Deutsche Reichstagsakten, Jüngere Reihe. Reichstagsakten unter Kaiser Karl V., XI. Band. Der Reichstag zu Regensburg 1541 bearbeitet von Albrecht P. Luttenberger, für den Druck vorbereitet von Christiane Neerfeld
A Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 391 Nr. 148 Bd. 2, fol. 81r–86v (Ausf.).
B koll. Weimar HStA, EGA, Reg. H pag. 391 Nr. 148 Bd. 2, fol. 88r–97v (Reinkonz.).
Teilt mit, das unser radt und lieber getreuer Jorge edeler von der Plaunitz itzo aus Franckreich bey uns widerankomen und uns nodturftigen bericht gethan, wie sich alle dinge unsers lieben ohmen und schwagers, des Hg. von Gulich und Gellern etc., ehelichen beylagers halben mit der Kgn. von Nauarren ainichen tochter, auch was sich sunst vor hendele zugetragen. Und sunderlich hat er uns daneben vormeldet, das kgl. Wd. zu Franckreich ime undter anderm angetzaigt, das sein kgl. Wd. irem oratori, den sie jetzt zu Regenßburg hat, nemlich dem Morileto neulich bevelh gethan, das alle die doselbst furfallende sachen von unsernwegen mit euch semptlich soldten beradschlagt und aus einmutigem radt erwogen werden etc. Nun konnen wir bey uns wol erachten, warumb von gedachter kgl. Wd. solichs bedacht, als nemlich, das sein kgl. Wd. villeicht die turkenhulf, weil der krigk die zwen christliche konige dißmals belangt, gerne mocht vorhindert sehen, und zum andern, wo ain fride solt aufgericht, das sein kgl. Wd. mit in denselben friden villeicht Sophoy halben möcht getzogen werden. Dieweil dan zu vormuten, ehegenantem Morileto werde nuhmer solicher bevelich von kgl. Wd. zukomen sein und er sich darauf angeben haben bey euch, so wollet ime diese antwort geben: Wiewol ir von uns derhalben nit bevelh hettet, so wustet ir doch, das wir kgl. Wd. zu aller frundlichen wilfarung undt dinstlaistung genaigt weren. Aber als fur euch selbst wustet ir ime nit unangetzaigt zu lassen, das die handelungen nuhmer in dem standt wheren, das soliche semptliche beradschlagung ganz ane frucht wolt sein deren artickel halben, darumb die kgl. Wd. zu Franckreich dasselbe villeicht mocht vor guet angesehen haben. Dann die vorgleichung in der religion were entstanden und aus dem, das der ander teil uff den vorigen irthumen in vielen wolten vorharren, dorumb ksl. Mt. zu dem artickel, den widerstandt wider den Turken belangend, geschritten, derselbe were nu so weit bereitan bracht, das sich die stende beiderseits gegen ksl. Mt. erboten hetten, ain eylende hulf zu thun, sovern ain bestendiger frid und gleich recht im reiche mocht aufgericht werden. Wo nu solicher frid und ain gleich recht durch ksl. Mt. aufgericht wurde, so were uff ainhelligk bedenken aller protestirenden stende ain eylende turkenhulf (wiewol sie geringe were) bereitan gewilliget und kondt nuhmer kain voranderung darinnen bescheen.
Was aber den friden anlangte, der thete am allermaisten die religion betreffen, das kain teil den andern darumb solt ubertziehen. In andern prophansachen het man den berait hievor aufgerichten und bewilligten landfriden. Wurde aber berurter fride durch die ksl. Mt. und sonderlich der religion halben nicht aufgericht werden, so wurde man dieses teils kain turkenhulf laisten, wie solichs ksl. Mt. außdrucklich were angetzaigt worden. Ir weret aber des erbietens, wustet auch, das ir uns daran zu gefallen thetet, was bemelts fridens halben gehandelt und wie es sich domit zutragen wurde, das ir ime dasselbige vortreulich woldtet berichten. Solt auch mit seinem, des koniglichen gesandten, einhelligem radt hirinnen gehandelt werden, so kondte es nit anders bescheen, dan in beysein der andern aynungsverwanten ader irer rethe und potschaften, welichs aber nit radtsam sein wolt, weil dieselben bißher nach nit geschlossen hetten, ob sie sich mit kgl. Wd. in vorstendtnus einlassen wolten ader nit etc. Wie ir wol werdet zu bedenken wissen, das berurter abschlagk fuglich zu thun sein wolle. Aber in alle wege wollet soliche furwendung mit allem glimpf thun. Daran beschiet uns zu sonderlichem gefallen. [...]. Datum Torgau, Suntags nach Kilianj anno domini 1541.
