Reichstagsakten Mittlere Reihe. Reichstagsakten unter Maximilian I. Band 12. Die Reichstage zu Worms 1513 und Mainz 1517 bearbeitet von Reinhard Seyboth

[1.] Ihre vergeblichen Bemühungen, ihre Instruktion dem Ks. persönlich vorzutragen; [2.] Bitte um gnädige Aufnahme der durch Johann Liesch überbrachten Instruktion; ihre Weiterreise zum Reichstag in Worms

Wien, HHStA, RK, Maximiliana 28 (alt 22) Jan.-Feb. 1513, fol. 29, Orig. Pap. m. S.

[1.] /29a/ Gruß. EB (Richard) von Trier hat sie beauftragt, siner Gn. und des styfts beswerlichen anligenden sachen uf ein credenz1 und inhalt einer instruktion [liegt nicht vor], hieby verwart, ksl. Mt. underteniglich zu erkennen [zu] geben, auch darneben in bevelhe, uf dem rychstage zu Worms zu syn und was sich daselbs zu handeln gebürt, von siner Gn. wegen und uf siner Gn. personlich zukunft zu dem besten helfen handeln. Und so ksl. Mt. nit zu Worms gewest, sonder verstanden, ir Mt. zu landen sin sollen, syn wir uf samstag zu nacht nestvergangen [15.1.13] zu Landauwe komen, von ksl. Mt. hofmeister [Wilhelm von Rappoltstein] bericht, das ir Mt. sich erhaben und zu Wissemburg sin sollen. Syen wir in hoffnung und uf weg gewest, ksl. Mt. zu Wissemburg zu finden. Ist uns uf der weg verkuntschaft, das sich ksl. Mt. von dannen erhaben und vorter das lande uf hin sy, und nit eigentlich mogen vernemen, woe ksl. Mt. zu erlangen were, auch von ksl. Mt. verstanden, das er mit andern gegen Worms gefertiget und, den rychs[tag] furderlich anzufangen, gemeynt.

[2.] Haben wir unserm bevelch [gemäß] besorgt, das durch uns allenthalben nichts gesumpt, und demnach zu ksl. Mt. diesen gegenwertigen unsers gn. H. secretarien Johann Lieschen mit der credenz und instruktion gefertiget und uns ylends gegen Worms gefügt, ksl. Mt. zum allerundertenigsten bitten, das ire ksl. Mt. die credenz und instruktion mit ksl. gnaden enpfahen und in den handel sehen laissen, damit unser gn. H. und der loblich styft Trier als ein glide des hl. /29b/ Rychs solches geweltlichen, mutwilligen furnemens vertragen und ufrure im hl. Ryche verhüt blibe, als ungezwyvelt ksl. Mt. als ein hochevernünftiger aus ksl. gemuet,[dass dies] die notturft erfordert, wol zu bedrachten wissen. Dieselbige ksl. Mt., unser allergnst. H. und Ks., die der almechtige Gott in hoher macht und gluckseligkeit lang zyt gefrysten, uns als gehorsamen, willigen, schuldigen und gehorsamen undertonen allzyt haben tun zu gepieten. Geben under myn, Johann von Eltz des alten, sigel uf St. Antonientage Ao. etc. 1513.

Anmerkungen

1
 Das an Ks. Maximilian adressierte Kredenzschreiben EB Richards von Trier für Johann von Eltz und Wiegand von Dienheim, ausgestellt in Ehrenbreitstein am 6. Januar 1513 (der hl. dry Kgg. tage), in Wien, HHStA, RK, Maximiliana 8 (alt 22) Jan.–Feb. 1513, fol. 3, Orig. Pap. m. S.