Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

Berlin GStAPK, XX. HA, StA Königsberg, HBA H (Kasten 772), unfol. (Ausf., teilw. chiffr. 1.); DV v. a. Hd.: Ankomen, den 28. May anno etc. im 41.

Ich habe den 25. Aprilis jungst vorschienen euern fstl. Gn. zufellig Schurstabs und Georgen Hakhenn ankunft schriftlich vormeldt und dabei, wes domals in der kurtzen zeit und eile so balde nicht zu beantworten sein wolt, undter anderm undtertheniglichen angezeigt, und wiewol es noch vast bei dem beruhen und zu keiner handlung komen, so hab ich doch, dieweil gegenwertiger Bartholt both am vergangenen Donnerstag mit eurer fstl. Gn. schriften alhie ankhommen, welchen undterwegen dye schwacheit bestrickt und eilf tage zum lager geursacht, denselben alhie nicht lang und vorgeblich ligen lassen, sonder mit dieser schrift an eure fstl. Gn. undtertheniglichen fertigen wollen und fuege derselben gehorsamer meynung wissendt, das meinem vorigen schreiben nach der konigliche polnische gesandte biß uff heuttigen tag noch nicht ankhommen, darumb auch die handlung vor seiner ankhunft schwerlich khann vortgestelt werden, sonder wil verzugk geberen. Wenn der aber verhanden, wil ich mich eurer fstl. Gn. bevelchs gehorsamlich halten, uff denselben warten und, bei Kff., Ff. und stenden, sovil moglich, in kuntschaft zu bringen, mich befleissigen, damit eurer fstl. Gn. sachen mit dero furderung umbso vil statlicher und schleuniger mogen angebracht, gefurdert und vortgestelt werden.

So bin ich auch noch on underlaß im werck mit allen ubersandten berichten, gegenwurfen und, wes dem anhengig, damit die zu allem nodturftigen und furstossenden fhellen mogen gepraucht werden, mit meinem gnädigsten herren, dem Kf. von Brandenburg, Mgf. Georgen, Schlieben, Uttenhofen und Rabensteinern mich nodturftigklich zu bereden, wie doch der sachen zu thun und wes euren fstl. Gn. zum besten darinne furzunemen. Es wil aber schwer fallen, die pferde fur den wagen zum anzugk zu bringen, dann der von Schlieben kranck und ungeschickt, bei dem ich mich wenig raths und trosts zu erhalten weiß, bei den andern wil es auch keinen anfangk gewinnen noch haben. Idoch wil ich meinen underthenigen vleisse nochmals gerne anspannen und laß auch nicht nach, bei iren kfl. und fstl. Gnn., auch den andern alle tag und stunde anzuhalten. 〈Das erbieten〉 ist verhanden, wenn nurt 〈die folg gesche〉 etc., und verhoff, sie dennocht dahin zu bewegen, das dem 〈hohen, vilfeltigen erbieten〉 einsmals nachgesetzt sol werden2.

Neben dem wirdt fur ein ungelegene sach angesehen und wil schwer sein, 〈die uferlegung wider Adrians ausrichtung gegen Granuella und Obernburger〉 vermog eurer fstl. Gn. ubersandten schriften vortzustellen, dann von hochgedachten meinen gnedigen herren und den andern fur geratener erwogen, das erheblicher sein solte, die sach uff die gestelte credentz muntlich, aber doch nicht so hart, wie die instruction verfast, und mit einer geburlichen dancksagung irer furderung und guten gewogenen willens zu thun, dann also eurer fstl. Gn. entschuldigung, die bei iren kfl. und fstl. Gn., auch den andern 〈fast disputirlich, hessig und scharf〉 angesehen, vorzutragen, in bedacht, das es sie, als die es mit euren fstl. Gn. gut gemeint und derselben zum besten uff ires dieners bewerbung darinne so gutwillig gedienet, ethwas fur den kopf stossen und allerlei bedencken einfhuren mochte. Des aber zu verhuten, suech ich rath, mittel und wege, wie dasselbig zu endern, bessern und gliempflicher vorgebracht mocht werden. Wann es aber uber diß vorfille und vonnoten sein wurde, die gestelte meynung vorzubringen, konte es gleichwol hernachmals fuglicher und glimpflicher gescheen etc.3

Es wil auch bei dem von Schlieben und andern 〈die beerung oder geschengk〉 des bornsteins paternosters und elendsclahen, dem 〈Granuella und Oberburger zu uberantworten, zu geringschetzig〉 angesehen, dann ehr meint, es musten 〈ducaten, cronen oder ungarische gulden sein〉 etc. Daruff ich ime angezeigt, sie hettens begert, und wil mich dennocht der gebur nach gelegenheit zu halten wissen etc.