[1. Zettel:] Wiewol wir euch in diesem unserm schreiben bevolhen, welichergestalt ir dem Morileto, do er sich seins hern, kgl. Wd. zu Franckreichs, bevelhs wurde vornemen lassen, soldtet antwort geben, so wollen wir euch doch in genedigem vortrauen nit bergen, das uns Jorge edler von der Plauniz nach vorfertigung derselben unser schrieft weitern bericht durch ain vortzaichnus gethan, welichergestalt sich gedachte kgl. Wd. derselben semptlichen beradtschlagung halben gegen ime haben vornhemen lassen. Und domit ir sehet und vormerket, wohin seiner kgl. Wd. gemuet in dem gericht ist, so ubersenden wir euch den artickel inligend uff ziffern ausgetzogen, doraus ir werdet vornhemen, das sein kgl. Wd. dannocht wol weiß, wohin ksl. Mt. gemuet gegen der deutzschen nation gericht ist, darumb nit guet sein solt, irer Mt. in iren suchungen zu wilforen.
Und wiewol wir es dohin stellen, wie seiner kgl. Wd. gemuet zu guetem stehen muge, so wissen wir doch selbst und konnens je lenger je mher erachten, das das hauß zu Osterreiche nit aufhoren wirdet zu vordruckung des reichs freihaiten zu trachten, wo die dinge demselben nur nach willen und gefallen furtgehen soldten, und derhalben, uff das kgl. Wd. aus Franckreich wolmeynung auch nit gar hindangesetzt werde, so bedechten wir, das die sachen und handelungen dohin solten zu richten sein, wo der Moriletus die antzaige gethan ader thun wurde, wie diß unser schreiben meldet, das ir ime diß hettet entlich undt schließlich angetzaigt, ir hettet von uns den bevelh bekomen, das ir mit vleiß darauf soldtet handeln, so ksl. Mt. ainen gemainen friden wolt aufrichten, das ir alsdan allen getreuen vleiß soldtet furwenden, domit die gellerische sache in solichen friden miteingetzogen solt werden, weil sich doch unser ohem und schwager von Gulich und Gellern uff Kff., Ff. und stende zur guete und auch zum rechten berurter gellerischen sachen halben erbotten. Darumb auch nit unbillich, das dieselbe sache in den friden mit eingetzogen wurde. Domit nu andere churfursten und fursten in diese meynung auch mochten bewegt werden, so bedechtet ir und seghet auch fur guet ahn, das ir mit ime, dem Morileto, auch den gulichischen rethen gesambte beradtschlagunge davon hieldtet, und sonderlich hetten wir euch hievor geschrieben, das wir fur guet anseghen, das er von wegen kgl. Wd. mit etzlichen aus den churfursten und fursten, zu denen kgl. Wd. auch ainen vortrauen hetten, handelte und in gleichnus die gulichischen rethe sonderlich mit Triera, Pfaltz und Baiern, das sie darob wolten halten und handeln helfen, domit die gellerische sache in alle wege muste uff des hertzogen erbieten mit in den friden getzogen, uff das ksl. Mt. die ocasion mocht abegestrickt werden, Gellern halben ainen krigk in deutzscher nation antzufahen, nachdem wol zu gedenken, schaffet ire Mt. an dem ort iren willen, das es darbey nit bleiben, sundern darnach zu umbsturtzunge des reichs freihait gedeien und erwachsen wurde Und wie solichs bey etzlichen andern chur- und fursten einhelligem bedenken, auch des Moriletj und der gulichischen statlich und fruchtbarlich solt zu fordern sein, dartzu woldtet ir alwege eur gutbedunken gerne antzaigen, wustet auch, das ir uns zu sonderlichem gefallen daran thetet etc. b –Doch das solichs durch den Moriletum und die gulichischen rethe und nit durch euch bey den andern chur- und fursten gesucht und anbracht werde–b, so wollen wir uns vorsehen, weil der heiradt zwischen des konigs tochter von Nauarren und unserm schwager von Gulich und Gellern beschlossen, auch der beyschlaff bescheen und kgl. Wd. gemeltem unserm ohmen und schwager, do er derselben sachen halben ubertzogen wolt werden, mergkliche und trostliche zusage gethan, derhalben seiner kgl. Wd. auch nit wenig daran gelegen, das die gellerische sache mochte in ainen friden bracht werden, so wurde sein kgl. Wd. an semptlicher beradschlagunge dieser sachen an zweivel wol zufriden sein.
