Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld

Konstanz StadtA, G 19 (Reformationsakten), fol. 135r–140v (Ausf.); DV v. a. Hd. fol. 140v: Cunrat Zwick, prasentatum 23. Juny anno 1541.

Am achten dis gegenwurtigen monats hab ich euerer W. schriben, mir by Hannsen Spiser zugeschickt, und dann ain anders darvor, des datum den 23. May [Nr. 674], empfangen und bedanck mich erstlich mit sunderm vlyß, das euere W. gedachten Spiser mir zu gutem hieher gesandt. Dann wie unmöglich es mir hinfur sin wurde und bißher beschwerlich gwesen sye, alle handlungen, nachdem dieselben gros, und mancherlay mit schriben und sunst allain ußzurichten, das mögen euere W. von andern bas vernemmen. Und wiewol der cost, so jetzo des Spisers halb mer dann vormals uffloffen wurt, mich nit wenig beschwerdt, so gedenck ich doch danebent, das der schriberlon, den ich sunst hette usgeben mussen, ouch ain zimliche summa wirde angetroffen haben, muß also der zit zugeben. Diewil aber euere W. sicht und erfart, wie alle usgaben von tag zu tag uffstigent und jetzo mit der turgkenhilf und sunst noch mer erhöhert werden, söllend euere W. billich hingegen dester vlissiger sin, alle der statt hußhaltung also anzurichten, damit die innemmen nit geringeret noch geschmeleret, aber vilmer, sovil moglich, gebesseret werden.

In dem artickel, belangend die justification, will ich mich euers bevelch, wie ouch im mordtbrennen und, ob Gott wil, allen andern bestes vliß halten und der prediger christenlichen ratschlag1, so es die not erfordert, furbringen.

Des Bf. von Lundow halb hab ich euerer W. vormals gnugsamen beschaid zugeschriben.

Ferrer bevilcht mir euere W., in der sach, die maximilianischen ordnung betreffend, stillzuston. Diewil aber euere W. darbey gar kain ursach vermeldet, worumb es diser zit nachtailig sin solt zu werben, hat mich diser bevelch nit wenig verwundert und derhalben den Spyser ernstlich erfaren, welher mir anzaigt, das er kain andere vernommen, dann das euere W. besorge, wo die sach den bischoff furkummen, das uch darus mer beschwerung volgen möcht. Nun kan ich uß schuldiger pflicht nit underlassen, euerer W. hierin min bedencken anzuzaigen. Erstlich wissent ir uch zu erinneren, zu was nutz und gutem solliche begnadung gmainer statt glich jetzo und kunftigklich raichen möchte, welhs alles zu erzellen von unnöten. Desglichen mag sich glich bald zutragen, das ir uß furfallenden ursachen von enderung angeregts kaiserlichen vertrags reden woltent, solten ir dann denselben nit endern wellen und andere unkomenlichaiten liden mussen, were beschwerlich. Söltent ir aber enderung fur uch selbs furnemmen, darus möcht lichtlich noch mer wyterung erwachsen. Dann je so ist die disputation schwer, als die eer und aidt belanget, so ist der inhalt scharpf und hart versehen. Item, die rechtsgelerten zwiflent und stiment nit gar uberain. So ist och wol zu gedencken, nachdem die sach die gwissen berurt, es möchten zur selben zit vil sin werden, die in sölhe enderung nit gehellen könnten, daruß ouch allerlay spaltung entston möchte. Und gesetzt, das es glichwol by den gelerten in rat gefunden und by uch ainhelligklich beschlossen wurt, so hat man sich doch disser beschwerung gewisslich zu versehen, das der fiscal uß pflicht sines amptes und uwer widerwertigen anstiften sich diser sach undernemmen und uch derhalben beklagen wurd, darus dann vil muh, arbait, cost und schwere nachred volgen wurd. Und wo sollichs zur zit, das camerrichter und bysitzer nit reformiert werent, beschehen solt, habent ir lichtlich abzunemmen, wie furderlich, geschwind und hoch beschwerlich wider uch gehandelt möchte werden.