Die Ff. von Peyren seindt mit ksl. Mt. zu Straubingen uff der jagt, und wird von eins theils geraten, das ich noch zur zeit uff eurer fstl. Gn. credentzschriften der furderung halben an mich halten und ein zeitlang zusehen sol. Doch hab ich diß auch in hochgedachter meiner gnädigen herren rath und bedencken gestelt. Wes also fur das beste erwogen, deme sol nachgesetzt werden.

Ich vormerck auch von dem von 〈Schlieben und Uttenhofen〉, das sie vormeinen, nicht wol moglich zu sein, 〈entliche ufhebung der acht zu erhalten, aber die execution derselben mochte wol abgeschafft werden〉. Doch wurdt die handlung, wan der konigliche gesandte nurt verhanden und alle ding vortgesetzt, diß und anders wol geben und ercleren.

Es soll auch 〈der romisch keiser〉 dem 〈meister in Deutschlandt〉 haben anzeigen lassen, sich uff das 〈gegeben gleit zur gutlichen handlung verfast zu machen〉, welchs sich aber der 〈meister〉, weil ehr die sach 〈am cammergericht gewonnen zu haben vormeint, da sie auch noch henget〉, ezlicher massen beschweret und nicht wol zufrieden gewest, doch ist 〈romischer keiser〉 bei obberurter irer meinung entlich geplieben, und sol inen, den 〈meister〉, das man eurer fstl. Gn. hieherkunft bei vielen vermuth und verhoft, vast verzagt machen, darumb viele gerne sehen, das eure fstl. Gn. hie wheren, solte zu vielen dingen gut und ersprießlich sein.

Das aber der 〈meyster teutzschorden〉 bei dem 〈Oberburger〉 oder andern euren fstl. Gn. zuwider vorbauen solte, vornim ich von Rabensteiner, das man sich des nicht hoch zu besorgen, dann wo bei 〈röm. keiser〉 der Kff., Ff. und stende 〈bitten und anhaltung nicht stathaben〉, wurde sein, des 〈Oberburger〉, oder anderer 〈furderung〉 vil weniger geacht werden. Doch hat man in der handlung zu sehen, wo und durch weme was fruchtbars ausgericht, wes alsdann 〈mit der beerung zu thun〉 etc.

Uttenhofen, dem ich eurer fstl. Gn. brief uberantwort, erbeut sich ufs hochste, euren fstl. Gn. in iren sachen noch allem vermogen dienstlich zu erscheinen, bin auch keins mangels an ime verhoffendt4.

Kgl. Mt. zu Denmarcken gesandten haben noch keine audientz (weil ksl. Mt. uf der jagt) erlangen konnen, wollen noch einmal oder drey ansuchen, wo alsdann sie zu keiner verhor khommen konnen, den wegk, den sie hergenomen, wider zurucknemen.

Das gesprech mit den evangelischen und papistischen ist vorgestern angefangen. Wes nu folgen und ausgericht wirdt, solle eure fstl. Gn. auch vorstendigt werden, und ist under den acht zuhörern und zeugen Pfgf. Friderich neben dem H. Granuella anstadt ksl. Mt. zu presidenten verordent.

Mit dem Kf. zu Sachsen, Lgf. zu Hessen, den stedten Braunschwieg und Goslar wider Hg. Heinrichen von Braunschwieg ist noch zur zeit nichts furgenomen, dann ksl. Mt. der acht halben, die stadt Minden und die protestirende stende belangendt, an das camergericht geschickt haben soll, allen bericht davon einzunemen, und ist bei inen gute vertrostung, das die beschwerliche acht sollen abgethan und uffgehoben werden. So hab ich euren fstl. Gn. vorhin Hg. Heinrichs schmebuch, wider Sachsenn, Hessenn, Lunenburg, die stedt Braunschwieg und Goslar ausgangen, zugeschickt, ubersendt auch euren fstl. Gn. hiemit beider churfursten und fursten Sachsenn und Hessenn verantwortung und ausschreiben. Wes auch sonst alhie furlauffen und verhandelt wirdt, wil ich zu erlangen mich befleissigen und an eure fstl. Gn. undertheniglichen vorfertigen, wie ich dann sambt Georgen der religion halben gereit im werck.