c –Wurde aber auch von dem Morileto noch zur zeit bey euch kain ansuchung bescheen sein und sich auch villeicht lange vortziehen wollen, domit nu uff sein ansuchen nit durfte gewartet werden, so bedenken wir, das ir dem von Vlaten1 davon furderliche antzaige gethan undt das er sich darumb bey dem Morileto, ob er von kgl. Wd. solichen bevelh hette, doch alß fur sich fuglich erkundigen und euch alsdan davon bericht thun woldte. Wo ir nu befindet, das Moriletus von kgl. Wd. bevelh hat, so wollet ime alsdan die bevolhene antzaige thun, er suche bey euch an ader nit. Domit aber die sachen bey Baiern dest ehr mugen gefurdert werden, bedenken wir, das ir dem Morileto, doch als fur euch angezaigt, dieweil Dr. Ecke als der bey seinen hern in ainem großen ansehen were, viel außrichten kondte, das er mit ime davon in sonderhait als fur sich geredt und sich von wegen seins hern gegen ime ainer vorehrung erboten. Wurde alsdan gedachter Ecke an zweivel thun, was er thun soldte, wie ine dan kgl. Wd. orator, der Langeus2, als er an zweivel wuste, in gleichnus dergestalt auch nit anderß befunden, wolten wir euch auch nit bergen3. Datum ut supra–c.
[2.] Zetelh an die rethe4: Nachdem wir unserm ohemen und vedtern von Anhalt, auch euch hievor zu erkennen gegeben, warumb sich die antworth wider die Bff. zu Meissen und Mersenburg unsers vedtern Hg. Heinrichs zu Sachssen und unsernhalben so lang vertzogen und nemlich des worts halben ‚landesfursten‘, welchs unser vedter thett anfechten, so wollen wir euch nit pergen, das seine L. nu in irem dritten schreiben uber alle unsere erclerung d –berurt wort–d thut anfechten, auch dergestalt, das sein L. nit hadt leiden wollen, so yhe in der gesampten schrieft berurth worth ‚landesfurst‘ solt herausgelassen werden, das sie ir nit ließe zuwider sein, so wir einen sonderlichene, kurtzen beibrief an ksl. Mt. wurden schreiben und uns von wegen unser bischove, sovil uns daran zustendigk, fur landesfursten achten und benennen, daraus wir nit anderßt abnemen konnen, dan das etzliche seiner L. leute mehrer uf gnanter bischove dan des hauses zu Sachssen seitten sein musten. One das kondten wir uns solcher unschickligkeytf nit gnug verwundern. Wir haben aber zum uberflus, damit yhe kein trennung zwuschen unserm vedtern und uns vormerckt mocht werden, Jobsten vom Hain mit einer solchen werbung zu seiner L. gegen Dreßden geschickt, g –wie ir aus hierbey vorwarter copeyen befinden werdet–g, ap sein L. nachmals berurth worth zu bewilligen und also zu der gesamptschrift möchte zu bewegen sein.