Uß dem allem schließ ich, das zu verhutung kunftigs schadens und nachtails, ouch zu furderung aines guten regiments by uch mit bestem vliß dahin zu arbaiten sye, wie vilbemelte begnadigung ußzubringen und in bester form zu erlangen, danebent aber ouch nit minder zu verhuten, das der bischoff des nit gewar und alle andere verhinderungen abgelaint werdint. Und ob man aber sollichs nit furkommen möchte, so were doch der nutz, der uß erlangter fryhait kummen wurde, vil grosser dann der schad, so uch der bischoff hierhin zufugen möchte. Es hettent ouch euere W. hernach, so ir söllichs abgeschlagen, dester mer fug die enderung fur sich selbs zu thun. Dann das beger mußt also gemessiget werden, wiewol ir vermög der rechten und billichait des fur uch selbs guten fug, so hettint ir doch umb meres glimpfs willen sollichs bitten wellen etc.

Zu dem allem halt ich es darfur, nachdem ich zu etlichen furnemen kaiserlichen räten kuntschaft haben möcht, das diser zit mer dann kainer anderen zu erlangen sin wurd. Item, so soll die kgl. Mt. alle tag herkummen und mit ir Dr. Jorg Gienger, ir Mt. cantzler, by welchem ich zum thail fur mich selbs und dann sunderlich durch Jergen Besserer von Ulm, sinen schwager, vil ußzurichten getruwte. Bitt derhalben euere W. gantz dienstlich, wellend doch den sachen wyter nachgedencken und mich von stund an antwurt wissen lassen. Es habent zwen doctores, so fur nutzlich und notwendig geacht, berurte fryhait ußzubringen, und sich zu aller furderung so fruntlich erbotten, das ich inen uwern jetzigen bevelh des stillstands halben nit hab anzaigen dörfen.

Und diewil mir nit verborgen, was uch an diser sach gelegen, bin ich bedacht, wo ich vermercken wurd, das die kgl. Mt., nachdem sy uff der post kummen wirt, bald widerumb verrucken solte, das ich dise gelegenheit Dr. Jergen Giengers und Besserers halb nit versumen, sunder mit ime von diser sach, vorab so der bischoff by dem konig in ungnaden steet, reden wird, der zuversicht, euere W. werden mir sollichs in ansehen, das ich des beweglich ursachen hab, nit verargen. Ich hett nit gemaint, das euere W. dis sach stracks abgeschlagen, sunder nebent dem bevolhen hette, wo die fursorg des bischoffs halb durch sin hinwegryten oder sunst möchte furkummen werden, das ich dann hette furfaren mögen etc. Dis schrib ich uß kainer anderen ursach, dann das mir die sach von wegen gmainer statt und derselben kunftigen nutzes hart angelegen ist. Gefallt euerer W. ain anders, des wurd ich mich billich halten und Gott zu bevelhen wissen2.

In minem jungsten schriben, den 30. May, so ich by ainem meminger botten euerer W. zugesandt, hab ich derselben angezaigt, das die handlung des gesprechs ksl. Mt. ubergeben sye, namlich das buch, so ksl. Mt. vorhin den gelerten zugestelt und daruff die verglichung hat sollen beschlossen werden, sampt den verglichen und unverglichnen artickel. Nun haben der Kf. zu Brandenburg und der Bf. von Lundo nach wenig tagen uß inen selbs (wie sy gesagt) dem landtgraffen angezaigt, sy welten allen thailen zugut gern weg suchen, ob die stend in dem articul des sacraments etwas neher zusamengebracht möchten werden, und sich daruff erbotten, ainen vergriff zuzustellen, welchen der landtgraff domals nit annemmen wellen, sunder den stenden angezaigt. Die habent die sach abschlachen lassen. Unangesehen des ist ermelter begriff sampt andern mer articul dem landtgrafen behendigt worden. Der hat durch siner Gn. cantzler sunderbar handlungen furgenommen, etlich wenig gesandten und prediger uff den tag, andere uff ain andern beschickt, mit inen von disen puncten geredet und jedes mainung erfaren wellen. Glichergestalt hat der landtgraff sinen secretarium, den Aytinger, zu mir ouch geschickt, was ich nun demselben nachlengs geantwurt3, ist mir jetzo zu schriben nit moglich.

