Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld
Weimar HStA, EGA, Reg. E 141, fol. 395r–395v + 397r–397v (Ausf., eighd.); DV v. a. Hd. fol. 397v: Das die Hgg. von Baiern etc. uff die religionshandlung ein geschwinde schrift ubergeben lassen etc., was Dr. Ecks meinung sey von dem buch etc., das ksl. Mt. kurtzlich uffbrechen, die friedshandlung und andere sachen uff commissarien stellen wollen etc. Item, bittet, ihm wiederumb gnedigst anheims zu erleuben etc. Des canzlers schreiben 1541. V. 3. Hd.: Torgau, die woche Margarethae etc.
Ausz.: Corp. Reform. IV, Nr. 2295 , Sp. 466–467.
Als eueren kfl. Gn. ich nechst unterteniglich geschriben, welchergestalt die Hgg. zu Beirn ein a –geschwinde giftige schrift–a auf die pflogne religionßhandlung [Nr. 124] vorleßen und ubergeben lassen, bin ich copeien derselbigen vortrostet worden, welche eueren kfl. Gn. ich zum forderlichsten zuschicken will1. Darauß sie gnediglich abzunemen, wie gantz b –giftig Baiern–b und ire anhang wider dießer religion vorwandte stende sich vormercken lassen und wie ganz keine vorgleichung mit solchen leuthen zu vorhoffen, wiewol sie auch nicht so großen beifell gehabt haben sollen, das sich auch c – Hg. Otheinrich2, der Bf. zu Augsburg und Lunden mit Baiern undt Braunswig–c in heftig rede eingelassen und, wiewol der von Beirn bedencken im churfurstenrath dem gebrauch nach, dieweil sie es bei den andern fursten erdrungen, vorleßen worden, so ist doch durch die churfursten die antwort, ksl. Mt. auf solch buch zu geben, dohin gerichtet worden, das die ksl. Mt. sich mit dem bebstlichen gesanthen unterreden und ires bedenckens vornemen lassen solten, wie euere kfl. Gn. auß inligender copeien der ksl. Mt. darauf erfolgten antwort [Nr. 125] gnediglich zu vornemen. Darumb wol zu gedencken, das alhie von der religion nicht vil mehr dißmals wirdet gehandelt werden. Was aber Dr. Ecken, des theologi, meinung sei von solchem buch, das werden euere kfl. Gn. aus einvorwarthem zettel, der mier vortreulich zugestellet, auch vornemen, welcher zettel im furstenrath uberantwortet und aldo offentlich vorleßen sein soll.
Nun seindt die rede, das ksl. Mt. nicht uber drei wochen alhie bleiben werde und sollen willens sein, zimliche commissarien als Pfgf. Fridrichen, den Bf. von Lunden und Dr. Nauis in der fridßhandlung und andern sachen alhie, darumb der reichstag angefangt, zu volfarhen, hinter sich zu lassen. Wo nun solchs geschehen wurde, so wil ich abermals zum untertenigsten erinnert haben, euere kfl. Gn. wolten mir gnediglich widerumb von hinnen anheims erleuben. Dan auf solchen fall wurde meiner gegenwertikeit alhie wenig noth sein. Dorumb ich auch untertenigst bieth, euere kfl. Gn. wolten solcher meiner suchung gnedigst eindenck sein und sich mit gnedigster antwort gegen mier vornemen lassen. Dann der H. von Granuella wirdet one zweifel mit der ksl. Mt. auch alßdan widerumb abreissen. One das, do euere kfl. Gn. mein alhie bedurften, wolte ich dieselbige mit dießem anlangen untertenigst zu vorschonen gewust haben. Und bin es umb euere kfl. Gn. in aller untertenikeit widerumb meines armen vormugens zu vordinen schuldig, willig und bereith. Datum in eil, den 8. tag Julij anno domini 1541.