h –Dan wo dasselbe beschee, so sol der vom Hain sich mit unserm vedtern der bestellung der schrift vorglichen, damit dieselbe antwort furderlich muge gegen Regenspurg kommen, dorneben auch eine copey, damit ir den inhalt daraus vornemen und wissen muget, ap widerumb in dem werden sachen furfallen, damit ir dieselben desterbaß zu thun und euch darauf zu verfassen habt. So kondt ir auch wol Dr. Melchiorn die copei zustellen, domit er als ein rechtsvorstendiger den sachen auch nachdencke und euch darauf sein gutbeduncken zusamenziehe, wie den bischofen uf ir weythere furwendung zu begegnen sein mocht. Und wollet mit unsers vetters rheten vhest darob halten, domit keyner handellung, die zu abbruch des hauses zu Sachsen hergebrachten f[reiheiten] und gerechtigkeyten berurter bischofe halben mochten wollen furgenomen, verfolgt werden. Szo werdet ir uns auch woll wissen zu erkennen zu geben, wie sich disse sachen weyther anlaßen und was daran weiter wollen furgenomen werden–h. Im falh aber, das [unser] vetter uf voriger meynung wolte verharren, haben wir dem von Heyn fur uns ein vorsecretirte antwort an ksl. Mt. mitgegeben, auch einen bothen zugeordnet, mit welchem er solche unser sonderliche verantwortung in die p[ost] soll schicken, damit sie euch ane weithern vertzug i –sambt eyn copeyen–i mochte zuekomen, j –[die] bis uff wenig wort sunst [ein] meynung ist mit der schriften, die do semptlich het beschehen sollen, allein, das die wort ‚landesfursten‘ in sonderheyt hineyngesatzt. Das wolten wir euch nit unangetzeigt laßen und thut hieran unser gefellige meynung. Datum ut supra–j.
[3. Zettel 5:] Wir wissen euch auch nit unangetzaigt zue lassen, das uns von kgl. Wd. zue Dennemarcken, unserm besondern lieben hern und ohemen, antwort zuekomen ist uf das schreiben, ßo unser vetter und bruder, der lantgraf, und wir unser ohemen und schweger der Hgg. von Pomern halben an sein kgl. Wd. unlangstk gethan, dieselbe l –ubersenden wir euch hiermit und werdet sy dye–l hessischen rethe auch sehen lassen und die semptlich unserm ohemen und schwager Hg. Philipssenn von Pomern zuzustellen wissen, auch seiner L. von des lantgrafen und unsernwegen darbey diß vormelden, wie dan ane tzweifel des lantgrafen rethe inen auch nit werden misfallen lassen, nemlich: Wiewol kgl. Wd. den anstandt nachmals mit condicion thett willigen, so were doch aus seiner kgl. Wd. andwortm wol so vil zu vormercken, das sy wyder gnanter unser ohemen und schweger untherdanen nichts zu vorhinderung irer schieffung n –vor der handellung–n wurden furnemen lassen. So wolten wir auch o –sampt dem landtgrafen–o furderlich nach endung dieses reichstags einen tag zu p –vorberurter handellung–p ansetzen und die unsern neben dem lantgrafen dartzue vorordenen.
