellieren soll noch mag, sonder was also an denselben ordenlichen gerichten und in der ersten instanz mit urtail und recht gesprochen würdet, dem soll gestracks on all waigerung und ferrer apelation volziehung beschehen. Wo aber die hauptsachen uber 100 fl. wert betrift, davon mügen di parteien an nir ksl. Mt.–n und daso ksl. camergericht appellieren, wie sich gepürtp.

Und in allen obberuerten rechtfertigungen sollen ausgeschlossen sein all gaistlich und lehensachen, also das dieselben allain vor irem ordenlichen gaistlichen oder lehengericht furgenomen und darin in aller mass procediert und verfaren wird, wie bisher beschehen und des mäniglich in geprauch und übung ist.q

[7.] Und wann di obangezaigten sechs jar, darin der obangezaigt neu austrag des rechtens, wie obsteet, weren soll, verschinen sein, alsdann soll[en] durch die ksl. Mt. oder derselben nachkommen und die stend des hl. Reichs abermals nach ge /486a/legenhait der leuf die obberuerten austräg des rechtens weiter erstreckt, gemindert, gebessert oder gemert werden, wie das dann di notturft erfordern und mäniglichem zu gleichem, unverzogenlichem rechten behilflichen und dienstlich sein würdet.

[8.] Der ander artikel ist, das all vom adel und ganerben, so durch di ksl. Mt. an die bestimbten vier malstet beschriben sein, sich jetzo bei verlierung irer tail an iren ganerbhäusern verschreiben, das sy den bemelten ksl. commissarien ietzo oder bald hernach glaubwirdig copeien aller brief, so sy uber ire burkfriden haben, zuestellen, und wo die ksl. Mt. in denselben burkfriden etwas befünde, das dem adl nit wol anstuende oder nit billich zugehörte und wider eer, erbarkait und diese ordnung wäre und ir Mt. dasselb ändern und dem adenlichen wesen und aller erbarkait gemäs und leidenlich stellen würde, inmassen das irer Mt. als regierendem röm. Kg. billichen zusteet, das alsdann dieselben vom adel solich irer Mt. änderung, ordnung und gesatz /486b/ derselben burkfriden also annemen, schweren und ewiglich halten wollen.

[9.] Der drit und letzt articul ist, nachdem di ksl. Mt. zu eren und wolfart des frommen, loblichen adls und zu vermeidung lasters und ubltaten im hl. Reich hievor furgenomen hat, die loblich geselschaft des turniers, so vor zeiten im hl. Reich umb aller geborner leut, mann und frauen, zucht und eer willen in übung gewest und aus hinlässigkait und andern ursachen ain gute zeit her nit gepraucht worden ist, doch mit etlichen gepürlichen veränderungen aufzurichten und deshalben die alten turniergesellschaften ungevärlich auf faßnacht [17.2.18] zusamenzubeschreiben und die alten und neuen gesellschaften und artikel mitainander zu vergleichen, wie ir Mt. dann das zu derselben zeit erclären will, damit under dem adel gut sitten und erbarkait, darauf er dann gestift ist, gehalten und das ubel verhuet werde. Und ist darauf irer Mt. maynung, das solicher turnier aus oberzelten ursachen von den gemelten vom adel yetzo auch bewilligt, angenomen und durch ir verschreibungen ietzo versichert werde.

[10.] /487a/ Soferr nun die obgemelten vom adel und ganerben di obgemelten mittel und weg, wie die durch die oberuerten drei articul angezeigt sein, also annemen und volziehen und sich jetzo darumb, wie obgemelt ist, gegen der ksl. Mt. verschreiben, so will ir Mt. dieselben umb obangezaigt ir verhandlungen des Sickingers hilf und der strassrauberei halben gnediglich begnaden und sy widerumb zu irer Mt. und des hl. Reichs huld komen lassen und inen das ritterrecht auf di obangezaigt zeit aufrichten. Wo aber etlich von denselben vom adel und ganerben auf der obgemelten vier malstet kainer vor irer Mt. commissarien erschinen, sonder ausbleiben oder ob etlich dytz obangezaigt ksl. Mt. gn., überflüssigs erpieten, auch erber und leidlich mitel und weg abschlagen oder mit irer antwurt auf die ausbleibenden wägern oder ander dergleichen auszug suchen würden, so hat mäniglich zu ermessen, das dieselben in irem bösen, mutwilligen, unadenlichen furnemen und ungehorsame wider die ksl. Mt. und das hl. Reich mutwilliglich verharren und bleiben wollen. Gegen denselben möchte sich ir ksl. Mt. irer pflicht und eren halben ye lenger nit enthalten, sonder mueßte zu hanthabung fridens und rechtens im hl. Reich wider dieselben und ire leib, hab und guet als die sich irer Mt. und des Reichs offenbar veind und ungehorsam hielten dardurch erclären mit aller ungnad und straf, die inen und irem namen und stammen zu ewiger vertilgung raichten, furnemen und handlen. Aber ir Mt. will sich ye versehen, sy all werden ir aigen eer und notturft bas bedenken und Got zuvor irer Mt. und dem hl. Reich in den obgemelten artiklen willfaren.

Anmerkungen

1
 Die Datierung ergibt sich aus Nr.775. Am 8. Juli trugen die ksl. Reichstagskommissare die das geplante neue Ritterrecht betreffenden Abschnitte den Reichsständen in Mainz vor.
2
 Angehörige einer rechtlich ungeteilten Erbengemeinschaft.
a
 D rechten mogen.
b
 B folgt: merklichen.
c
 B, C folgt: und ganerben.
d
–d B, D unserm.
e
–e B, C wir
f
 C jenshalb.
g
 C gegen.
h
 C wann.
i
 B sein.
j
 B folgt: doch allein in den sachen, do die haubtsuma uber 100 fl. rh. wert ist.
k
–k B, C das wir demnach.
l
 B, C folgt: wollen.
m
–m B uns noch unser; C uns oder unser.
n
–n B, C uns.
o
 B, C unser.
p
 B, C folgt: und obstet.
q
 B folgt: Und das rittersrecht soll werhen sechs jare lang, und nachmaln mag aber nach gelegenheit der lauf dareingesehen, die obberurt rechtvertigung ferner erstreckt, gemyndert, gebessert oder gemert werden der notturft nach.