Nach dem ist die sach an die stend gelangt. Die habent dieselben den gelerten furhalten lassen und antwurt von inen empfangen, das sy dieselben nit wissint anzunemmen. Also hat Gott disen list ouch zerstort. Dem sye lob! Dann ich hab gesehen, das glich dapfere gemuther ob kainem ding mer dann guten worten bewegt und verfurt werden. Die artickel, welhergestalt etlich artickel, so von den gelerten unverglichen pliben, verglichen werden möchten und die baid obgemelten fursten uberantwurt habent [Nr. 109] hiermit, damit sy sehe, wie der tuffel so listig und menschliche vernunft in Gottes sach so blind und torechtig sye.

Die ksl. Mt. hat das buch sampt den schriften, so die gelerten ubergeben den stenden zustellen lassen, sollichs alles abzuschriben und zu beratschlagen. Dis buch ist ain sollich gehaim, das man das nit gern under die lut kummen laßt, derhalben hat ain jeder dem mentzischen cantzler ain schriftliche urkund under sinem pitschier geben mussen, das er sinen schriber in glupt genommen, dise sachen, was er da schribe, niemandt anderm mitzutailen. Und nachdem sollichs geschehen, habent sy kainen von der stett wegen schriben wellen lassen, die gesandten zaigint und ubergebint dann schriftliche volmacht von iren obern. Diewil nun sollichs wider der stett alt herkummen, habent die stett sich sollicher beschwerdt erclagt und doch so vil erlangt, das sy widerumb zugelassen sind.

Die hungarischen und österrichischen geschickten sind uff ainen tag vor ksl. Mt. und den stenden des richs gehort, ruffent umb hilf ernstlich an [Nr. 170, Nr. 171].

Und uff gestert den 14. diß sind alle stend, aber die protestierenden besunder und die andern ouch besunder, zusamenerfordert und hat Hg. Friderich Pfgf. etc. in nammen ksl. Mt. den stenden furgehalten [Nr. 173], diewil die Turgken in anzug und ungefar 24 myl wegs under Offen ankommen, ouch ain brugk uber die Tunow geschlagen und nichts anders zu gedencken, dann das sy understen werden, Offen zu entschutten, welhes wo es beschehe und des konigs volck abgetriben, wurde darus volgen, das das gantz Hungerland und Österrich in kurzter zit verloren wurde. So were der ksl. Mt. gnedigsts begeren, nebent der religionsach die ylenden und beharrlichen turgkenhilf ouch zu beratschlagen etc. Daruff sich die stend entschlossen, das sy die beratschlagung nit wageren, aber bitten wellend, das ir Mt. zuvorderst ainen gemainen, bestendigen friden im rych uffrichten und des camergerichts processen abschaffen welle. Gmaine stett, ouch die der religion nit verwandt, werdent glichergestalt den gmainen friden underthenigklich suchen. Wes sich die anderen fursten entschliessen werden, ist noch verborgen.

Die osterrichischen habent angezaigt, das vor Offen uff 2. Juny ain sturm geschehen, aber nichts geschafft, und biß 800 man verloren worden. Jetz sagt man allain von 300.

Zwuschen Wirtenberg und Eßlingen ist abermals ain bottschaft zum hertzogen verordnet. Die wirt diser tagen verriten.

Der landtgraf ist gestrigs tags hinweggeritten mit ksl. Mt. willen. Dann ich vernim, sin Gn. habe von ir Mt. ain sunder zusagen gehapt, das er zu siner gelegenhait onverhindert wol verritten möge, gloub gentzlich, es werde aller handlung des gesprechs und verglichung nit undienstlich sin, uß ursach, das mit den räten fryer zu handlen sin wurt dann mit im selber, desglichen das die rät irem bevelch stracks nachkummen und die stend nit sorgen mussent, das die ksl. Mt. ire gemuter mit guten und trouworten teglich bewege, wie dann dem landtgraffen, so sin Gn. aigner person hie were, beschehen wurde und mermals beschehen ist.