Aber domit manq zu fruchtbarer handellung mochte komen, r –zweifelten ir und des landtgrafen rhete nit, ire L. –r wurden mit irem vogt zu Rugenn und sonst die verschaffung thun, uf das kgl. Wd. auch s –dester williger angetzeigter handellung halben mocht befunden werden etc.–s. Und ap dan unser ohem und schwager Hg. Philipst an kgl. Wd. antwort nit wolt gesettiget sein aus deme, das der anstandt nit strack gewilliget, und derhalben die sache fur ein relligionsach wollen erkandt haben, so wollet euch mit den hessischen rethen untherreden, wie solchs bey seiner L. u fuglichen abtzuwendenv, dan dieweil rethe und botschaften des orths herumb nit worden bevelich von iren hern und obern haben und dan auch verhofflich, das der lantgraf und wir diese sachen durch götliche vorleihung gutlich wurden vertragen lassen. w –Zudem, wan gleich die guethe entstuende, das man doch aus der verhor und handellung der sachen grundt und gelegenheyt und, ab sy vor ein relligionsach zu achten ader nit, bestendiglich wird vormercken konnen und nach befindung bey den eynungsverwanten dest weniger disputacion derwegen furfallen. Szo wollen wir uns vorsehen, unser swager, Hg. Philips, werde sich [beßagen?] laßen, vorberurter erkantnuß zu dissem mall noch anstandt zu geben. Das haben wir euch auch nit bergen wollen und thuet uns hieran zu gefallen. Datum ut supra–w.
[4. Zettel:] 6 Als wir diesen brief an euch haben wollen abefertigen, seind uns etzliche schriefte und hendele von unserm ohmen F. Wolffen von Anhalt und euch zukomen. Weil dan derselben etwas viel, auch wichtigk und groß sein, so wollen wir solche erwegen und uns dorauf zu furderlicher unser gelegenheit gegen euch wissen zu vornhemen lassen. Dieweil wir aber undter anderm vormerken, das die eylende turkenhulf, doch mit den angehengten conditionen, das ksl. Mt. dorgegen ainen gemeinen, beharlichen friden und gleichmessigk recht im reich uffrichten soldte, gewilliget, so lassen wir solichs, sovern die uffrichtung des fridens und gleichen rechtenß erfolget, unsers teilß gescheen, wollen auch doran nit lassen erwinden.
Das aber der Kf. zu Brandenburgk aus bevelh ksl. Mt. hernachmals gesucht, berurte conditionen des friden und rechtens halben fallen zu lassen und nichtsdestweniger die gewilligte turkenhulf zu laisten, dan ksl. Mt. were erbotigk, ainen anstant uff etzliche monat zu machen, dorzwischen von uffrichtung ains friden und rechtens gehandelt und geradschlagt solt werden, so befrembdet uns soliche ksl. Mt. suchung und, das sich der Kf. zu Brandenburg dorzu hat lossen gebrauchen, nit wenigk. Dann nachdeme ksl. Mt. aus dem reich wider eylen thuet und es wol zu vorstehen ist, das es irer Mt., auch dem konige allein umb di turkenhulf zu thun, der fride und das recht pleibe, wo es wolle, so kan leichtlich erachtet werden, do ksl. Mt. aus dem reiche die turkenhulf geleistet und die zeit des anstands vorschinen, das man sich nit viel komern, der fride und das recht wurde im reich aufgericht ader nit.
Dieweil uns aber fur uns und unsern lieben brudern ane vorgehende abehandlung und uffrichtunge berurts fridens undt rechtens aus obangezeigten, auch andern mher stotlichen und hochbedencklichen ursachen nit gelegen sein will, die eylende turkenhulf zu leisten, so ist unser begern, ir wollet uff den obgemelten condition des fridens und rechtens halben entlich beruhen und davon nit abstehen, dann wo der fride und gleich recht nit uffgericht, so gedenken wir auch die turkenhulf nit zu leisten, wie ir auch dieselbige von unsern und unsers brudern wegen, obgleich niemandt dieses teilß in dem vholh [= Fall] bei euch stehen und pleiben wurde, wie wir uns doch vorsehen wollen, dergestalt gor nit willigen, sundern abschlahen wollet, dan ob uns wol solichs ainen unglimpf mochen will, so ist doch unsers ermessens an solichem unglimpf nit so viel gelegen als daran, das man die hulf geleistet und doch keins friden noch gleichen rechtens hernacher solt gewertigk sein.
So halten wir es auch darfur, unser oheim und schwager von Gulch und Gellern werde uff berurten vhalh, do kein fride und gleich recht im reich solt uffgericht werden, die turkenhulf in gleichnus ze laisten auch nit geneigt sein.
