Mit Schreiben aus Ansbach vom selben Tag (dinstag nach Petri und Pauli
) teilte Mgf. Kasimir den Gff. Wilhelm von Henneberg-Schleusingen und Hermann von Henneberg-Römhild mit, Landgf.in Anna d. J. von Hessen und die verordneten hessischen Räte hätten heute wegen verschiedener anderer Geschäfte darum gebeten, den von den mgfl. Statthaltern, Hauptleuten und Räten (nach Kitzingen) anberaumten Schiedstag zu verschieben und ihn nach Frankfurt a. M. oder Gelnhausen zu verlegen. Da es ihm jedoch angesichts der gegenwärtigen geschwinden leuften
nicht ratsam erscheine, seine Räte dorthin zu schicken, wolle er die Verhandlungen auf dem bereits begonnenen und ohnehin von vielen Personen besuchten Reichstag in Mainz führen, und zwar ab dem 15. Juli (mitwoch divisionis apostolorum schirst
). Zettel: Begründet den kurzfristigen Einberufungstermin, den er zu entschuldigen bittet, damit, dass er nicht weiß, wie lange der Reichstag dauern wird. Beide Gff. von Henneberg werden aber wohl dennoch in der Lage sein, ihre Gesandtschaft zu schicken. Meiningen, StA, GHA, Sektion I Nr. 2129, fol. 162a u. b, Kop. Mit Schreiben aus Suhl vom 4. Juli 1517 (sambstag nach visitationis Marie
) antwortete Gf. Wilhelm, aufgrund der kurzfristigen Mitteilung, weil seine Räte nicht innerhalb von acht oder zehn Tagen zu ihm kommen könnten und auch wegen anderer Geschäfte könne er am Mainzer Schiedstag nicht teilnehmen. Wäre man, wie geplant, in Kitzingen zusammengekommen, hätten die Verhandlungen in zwei Tagen schneller durchgeführt werden können dan zu Meinz als uf einem reichstag, do acht oder virzehen tag zugehorn, wie dan auf allen reichstagen der geprauch ist.
Außerdem wisse er noch nicht, ob er persönlich zum Reichstag reisen oder diesen beschicken werde. Sollte Mgf. Kasimir jedoch später einen anderen Verhandlungsort benennen, werde er gerne Folge leisten. Bittet darum, diesen Bescheid zu entschuldigen. Ebd., fol. 163a u. b, Kop. Am selben Tag übersandte Gf. Wilhelm das Schreiben Mgf. Kasimirs und seine Antwort darauf an Gf. Hermann von Henneberg-Römhild mit der Feststellung, ihm sei es in keinen wege fuglich noch leidlich, mit den Hessen zu Menz als uf einem reichstag zu tagleisten, dan es euer liebden und uns zu merklichem nachteil komen mocht, versehens, euer liebden auch nicht gelegen sein werde.
Bittet um Mitteilung, was Gf. Hermann in der Sache weiter zu tun gedenke. Ebd., fol. 164a, Kop. Gf. Hermann antwortete Mgf. Kasimir am 5. Juli (sonntag nach visitationis Marie virginis gloriosissime
) aus Römhild, der 15. Juli sei für ihn zu kurzfristig, außerdem etlicher beswerlichen sachen halb, so uns ytzo zusteen und anderer ursachen halben, die wir ytzo zu schryben unterlassen, ganz ungelegen.
Wenn Mgf. Kasimir für den Schiedstag einen anderen Termin an einem geeigneten Ort benenne, werde er gerne Folge leisten. Ebd., fol. 173a, Kop. Am 9. Juli 1517 (donnerstag nach Kiliani
) übersandte Gf. Hermann diese Antwort abschriftlich an Gf. Wilhelm. Ebd., fol. 174, Kop.