Mir ist von Wien geschriben, das der Faber uff 28. May zu Bada gestorben4.

In Pomern sind nach der fursten abraisen uff disen richstag zwo stett, die ain gar und gantz, die ander merthails abgebrunnen worden. Und in dem schloß zu Prag, wie bestendigklich gesagt wirt, sind vier für [= Feuer] uffgangen und das gantz schloß ußgebrennt.

Das euere W. in irem schriben meldet, sy hoffe zu Gott, er werde dise gefarliche handlung, wie andere mal mer beschehen, gnedigklich ußfuren und zerstören, hoffet sy recht und wol, dann nach gestalt aller sach bin ich der zuversicht, dise grosse und gruliche blater solle bald zergen und verschwinden und Gott werde euere W., die fur ander angstenhaftige, aber christenliche sorgfeltigkait diser sachen halb tragent, bald erfröwen und sehen lassen, das alle ding in siner hand standint, das ouch er allain die anschleg der menschen furdern und hinderen kan und mag. Er gebe allain gnad, wie dise sin grosse guthat von uch erkant wurt, das ir im ouch fur dieselben in warhait danckpar syent und in allem regiment und furnemmen mit dem werck erzaigent, das ir warlich gloubent, das Gott allein angst und allerlay trubseligkait uber uch verhengen und hinwider erhalten, erlösen und alles guts bewysen kund und söllichs dann welle und werde thun, so ir uch sines willens und wolgefallens beflissent. Das aber Gott des willens und fursatz sye, uwer statt fur andere communen zu erretten, erlich zu machen und mit seelichen und zitlichen gutthaten zu uberschutten, das ist so war, so war ain himel und erd ist, wie villicht Gott uch söllichs zu anderer zit clarer zu erkennen wirt geben. Es wolt ouch der truw Gott sine guthaten nit gern lang uffziehen.

Ain ding liegt allain im weg, nemlich uwer rechtgeschaffne und ware besserung der kirchen und des regiments. On das kan Gott sin furnemmen nit in wurckung bringen, dann es were sunst siner hohen maiestat und eren verletzlich und abbruchlich. Also gat es in der welt ouch zu. Ain furst, ain oberkait urloubt ainen diener umb siner missethat willen, der bitt umb gnad und vorig ampt, der herr ist im zu allem guten genaigt, wolt in von hertzen gern annemmen und begnaden, es wurd im aber schmechlich ansten, ine glich bald widerumb uffzunemmen, derhalben muß er noch etwa lang warten, sich mitlerzit still und wol halten, damit voriger handlung nach und nach vergessen werde und, diewil aber diser diener besunderer gnad begert, muß er sich fur ander ouch demutigen und inzogen halten, uff das nit gesagt mög werden, es sye schimpflich, das inn der herr so lichtlich widerumb in den erlichen stand gesetzt hab. Glich also halt es sich mit Gott, der wolt uch gern vil gnad bewisen, diewil ir ouch fur ander vil beschwerd, anfechtung und armut habent, ir mussent uch aber ouch mer dann andere besseren, damit der herrgott billiche ursach und fug habe, sine wolthaten uber uch ußzugiessen. Nun ist es jetzo allain an uch gelegen, dann Gottes ratschlag und will sind nit allain durch die schrift, sunder ouch in ander weg gnugsam bezugt. So ist sin warhait bestendig und mag nit fälen. Es hanget allain und ainich an dem, das ir den weg der gotseligkait antrettint.

