Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld
Straßburg AD, 15 J 14, unfol. (Ausf., eighd.).
Ausz.: Pfeilschifter, Acta reformationis catholicae, Bd. III, Nr. 116, S. 377–378.
Nachdem ich euerer Gn. nehermals geschriben, das ich wölle mit nechster botschaft euerer Gn. zuschicken, wes sich weiter der turckenhilf halben zutragen wurdt, schick solliche handlung ich euerer Gn. hierin verwart zu1, mit anzeigung, das man der religion, frid und rechtens halben ernstliche handlungen furhanden hat und wunderbarliche practicken geprucht werden. Es hat Hg. Wilhelm von Beyren ein schrift stellen lassen in aller steend nammen [Nr. 122], ongevarlich zehen oder zwelf pletter lang, also ernstlich und scharf nit allein gegen und widder die protestirenden, besonder die ksl. Mt. und diejenigen, so das buch des colloquii halben ubergeben, das zu besorgen, wo sye ein furgang solte haben, so wurde nichtz gewissers dan krieg daruss ervolgen. Es haben inen auch im rhat solliche schrift gefallen lassen Saltzburg, Brem, der Teuschmeister, Chur, Basel, Regensburg, Frisingen, Passaw, Trient, Seckaw, Ratzenburg, prelaten, Hg. Ludwig von Beyren, Hg. Heinrich von Braunschwig, Hg. von Sophoi, graven und fryherren. Die andern aber alle sind der meinung der religion halben gewesen wie die churfursten, welcher meinung ich euerer Gn. hiemit auch zuschick [Nr. 123], wiewol man deren nach in bedacht steet und nach nit verglichen. Was aber weitter ervolgen wird, wyl euerer Gn. ich mit Cletten zuschicken, den ich onedas der turckenhilf halben zu euerer Gn. abfertigen muss. Sunst weiss ich euerer Gn. jetzmalen nichtz anders noch weitters zu schriben, dan wie euere Gn. us meinem nechstigen schreiben vernommen und das zu besorgen, es werde nit vil gutz alhie gehandelt nach usgericht werden. Got der almechtig schicks zum beesten2.
In des Bischofs Angelegenheiten hält er fleißig an, obwohl es beschwerlich ist, etwas zur Ausfertigung zu bringen. Die Supplikation Seebachs betreffend, ist die Kommission bewilligt. Seine Diskussion mit dem Kanzler [Kg. Ferdinands] über Gütlichkeit und rechtsverbindliche Entscheidung im Rahmen dieser Kommission und deren unbefriedigendes Ergebnis. Fragt an, ob der Bischof die Angelegenheit weiterverfolgen will.
Hg. Heinrichs Antwort, betreffend die Sache des Bruders des Bischofs, des Grafen Ernst.
Dank des Kf. von Mainz für das Zuentbieten des Bischofs. Der Kurfürst bedauert die Krankheit Bf. Wilhelms, dessen Anwesenheit in Regensburg er aus wichtigen Gründen gern gesehen hätte. Gute Wünsche des Kurfürsten für die Zukunft. Gleiche Mitteilung auch im Auftrag des Ebf. von Lund.
Wie es sunst alhie stand, haben euere Gn. us meinen vilfaltigen schriben vernommen, möchte lyden, das ich euerer Gn. alweg bessers zuschriben köndte dan noch bisheer beschehen. So ich Hg. Wilhelms geschrift bekomme, wyll ich die euerer Gn. auch zuschicken, der zuversicht, euere Gn. werden kein misfallen haben, das ich deren nit zugefallen, wiewol ich besorg, es sye die mainung in unserm rhat. Welcher ime die und derglichen schriften nit gefallen lasst, der verdient wenig gnad, derhalben mir zum höchsten beschwerlich, solliche tög zu besuchen. Man practicirt auch dermassen, das euere Gn., zu meiner heymkunft die zu vernemmen, sich verwundern werden. Datum Regenspurg, Sontag nach Petri und Pauli anno etc. 413.
[PS:] Es ist die tag der wirttenbergisch gesandter Dr. Philipps Lang gestorben.