Projekt einer Heirat zwischen einem Sohn des H. von Bernstein und einer Tochter Mgf. Georgs von Brandenburg-Ansbach. Interesse Hg. Albrechts an Porträts der beiden Töchter Mgf. Georgs und deren Beschaffung. Interesse Mgf. Georgs an einer Heirat seiner Tochter mit Hg. Johann von Holstein. Ausführung des die Tochter Hg. Albrechts betreffenden Auftrags bei der bewusten personen. Versprechen, sich weiter darum zu bemühen.

Es wirdt gesagt, das ksl. Mt. ausserhalb der religionsach und, biß die gar entschieden, keine handlung furzunemen bedacht sein sol. Etzliche verhoffen und meinen aber, das der reichstag binnen 6 wochen ungefherlich, eins theils wollen uff Michaelis [1541 September 29] erst, sein endtschaft nemen und erlangen werde.

Auszahlung von 50 fl. an Adrian [von Resenberg]. Wiewol es mich vast verdrossen, so kann ich doch nichts darwider und hab es dennocht euren fstl. Gn. zur wissenschaft nicht bergen wollen.

Beiliegend ein Gutachten von Camerarius zu aufrichtung einer christlichen schule und ein Verzeichnis der in Regensburg anwesenden Reichsstände und Gesandten. [...]. Datum Regensburgk, Sonnabents, den 30. und letzten Aprilis anno etc. im 41.

[Zettel:] Von zeittungen sagt man, weil zuvor die reden ergangen, wie Ofenn dem romischen konig ergeben, das nichts daran sein soll, so verhofft man auch röm. kgl. Mt. ankhunft alhie in kurtzen tagen.Abmarsch von 8 Fähnlein Knechten von Regensburg nach Ungarn. Vergarderungen im Hochstift Bremen unter Meinhard von Hamm. Gegenwehr der dortigen Bauern. Deswegen Abreise des Ebf. von Bremen.

In dem cristlichen gesprech hat man den articul der justification vor der handt, mit welchem man sich auch vast so weit vorglichen wie die apologia und confession, zu Wurmbs ubergeben, doch werden eure fstl. Gn. aus Uttenhofers schreiben, das ich derselben hiemit ubersende, weittern bericht und erclerung ungezweifelt vornemen etc.

Gnedigister furst und herre, euren fstl. Gn. khann ich undertheniglichen nicht bergen, das ich beide meine gnädigen herren, den Kf. zu Brandenburg und Mgf. Georgen etc., durch manichfeltige, embsige anhaltung dahin vermocht, das ire kfl. und fstl. Gn. derselben rethe beiderseits verordent, eurer fstl. Gn. sachen nach nodturft zu bewegen und zu berathschlagen, und ist der tag und zusamengehung heut Sontags, den 1. Maij, nach mittag bestimbt und beschlossen, der hoffnung, es solte also angangen sein, darumb ich auch den bothen diesen tag ufgehalten, euren fstl. Gn. ir, der rethe, gutbeduncken und meinung undertheniglichen zuzeschreiben, so befindt ich doch eitteln verzugk und entschuldigung. Heut ist der eine ein aderlosser, morgen der ander schwach, kranck und ungeschickt, und obwol das eine theil dan nechsten Dinstag [1541 Mai 3] entlich furgeschlagen, so ist doch ungewiß, ob durch das ander oder beider theil vorgleichung der tag noch gehalten mag werden oder nicht. Darumb ich diesen bothen auch nicht lenger habe aufhalten wollen, weil Schurstab und trommeter noch verhanden, bei der einen eure fstl. Gn., wes sich notig zu wissen zutregt, gewertig sollen sein.

So ist auch kgl. Mt. zu Polen gesandter heut datum alhie ankhommen, dem ich alsbaldt eurer fstl. Gn. schriften und handlung uberantwort, aber in der eile seiner ankunft nichts forderlichs mit ime reden, vilweniger ethwas seiner halben schreiben konnen etc. Actum den 1. Maij 1541.

[Beilage?:] Memorial Christophs von Kreytzen, [Regensburg], o. Datum

A  Berlin GStAPK, XX. HA, StA Königsberg, HBA H (Kasten 774), unfol. (Kop.).