Wen nun der statt vilfeltige obligen bekummerent, wer von gegenwurtigen beschwerungen erlediget zu werden und den kunftigen zu entrinnen begert, wer gemainer statt er und wolfart, wer, sines vatterlands ruw und gmach, der burger gluck und zunemmen, der kinder nutz und seligs uffwachsen, der nachkommen fröd, dancksagung, bestendigen frid und gluckseligkait und in summa grosse gotteswunder, zitlich und ewig guthaten von hertzen wunscht zu sehen und zu furderen begert, der helfe und rate höchstes vliß, das wir on verzug mit warem yffer und mit nuwem ernst uns zu Gott bekerent, sinen punt von nuwem annemment und alle unsere weg nach sinem willen besserent. Dis ist das mittel, das ist der weg, das gut und böß ist uns furgestelt, wir mögent uns nit entschuldigen. Dann Gott prediget, er vermant, er leert, er bitt, er zuchtiget, er strafft und thut guts, an im ist kain mangel. Wir sehint aber fur uns, dann die zit nahet. Das schrib ich uß hievor gemelten und anderen ursachen und dann, das ich hoff, euere W. werd mir söllichs in ungutem nit uffnemmen, wie sy dann in irem schriben sich vernemmen laßt, welches mir nit allain frölich gewesen, sunder ouch min hoffnung Gottes gnedigen willens halb uber uns gesterckt hat.

Ich versich mich, es werde by gemainen stetten ain anbringen beschehen von deren von Uberlingen libdinger wegen, also das gemaine stett der ainigung oder allain die, hinder denen die libdinger gesessen sind, söllichs anbringen werden. Was nun ich in dem fruchtbers handlen kan, will ich nebent andern nit sparen, versich mich, ich werd euerer W. daran kain mißfallen thun.

Die von Lindow wellend berichten, was irenthalb vonnöten, dann inen selbs zu schriben, ist weder mir noch dem Spyser möglich. Das soll euere W. fry glouben, das wir nit fyren. Man halt jetzo fur und fur rat und kumment die sachen uff ainen huffen, gmaine des rychs, der protestierenden, der ainigungsverwandten und der stett sachen.

Ich hab, sovil mir uß Gottes gnad möglich gwesen, in ain schrift gebracht alle ursachen, worumb euere W. in furgenommene verglichung und gestellte artickel nit willigen kunden5, und bin des willens, so dieselbig sach beratschlagt, söllichs nach der lengs zu verlesen, damit verstanden werde, das euere W. dise verglichung nit uß hartneckigkait und on alle ursach wägere. a Der gelerten antwurt [Nr. 114], so sy den stenden uff die hieby gelegten artickel gegeben, uberschick ich euerer W. hiemit ouch und bevilch mich derselben dienstlich. Datum, den 15. Juny anno etc. 41–a.

