[1.] Kritik am zögerlichen Vorgehen gegen die Gewalttaten Franz von Sickingens; [2.] Auftrag zur Entsendung Hans Lochingers nach Schwäbisch Hall und zur Heimberufung Konrad Oberndorfers.

Nürnberg, StA, Rst. Nürnberg, Briefbücher des Inneren Rates, Nr. 77, fol. 21b–22a, Kop.

[1.] /21b/ Lb. Kreß, wir haben deine zway schreyben [liegen nicht vor], uns ytzo bey unsern poten Lorenzen Lobgot und Micheln Turcken zugesant, sampt ksl. Mt. instruction [Nr. 757], der stende des Reichs darauf gevolgten antwurt [Nr. 758] und Franciscus von Sickingen getaner verantwortung [Nr. 792] von dir zu gefallen vernomen. Lassen solche sachen uf inen selbs beruen, konnen der nit endern, dann vil mit schriften und verzugigen /22a/ antworten gegen solchen sträflichen, gewaltigen taten, die das ganz röm. Reich betreffen, zu handeln und auszurichten, will unsers achtens nit kleiner beschwerung und in kunftig zeyt noch mer hochs nachtayls walten. Mussen doch das Got dem allmechtigen bevelhen. […]

[2.] Und nachdem die zeyt nahet, das gleyt in schirstkomende Frankfurter herbstmes zu werben, darzu wir unsers dieners Conraten Oberndorfer notdurftig sein, so haben wir gegenwurtigen unsern diener, den Urban, zu dir gefertigt, mit bevelh, Hansen Lochinger bey dir zu ersetzen. Denselben Lochinger wollest furderlich gen Schwebischen Hall verordnen und Oberndorfer, den wir in sonders auch durch unsere schriften abgefordert, anhaims reiten lassen. Schicken dir auch daneben unsern poten Micheln Turcken, den zu deiner notdurft und so was eylends furfallen wurd, zu geprauchen. Datum under unsers eltern Bm. Endresen Tuchers petschir eritag nach Margarethe 1517.1