B  koll. Berlin GStAPK, XX. HA, StA Königsberg, HBA H (Kasten 774), unfol. (Kop.).

Zu bedencken, ob gerathen sein wolte, das dem H. Granvella und Obernburger der inhalt meines gnedigen herrn, des Hg. in Preussen instruction, inmassen die gestelt, muntlich angetragen mocht werden oder aber, weil in solchem von fstl. Dt. vast disputirlich angetzogen, warumb dieselb auf das keyserlich geleit eigner person nicht erscheinen nach schigken, und daneben angehenckt, das umb solch gleit seiner fstl. Gn. diener one einichen bevelch bei inen angesucht etc., ob es bey solcher maß pleiben oder gliempflicher mochte gestelt werden, in bedacht, das solche vorwendung und entschuldigung inen allerley bedencken einfhueren möchte etc.

Zum andern, ob nicht meinem gnedigsten herrn zum besten gerathen where, das sich meine gnedigsten herrn, die chur- und fursten Meintz, Brandenburgk, Sachsen, Pommern, Hessen etc. sampt den stedten Nurembergk, Franckfurt und andern anhengigen vorglichen und bereden, röm. ksl. und kgl. Mtt. anzufallen und zu bitten, weil fstl. Dt. zu Preussenn von kgl. Mt. zu Polan aus eusserster verlassenheit, den frieden, wie sein kgl. Mt. solchen gegeben, anzunemen, getzwungen. Es hette dan seine fstl. Gn. das landt, das doch ohne[das a\emph] kgl. Mt. fur sich zu behalten oder einen wiltfrembden damit zu begnadigen, macht gehabt, gar verlassen wollen, angesehen, das seine kgl. Mt. den orden in Preussenn, aus welchem zu der zeit alle kriege, plutvergiessen und schedliche irrungen gegen seine Mt. und cron Polan hergeflossen, nicht leiden, sonder ein weltliche regierung darin wissen wolthen. Derhalben wolt röm. ksl. und kgl. Mtt. das gnedig einsehen haben und verschaffen, das die acht abgethan und uffgehoben. Denn solt die in ir craft gehen, wolthe nicht geringe zuruttung, irrung und beschwerung in gemeiner kaufmhanshantierung geberen und ursachen, sonderlich weil ire kfl. und fstl. Gn., auch die reichs- und andere stedt der cron Polan und Preussen zum theil benachbart und sonst dermassen zugethann, das denselben in kaufmhanshandtierung zu furderung gemeines nutzes nicht wenig daran gelegen. Darumb, wo der acht, wie oben berurt, die volge mit anhaltung und andern dergleichen stucken mher geschehen solthe, wher zu besorgen, das gleichergestalt von kgl. Mt. zu Polan gegen dem gemeinen, hantirenden mhan, welche ire gewerbe, kaufmhanschaft und hantirung kegen Polen und Preussenn haben musten, mochte gebauet, die widerumb mit iren gutern beschwerlich uffgehalten und die strassen im land verschlossen werden, do dan allen umbliegenden landen ein untregliche, unerhorte theurung daraus zu gewarthen, welchs dan iren chur- und fstl. Gn., auch stenden nachteilig und in keinen wegk leidlich sein wolthe, der hoffnung und zuvorsicht, ire röm. ksl. und kgl. Mtt. wurden in erwegung oberzelther bedencken das gnedig einsehen haben, damit durch aufhebung der beschwerlichen acht die alte, lobliche freuntschaft zwischen irer röm. ksl. und kgl., auch kgl. Mt. zu Polan und den reichsstenden zu furderung gemeiner wolfarth so vil dest stadtlicher und vhester erhalten und nicht verruckt, sonder dardurch aller oberzelther, vermutender unrath, verderb und nachteil verhuet werden möchte, und seiner fstl. Gn. in betrachtung derselben vorfarn des loblichen churfurstlichen hauses Brandenburgks getreu williger, geleister dienst, darob dan auch seiner fstl. Gn. gebrueder viere ir leib und leben zugesetzt und gelassen, gegen deren röm. Mt. sich seine fstl. Gn. auch nichts weniger in allem geburlichen hoch zu befleissigen erbieten, auch zu gnedigster wilfarung irer kfl. Gn. und stenden underthenigster bith gnedigster keyser und herre sein.

