Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Ersuchen um Antwort auf die übersandte ksl. Weisung; [2.] Verlangen nach Freilassung eines Gefangenen aus Hagenau; [3.] Empfehlung, keine ihm nachteilige Antwort zu geben.

München, HStA, Kasten blau 103/2c/1, fol. 39a u. b, Kop.

[1.] /39a/ Franz, der sich nent von Sickingen, uf dein vor uns und dem hochgebornen F., H. Jo[a]chim, Mgf. zu Brandenburg, Kf. etc., unsers lb. bruder und vettern, geton entschuldigung und genomen abscheid haben wir in abwesen desselben unsers bruders und vetters Mgf. Jo[a]chims nach uberschickung deiner entschuldigung und aller handlung ksl. Mt., unserm allergnst. H., von irer Mt. des anstands halber wider schrieft und bevelh [Nr.794] an heut [6.7.17] entpfangen, wie du an herin verwarter kopey vernemen wirdest. Dieweyl wir aber dir beschwerlich achten, alhere zu uns zu komen, so haben wir dir solichs in schrieften unangezeigt nit lassen wollen, hiemit begerend, du wollest uns daruf dein gemüt und antwort in schrieften zusenden.

[2.] Und nachdem die deinen auch in der handlung, wir mit dir deiner entschuldigung halber uf ksl. Mt. bevelh gehapt, einen von Hagenau gefangen und mit seiner habe gein Wachenfels1gefürt und zu schatzen furhabe[n], ist unser beger, sehe uns auch vor gut ane, zudem, das es unsers ermessens der sach nit undinstlich sein mocht, das du denselben seiner gefenknis on alls entgeltnis bey den deinen ledig geschafft hettest. Wollten wir dir nit /39b/ verhalten. Geben zu Meinz uf mondag nach Unser Frauwen tag visitationis Ao. etc. 17.

[3.] Zettula: Unser gutdünken were auch, das du dein schrieftlich antwort also gestellt hettest, damit dir solichs zu keinem unstatten keme. Datum ut in literis.

Anmerkungen

1
 Nicht zu identifizierender Ort, evtl. ist Wachenheim gemeint.