Anmerkungen

1
 Gemeint ist offenbar die Stellungnahme der Konstanzer Prediger zum Artikel von der Rechtfertigung, [Konstanz], 1541 Mai 18, Konstanz StadtA, G 19 (Reformationsakten), fol. 99r–102v (Kop.), vgl. die Beilage zu Nr. 674.
2
 Vgl. Bgm. und Rat von Konstanz an Konrad Zwick, 1541 Juni 27, Konstanz StadtA, G 19 (Reformationsakten), fol. 149r (Konz.): Wir haben eur schriben, deß dattum ist 15. Juny, am 23. Juny empfangen und, was ir der maximilianischen ordnung halb by uch fruchtbar sin achtent und sunders zwifels guter und getreuer mainung anzaigent, gnugsam erwogen, konnent aber uß vil beweglichen ursachen by uns nit erfinden, das diser ziten in solchen sachen anbringens ze thun sin werd. Derhalben bevelhen wir uch, das ir jetzmals dormit stillstanden. Und diwil ir in uwerm schriben anregent, das ir besinnet [sic!] syen, so die kgl. Mt. zu Regenspurg ankumen, aber glich bald widerumb zu verrucken willens sin wurde, mit Dr. Jorgen Genger davon red ze halten, so haben wir uch unserer [sic!] mainung by disem aigen botten zuschicken wollen und zwiflent nit, so ir anhaimsch unsre bewegungen vernemmen, so werdent ir deren wol zufriden sin. Zu den anderen sachen wissent wir uch wyther oder anderst, dan ir vorhin bevelh hebt, nichtz zu schriben. Wir konnen wol glouben, das die arbeit, ja die sorgen in den schwebenden sachen groß und uch uberlegen syen. Wir verhoffent aber dabi, der barmhertzig Gott werde nit nur uch darin erhalten, sondern ouch alle sachen zu sinen eren und aller unser, die sinen nammen bekennent, wolfart ußfuren. Amen. 27. Juny anno etc. 41. Vgl. auch die protokollarische Notiz, Konstanz Stadt, G 19 (Reformationsakten), fol. 134r: Eingang eines Schreibens von Zwick am 23. Juni. [...]. Über Zwicks Schreiben hat der Rat fleißig beraten und aus den Ursachen, die früher Dr. Frosch zu Straßburg bedacht hat und die in einem besonderen Register registriert sind, nochmals nicht für gut gehalten, wegen der maximilianeischen Ordnung vorstellig zu werden. Deshalb wurde Zwick wieder geschrieben, wie folgt mit Nr. 48.
3
 Vgl. dazu die schwer lesbare protokollarische Niederschrift [Sebastian Aitingers?] über ein Gespräch mit [Konrad] Zwick, Regensburg, o. Datum, Wien HHStA, RK RA i. g. 13c/Konv. 5, fol. 73r–73v: 1. Confession beleiben seiner herrn bevelh. 2. Solt er sich seines bedenckens vernemen lasen und villeicht hienach nach seiner herrn bevelch anderst reden, mocht es im in ein wanckelwergk gerechnet werden. 3. Zudem verstundt er die sachen nit, dann es were hochen sachen. Ego: Ist die maynung nit, das er in dem, das hie geredt wurd, solt geverdet werden, sonder heten seine fstl. Gn. gnediger, guter maynung bevolhen, im den weck zu zaigen und mit im daruß zu reden. Und solt also ganz unvergriflich sein. [... ...?]. Zwick: Er hette wort gehört, die stunden dunckel und geverlich, dero sich der gegenteil zu seinem vortel geprauchen möcht. Dann er sucht nicht von hertzen ware vergleichung, sonder das er das sein erhielt und were also allain ain vergleichung in worten. Im verstand aber were es ainander widerwertig. Erklerung: 1. benedeyhung, [...?]; 2. Vom cristgleubigen volck, uf alles [...]; 3. gantz; 4. nach der alten maß und beschaidenhait, seien dieselben ungleich, mußt lauter erklert werden; 5. uffgehoben und behalten, das es auch userhalb des brauchs ufgehoben, darauß bey inen verstanden, das der leib und plut Cristj ufgehoben wurd. Ego: 1. Leer [...?]; 2. Mußten si doch leiden und tollerirn. Das, wo die sachen der vergleichung entstunden, das si noch beschwerlicher. Uf ir [alte?] weiß handelen. Er: Ja, musten leiden oder nicht bestehen oder approbirn, das sei beschwerlich, sonderlich wan si die wort uff iren verstandt furten. Zudem das nicht der recht weg, dann wer Luther. Es muest uß innerlichem trib komen. Damit schleuß er, das man mit der warheit hell und clar umbgen solt. So wurd Got dester mer gnadt geben. Und sehen, wie es nach der apostel zeiten gangen, do die leer je lenger mer [vermunklet?] worden. Sey[... ... ... ...?], so werden si nit beschwerung haben, die wort nach der [einsetzung?] lauther zu setzen. Man wer allain in worten und in der [...?] nicht verglichen, sonder ir herzen ainander fern [... ... ... ... ... ...?].
4
 Johannes Fabri, Bf. von Wien.
5
 Vgl. die von Zwick konzipierte, von den Konstanzer Predigern gebilligte Stellungnahme zum Kolloquiumsergebnis [Nr. 126].
a
–a Von Zwick eighd.