Zum dritten, nachdem wissentlich, aus was gedrungener noth und verlassenheit alles menschlichen trosts hochgemelte fstl. Dt. durch aufgerichten, angenommenen friede und belehenung dieselbe diesen orth Preussen erhalten mussen und durch kein andere maß demselben widerstehen konnen, es hette dan seine fstl. Dt. solchs gantz und ghar (wie oben gemelt) verlassen wollen. Derwegen so dan seiner fstl. Gn. belehent furstenthumb, wan dieselb one erben abgehet (dieweil den vertregen von den mitbelehenten nicht nachgesetzt) an die crone gefiele, seine fstl. Gn. aber noch keinen erben haben und whan der fahlle also, den Got zu langer zeit gnediglichen verhuetten wolle, beschehe, do es dan die crone, die auch uber 100 jhare des mherer theil desselben landes bisanhero gehalten, ungetzweiffelt auch woll behalten wurde, wher je besser, wo es immer erheblich sein möcht, das solch landt bei einem fursten des reichs bliebe, den das es an die cron und ghar von der deutzschen nation fallen solt. Darumb in meines gnedigsten herrn, des churfursten, auch Mgf. Georgen und Albrechten des jungern rathe und gefallen dienstlich gestelt, sich bei röm. ksl. und kgl. Mtt. zu mherer, gnediger ergetzligkeit und begnadung der obgemelten, manchfeltigen, getreu willigen dienst, damit das churfurstliche haus Brandenburgk röm. ksl. und kgl. Mtt. sampt iren vorfarn in underthenigkeit zugethan gewest und noch ist, umb zulassung der belehnung, die von kgl. Mt. zu Polan zu empfahen, zu befleissigen, anzuhalten und zu bitten.

Zum vierden, dieweil sich meine gnedigsten herrn, die Ff. zu Beyernn, gegen fstl. Dt. zu Preussen alwegen vil erbotten und hohe vertröstung geben, derselben sonderlich hie uffn reichstage freuntlich zu dienen, warauf auch seine fstl. Dt. credentzbrieffe alhere verordent und geschigkt, so wirdt auch in furstlichen hochverstendigem rathe gestelt, ob dieselben von Beiernn darauf umb furderung anzusuchen sein möchten. Letzlich, ob nicht gerathen, das ire kfl. und fstl. Gn. fur sich dem H. Granvella, Bf. von Lunda und Obernburger in gemelten meines gnedigsten herrn, des hertzogen, hendel umb furderung freuntlichen anhalden und bitten thetten etc.5

