Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld
Stuttgart HStA, H. 55 Bü. 49, unfol. (Ausf.).
Hält ihn wegen der Handlungen des Kammergerichts für entschuldigt. Do daneben angeben, als ob der Kf. zu Brandenborg und Lgf. zu Hessen bey ksl. Mt. in gnaden sein solten, darumben das sie widerumben zu den papisten wolten tretten etc. Das ist nichts minders dann war. Wol seind sie sonsten bey ksl. Mt. in grossen gnaden und haben jederzeit des evangelii und anderer beschwerden halben grosse und gnedige audientz, wie dann Freitags vergangen [1541 Mai 13] der Lgf. zu Hessen, Wolff F. zu Anhalt und alle schmalkaldische stende der ksl. Mt. ein beschwerliche suplication des mordbrennens halben wider Hg. Heinrichen zu Braunschweig [Nr. 255] haben thon uberantwort, welche die ksl. Mt. aigner person empfangen, sich erpotten, dieselbige zu erwegen und gepurlichs einsehens zu haben.
Uff denselbigen tag seind etliche des Kf. zu Brandenborg und auch deß landgraffen rethe vor ksl. Mt. erschinen und von wegen der verstorben junckfrouen, mit deren Hg. Heinrich von Braunschweig etliche khinder getzilt und zur Stauffenberg sitzet, umb derselbigen erledigung supliciret [Nr. 261]. Was drauf fur antwort gefelt, wirt die zeit eroffen und soll euch unverhalten bleiben.
Der Kf. von Brandenburg hat Johannem Agricolam, den predicanten, alhie, der alle tag verbum domini in seiner herberg thut verkhunden. Also thut auch der landgraff, F. Wolff von Anhalt und Mgf. Jorg von Brandenborg offenlichen und one alles abscheien in iren herbergen mit grossem zulauffen frembder und auch regenspergischer [sic!] burger. In welche predigen unserm theil khein eintrag beschith, werden uns auch ein solichs nit weren lassen. Sovil die sachen der religion thut belangen, haben sich der widertheil mit den unsern verglichen in articulo justificationis und hilten mit uns, quod sola fides in Cristum Jesum absque operibus iustificet. Denselbigen articel wil ich euch zu meiner heimkhunft zusenden. Was dann belangt sacramentum eucaristi[ae] hat der widertheil von unserm theil begert zu glouben, leren und zu halten tranßsubstantiationem, hoc est monstrosum verbum, item, quod sacramentum transubstantiatum debeat reponi et circumferri simul et adorari quae [praeteritae?] nostri non admiserunt. Quare iste articulus sepositus et ad ulteriora processunt. Iam est pro manibus articulus de penitentia et auriculari confessione quem petunt iuxta [capitulum] omnis utriusque, sed nostri resistunt, ita quod inceptum colloquium iam suum finem habet, ut Brentius et ceteri opinentur. Und wirt man numeher zu andern sachen schreiten, wie gute pollicei angericht, ein bestendiger friden gemacht und das camergericht reformiert werde.
Diser cammerbott hat alhie angeschlagen executoriales beider der stat Goslar und Landenbergers achten. Daneben haben alsbald die gesanten des Kf. zu Sachsen die keyserliche suspension baider achten Goßlar und Minden in forma autentica auch anschlagen lassen, damit manigklich sehen moge den contemptum des camergerichts wider ksl. Mt. Der soll inen zu kheinem frommen khomen. In causa pfaff Bautzen ist der stilstand von hinnen auß verschafft, wie mir Oberberger selbs angetzeigt. Darumb wellet uff solchs gute achtung haben, ob weither welte procediert werden, damit mir oder mein hern ein solichs zu wissen gethan werde.
Sonst steen alle sachen recht alhie. Auszurichtende Grüße. In causa Wirtentberg [sic!], sovil Hohenheim thut belangen, wellet emsig furtfarn und khein muhe sparn, dan es die notturft erfordert. [...]. Datum Dinstags, den 16. May anno 411.