Das haben wir euch nit wollen vorhalten. Und geschiet doran unser gefellige und genzliche meynung. Datum ut supra.
[Beilage:] 7Äußerungen des französischen Königs gegenüber Georg von der Planitz, o. Datum.
Und achteten ire 〈kgl. Wd. 〉 vor allen dingen vor gut, das die wege gesucht wurden, domit der 〈landgraf〉 erhalten und sich zu dem andern teyl nit 〈begeben〉 durfte, ob es gleich seiner 〈handlung halben〉 nach gestalt der 〈sachen etwas schwerfallen〉 wolte. Es haben sich auch ire 〈kgl. Wd. 〉 undter anderm des 〈Turken〉 halben lassen vornemen, das derselbe nit in willens sein solt, wie das ire 〈kgl. Wd. 〉 von iren geschickten, so sie bey 〈dem Turken〉 haben, seint 〈verstendiget〉 worden, 〈deutsche nation zu bekrigen〉, [so]ferren sich die Teutzschenn, 〈Kg. Johans son〉 desselben 〈konigreichs〉 zu entsetzen, nit understunden und er, der Turck, bey seinem jerlichen 〈tribut〉 mochte gelassen werden. Dieweyl dan nun der 〈Turk〉 dies in 〈willens sein〉 solle, 〈deuzsche nation〉 mit 〈krigk anzugreifen〉, auch das 〈konigreich Ungern〉 vor sich nit 〈zu behalten〉, sundern allain 〈Kg. Johans son〉 als ainen christen 〈dobei zu hanthaben〉, so hieltens ire 〈kgl. Wd. 〉 darvor, weyl das 〈konigreich Ungern〉 in der hand aines 〈christen〉 als 〈Kg. Johansen son〉 blib, dasselbe solte deutzscher nation mher furtreglicher sein, dann das es undter das 〈haus Osterreich〉 solte gebracht werden. Und das aus allerlei ursachen, wie die euer kfl. Gn. durch mein schreiben von 〈Losches〉 aus genugsam seint vormeldet worden.
Weiter so haben ire 〈kgl. Wd.〉 dis auch mitangehangen, das sein 〈kgl. Wd. 〉 wol wusten, was 〈ksl. Mt. 〉 gemuet where, kegen 〈deuzscher nation〉 vortzunemen, wue er der 〈mechtig〉 werden mochte. Und das das whar, so hette sich des die 〈ksl. Mt. 〉 selbst gegen irer 〈kgl. Wd. 〉 vornemen lassen und where gewißlich das 〈furnemen〉 des hauses zu 〈Osterreich〉 nichts anders, dan das sie gerne aller 〈welt herren〉 sein wolten und dieselben undter sich zwingen.
Es solte auch 〈ksl. Mt. 〉 dem 〈past〉 [sic!] in kurtz geschriben haben etc., wie dasselbe irer 〈kgl. Wd. 〉 durch iren 〈geschickten〉 auch sey zu erkennen geben worden, das sein 〈Mt.〉 in willens sey, dermassen ainen 〈krig〉 gegen 〈Gellern zu erheben〉, dergleichen bey menschen gedencken nit sey erhort worden, doraus dan menniglich teutscher nation wol abnemen mochte, wie 〈ksl. Mt. 〉 gegen 〈teutscher nation〉 zu erhaltung derselben 〈freiheit〉 genaigt. Derwegen so wolte vonnöten sein, die sachen dohin zu richten, das ire 〈ksl. Mt. 〉 zu Regensburgk nichtes ausrichten, dan do derselbe tag ane ende zurging, das 〈dardurch〉 viel 〈des kaisers anschleg〉 konten 〈gebrochen〉 werden und must, also 〈beschembt〉, sich widderumb in 〈Hispanien〉 begeben. Wue das gescheeh, mochte alsdan allen 〈sachen guter rat gefunden〉 werden.