Anmerkungen

1
 Die chiffrierten, v. a. Hd. dechiffrierten Stellen sind in spitze Klammern gesetzt.
2
 Vgl. Mgf. Georg von Brandenburg an Hg. Albrecht von Preußen, Regensburg, 1541 April 30, Berlin GStAPK, XX. HA, StA Königsberg, HBA A 3 (Kasten 143), unfol. (Ausf.): Hat sich trotz einer leichten Krankheit, auch anderer unbequemhait, uff den reichstag hieher begeben, über dessen Verhandlungen ihn Christoph von Kreytzen unterrichten wird. So wöllen wir uns auch neben andern chur- und fursten eurer L. sachen vleissig lassen bevolhen sein, wiewol wir nichts liebers gesehen, auch fur fruchtbarer geachtet, dann das eure L. uff uberschickte verglaitung selbst personlich entgegen gewest, da ungetzweyvelt des cammergerichts und anderer beschwerung halben ir und irn landen und leuten zu gutem und kunftiger sicherer passirung nit geringer nutz het geschafft werden mögen, da auch eure L. in vil und manicherlai weg dermassen zu jedesmals furfallender notturft (unvergrifflich der cron Poln gerechtigkait und eurer L. verwandtnus gegen derselben) undterricht het geben mögen, da durch derselben personlichen gegenwertigkait und solche ir bestendige volkomne undterricht röm. ksl. Mt. und anderer meer stende gemueth gemiltert und mit Gottes gnaden und hilf, auch furderung etzlicher wolmainender chur- und fursten, auch anderer meer stende die sachen zu gutem und fridlichem wesen hetten gebracht werden mögen, wie wir dann noch wunschen und bitten, das es mit gotlicher gnaden und eurer L. wolfhart geschee. Bitte, die angebotene Vermittlung einer Heirat seiner ältesten Tochter mit dem Hg. von Holstein zu übernehmen. Frage der Mitgift etc. Datum Regenspurg, Sambstags nach Quasimodogeniti anno etc. 41.
3
 Vgl. dazu Hg. Albrecht von Preußen an Granvelle, mut. mut. an Johann Obernburger, o. Ort, 1541 April 3 [Nr. 308] und das unten abgedruckte Memorial, [Regensburg], o. Datum.
4
 Vgl. Hg. Albrecht von Preußen an Wolfgang von Uttenhofen, Königsberg, 1541 Februar 3, Berlin GStAPK, XX. HA, StA Königsberg, Ostpreuß. Fol. 29, pag. 26–27 (Kop.): Dank für sein von Kreytzen übermitteltes Angebot, ihn über alle weiteren Entwicklungen zu informieren. Bittet, ir wollet demselben also nachkomen, daneben dieweil ein reichstag angesetzet ist und doch in zweiffel, woe ehr gehalten, ir aber villeichts und wie vormutlich von kgl. Wd. zu Dennmarcken, unserm freuntlichen, lieben herrn ohemen und schwagern etc., oder eurer herschaft dohin geordent mocht werden, ir wollet unser bestes (als dann unser gnedigs vertrauen zu euch stehet) helfen furdern und wissen. [...]. Datum Konigsperg, den 3. Februarij anno 1541.
a
 Ergänzt nach B.
5
 Vgl. dazu das Memorial Christophs von Kreytzen, [Regensburg], o. Datum, Berlin GStAPK, XX. HA, StA Königsberg, HBA H (Kasten 774) (unfol.): Bedencken in sachen etc. belangend, wirt vor gut angesehen, das die gestellte werbungen, soviel möglich, nicht gehessig, sondern zum glimpflichsten vorgetragen, doch unsers gnedigsten herrn bevelich, der ohn zweiffel mit guttem rath und bedencken geschlossen, nicht uberschrieten, dann der herrn bevelich zu uberschreiten, ist sorglich, es geschehe dann von denen personen, die es irer autoritet halben bey dem herrn zu vorantworten. Zudem wer aber gleichwol auch nicht undinstlich, deshalben meynen gnedigen herrn von Lunden anzulangen und andere, bey denen man sich forderung zu trösten, das auch dieselbe ksl. Mt. zu gnaden zu bewegen und, die acht abzuschaffen, so viel mehr zu rathen haben möcht. Ob man aber auf den fall und wie weit handlung leiden möge, so die gütte von ksl. Mt. vorgeschlagen, ist mir vorborgen, wer aber guth, das man solchs vor wüst, darnach man die hendel so viel gewisser zu richten. Weren aber die ding gar nicht erheblich und die sachen der religion wolten sich zu entlicher vergleichung, fried oder anstanth neygen, were alsdann bey etlichen vortrauten ceu protestirenden anzuregen, das seine fstl. Gn. in solch vorgleichung, fried oder anstanth expresse vel tacite mit eingezogen. Auf den fall, da alles, wie oberzelt, nicht vortgengig, lasse ich mir den andern gestelten artickel auch gar nicht ungefallen, sundern ist bedechtig und gantz wol gestellet, vornemlich das man bey beyden Sachsen, Brandenburgk, Pommern und Hessen, auch den steten Nurmberg, Franckfurth und andern, denen daran gelegen, vorwenden liesse, das denselben die execution der acht in keynen weg leidlich, so diejenen, welche ire gewerbe, kaufmanschaft und handtyrung gegen Polan haben mussen, denen auch zum teyl benachbart, entnommen, die widderumb mit iren güttern aufgehalten, die strassen im lande vorschlossen, da dann dieselbe land ein untreglich, ungehörte teurung doraus zu gewarten und gantz unmöglich zu vertragen, mit bith, ksl. Mt. geruchen etc. Dann es ist nicht vormütlich, so ksl. Mt. deshalben im hl. reich und zuvoraus auf gemeinem reichstage ersucht, das ire ksl. Mt. one rath gemeiner stend wes schliessen werde. So dann nu den vornembsten stenden des zukegen, werden es die andern auch wol dabey wenden lassen. So wirth auch zu dem allen kgl. Mt. zu Polan werbung von ierem orator bey ksl. Mt. wes ansehens haben und ohn zweiffel ire mit kgl. Mt. vorwantnus und freuntschaft nach gelegenheit aller leuft der christenheit nicht so liederlich hindansetzen.